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Mein Land kennt keine Moral mehr / Ksenyia Kirillova

11.01.2023NewsRNDMatthias Koch —   –  Details

Ksenyia Kirillova

Interview mit russischer Journalistin — Immer mehr Verbrecher an der Front, immer mehr Gewalt gegen Zivilisten: Die russische Journalistin Ksenyia Kirillova sieht in ihrem Land «das komplette Verschwimmen aller moralischen Maßstäbe». Dies sei, warnt sie, nicht nur für die Ukraine gefährlich, sondern auch für Russland selbst.

 

Frau Kirillova, in Russland haben Sie als investigative Journalistin gearbeitet, jetzt leben Sie an der Westküste der USA. Kann man Ihren Job in Russland nicht mehr ausüben?

Dinge zu publizieren, die Wladimir Putin nicht willkommen sind, ist gefährlicher denn je. Zwei meiner Freunde und Kollegen sind tot. Alexander Schtschetinin starb 2016 mit einer Schusswunde im Kopf, Maxim Borodin fiel 2018 aus einem Fenster im fünften Stock. Beides sollte aussehen wie Selbstmord. — In beiden Fällen hatten Sie Zweifel?

Natürlich. Alexander war dem Kreml ein Dorn im Auge, seit er auf einer von Kiew aus betriebenen Website immer wieder Russlands Propaganda tricks entlarvte. Maxim starb, nachdem er angefangen hatte, Einzelheiten über die ominöse Söldnertruppe Wagner in Erfahrung zu bringen. Ich kannte Maxim seit zehn Jahren, und mir war klar: Der springt nicht von selbst aus dem Fenster und der fällt da auch nicht zufällig raus.

 
 

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Wie kann die Klimabewegung den Klassismus überwinden? Raus aus der Klima Bubble (4)

11.01.2023RadiokollegÖ1Details

Erde brennt

Das 1,5 Grad Ziel kann nur gemeinsam erreicht werden. Und dazu gehören auch die rund 2.15 Mio. armutsbetroffenen, -gefährdeten und einkommensschwachen Menschen in Österreich. Sie sollen nicht nur in der Klimapolitik mitgedacht werden, sondern selbst Platz am Verhandlungstisch nehmen können. Dazu braucht es Bildung und Solidarität. Das Kollektiv «Bildung für utopischen Wandel» bietet etwa Schul-Workshops über Klima und Klassismus an. Wie Klimaaktivist:innen Arbeiter:innen unterstützen können, sah man in München. Die beiden Gruppen protestierten gemeinsam gegen die Entlassung von 250 Fabriksangestellten und forderten eine Umstellung des Werks auf klimafreundliche Produkte.

 
 

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Sinnlich und expressiv – Ottorino Respighi

11.01.2023AnklangÖ1Stephanie Maderthaner —   –  Details

Ottorino Respighi

Ottorino Respighi: Sonate für Violine und Klavier in h-Moll.

 

(Duo Birringer: Lea Birringer/Violine und Esther Birringer/Klavier) — Kurz nach der Uraufführung einer seiner großen symphonischen Dichtungen, «Fontane di Roma», komponierte Respighi 1916/1917 seine höchst expressive, spätromantisch-virtuose Sonate für Violine und Klavier in h-Moll. Die offizielle Premiere davon war im Jänner 1918, doch schon am 3. März 1918, in Bologna, spielte Ottorino Respighi die Sonate selbst, dieses Mal mit dem Geiger Federico Sarti (seinem eigenen, alten Geigenlehrer!). — Vom Symphoniker Respighi ist in diesem Werk relativ wenig zu spüren; dagegen zeigt sich ein starker Einfluss von Johannes Brahms, was den Dialog und das Verschmelzen der beiden Soloinstrumente betrifft und die ständig wechselnden, fließenden Harmonien. Sehnsuchtsvoll und expressiv, vor allem in der Interpretation der Schwestern Birringer, ist dieses kammermusikalische Kleinod.

 
 

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Mit Brahms und Bartók aufs Ganze gehen

11.01.2023Des CisÖ1Philipp Weismann —   –  Details

Patricia Kopatchinskaja

Patricia Kopatchinskaja und Fazil Say widmen sich auf ihrem aktuellen Album Violinsonaten von Johannes Brahms, Béla Bartók und Leos Janacek.

 

Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja und der Pianist Fazil Say haben vieles gemeinsam. Beide sprühen beim Musizieren vor Energie, beide lieben die Spontanität und das Risiko. Und sie suchen nach ungewöhnlichen interpretatorischen Ansätzen, was manchmal im Spiel auch extrem und bisweilen manieriert wirken kann. Immer aber ist es überraschend und vermittelt im besten Fall neue Sichtweisen auf bekannte Werke. All das lässt sich auch über das neue, bei Alpha Classics erschienene Album von Kopatchinskaja und Say sagen, auf dem Violinsonaten des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts zu hören sind. Das ist aufregendes Musizieren, farbig, intensiv, mitreißend, und stets von einer improvisatorischen Grundhaltung getragen.

 
 

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Mr. Volare – Domenico Modugno

11.01.2023SpielräumeÖ1Mirjam Jessa —   –  Details

Domenico Modugno

Der erste Cantautore in Sanremo. Eine Hommage anlässlich Domenico Modugnos 95. Geburtstag — Zuerst ein paar Zahlen und Fakten: Er hat ca. 230 Lieder geschrieben und aufgenommen. Er war nicht nur der erste Cantautore in San Remo, also der erste Sänger beim Festival, der seine Lieder auch selbst geschrieben und komponiert hat, er hat das wichtigste italienische Schlager-Festival auch viermal gewonnen.

 

In den USA trat er nicht nur in einer berühmten Folge der Ed Sullivan-Show auf, sondern auch in der Carnegie Hall. Als Schauspieler spielte er in 38 Kino-, sieben TV-Filmen und 13 Theaterstücken, nicht zu vergessen seine umfassende Radioarbeit, in der er all seine Talente ausspielen konnte. — Als Domenico Modugno 1958 den ersten Preis beim Festival von Sanremo gewann mit «Nel blu dipinto di blu», wie das Lied eigentlich heißt, das alle nur «Volare» nennen, begann damit die Geschichte des modernen italienischen Autorenlieds. Der im Süden in Polignano bei Bari und später bei Brindisi aufgewachsene Modugno, hatte 1958 nicht nur bereits etliche Filmrollen gespielt, sondern auch viele seiner berühmtesten Lieder in süditalienischen Dialekten geschrieben. — Zurecht lautet der Eintrag im Lexikon der «Canzone Italiana»: «Als Erneuerer von Form, Stil und Inhalten nimmt Modugno eine herausragende Position in der Geschichte der italienischen populären Musik ein.» Am Montag wäre er, der mit 66 Jahren am 6. August 1994 verstarb, 95 Jahre alt geworden. Wir legen deshalb ein paar seiner besten Lieder auf, nur eines wird nicht dabei sein, denn das haben Sie alle im Ohr.

 
 

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Tod eines Wegbegleiters – Erinnerungen an Christoph Stölzl

11.01.2023Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturMonika Grütters —   –  Details

Christoph Stölzl

Der Historiker Christoph Stölzl ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Die ehemalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters erinnert sich an einen Freund und hochbegabten, geistreichen Intellektuellen, dessen Geschichtsbewusstsein prägend war.

 

«Sein Geist, sein Lebenswissen, seine Weisheit, die waren wichtig», sagt Monika Grütters über Christoph Stölzl.

 
 

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Full Blast – Peter Brötzmann im Porträt

11.01.2023JazzSWR2Thomas Loewner —   –  Details

Peter Brötzmann

«Was einem auch über schlechte Zeiten hinweg hilft ist die Tatsache, dass Jazzmusik eine kollektive Angelegenheit ist. Wenn du mal schlecht drauf bist, gibt›s immer Kollegen, die dich so weit pushen, dass du wieder Spaß an der Sache kriegst.» (Peter Brötzmann)

 
 

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Jeremy Adler – Goethe. Die Erfindung der Moderne. Eine Biographie

11.01.2023LiteraturSWR2Clemens Klünemann —   –  Details

JW Goethe

In seiner Goethe-Biografie stellt der britische Germanist den deutschen Dichter als Erfinder der Moderne vor, der nicht zuletzt durch die Figur «Faust» die Inkarnation dieser Epoche geschaffen habe. Goethe erscheint hier als treibende Kraft all dessen, was im Laufe des 19. Jahrhunderts die moderne Welt hervorgebracht habe. Deren zunehmende Beschleunigung des Lebens – Goethe spricht vom Veloziferischen – ist dem Autor des Faust jedoch eher ein Greuel. Dies ist ein erheblicher Einwand gegen die Charakterisierung Goethes als «Erfinder der Moderne».

 

 
 

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Cherubinis revolutionäre Welt (3/5)

11.01.2023MusikstundeSWR2Daniel Finkernagel —   –  Details

Luigi Cherubini

Seinen Karrierestart in Paris verdankte er Marie Antoinette. Luigi Cherubini hat viele Monarchen und Revolutionäre kommen und gehen sehen. Er selbst hat sich fast 50 Jahre an der Spitze des Pariser Musiklebens gehalten. Zunächst umjubelt und gefeiert, später eher respektiert und gefürchtet. Wer war dieser aufbrausende Melancholiker? Welche Künstler-Natur steckt hinter dem fantasievollen Erneuerer der Oper? Warum haben unterschiedliche Komponisten ihn so sehr verehrt? Die SWR2 Musikstunde unternimmt eine polyphone Reise durch Cherubinis turbulentes Leben und versucht, anhand seiner sechs Streichquartette seiner enigmatischen Künstler-Persönlichkeit auf die Schliche zu kommen.

 
 

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15 Jahre ByteFM – Radio kann, was Streamingdienste nicht können

11.01.2023Tonart: ClipDeutschlandfunk KulturRuben Jonas Schnell, Boussa Thiam —   –  Details

Ruben Jonas Schnell

Gute Musik, rund um die Uhr Programm und keine Werbung: Das hat sich ByteFM auf die Fahnen geschrieben. Jetzt wird der Internetradiosender 15 Jahre alt. Sein Gründer Ruben Jonas Schnell sieht im Medium Radio weiterhin eine «große Zukunft». — Als ByteFM vor 15 Jahren zum ersten Mal auf Sendung ging, fiel erst einmal der Server für rund zehn Minuten aus, erinnert sich der Gründer Ruben Jonas Schnell. Dem Erfolg des Senders tat das jedoch keinen Abbruch. Gesendet wird immer noch – und zwar werbefrei. Das Geld komme von zahlenden Fördermitgliedern, erklärt Schnell.

 

Auch junge Menschen hören Radio — Streamingdienste wie Spotify empfindet Ruben Jonas Schnell nicht als Konkurrenz zu der Arbeit seines Senders: «Was die nicht machen, ist ein Programm kuratieren, jenseits von Algorithmen. Das ist aber genau das, was wir anbieten.» — Um die Zukunft des Radios macht sich Ruben Jonas Schnell keine Sorgen, auch wenn es immer heiße, dass junge Menschen kein Radio mehr hörten: «Warum hören die kein Radio mehr? Weil es kein Radio gibt, das sie vernünftig anspricht». Er ist überzeugt, dass es Bedarf gibt: «Das Medium ist nicht verloren», sagt Schnell, man müsse jungen Menschen nur etwas anbieten: «Dann hat Radio eine große Zukunft.»

 
 

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