Die britische Bildhauerin Phyllida Barlow ist tot. Als Lehrerin hat sie eine Generation geprägt – die ihr zu spätem Welterfolg verhalf. — Es ist eine der eigenartigsten Pointen in dieser an Absonderlichkeiten reichen Künstlervita, dass das Weiche sich durchsetzt, das Provisorische, Ephemere. Schließlich gehörte Charles Darwin zu den Vorfahren der Künstlerin Phyllida Barlow, und dass die Britin, die am Sonntag gestorben ist, doch noch als erstrangig erkannt wurde, sagt auch einiges aus über eine Zeit, in der das Starke, Laute nicht zwangsläufig triumphieren muss.
Der rumäniendeutsche Dichter, Essayist und Erzähler Richard Wagner ist mit 68 Jahren gestorben. — Wie er vom Rebellen, der 1972 im rumänischen Temeswar die Aktionsgruppe Banat mitbegründete, lange nach seiner Ausreise in die Bundesrepublik 1987 zum Rechtsnationalen konvertieren konnte, wäre eine eigene Studie wert. Des Rätsels Lösung liegt vielleicht darin, dass Richard Wagner die Freiheit, die er in jungen Jahren meinte, in einer Verkehrung sämtlicher Maßstäbe in der offenen Gesellschaft von Neuem bedroht sah. — Er schrieb für «Die Achse des Guten», suchte zusammen mit Thea Dorn «Die deutsche Seele» und demonstrierte seine Haltung besonders drastisch, als er 2013 in einer Aufbau-Anthologie mit hundert deutschen Gedichten auf Paul Celans «Todesfuge» unmittelbar ein Gedicht der völkisch-nationalen, für Hitler schwärmenden Agnes Miegel folgen ließ. — Diese Schatten liegen schwer über seinem Werk, dessen Beweggründe er in ausführlichen Gesprächen mit der Literaturwissenschaftlerin Christina Rossi in dem Band «Poetologik» (Wieser) erkundete. Der erfahrene Essayist, 1952 in Lovrin im Banat, geboren, machte darin auch vor politischen Einlassungen gegen die multikulturelle Gesellschaft nicht halt: «Man muss den Mut haben, das Querdenken zu wagen» ist eines der Kapitel überschrieben.
Rather Interesting war ein 1994 vom deutschen Musiker Uwe Schmidt gegründetes Plattenlabel, ein Sublabel von Pete Namlooks› FAX +49-69/450464. Während FAX eher für Ambient und Downtempo stand, präsentierte Schmidt auf RI diverse elektronische Genres, jede Menge experimentelle Musik und die ersten deutschen Digital Jazz Veröffentlichungen. — Größtenteils war es Solomaterial von Uwe Schmidt, das unter einer Vielzahl von Aliasnamen herausgegeben wurde, von denen Atom Heart, Atom™, Lassigue Bendthaus, LB und Señor Coconut zu den bekanntesten zählen. Dazu kommen zahlreiche Projektnamen bei Zusammenarbeiten mit anderen Künstlern wie dem japanischen Producer Tetsu Inoue, Haruomi Hosono und Bill Laswell. Uwe Schmidt wurde 1968 in Frankfurt geboren. Er begann in den frühen 1980er Jahren Musik zu machen, spielte zunächst Schlagzeug und wechselte dann zum Programmieren eines Drumcomputers, nachdem er eine Linn Drum im Radio gehört hatte. Manuela Krause stellt einige seiner spannendsten frühen Digital Jazz Projekte vor, darunter The Roger Tubesound Ensemble, Lisa Carbon und Datacide.
Die Verteidiger:innen haben im Ukraine-Krieg einen ihrer populärsten Soldaten verloren. Er war einer der jüngsten Kommandeur:innen der ukrainischen Armee, wegen seiner Einheit «Da Vinci» genannt. — In Bachmut gefallen: Ukraine trauert um «Da Vinci» Dmytro Kotsiubailo — Dmytro Kotsiubailo, so sein bürgerlicher Name, ist kürzlich in oder bei Bachmut gefallen, wo ukrainische Soldaten russische Angreifer offenbar immer wieder in Fallen locken. Mit erst 27 Jahren getötet, weil der junge Mann seine Heimat gegen die völkerrechtswidrige Invasion verteidigte.
«Da Vinci» Dmytro Kotsiubailo: «Held der Ukraine» kämpfte im Donbass — Als die Halbinsel Krim, die bis 1954 zum russischen Teil der Sowjetunion gehört hatte, völkerrechtswidrig annektiert wurde und der Kreml begann, prorussische Separatist:innen im Donbass mit Waffen zu unterstützen, ging Kotsiubailo in den Osten seines Landes und kämpfte gegen diese. — Mehr noch: Mit gerade einmal 21 Jahren wurde der junge Mann Kommandeur des ersten mechanisierten Bataillons «Da Vinci Wolves», weshalb er den Spitznamen «Da Vinci» trug. Nicht ohne Risiko: 2014 wurde er laut Nachrichtenportal t-online bei den Gefechten im Oblast Donezk von einer Panzergranate verwundet. Nur drei Monate später kehrte er demnach an die Front zurück.
Die Verteidiger:innen haben im Ukraine-Krieg einen ihrer populärsten Soldaten verloren. Er war einer der jüngsten Kommandeur:innen der ukrainischen Armee, wegen seiner Einheit «Da Vinci» genannt. — In Bachmut gefallen: Ukraine trauert um «Da Vinci» Dmytro Kotsiubailo — Dmytro Kotsiubailo, so sein bürgerlicher Name, ist kürzlich in oder bei Bachmut gefallen, wo ukrainische Soldaten russische Angreifer offenbar immer wieder in Fallen locken. Mit erst 27 Jahren getötet, weil der junge Mann seine Heimat gegen die völkerrechtswidrige Invasion verteidigte.
«Da Vinci» Dmytro Kotsiubailo: «Held der Ukraine» kämpfte im Donbass — Als die Halbinsel Krim, die bis 1954 zum russischen Teil der Sowjetunion gehört hatte, völkerrechtswidrig annektiert wurde und der Kreml begann, prorussische Separatist:innen im Donbass mit Waffen zu unterstützen, ging Kotsiubailo in den Osten seines Landes und kämpfte gegen diese. — Mehr noch: Mit gerade einmal 21 Jahren wurde der junge Mann Kommandeur des ersten mechanisierten Bataillons «Da Vinci Wolves», weshalb er den Spitznamen «Da Vinci» trug. Nicht ohne Risiko: 2014 wurde er laut Nachrichtenportal t-online bei den Gefechten im Oblast Donezk von einer Panzergranate verwundet. Nur drei Monate später kehrte er demnach an die Front zurück.
Dmytro Kotsiubailo: «Da Vinci» wurde von Wolodymyr Selenskyj als «Held der Ukraine» geehrt — Selenskyj hatte ihm im Dezember 2022 die höchste Auszeichnung, den «Goldenen Stern-Orden», sowie den Titel «Held der Ukraine» verliehen. Denn: Kotsiubailo war von Anfang an dabei, als es darum ging, die Unabhängigkeit der Ukraine gegen den Imperialismus des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sichern. — Dmytro Kotsiubailo: «Held der Ukraine» wurde bereits mit 21 ein Kommandant — «Die Ostukraine war wirklich sein Zuhause», erzählte die ukrainische Aktivistin Melaniya Podolyak dem Medienprojekt The Kyiv Independent. Er habe die Frontlinie in den neun Jahren des militärischen Konflikts mit Russland kaum verlassen, erklärte Podolyak, die Kotsiubailo laut dem Bericht kannte. — Sie berichtete weiter: «Er war nie stolz, obwohl er in so jungen Jahren ein bemerkenswerter Kommandant war. Er hat sich dem Krieg verschrieben, der Verteidigung der Ukraine.»
Dmytro Kotsiubailo: Ukraine verliert mit «Da Vinci» einen ihrer populärsten Soldaten — Und er wurde der jüngste Kommandant, der den Titel «Held der Ukraine» bekam. «Putins Horde nimmt uns unsere schönsten Söhne und Töchter», sagte laut t-online der Priester während des Gedenkgottesdienstes im St.-Michaels-Kloster: «Dmytro hat durch sein Beispiel gezeigt, wie man sein Land liebt und verteidigt.»
Fantasie und Perfektion, geballte und doch verhaltene Kraft, hohe Musikalität, gepaart mit der Liebe zum Leben und zu den Menschen – das macht ihn aus, den «Mister Q» – Quincy Jones, seines Zeichens Musiker, Komponist, Arrangeur, Orchesterleiter, Produzent. Am 14. März 1933 wurde Quincy Delight junior Jones in Chicago geboren. Die ersten Töne, die seine Sinne für die Musik öffneten, kamen aus dem Nachbarhaus, wo jemand «Stride Piano» übte. — Auf Chicagos Straßen erlebte er auch brutale Gewalt. Darüber sprach er selten. Quincy sang in einem Kirchenchor. Er hörte Billy Eckstine, Dizzy Gillespie, Duke Ellington und Count Basie. Miles Davis war für ihn der Größte und Ray Charles seit Jugendtagen sein Freund. Clark Terry erteilte ihm Trompeten-Unterricht. — Bereits während des Musikstudiums begann Quincy zu arrangieren, auch für Lionel Hampton. Mit Lionel tourte er durch Europa, mit Dizzy durch den Nahen Osten. Quincys Gespür für Instrumente und Stimmen sprach sich herum. So begleitete er musikalisch auch Dinah Washington und Frank Sinatra. — Ehrendoktorwürden, Grammies und ein Oscar — Er gründete ein hochkarätiges Orchester unter seinem Namen. Als er die Musiker nicht mehr bezahlen konnte, brach es ihm fast das Herz. Doch Hollywood rief: Quincy Jones wurde zu einem der gefragtesten Filmkomponisten. Michael Jackson wuchs mit ihm zum Pop-Giganten. Doch der Jazz bleibt ihm trotz einschränkender Erkrankungen immer eine Herzensangelegenheit. Unvergessen sein Auftritt in Montreux mit Miles Davis und Gil Evans. — Im März 2011 verlieh Barack Obama ihm – der sich stets für die Bürgerrechtsbewegung einsetzt, der mit Ehrendoktorwürden, Grammies und einem Oscar ausgezeichnet wurde – die «National Medal of Arts and National Humanities».
Die Ernst von Siemens-Musikstiftung ist eine der weltweit renommiertesten Förderinstitutionen für zeitgenössische Musik. Doch das war nicht immer so: Nach ihrer Gründung im Jahr 1973 fokussierte sich die Stiftung zunächst nicht auf eine bestimmte Musikrichtung, sondern förderte die volle musikalische Bandbreite. In der SWR2 JetztMusik spürt Sophie Emilie Beha der Initiierung und Entwicklung der Stiftung nach, befragt langjährige Begleiterinnen und Begleiter und betrachtet ihr Wirken aus heutiger Perspektive.
Komponieren als Erweiterung des Bewusstseins – Der Ethica-Kompositionszyklus — Komponieren als Erweiterung des Bewusstseins – Der Ethica-Kompositionszyklus — Komponieren als Erweiterung des Bewusstseins – Der Ethica-Kompositionszyklus — 57 Min — Audio herunterladen (46 MB | MP3)
vorherige Sendung — nächste Sendung — Ein Philosoph im Ausnahmezustand, ein Komponist auf der Suche nach interreligiösen Dialogen und das alles im Wechselspiel der Jahrhunderte: Der ungarische Komponist Dániel Péter Biró hat in den Niederlanden Synagogen und Moscheen besucht, deren Rezitationsgesänge studiert und nebenbei die Exil-Geschichte von Baruch Spinoza erforscht. Birós eigene Musik reflektiert aus heutiger Perspektive die Zusammenhänge, auf die er gestoßen ist. Und sie stellt grundsätzliche Fragen: nach möglichen Formen unseres Zusammenlebens und philosophischer Erkenntnis.
Nach seiner Zeit bei Miles Davis und in John McLaughlins «Mahavishnu Orchestra» nahm der panamaisch-amerikanische Jazz-Drummer Billy Cobham 1973 sein erstes Solo-Album auf: «Spectrum» wurde im New Yorker «Electric Lady»-Studio in wenigen Tagen eingespielt und gilt als absoluter Klassiker der Fusion Music. Mit an Bord waren der Keyboarder Jan Hammer, der Weltklasse-Bassist Leland Sklar und der damals erst 21-jährige Gitarrist Tommy Bolin. Roderich Fabian erinnert an die Musiker, das Album und an die Tatsache, dass der Albumtrack «Stratus» das Sample für den Massive-Attack-Hit «Safe From Harm» enthielt. — «Spectrum» gilt als absoluter Klassiker der Fusion Music. Der panamaisch-amerikanische Jazz-Drummer Billy Cobham hatte es 1973 in nur wenigen Tagen in den New Yorker Electric Lady-Studios eingespielt. Nach seiner Zeit bei Miles Davis und im Mahavishnu Orchestra war es sein erstes Soloalbum. Mit an Bord waren der Keyboarder Jan Hammer, Bassist Leland Sklar und der damals erst 21-jährige Gitarrist Tommy Bolin. Roderich Fabian erinnert an dieses legendäre Album – und an die Tatsache, dass der Albumtrack «Stratus» das Sample für den Massive-Attack-Hit «Safe From Harm» enthielt. —
Grazer Philharmoniker, Dirigent: Roland Kluttig; Christian Schmitt, Orgel. Franz Liszt: «Ad nos, ad salutarem undam», Fantasie und Fuge in c-Moll über einen Choral aus Meyerbeers «Le Prophète» S 259 (Bearbeitung für Orgel und Orchester von Marcel Dupré) * Anton Bruckner: Symphonie Nr. 1 c-Moll WAB 101 (Linzer Fassung) (aufgenommen am 26. April 2022 im Stephaniensaal des Grazer Congress› in 5.1 Surround Sound) — «Eines der bekanntesten Orgelsolowerke der Literatur, Liszts ›Ad nos›, bearbeitete der große französische Organist Marcel Dupré für Orgel und Orchester. Wir kombinieren es mit Bruckners Erster, die – ebenfalls in c-Moll – den ersten Schritt des Organisten zum grandiosen Symphoniker bedeutet.» (Roland Kluttig)
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