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Requiem For Jazz: Die Chicagoer Klarinettistin Angel Bat Dawid

22.03.2023JazzWDR 3Manuela Krause —   –  Details

Angel Bat Dawid

«Requiem For Jazz», so heißt das neue Werk der Klarinettistin, Sängerin und Komponistin Angel Bat Dawid. Es ist eine weitreichende Abhandlung über die afroamerikanische Geschichte in Form einer 12-sätzigen Suite, inspiriert u.a. von Edward O. Blands Film «The Cry of Jazz» von 1959. — «The Cry of Jazz», eine scharfe Kritik der rassistischen Politik in den USA, zieht Vergleiche zwischen der Jazzmusik und der afroamerikanischen, kollektiven Erfahrung. Angel Bat Dawids «Requiem For Jazz» schlägt einen Bogen vom Film zur heutigen Avantgarde, indem sie die Botschaft in einen zeitgenössischen Rahmen überträgt. Die Musik aus dem Projekt wurde ursprünglich beim Hyde Park Jazz Festival in Chicago im Jahr 2019 uraufgeführt, wo Angel Bat Dawid ein generationenübergreifendes, fünfzehnköpfiges Instrumentalensemble aus Schwarzen Musiker:innen aus der gesamten kreativen Gemeinschaft Chicagos dirigierte. Hinzu kamen ein vierköpfiger Chor mit Stimmen des Black Monument Ensembles, sowie Tänzer- und bildende Künstler:innen: «Ich möchte, dass wir dieses sehr wunderbare Gespräch fortsetzen, das Ed Bland vor über 50 Jahren begonnen hat» so Angel Bat Dawid im Februar 2023.

 
 

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Glut und Feuer – Neue Platten von Trompetern

22.03.2023JazzWDR 3Odilo Clausnitzer —   –  Details

Wadada Leo Smith

Mal hitzig, mal lyrisch – auf den neuen Veröffentlichungen von Wadada Leo Smith, Ralph Alessi und Jeremy Pelt schillert der Klang des Blechblasinstruments in vielen Facetten. — Drei Neuerscheinungen von Trompetern, drei ganz unterschiedliche Ansätze: Wadada Leo Smith, 81-jähriger Altmeister aus AACM-Kreisen und vielfach prämierter Komponist und Bandleader, überrascht auf seiner jüngsten Platte «Fire Illuminations» mit Jazzrock-Reminiszenzen an die frühen 70-er Jahre. Begleitet von bis zu drei E-Gitarren (u.a. Nels Cline von «Wilco») und zwei E-Bässen (Melvin Gibbs, Bill Laswell) hat er eine druckvolle, beatlastige Musik gemacht, die er zu großen Teilen aus Einzelaufnahmen im Nachhinein zusammengefügt hat. Smiths strahlendem, fettem Trompetensound ist nicht die kleinste Spur von Altersschwäche anzuhören. — Ralph Alessi, einer der führenden Post-Bop und Avantgarde-Spieler der New Yorker Szene, wohnt seit 2 Jahren in der Schweiz, wo er als Professor in Bern unterrichtet. Mit zwei Lehrer-Kollegen aus Basel (Bassist Bänz Oester) bzw. Luzern (Schlagzeuger Gerry Hemingway) sowie dem Pianisten Florian Weber hat er nun eine Quartettplatte von abstrakter Schönheit gemacht. Alessis Spiel vereint Lyrik mit Präzision und intellektuellem Wagemut. — Der amerikanische Trompeter Jeremy Pelt hat 2020 sein schlagzeugloses Trio-Album «The Art Of Intimacy, Vol.1» veröffentlicht, eine Hommage an die große Kunst des gesanglichen Balladenspiels. Nun erscheint die Fortsetzung in etwas anderer Besetzung, teilweise mit Streicherbegleitung. Pelts warmer, glutvoller Ton geht direkt ins Herz.

 
 

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Hier ist die wahre Lehre aus dem auffälligen Xi-Putin-Treffen

21.03.2023NewsThe Washington PostDavid Ignatius —   –  Details

Xi / Pu

Pentagon-Strategen haben die Welt immer in Ost und West geteilt, mit regionalen US-Streitkräften unter europäischem oder indo-pazifischem Kommando. Aber wenn man sich die Umarmung der Präsidenten Xi Jinping und Wladimir Putin in dieser Woche ansieht, fragt man sich, ob wir vielleicht ein einziges «eurasisches Kommando» brauchen, um eine integrierte Bedrohung zu bewältigen. — Ein starkes China stärkt ein schwaches Russland. Das ist die eigentliche Überschrift, die diese Woche die auffälligen Treffen zwischen den Staats- und Regierungschefs der beiden Länder in Moskau beschreibt . Die Chinesen stellen (noch) keine Waffen zur Verfügung, aber Xi bot sicherlich moralische und psychologische Unterstützung bei dem, was man als Genesungsbesuch bei einem kranken Verwandten bezeichnen könnte. Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, nannte Putin am Dienstag zu Recht einen «Juniorpartner». — Das Paradoxe am Ukraine-Krieg ist, dass Putins Streben nach mehr Macht in Europa ihn geschwächt hat. Dieses geschrumpfte Russland wird zunehmend unter Chinas Einfluss geraten – es sei denn, es gibt eine unwahrscheinliche Wende nach der Ukraine und ein westlich orientierter Führer ersetzt Putin. Vielleicht ist das der wichtigste Grund für Xis brüderlichen Besuch: Er verstärkt eine Flanke gegen Amerika und den Westen.

 
 

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Virginia Zeani / vielseitige und langlebige Sopranistin – stirbt im Alter von 97 Jahren

21.03.2023NewsThe New York TimesJonathan Kandell —   –  Details

Virginia Zeani

Als bekannte Violetta in Verdis «La Traviata» war sie «eine Frau, gesegnet mit körperlicher und stimmlicher Schönheit», sagte Plácido Domingo.

 

Virginia Zeani , eine rumänische Sopranistin mit einer brillanten, kraftvollen Stimme und einem markanten Aussehen, die die Armut ihrer Kinder und die Gefahren des Krieges überwand, um eine feste Größe auf der Opernbühne zu werden, starb am Montag in West Palm Beach, Florida. Sie war 97 Jahre alt. — Ihr Sohn und einziger unmittelbarer Überlebender, Alessandro Rossi-Lemeni, sagte, sie sei «nach einer ausgedehnten Herz-Atemwegserkrankung» in einem Pflegeheim gestorben. — Führende Tenöre genossen es, an der Seite von Frau Zeani aufzutreten. «Als Frau, die sowohl körperlich als auch stimmlich mit Schönheit gesegnet war, war sie außerdem eine sehr begabte Schauspielerin», schrieb Plácido Domingo einmal. Der Dirigent Richard Bonynge zählte sie zu den vier besten Sopranistinnen des 20. Jahrhunderts. Und laut Frau Zeani vertraute Maria Callas Ehemann, Giovanni Battista Meneghini, ihr an, dass sie «eine der ganz wenigen Sopranistinnen war, vor denen meine Frau Angst hat». — Doch Ms. Zeani (ausgesprochen zay-AH-nee) konnte während ihrer 34-jährigen Opernauftritte nicht die Massenanhängerschaft und Bewunderung von Callas und anderen zeitgenössischen Diven wie Joan Sutherland und Montserrat Caballé gewinnen , und sie wurde trotz ihres Ruhestands fast vergessen eine illustre zweite Karriere als Gesangslehrer.

 
 

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»Ich empfinde wirklich große Wut« – Japans Regierungschef Kishida besucht die Ukraine

21.03.2023NewsSpiegel Onlinedpa —   –  Details

Fumio Kishida

Die Regierung in Tokio gilt als wichtiger Partner des Westens bei der Unterstützung der Ukraine. Nun ist Japans Ministerpräsident Kishida nach Kiew gereist – ausgerechnet während Chinas Xi Jinping zu Besuch in Russland ist. — Der japanische Regierungschef Fumio Kishida hat am Dienstag die Ukraine besucht. Nach seiner Ankunft in Kiew suchte er die Stadt Butscha auf. «Die Welt war erstaunt, dass vor einem Jahr unschuldige Zivilisten in Butscha getötet wurden. Ich empfinde wirklich große Wut über diese Gräueltat, wenn ich diesen Ort hier besuche«, sagte Kishida. — ANZEIGE

Butscha in der Nähe von Kiew war zu Beginn des Krieges nach ukrainischen Angaben Schauplatz massiver russischer Kriegsverbrechen. Nach seinem dortigen Besuch wollte Kishida im weiteren Verlauf des Tages den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. Er wolle ihm die «Solidarität und unerschütterliche Unterstützung Japans und der G7« bekunden, hatte das japanische Außenministerium erklärt.

 
 

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Kishida in der Ukraine: Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg reist ein japanischer Regierungschef in Kriegsgebiet

21.03.2023NewsTagesspiegelViktoria Bräuner —   –  Details

Fumio Kishida

Während Chinas Machthaber Xi Jinping in Moskau seine Zusammenarbeit mit Kremlchef Wladimir Putin stärkt, ist Japans Premier zu Präsident Selenskyj nach Kiew gereist. Sein Besuch ist historisch. — Russlands Angriffskrieg in der Ukraine hat die Welt verändert und die internationale Sicherheitslage auf den Kopf gestellt. Bestes Beispiel dafür: Die Staatschefs zweier asiatischer Großmächte sind gerade in Europa, um sich ein Bild von der Lage zu machen. –Während Chinas Präsident Xi Jinping in Moskau mit Kremlchef Wladimir Putin verhandelt, war Japans Premier Fumio Kishida auf dem Weg nach Kiew. Am Dienstagnachmittag traf er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. — Selenskyj nannte Kishida während dessen Besuchs einen «langjährigen Freund der Ukraine». «Ich freue mich, den japanischen Ministerpräsidenten (…) in Kiew begrüßen zu dürfen – einen wahrhaft starken Verteidiger der internationalen Ordnung und einen langjährigen Freund der Ukraine», erklärte Selenskyj am Dienstag in Online-Netzwerken.

 
 

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Warum der Westen Angst vor dem Sieg der Ukraine hat

21.03.2023NewsFrankfurter RundschauForeign Policy —   –  Details

Vasyl Cherepanyn

Zeitenwende? Eigentlich soll alles so bleiben, wie es ist: Der Kiewer Wissenschaftler hält Deutschland und EU in seinem Essay den Spiegel vor. — Der Westen hat im Grunde Angst vor einem Sieg der Ukraine – das ist die These von Vasyl Cherepanyn.

 

Er attestiert unter anderem der EU ein fragwürdiges Geschichtsbild und unterschwellig kolonialistische Denkweisen.

 

Cherepanyn, Leiter des Kiewer Forschungszentrums für visuelle Kultur, mahnt Europa und Deutschland in seinem Essay leidenschaftlich, sich im Ukraine-Konflikt selbst zu hinterfragen.

 

Dieser Artikel liegt erstmals in deutscher Sprache vor – zuerst veröffentlicht hatte ihn am 21. Februar 2023 das Magazin Foreign Policy. — Am ersten Tag des totalen Krieges Russlands gegen die Ukraine traf der deutsche Finanzminister Christian Lindner (FDP) den damaligen ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk. Wie Melnyk später erzählte, lehnte Lindner es nicht nur einfach ab, die Ukraine mit Waffen zu beliefern oder Russland vom SWIFT-Zahlungssystem abzukoppeln, da der Ukraine nur noch «wenige Stunden» ihrer Souveränität blieben. Es sei auch deutlich geworden, dass sich Lindner darauf vorbereitete, die Zukunft einer von Russland besetzten Ukraine mit einer vom Kreml eingesetzten Marionettenregierung zu diskutieren. Das spiegelt eine allgemeine Haltung wider: Der Westen dachte damals, es wäre einfacher, wenn sich die Ukraine einfach ergibt. — Eine unbequeme Wahrheit über Russlands völkermörderischen Krieg gegen die Ukraine ist so offensichtlich, dass sie meist übersehen wird. Das Ganze wurde nicht nur möglich, weil es vom Angreifer geplant und durchgeführt, sondern auch, weil es von den Umstehenden zugelassen wurde. Der größte Schlag für die Demokratie auf globaler Ebene war nicht der Krieg selbst, sondern die Tatsache, dass – trotz aller «Nie wieder»-Behauptungen – die europäischen und westlichen Länder generell von vornherein einlenkten und akzeptierten, dass eine andere europäische Nation ihrer Souveränität, ihrer Freiheit und ihrer unabhängigen Institutionen beraubt werden und sich unter militärischer Besetzung wiederfinden könnte. (Hätten sie dies nicht so empfunden, hätten sie ihre Botschaften in Kiew nicht evakuiert). — Westen steht vor der Wahl – soll Osteuropa erst erneut zum Schlachtfeld werden? — Das richtige Verständnis von Zeit und Ort ist die Grundvoraussetzung für jedes angemessene politische Handeln. Gewalttätige Ereignisse wie Revolutionen oder Kriege sind besonders zeitabhängig – wenn man nicht rechtzeitig handelt, verschlechtert sich die Situation nur und wird noch gewalttätiger.

 

Da sich Europa leider bereits im Krieg befindet, wird der Westen unweigerlich entschlossener und direkter handeln müssen. Im Moment zieht Europa es vor, zu glauben, dass sich der Krieg in seiner jetzigen Form hinziehen wird, bei der es keine Bodentruppen von anderen westlichen Nationen gibt. Die eigentliche Wahl, vor der der Westen derzeit steht, lautet jedoch, entweder unverzüglich alle ihm zur Verfügung stehenden militärischen, politischen und wirtschaftlichen Mittel einzusetzen, um die russischen Aggressoren zu besiegen und die Grenzen der Ukraine wiederherzustellen, oder erst dann zu intervenieren, wenn sich diese Aggression anderswo ausgeweitet hat und Osteuropa erneut zum Schlachtfeld geworden ist. — Es ist eine Frage der Zeit. Und es ist in der Tat eine Hamlet‹sche Entscheidung. — «Die Zeit ist aus den Fugen. Weh mir zu denken, — dass ich geboren ward, sie einzurenken!»

Vasyl Cherepanyn ist der Leiter des Kiewer Forschungszentrums für visuelle Kultur, das die Kiewer Biennale organisiert.

 
 

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Lady Liberty #25: Die Pianistin und Sängerin Amina Claudine Myers

21.03.2023Round MidnightNDR KulturMauretta Heinzelmann —   –  Details

Amina Claudine Myers

Pianistin, Organistin, Sängerin, Komponistin, Improvisatorin, Schauspielerin und Pädagogin ist sie, eine der Großen der Jazzgeschichte: Amina Claudine Myers, geboren am 21. März 1942 in Little Rock, Arkansas, wuchs mit Gospels, Spirituals und Blues auf, den sie mit Romantizismen der europäischen Klaviermusik und Techniken der Avantgarde anreicherte. Amina Claudine Myers spielte in «Charlie Haden›s Liberation Music Orchestra» und gehört zum Kreis der afroamerikanischen Gruppe AACM (Association for the Advancement of Creative Musicians), mit der sie aufgetreten ist und für die die ausgebildete Musikerzieherin auch unterrichtet. — «Ich spüre den afrikanischen Impuls in allem, was aus mir herauskommt», sagt die charismatische Künstlerin, die häufig in Hamburg aufgetreten ist, beim Westport Festival, beim Jazzfestival in der Fabrik, beim Festival der Frauen und beim NDR-Jazzworkshop. In Konzertmitschnitten des NDR zeigt sich die pulsierende Kraft ihrer Musik. «Meine künstlerische Mission», erklärt Amina Claudine Myers, «ist es, meine Musik mit liebevollen Gefühlen, warmen Erinnerungen und hoffentlich heilenden Möglichkeiten zu teilen – mit Menschen überall auf der Erde.»

 
 

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