Toshio Hosokawa, Musikschamane und Vertoner der Urkraft

22.03.2023Musik unserer ZeitSRF 2 KulturMoritz Weber —   –  Details

Toshio Hosokawa

Der berühmteste Komponist Japans verbindet Ost und West – östliche und westliche Klangsprachen, östliche und westliche Philosophie. In seiner Musik sei jeder Moment ein wichtigster Moment, jeder Moment eine Ewigkeit. — Erst während seines Studiums in Deutschland entdeckte der aus Hiroshima stammende Hosokawa die Schönheit der traditionellen Künste seiner Heimat. Er fand seine künstlerische Identität und erkannte, wie wichtig auch für ihn zentrale Elemente dieser Kunstformen waren: Der Prozess der Seelenheilung im No-Theater, die, wie er sagt, «kosmischen» Klänge der höfisch-zeremoniellen Gagaku-Musik und der Mundorgel Sho, oder die Prägnanz der Kalligrafie. — Zudem ist ihm die Natur eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Am Meer oder im Wald schöpft er Kraft und findet seine innere Ruhe. In seiner Kunst stellt er die Natur in all ihrer Schönheit und Reinheit dar, aber auch in ihrer Grausamkeit und Gewalt. Viele von Hosokawas Werken sind von Naturkatastrophen inspiriert oder sind Klagelieder für deren Opfer, wie seine beiden letzten Opern «Stilles Meer» oder «Erdbeben. Träume» über das Tohoku-Erdbeben von 2011. Und Hosokawa schreibt bereits an seiner nächsten Oper, welche ebenfalls von den Auswirkungen von Katastrophen erzählt und in etwa zwei Jahren uraufgeführt werden soll. — Der 67-Jährige sieht sich auch als Komponist einer Urkraft, welche in der japanischen Kultur «Ki» genannt wird. Er empfange und vertonte das, was bereits da sei im ewigen «Fluss der Töne». Wie ein Schamane wolle er so die spirituelle Welt mit uns verbinden.

 
 

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Wortzauberer Sven Regener sucht den Text in der Musik

22.03.2023Menschen und ihre Musikhr2 kulturBastian Korff —   –  Details

Sven Regener

Element of Crime-Sänger, Schriftsteller und Wortzauberer Sven Regener erzählt, wie seine Lieder entstehen, über seine Liebe zum Jazz, zur Trompete und zur historischen Sprachwissenschaft – und warum er sich dank Velvet Underground überhaupt erst an Mikrofon gewagt hat.

 
 

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Der Gesang der Gitarre – zum 80. Geburtstag von George Benson

22.03.2023Round MidnightNDR KulturGötz Steeger —   –  Details

George Benson

Mit seinem klaren, melodiösen und gleichsam virtuosen Gitarrenstil gehörte George Benson in den 60ern zur Speerspitze der R&B und Cool Szene. Dann in den 70ern transformierte sich sein Sound in Richtung Soul, Funk und Disco, in dieser Zeit entwickelte sich auch sein unvergleichlicher Scat-Gesang zur Gitarre. — Als er zu seinen Wurzeln als Sänger, der er ursprünglich werden wollte, zurückkehrte, gelangte George Benson an die Spitze der Pop-Charts. Jazz, Soul, Disco-Pop, R&B – George Benson überwand die Genre-Grenzen nicht – in seinem musikalischen Kosmos sind sie schlichtweg nicht vorhanden.

 
 

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Aktuelle Musik aus Lettland: Kalnejas, Muktup vels, Tautumeitas

22.03.2023open: WorldWDR 3Babette Michel —   –  Details

Tautumeitas Ensemble

»Das schönste, kraftvollste Geschenk für eine junge Frau ist ihre Stimme», heißt es in einem lettischen Volkslied. Die jungen Sängerinnen vom Ensemble Tautumeitas machen daraus eine faszinierende Bühnenshow zwischen Sonnenuntergängen und Neonlicht. — Tautumeitas gehört zu den bekannteren Ensembles aus Lettland, der kleinen baltischen Republik mit den ausgedehnten Wäldern und der pulsierenden Hauptstadt Riga. Ebenso wie die Folk-Big-Band Au i mit ihren Dudelsäcken und Trommeln. Babette Michel stellt auch Neuentdeckungen vor: Das Trio Svires, wo sich Flöten und Stimmen zu filigranen Klanggeweben verbinden. Dark Folk der Band R va. Ethnojazz von Kalnejas. Open-Air-Folk von Sauc jas. Klavierimprovisationen von Toms Mikals. Der Musiker/Wissenschaftler Valdis Muktup vels schließlich zeigt sich experimentierfreudig, nicht nur mit dem Nationalinstrument Kokle, auch mit Okarinas, mit denen er mit dem Riga Saxophone Quartet Vogelstimmen imitiert.

 
 

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Penumbra – Das Duo Elias Stemeseder & Christian Lillinger

22.03.2023JazzSWR2Niklas Wandt —   –  Details

Elias Stemeseder & Christian Lillinger

Eigenartig im besten Sinne – das sind Keyboarder Elias Stemeseder und Drummer Christian Lillinger. Die beiden liefern mit ihrem neuen gemeinsamen Projekt «Penumbra» ein Konzentrat dessen ab, was sie musikalisch prägt: verwobene Rhythmen, elektronische Attacken und eine Menge reibungsvoller Klänge.

 
 

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Das letzte Streichquartett – Ludwig van Beethoven

22.03.2023AnklangÖ1Peter Kislinger —   –  Details

Ludwig van Beethoven

Ludwig van Beethoven: Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello Nr. 16 in F-Dur op. 135 — Beethovens Streichquartette können in drei Schaffensperioden unterteilt werden. Die Früh-, die mittlere und die Spätphase. In seinen letzten Quartetten ist er in seinem Spätstil angekommen. Die Vorstellung, dass ein Werk eine Einheit bilden müsse, ist überwunden, ebenso die Orientierung an den üblichen Normen der Gattung. Seine letzten Quartette bestehen aus fünf, sechs oder gar sieben Sätzen, ihr Charakter ist oft abweisend. In seinem 16. und letzten Streichquartett op. 135 orientiert er sich hingegen wieder eher an den Gattungsnormen, es ist klassisch viersätzig, was jedoch dem Wunsch seines Verlegers geschuldet ist. Beethoven war zum Zeitpunkt der Entstehung gehörlos. Inwieweit sich das in der Komposition widerspiegelt, bleibt zu hinterfragen.

 
 

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Musik der bleiernen Zeit in Chile – Musikalische Spurensuche in Chile (3)

22.03.2023RadiokollegÖ1Peter Kislinger —   –  Details

Victor Jara

Als sich der General Augusto Pinochet 1973 an die Regierung in Chile putschte, wurde zuerst einmal gründlich mit dem politischen Gegner auf der Linken aufgeräumt: Musiker*innen, die man mit Salvador Allende und der Unidad Popular assoziierte, mussten entweder das Land verlassen oder sie wurden, wie Victor Jara, gefoltert und schließlich ermordet. Kulturell gesehen begann eine bleierne Zeit, die sich über 17 Jahre bis zum Ende der Diktatur im Jahr 1988 erstreckte. Doch trotz staatlicher Repression und rabiater Zensur gab es im Land einen musikalischen Untergrund: Die populäre Band Los Jaivas aus Vina del Mar agierte eher unpolitisch und zelebrierte einen mit folkloristischen Einsprengseln garnierten Prog-Rock. Doch es gab auch Gruppen aus dem Umfeld des nuevo Pop chileno, die sich klandestin als Rebellen in Szene setzten. So wie Los Prisioneros, die bis heute populär sind und deren Songs wie «El Baile de los que sobran» mit der klassischen Zeile «Unter unseren Schuhen Dreck plus Beton» wie Kassiber unter dem Publikum zirkulierten.

 
 

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Das Beatles-Debüt: 60 Jahre ‹Please Please Me›

22.03.2023SpielräumeÖ1Ulla Pilz —   –  Details

The Beatles

Am 22. März 1963 erschien das erste Studioalbum der Beatles — 1962 unterschreiben die Liverpooler Fab Four einen Plattenvertrag mit EMI und bald darauf kommen die ersten beiden Singles «Love Me Do» und «Please Please Me» heraus. Produzent George Martin, selbst vom Erfolg überrascht, drängt auf ein Album. Dieses entsteht rekordverdächtig schnell: Zehn der 14 Nummern des Albums werden an einem einzigen Tag – dem 11. Februar 1963 – aufgenommen. — Beatles-Biograph Mark Lewisohn schreibt später, dass es wohl kaum 585 produktivere Minuten in der Geschichte aufgenommener Musik geben kann. Ein weiterer Rekord: Das unglaublich billig produzierte Album klettert schnell an die Spitze der UK Album Charts und bleibt dort 30 Wochen lang, was keinem Debütalbum je gelungen ist. — Eine musikalische Zeitreise zu den Anfängen einer Legende – nicht nur mit Beatles-Originalen, sondern auch mit (weniger bekannten) Coversongs.

 
 

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