Patti Smith im Interview: Ich liebe es, über Berliner Friedhöfe zu spazieren

14.04.2023NewsBerliner ZeitungStefan Hochgesand , Manuel Almeida Vergara —   –  Details

Patti Smith

Wir haben mit der Punk-Legende Patti Smith und dem Klangkünstler Stephan Crasneanscki über Poesie und Sounds, Klimakleber, Brecht und Berlin gesprochen. — Patti Smith bedankt sich erst einmal bei dem Clubhotel, in dem sie übernachtet. Überall sonst wolle man ihr die neueste Technik andrehen, Firlefanz-Mikrofone für Tausende von Euros. «Dabei will ich doch einfach nur ein shitty SM58», sagt sie auf der kleinen Bühne. An diesem Abend hat sie einen solchen Mikro-Klassiker bekommen, «danke Soho House», ruft die Lyrikerin aus. — Die Gedichtlesung am Donnerstag im Hotel sollte die erste von einer Reihe von Performances in Berlin sein, die Smith an diesem Wochenende noch in die Volksbühne und die Neue Nationalgalerie führen wird. Vorgeführt werden dann unter anderem Stücke, die Smith zusammen mit dem Musiker Stephan Crasneanscki erarbeitet hat: Ihr Projekt «Correspondences», eine Mischung aus abstrakten Klangaufnahmen und Gedichten, soll das Publikum auf eine immersiv-audiovisuelle Reise mitnehmen. — Wir haben Smith und Crasneanscki vor ihrem ersten Auftritt im Soho House getroffen, in dem die Punk-Legende ein Publikum erwartet, so sagt sie uns, das mit ihrer Arbeit vielleicht noch nicht vertraut ist. Am Ende sollte sie nicht recht behalten: Am Donnerstag singen rund 100 Gäste zumindest ihren größten Hit «Because the night» mit. Nicht auf eine peinliche Popkonzert-Art allerdings, sondern auf eine spürbar bewegte Weise.

 
 

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Billy Waugh, 93, ‹Godfather of the Green Berets›, ist tot

14.04.2023NewsThe New York TimesRichard Sandomir —   –  Details

Billy Waugh

Er war während des Vietnamkriegs Soldat der Special Forces, arbeitete dann für die CIA, verfolgte Osama bin Laden im Sudan und kämpfte nach dem 11. September in Afghanistan. — Billy Waugh, ein fast legendärer verdeckter Agent, der seine Fähigkeiten in der unkonventionellen Kriegsführung während des Vietnamkriegs verfeinerte, der CIA half, die Terroristen Carlos the Jackal und Osama bin Laden zu jagen, und in seinen 70ern in Afghanistan kämpfte, starb am 4. April Er war 93. — Sein Tod wurde in einer Twitter-Erklärung des First Special Forces Command der Armee bestätigt, das ihn als «Inspirierer einer Generation von Spezialoperationen» lobte. Wo er starb, wurde nicht gesagt. — Die Service-Website Military.com , die den umgangssprachlichen Namen für Special Forces verwendet, die während des Vietnamkriegs berühmt wurden, nannte Mr. Waugh «den beispiellosen Paten der Green Berets» für seine langjährigen Dienste und zahlreichen Missionen mit ihnen. Die New York Times beschrieb ihn einmal als einen «ehemaligen paramilitärischen CIA-Offizier, der anscheinend einen ziemlich verwegenen Pfad durch die ‹hinteren Gassen‹, wie sie sagen, der halben Welt gebahnt hat». — «Er war nur einer von denen, die am Rande des Imperiums sein wollten, so weit er konnte, groß leben und sein Land verteidigen», sagte Cofer Black, ein ehemaliger CIA-Chef für Terrorismusbekämpfung, der Herrn Waugh beaufsichtigte in einem Telefoninterview.

 
 

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Architekturexport DDR / Sachbuch

14.04.2023Der Tag: Cliprbb kulturNikolaus Bernau —   –  Details

Architekturexport DDR

Bislang ist Deutschland nicht gerade pfleglich mit dem Erbe der DDR-Architektur umgegangen. Klassiker wie der Palast der Republik sind abgerissen worden. Die beiden Architekturhistoriker Andreas Butter und Thomas Flierl wollen den Wert dieser Architekur stärker ins Bewusstsein bringen und haben den Begriff der DDR-Moderne geprägt. Mit ihrem aktuellen Buch «Architekturexport DDR. Zwischen Sansibar und Halensee» zeigen sie, wie das Planungswesen der DDR in die Welt gebracht wurde. — Nikolaus Bernau stellt es vor. —

 
 

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Schwarze Jeanne d‘Arc – Auf den Spuren der Sklavenbefreierin Harriet Tubman

14.04.2023FeatureSWR2Anja Steinbuch und Michael Marek —   –  Details

Harriet Tubman

Aktivistin der «Underground Railroad» — In den USA ist sie eine Legende, in Europa kennen die 1822 geborene Sklavin und afroamerikanische Freiheitskämpferin nur wenige: Harriet Tubman. Um das Leben der energischen Frau, die Zeit ihres Lebens für die Befreiung der Sklaven kämpfte, ranken sich Heldengeschichten und Mythen. — Späte Würdigung einer afroamerikanischen Freiheitskämpferin — Demnächst soll Tubmans Bildnis auf einer Dollarnote verewigt werden, so hat es US-Präsident Joe Biden entschieden. Michael Marek und Anja Steinbuch haben sich auf Spurensuche begeben und trafen Angehörige einer mutigen Frau, die im Machtzentrum der USA heute, über 200 Jahre nach ihrer Geburt, für Aufregung sorgt.

 
 

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Dokumentarfilmer Marcus Welsch: Man muss den Druck auf Russland aufrechterhalten

14.04.2023Im GesprächDeutschlandfunk KulturUlrike Timm —   –  Details

Marcus Welsch

Tausende Tote und Verwundete hat der russische Angriffskrieg auf die Ukraine schon gefordert. — Seit 2014 lässt ihn der Krieg in der Ukraine nicht mehr los. Der Dokumentarfilmer Marcus Welsch war unzählige Male dort, sprach mit Menschen, filmte und gab Seminare. Gemeinsam mit Autor Serhij Zhadan brachte er ein Buch über den Kriegsalltag heraus.

 

 
 

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Lady Liberty #26: Ilona Haberkamp und ihr Buch über die Pianistin Jutta Hipp

14.04.2023Round MidnightNDR KulturMauretta Heinzelmann —   –  Details

Ilona Haberkamp

Mit «Cool is HIPP is Cool» veröffentlichte Ilona Haberkamp gemeinsam mit Ack van Rooyen und Silvia Droste bereits 2013 ein Album zu Ehren von Jutta Hipp. — Sie hat Jutta Hipp 1986 in New York besucht: die deutsche Saxofonistin Ilona Haberkamp freundete sich mit der Ausnahmekünstlerin an, die hierzulande als Symbol für Frauen im Jazz gilt. Auf den Spuren der Pianistin hat die Saxofonistin 2013 ein Album gemacht: «cool is hipp is cool», es enthält Jutta Hipps Kompositionen und ihre ergreifende Stimme aus den Gesprächen in New York. — Hipp war eine Zeitzeugin, die mit Horace Silver befreundet war. Ilona Haberkamp hat in Bochum, Dortmund und Köln Saxofon und Musikwissenschaft studiert. 1984 hat sie das Jazzorchester «Reichlich Weiblich» mitgegründet und im «United Women›s Orchestra» gespielt, mit ihrem Paula Dezz Quartet und mit dem Trompeter Ack van Rooyen. Haberkamps Tochter Clara ist ebenfalls Jazzmusikerin geworden – Pianistin. — Ende 2022 ist Ilona Haberkamps Buch «Plötzlich Hip(p)» erschienen, eine Biografie über die deutsche Pianistin, die Kunst studiert hatte, schließlich bei Blue Note aufnahm und sich zuletzt wieder der Malerei zuwandte. Jutta Hipp ist 2003 in New York gestorben. Ilona Haberkamp hat sich auf verschiedenen Ebenen um ihr Andenken und ihre Würdigung verdient gemacht.

 
 

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Der Instrumentenbauer auf dem Schlachthof

14.04.2023open: DiskursWDR 3Frank Hilberg und Ben Süverkrüp —   –  Details

Instrumentenbauer

Wie nahe das Schöne und das Schreckliche mitunter beieinander liegen, zeigt sich in besonders grausamer Deutlichkeit bei einem Blick auf unsere Musikinstrumente. Durch sie kommt die schönste, himmlischste Musik zum Klingen. — Aber gemacht sind sie aus Knochen, Sehnen, Därme, Häute, Hufe, Hörner, Federn – oder kurz gesagt: aus Schlachtabfällen. (Wobei nicht unterschlagen werden soll, dass auch Holz und Metall nicht ganz unbeträchtlich zum Einsatz kommen – aber auch Bäume sind Lebewesen, die ihr Leben lassen müssen). Vollends grausam wird es, wenn man in die Mythologie taucht um nach Entstehungslegenden zur Musik zu suchen. Nicht selten machte der Sieger in einem Wettstreit aus dem unterlegenen Gegner ein Musikinstrument. Der göttliche Lyraspieler Apollo zum Beispiel, der dem menschlichen Flötenspieler Marsyas die Haut über den Kopf zog, einen Balg daraus nähte, ihm die Flöte in die Nasenlöcher steckte – und so den Dudelsack erfand. Eines aber verbindet alle diese Aspekte: das Opfer. Das Opfer, das (den Göttern) gebracht wird, das Lebewesen, das zum Opfer (für die Kunst) gemacht wird. In mancherlei Variation. – Trigger-Warnung: Diese Sendung ist für Vegetarier nur bedingt geeignet.

 
 

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Zurück zur Zukunft – Neues aus der internationalen Jazzszene

14.04.2023JazzWDR 3Thomas Mau —   –  Details

Erik Truffaz

Der französische Trompeter Erik Truffaz schwelgt auf seinem neuen Album in den Melodien berühmter Filmkompositionen. Dessen Album «Rollin›» ist ein Beispiel dafür, wie Jazzmusiker über den Blick in die Vergangenheit etwas Neues entwickeln. — Erik Truffaz lässt mit seiner Band großformatige imaginäre Bilder entstehen – ohne abgedunkelten Kinosaal und ohne Leinwand. Die Titel spannen einen Bogen von der Titelmusik für Federico Fellinis «La Strada» bis hin zu Miles Davis› Melodie zu «Ascenseur pour l›échafaud». Der Titel des Albums «Rollin›» verweist sowohl auf die Musik als auch auf den Film, zumindest in den Kinos, in denen noch Filmrollen laufen. Ebenso wie Truffaz sind auch die beiden Saxophonisten Wayne Escoffery und Jacques Schwarz-Bart in der Tradition verwurzelt. Auf den Alben, die die beiden in diesen Tagen veröffentlichen, zeigen sie aber, wie man diese Tradition zeitgemäß fortschreiben kann. Wayne Escoffery mit «Like Minds» und Jacques Schwarz-Bart mit «The Harlem Suite». Außerdem gibt es ein neues Album der Harfenistin Brandee Younger: «Brand New Life».

 
 

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Tony Buck im Porträt – Dazwischen ist der beste Platz

14.04.2023Zeit-TonÖ1Heinrich Deisl —   –  Details

Tony Buck

Tony Buck ist einer der profiliertesten Schlagzeuger der Jazz- und Improvisationsmusik mit einem schier unüberblickbar breiten Repertoire. Er ist Gründungsmitglied des australischen Avantgarde-Jazz-Trios The Necks, hat aktuell mit der Pianistin Magda Mayas ein Album herausgebracht und ist auf so ziemlich jedem Free-Jazz-Festival zwischen Japan und den Nickelsdorfer Konfrontationen aufgetreten. Anlässlich einiger neuer Veröffentlichungen und weil er kürzlich seinen 60. Geburtstag feierte, widmet der «Zeit-Ton» Tony Buck ein Porträt. — 1962 in Sydney geboren, zählte Tony Buck ab den 1980er Jahren zu einem der vielbeschäftigtsten Schlagzeuger der Stadt. 1987 gründete er mit dem Pianisten Chris Abrahams und dem Bassisten Lloyd Swanton The Necks, die vor kurzem mit «Travel» ihr 19. Studioalbum vorgelegt haben. Die «New York Times» befand über The Necks: «The greatest trio on earth». Während die Band an sich für Stücke von 50 Minuten Spielzeit und mehr bekannt ist, bietet «Travel» vier Nummern in der Länge einer LP-Seite. — In den frühen 1990ern tourte Buck mit dem australischen Violinisten Jon Rose, lebte dann in Japan, wo er mit dem Gitarristen und Turntablisten Otomo Yoshihide die Noise-Band Peril hatte, und zog schließlich nach Berlin. — Timing Matters — Neben Solo-Arbeiten – etwa «Unearthed» (2017) und das aktuelle Projekt «Environmental Studies», beide veröffentlicht von dem australischen Label Room40 – hat Buck das Duo Spill mit der Berliner Inside-Piano-Spielerin Magda Mayas. Die Ende letzten Jahres erschienene Platte «Mycelium» ist die mittlerweile achte dieses Duos. Mit dem Saxofonisten John Butcher haben die beiden ebenfalls Ende 2022 ein Album veröffentlicht und als Mit-Musiker in der offenen Trio-Formation von Frank Gratkowski ist Buck in zwei Wochen am Eröffnungsabend des Jazz-Festivals Ulrichsberger Kaleidophon zu erleben. — Im «Zeit-Ton»-Porträt erzählt Tony Buck davon, on the road zu sein, als Schlagzeuger Komposition und Improvisation spontan miteinander zu verbinden, von seinen Duo-Formationen u.a. mit Massimo Pupillo von der italienschen Improvsations-Band ZU («Unseen») oder dem australischen Pianisten Alister Spence («Mythographer») und von seinen Arbeiten als Videokünstler.

 
 

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Wer ist Jack Teixeira, der Mann, der wegen des Durchsickerns von Pentagon-Akten verhaftet wurde?

13.04.2023NewsThe GuardianPeter Beaumont —   –  Details

Jack Teixeira

Pentagon-Leaks 2023 — US Air National Guards wurde als Hauptverdächtiger bei der Weitergabe von geheimen Dokumenten identifiziert — Auf Fotos ist Jack Teixeira, der 21-jährige Air National Guards, der als Hauptverdächtiger bei der Verbreitung geheimdienstlicher Dokumente identifiziert wurde, schlank in seiner dunkelblauen Luftwaffenuniform. Er sieht jugendlich aus, kaum älter als die jugendlichen Freunde, die in der Online-Gruppe zu sehen sind, in der die geheimen Dokumente durchgesickert sind. — Am Donnerstagabend nahm das FBI Teixeira fest und durchsuchte seine Wohnung. Videoaufnahmen eines lokalen Fernsehsenders zeigten, wie er in Handschellen abgeführt wurde. — Teixeira wurde von der New York Times als führende Figur in einer Online-Gaming-Chatgruppe, Thug Shaker Central, im sozialen Netzwerk Discord identifiziert. Die Details, die über Teixeira aufgetaucht sind, haben ihn als eine Person von Interesse an der Untersuchung des Lecks in den Rahmen gestellt.

 
 

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