Nachruf Ahmad Jamal und Stanser Musiktage

18.04.2023Jazz und WorldSRF 2 KulturFlorence Baeriswyl —   –  Details

Ahmad Jamal

Mit seiner dynamischen Spielart hat er die Jazzwelt sechs Jahrzehnte lang geprägt – der amerikanische Pianist, Komponist und Bandleader Ahmad Jamal. Am Sonntag ist er nun 92-jährig gestorben und hinterlässt ein beeindruckendes Lebenswerk. — Und: das diesjährige Programm der Stanser Musiktage bietet vielseitige Acts, von frei improvisierter Musik über Disco-Funk bis zu traditioneller anatolischer Musik.

 
 

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Damon Albarns eigentümliches Klanguniversum – Als Gast: Gisela Feuz

18.04.2023Jazz CollectionSRF 2 KulturAnnina Salis —   –  Details

Damon Albarn

Sehr jung schon sehr berühmt war Damon Albarn mit Blur. Gemeinsam mit Oasis prägen Blur den Britpop der 1990er-Jahre, beide Bands werden dabei von einem gewaltigen Medienhype getrieben. Dass es Albarn um mehr geht als um Starrummel, zeigt sich in seiner Karriere danach. — Er verbirgt sich in Gorillaz hinter einem Comic-Avatar und ist auch sonst ein Mann der Kollaborationen mit Musiker:innen auf der ganzen Welt. Dabei beweist er ein gutes Händchen für die fruchtbare Vereinigung von Polaritäten. Albarn sucht nach seinem ganz eigenen Stil zwischen Pop, Hip Hop, Afrobeat, Kassik und Jazz. Ein Getriebener, den gleichzeitig immer wieder die Melancholie einzuholen scheint, ein Verzweifeln an der Welt. Das alles fliesst ein in seine Musik, ein eigentümliches Klanguniversum, das immer groovt. — Annina Salis taucht ein mit Gisela Feuz. Die Musikerin und Journalistin ist Albarn-Fan seit Blur und hat ihn auch mehrmals live gehört.

 
 

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KI-generierte Kunst gewinnt Fotopreis

18.04.2023Der Tag: Cliprbb kulturN.N.

Boris Eldagsen

Ein Berliner Künstler hat Mitte März den Sony World Photography Award in der Kategorie «Kreativ» gewonnen – und damit eine weltweite Debatte ausgelöst. Denn die vermeintliche Fotografie, mit der Boris Eldagsen gewonnen hat, auf der zwei Frauen in schwarz-weiß mit eindringlichen Blicken zu sehen sind, dieses Bild hat eine künstliche Intelligenz erstellt, quasi: Im Auftrag des Künstlers. Letzte Woche war die Preisverleihung, doch Boris Eldagsen hat den Preis abgelehnt. Warum – darüber sprechen wir mit Boris Eldagsen.

 
 

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Der späte Ruhm der deutschen Autorin Helga Schubert

18.04.2023TonspurenÖ1ikolaus Scholz —   –  Details

Helga Schubert

Als sie der Journalist wenige Wochen nach der Bachmann-Preisverleihung am Telefon erreicht, erzählt Helga Schubert atemlos von ihrem schweren Sturz, bei dem sie sich lebensgefährliche Schnittwunden zufügt, und nur mit großer Mühe das Telefon – und damit die rettenden Sanitäter – erreicht. Im Spital will und kann sie dennoch nicht bleiben. Wegen ihres pflegebedürftigen Mannes, dem Maler und früheren Professor für klinische Psychologie Johannes Helm, den sie tagtäglich umsorgt. — Einem Interview stimmt sie trotz dem sie fordernden Alltag zu, animiert den Journalisten bei seinem Besuch ein paar Tage länger zu bleiben, und schwärmt von der Landschaft rund um den Schweriner Außensee, in dessen unmittelbarer Umgebung sie gemeinsam mit ihrem Mann seit über 20 Jahren lebt. — Helga Schubert, die im Jänner 1940 auf die Welt kommt und in Ost-Berlin aufwächst, beginnt als Zwanzigjährige mit dem Schreiben. Sie veröffentlicht zunächst Kinderbücher und Prosatexte, in denen sie Schicksale aus dem DDR-Alltag beschreibt, und verfasst später auch Theaterstücke, Hörspiele und Drehbücher. 1980 wird die Autorin auf Vorschlag von Günter Kunert zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt eingeladen, erhält jedoch keine Genehmigung zur Ausreise aus der DDR. 40 Jahre später liest Helga Schubert, die von 1987 bis 1990 als Jurymitglied des Ingeborg-Bachmann-Preises tätig ist, als älteste Teilnehmerin überhaupt, den Text «Vom Aufstehen».

 
 

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Der Tenor Gianni Raimondi Verlässliche Alternative

18.04.2023AnklangÖ1Robert Fontane —   –  Details

Gianni Raimondi

Verlässliche Alternative – Erinnerungen zum 100. Geburtstag des Sängers.

 

Mit Ausschnitten aus Opern von Gaetano Donizetti, Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini u. a.

 

Als Herbert von Karajan an der Mailänder Scala tätig war, lud er deren Sänger:innen gelegentlich auch zu Gastspielen an die Wiener Staatsoper. Gianni Raimondi, der sich zuvor an der Scala u. a. in Donizettis «Anna Bolena» an der Seite von Maria Callas einen Namen machte, war einer von Karajans favorisierten Tenören, der unter dessen Leitung auch in Wien Partien wie Alfredo in «La Traviata» und Cavaradossi in «Tosca» verkörperte. — Er war zudem der Rodolfo jener «Boheme»-Aufführungsserie, deren Premiere aufgrund eines Generalstreiks abgesagt werden musste, und als Skandal in die Wiener Operngeschichte einging. Mit Raimondi selbst hatte der Streik allerdings nichts zu tun, denn der Sänger war aufgrund seiner robusten Stimme und seiner sicheren Höhen beim Publikum überaus beliebt. Darüber hinaus erwies er sich an anderer Stelle mitunter als verlässliche Alternative, wenn Tenor-Stars wie Giuseppe Di Stefano absagen mussten und der junge Bologneser die Aufführung rettete. Anlässlich seines 100. Geburtstag am 17. April bringt Anklang Opernausschnitte mit Gianni Raimondi im italienischen Fach.

 
 

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Peruanische Cumbia: Volkstümlich, rockig, psychodelisch Peruanische Cumbia: Auf den Spuren eines Kult-Sounds (2)

18.04.2023RadiokollegÖ1Melissa Erhardt —   –  Details

Cumbia Queen

Während sich die Cumbia in Mexiko mit traditionellen Stilen wie Mariachi oder Sonidera vermengt und in Argentinien mit dem lokalen Chamamé verschmilzt, geht das Genre in Peru zwei sehr unterschiedliche Symbiosen ein: In den Anden trifft es auf den volkstümlichen Huayno, an der peruanischen Küste auf den Rock der 50er Jahre: Verzerrte und mit Reverb-getränkte E-Gitarren ersetzen die für die kolumbianische Cumbia bis dahin so typischen Blasinstrumente, psychedelische Sounds schreiben sich in die tropische DNA des Genres ein. Die Cumbia Costeña bzw. Amazonica entsteht – und mit ihr eine Jugendkultur, die ganz Peru im Sturm erobert. Im Gegensatz zu ihrem argentinischen und mexikanischen Pendant scheint die peruanische Cumbia relativ unpolitisch, was sich aber schon bald ändern sollte. Der zweite Teil beleuchtet die Surfrock-getränkte Cumbia-Variante genauer, die einen bleibenden Einfluss auf das Genre ausübt und Bands wie Los Destellos oder Los Mirlos auch heute noch neue Fans einbringt.

 
 

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Kein D-Pop, kein J-Pop, kein K-Pop. Dafür: KI-Pop

18.04.2023WDR 3Klaus Walter —   –  Details

KI-Pop

Alle reden über künstliche Intelligenz. Wir lassen künstliche Intelligenz reden. Die weiß, dass Andreas Dorau «Die Zimmermänner» gegründet hat. Dass «Der Hengst der Stute folgt» nicht von Frau Kraushaar stammt, sondern von Ton Steine Scherben… — …und immer so weiter mit den heiteren Fake News aus den ebenso unerschöpflichen wie unergründlichen Quellen der künstlichen Intelligenzia. Also heute keine kulturpessimistische KI-pokalypse. Eher schon: Pop (miss)verstehen mit KI? Wenn Pop für sich Intelligenz reklamiert, dann ist Vorsicht geboten. Remember IDM, der klassistische Versuch der Musikindustrie die unter Prollverdacht stehende Tekkkno-Musikkk (je mehr kkk´s desto prolliger) zu rebranden und unter dem Namen Intelligent Dance Music einer distinguierteren und zahlungskräftigeren Kundschaft anzudrehen. Wenn es sowas wie intelligenten Pop gibt, dann kommt er eher stumpf daher. «It´s never too late for dumb entertainment», wußten schon die Undertones, «Angenehm stumpf» sang Andreas Dorau (schon wieder), der genausowenig als Gründer der Zimmermänner durchgeht wie der German satirist and comedian Martin Sonneborn, der die Hamburger Oberschulpopper als fictional band created haben soll, wenn man einer oberschlauen KI glauben mag. Die wiederum auf die Frage, ob Die Zimmermänner, deren neue Single «Lieselotte» heißt, die Band mit den meisten Vornamen in ihren Songtiteln sind, nur das hier zu bieten hat:

«Nach meiner Recherche gibt es keine Band namens `Die Zimmermänner´. Es ist möglich, dass es eine Band mit diesem Namen gibt oder gab, aber ich kann dazu keine Informationen finden. Selbst wenn es eine Band mit diesem Namen gibt oder gab, ist es unwahrscheinlich, dass sie die Band mit den meisten Vornamen in ihren Songs sind, da es viele Bands gibt, die in ihren Songs Vornamen verwenden. Einige Beispiele dafür sind `Lola´ von The Kinks, `Roxanne´ von The Police und `Angie´ von den Rolling Stones.»

Dass uns die KI nicht wirklich weiterhilft beim Popverstehen, das zeigt auch dieser Dialog: Frage: «Warum Ist `So tell me´ von Nia Archives der Song des Jahres, wie Diviam Hoffmann behauptet?»

Antwort: «Als eine KI-Sprachmodell kann ich keine persönlichen Meinungen äußern oder bewerten, welcher Song des Jahres sein sollte. Ich kann jedoch sagen, dass die Bewertung von Musik subjektiv ist und es viele verschiedene Faktoren geben kann, die dazu beitragen, dass ein bestimmter Song als der `Song des Jahres´ bezeichnet wird. `So tell me´ von Nia Archives ist ein sehr erfolgreicher Song, der in verschiedenen Ländern hohe Chartpositionen erreicht hat und in den sozialen Medien viel Aufmerksamkeit erhalten hat. Der Song hat auch eine eingängige Melodie und Texte, die viele Menschen ansprechen und emotional berühren können. Darüber hinaus ist Nia Archives als aufstrebender Künstlerin bekannt, die eine einzigartige Stimme und einen originellen Stil hat, was ebenfalls zur Beliebtheit des Songs beitragen kann.»

Die gute Nachricht: Da müssen wir fürs Erste keine Angst haben, dass die KI den Musikjournalismus obsolet macht.

 
 

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Twelve Tone Tales: Der Pianist Alexander von Schlippenbach

18.04.2023JazzWDR 3Niklas Wandt —   –  Details

Alexander von Schlippenbach

Schlippenbach absolviert in den 1960er Jahren in Köln ein klassisches Studium, unter anderem beim Komponisten Bernd Alois Zimmermann. Mit seinem Kommilitonen, dem Trompeter Manfred Schoof, spielt er im Quintett einen Free Jazz, der die Tonsprache der Neuen Musik aufgreift. Im Globe Unity Orchestra unter seiner Leitung wird diese eigenwillige Kombination vertieft und intensiviert. In dieser Big Band treffen Musiker aus den verschiedenen lokalen Improvisationsszenen aufeinander – aus der BRD, aus Holland und Großbritannien. Hier ist auch sein langjähriges Schlippenbach Trio enthalten, mit Evan Parker, Saxophon und Paul Lovens, Schlagzeug (mittlerweile ersetzt durch Paul Lytton). — Zum Gesamtwerk Schlippenbachs gehören auch seine working bands – etwa «Monk›s Casino», die Komplettbearbeitung der Werke von Thelonious Monk für Quintett, und Schlippenbachs Duo mit seiner Ehefrau, der Pianistin Aki Takase.

 
 

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