Ukraine schießt Hyperschallraketen ab, Route nach Bachmut frei

16.05.2023NewsZeit OnlineJohn Hudson und Isabelle Khurshudyan —   –  Details

Kinschal-Abschuss

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben beim Angriff auf Kiew insgesamt 18 russische Raketen abgeschossen. Darunter waren demnach auch sechs Hyperschallraketen vom Typ Kinschal. Diese Raketen fliegen extrem schnell und hoch und sind nach Einschätzungen der Nato mit herkömmlichen Abwehrsystemen kaum abzufangen. Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow sprach auf Twitter von einem «weiteren unglaublichen Erfolg für die ukrainischen Luftstreitkräfte». — Verstärkte russische Angriffe auf Kiew — Die nächtlichen Luftangriffe zielten vor allem auf die Hauptstadt Kiew. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko gingen einige Trümmerteile in mehreren Stadtteilen nieder. Drei Menschen sind dabei verletzt worden. Klitschko sprach von «einem der heftigsten Angriffe auf Kiew» seit Kriegsbeginn. Die «Massivität der Luftangriffe» sei «möglicherweise eine Antwort auf westliche Waffenlieferungen», sagte Klitschko der Bild-Zeitung. Es ist der achte Angriff auf die Hauptstadt in diesem Monat. Auch Serhij Popko, Leiter der Militärverwaltung von Kiew, sagte, der Angriff sei «außergewöhnlich in seiner Dichte» gewesen.

Das russische Verteidigungsministerium hingegen behauptete, alle von seinem Militär anvisierten Ziele in der Ukraine seien getroffen worden. Darunter seien Militärdepots, in denen «von westlichen Ländern gelieferte Munition, Waffen und Ausrüstung» gelagert würden.

 

Route nach Bachmut soll frei sein — Erfolge meldete die Ukraine an der Front nahe der seit Tagen umkämpften Stadt Bachmut. Nach Angaben der stellvertretenden Verteidigungsministerin Hanna Maljar hat die Ukraine im Gebiet um die ostukrainische Stadt rund 20 Quadratkilometer Geländegewinne machen können. Auch in der Stadt selbst hätten ukrainische Truppen «etwas» vorrücken können, die Kämpfe hielten aber an. Auch Russland versucht weiterhin, Bachmut zu erobern.

 
 

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So entwickelt sich der Ukraine-Krieg – klicken Sie sich Tag für Tag durch unsere Karte (16.05.2023)

16.05.2023NewsNZZFriedrich Schmidt, Konrad Schuller —   –  Details

Liveuamap Map

Die russische Armee ist in die Ukraine eingefallen. Im Südosten wird weiterhin gekämpft. Der gegenwärtige Verlauf und die wichtigsten Ereignisse des Krieges im Überblick.

— Wie zeigen wir, welche Gebiete unter welcher Kontrolle stehen? — Offizielle Angaben von ukrainischer oder russischer Seite, welche Gebiete unter wessen Kontrolle stehen, gibt es nicht. Und wenn, wären sie nicht verlässlich. Karten wurden schon immer für politische Zwecke missbraucht (China zeichnet etwa Meeresgebiete als zu China zugehörig ein, um seinen Anspruch darauf zu festigen). — Gleichzeitig hat sich auch die Art der Kriegsführung verändert. Angreifer fahren nicht wie etwa im Zweiten Weltkrieg mit einer breiten Front über Wald und Wiesen und annektieren Quadratmeter um Quadratmeter. Stattdessen fokussieren sich die Kampfhandlungen auf strategisch wichtige Strassen, Städte oder Einrichtungen. Karten mit grossflächig den russischen Truppen zugesprochenen Gebieten repräsentieren daher oft nicht den tatsächlichen Einfluss einer Kriegspartei. — Dies verdeutlicht das folgende Beispiel. Die erste Karte stammt von der ukrainischen Organisation Liveuamap (dazu später mehr). Statt ganzer Flächen schlagen die Macher oft nur einzelne Strassen russischen Truppen zu. Derselbe Tag zeigt gemäss dem amerikanischen Institute for the Study of War weit grössere russische Erfolge. Auf der letzten Karte der russischen Zeitung «Readowka» erwecken als «Kriegsgebiet» eingefärbte Gebiete den Eindruck, grosse Teile des Ostens seien unter russischer Kontrolle.

 
 

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Der Mann, der Putin eine Arschgeige nennt / Jewgenij Prigoschin

16.05.2023NewsNZZFriedrich Schmidt, Konrad Schuller —   –  Details

Jewgenij Prigoschin

Der «Wagner»-Chef Jewgenij Prigoschin beschimpft im Krieg gegen die Ukraine schon lange Russlands Generäle. Jetzt greift er sogar Putin an. Hat er den Bogen überspannt? — Mit Brachialbotschaften kennt Jewgenij Prigoschin sich aus. In seinem öffentlich ausgetragenen Dauerringen mit dem russischen Verteidigungsministerium hat der Anführer der privaten russischen «Wagner»-Miliz wiederholt auf ukrainischen Schlachtfeldern vor toten Kämpfern posiert, um seine Forderung zu illustrieren, Russlands reguläres Militär solle den «Granatenhunger» seiner Truppe stillen. Die trage die Hauptlast der Schlacht um Bachmut, den blutigsten Schauplatz des Kriegs in der Ukraine, aber weil sie von der Führung keine Munition bekomme, müssten ihre Kämpfer sterben. — Prigoschin hungert nicht nur nach Granaten. Die beinahe täglichen Videos und Audiobotschaften des 61 Jahre alten Geschäftsmanns aus Sankt Petersburg zeugen mindestens ebenso sehr von einem unstillbaren Hunger nach Aufmerksamkeit. Neuerdings schimpft er unter derben Flüchen über die Militärführung um Verteidigungsminister Sergej Schojgu und Generalstabschef Valerij Gerassimow. Früher hatte er das seinen Untergebenen überlassen.

 
 

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Einflussreicher Kriegs-Think-Tank ISW: Die harsche Kritik an den US-Experten – und warum sie schwer zu belegen ist

16.05.2023NewsTagesspiegel Christopher Stolz —   –  Details

Recherche-Team (Symbol)

Die US-Denkfabrik «Institute for the Study of War» ist eine der wichtigsten Quellen öffentlicher Informationen im Ukraine-Krieg. Doch mehrere umstrittene Einschätzungen sorgen nun für Kritik. — Die Drohnenaufnahmen sind nur wenige Sekunden lang und zeigen jeweils ein mehrstöckiges Haus mit rotem Dach, um das Soldaten in Uniform herumlaufen. Ein zerstörtes Haus nebenan deutet darauf hin, dass hier vor nicht allzu langer Zeit Kampfhandlungen stattgefunden haben. — Die Soldaten scheinen nicht in Eile zu sein, schlendern fast. Auf dem zweiten Video läuft ein Soldat eine lange Treppe außen am Haus hinauf. — Der Mann, der die Drohnenaufnahmen auf Twitter am vergangenen Wochenende postete, ist George Barros, Analyst der US-Denkfabrik «Institute for the Study of War» (ISW). Er und seine Kollegen sind die momentan einflussreichsten Lieferanten von öffentlichen Informationen im Ukraine-Krieg, werden von nahezu allen internationalen Medien zitiert. — Der Grund, warum Barros, dem auf Twitter mehr als 20.000 Nutzer folgen, die Videos und einige Erklärungen dazu postete, ist in erster Linie Information. Allerdings ist auch ein wenig Rechtfertigung herauszulesen. — «Ihr Verhalten legt nahe, dass sich die Ukrainer nicht auf einer Aufklärungsmission befinden», schreibt Barros. Das Bildmaterial unterstützte die Einschätzung des ISW, dass die ukrainischen Kräfte eine andauernde Präsenz am Ostufer des Dnipro in der Region Cherson aufgebaut hätten, so Barros weiter. Daran hatten Experten gezweifelt – und harsche Kritik am ISW geübt.

 
 

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Zum 70. Todestag des Gitarristen Django Reinhardt

16.05.2023Round MidnightNDR KulturBert Noglik —   –  Details

Django Reinhardt

Django Reinhardt, der leuchtende Stern am Gitarrenhimmel des Jazz, schuf eine Musik voller Schwung und Leidenschaft, mit der er Generationen von nach ihm Kommenden bis zum heutigen Tag zu begeistern und zu inspirieren vermag. — Django war ein Romantiker der Freiheit. Seine Kindheit war geprägt vom armen, aber stolzen Leben im Verband der Manouche, der französischen Sinti. Geboren im belgischen Winterquartier, aufgewachsen in einer Wohnwagensiedlung am Stadtrand von Paris, begann er schon als Halbwüchsiger eine Karriere als professioneller Musiker. — Als er achtzehn war, ereignete sich eine Katastrophe. Der Wohnwagen fing Feuer. Django entging mit schweren Verbrennungen nur knapp dem Tod. Die linke Hand blieb zeitlebens verkrüppelt. Eigentlich das Ende für einen Gitarristen. Nicht so für Django Reinhardt, der aufgrund und trotz des Handicaps eine Spielweise entwickelte, die ihn einmalig machte.

 

Europäischer Beitrag zur Weltsprache des Jazz — Gemeinsam mit dem Geiger Stéphane Grappelli formierte er 1934 das Quintett des Hot Club de France, mit dem er als einer der ersten einen eigenständigen europäischen Beitrag zur Weltsprache des Jazz leistete. Während des Zweiten Weltkrieges blieb Django Reinhardt im besetzten Frankreich. Es grenzt an ein Wunder, dass er die Jahre des nationalsozialistischen Terrors lebend überstehen konnte. — Gegen Ende seines Lebens geriet er in eine Sinnkrise. Er zog aufs Land, widmete sich dem Fischen und dem Malen und erlitt einen Schlaganfall, an dessen Folgen er am 16. Mai 1953 im Alter von nur 43 Jahren verstarb. Mit seiner Musik bleibt er unsterblich – nicht nur im Jazz und nicht nur in der Tradition der Sinti und Roma, sondern in der Kultur der Welt. —

 
 

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Oh me, oh my – Improvisationen des Sängers Lonnie Holley

16.05.2023JazzWDR 3Karsten Mützelfeldt —   –  Details

Lonnie Holley

Der 73jährige Autodidakt, Bildhauer und Sänger Lonnie Holley legt mit «Oh me, oh my» ein erdiges Album vor und verarbeitet singend seine traumatische Biographie. Das tut er mit prominenter Unterstützung, etwa von der spoken word Poetin Moor Mother. — – Lonnie kam in Birmingham, Alabama zur Welt, noch zu Zeiten der segregation als eines von sage und schreibe 27 Kindern, wuchs unter anderem in Waisenhäusern und auf der Kirmes auf und begann schon mit 5 Jahren zu arbeiten, als Müllmann, Totengräber, Tellerwäscher – Lonnie hat die schreckliche Armut und die Halbwelt am eigenen Leib erlebt. — Mit knapp dreißig begann er, unter ebenfalls tragischen Umständen, als bildender Künstler zu arbeiten – er schnitzte Grabsteine für seine zwei Nichten. Heute sind seine Werke aus gefundenem Material, aus Schrott, in großen Galerien und Museen weltweit zu sehen. Recht spät in seinem Leben begann er, sein alltägliches Murmeln und Singen mit Musik zu unterlegen. — Viele der Stücke auf «Oh me oh my» klingen wie Klagelieder, unheimlich leidgeprüft und doch meistens ins positive gewendet. Für die elegante Produktion zeichnet Jacknife Lee verantwortlich, der schon große Popacts wie R.E.M. produziert hat. Auf zwei Stücken ist Camae Ayewa alias Moor Mother aus Chicago gefeatured – sie steht seit längerem etwa als Teil des Art Ensemble of Chicago auf der Bühne. Gerade aus der windy city kommen derzeit viele eklektische Werke, in denen das afroamerikanische Erbe von Spirituals und Gospel, Blues und Swing, ganz bewusst genutzt wird – etwa im Schaffen des Kornettisten Ben LaMar Gay oder des Sängers Damon Locks und seinem Black Monument Ensemble. Auch von diesen Acts werden Stücke zu hören sein. —

 
 

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Zwischen gestern und morgen. Riddims, Fußball, Funky Drummers

16.05.2023open: ex & PopWDR 3Klaus Walter —   –  Details

Rahill

Pop ist unterwegs zwischen gestern und morgen, das ist so banal wie die Beobachtung, dass Pop zwischen Kontinenten driftet. Riddims reisen zwischen Orten & Zeiten, heute funky umwerfend mit Rahill & Rihal (& in Nebenrollen: Beck & Cornershop). — New York meets Iran, London meets Dehli. Frauen singen über Fußball, der ja, wenn er nicht ausdrücklich Frauenfußball genannt wird, in der Regel Männerfußball ist. «Fußball hat mein Selbstvertrauen gestärkt, meinen Glauben, meine Entschlossenheit und meine Ausdauer. Er hat mir Frieden gebracht, das Spielfeld war eine andere Art von Leinwand, der Sport eine andere Art von Kunst.» Sagt Rahill über ihren Song «Futbol», bei dem nicht Beck seine Finger im Spiel hat, wie bei einem anderen Rahill-Song. Beiläufig kommt Rahill auf Pier Paolo Pasolini zu sprechen. Der italienische Allroundkünstler (ein Begriff, den er vermutlich abgelehnt hätte) nannte den Fußball mal das letzte heilige Ritual. Dabei hat er die Feierlichkeiten letzte Woche in Neapel nach dem Gewinn der italienischen Meisterschaft gar nicht mehr miterlebt. Rahill lebt in New York und sagt: «Als Kind von Einwanderern ist Fußball, wie für den Rest der Welt außerhalb der Vereinigten Staaten, der Sport, der in meiner Familie am wichtigsten ist. Er verbindet mich mit meinen Geschwistern, meinem Vater, meiner gesamten Familie im Iran.» Vom Iran nach Indien? «In Großbritannien der 1980er Jahre, als die meisten jungen Südasiaten zu den schnellen Bhangra-Beats tanzten, war die britisch-indische Band Pinky Ann Rihal damit beschäftigt, ihren eigenen Sound zu schmieden, einen, der zu dieser Zeit anders war als alles andere. Gegründet von Harry Rihal und Jati Sodhi, zwei Punjabi-Musikern, die in den 1970er Jahren nach London eingewandert waren, bestand die Band aus dem Freund und Produzenten John Hamilton sowie den Sängerinnen Pinky Rihal (Harrys Frau) und Anne Barrett (die mit John verheiratet war).» (sagt die Bandcamp-Intelligenz) Jetzt lenkt die etwas bekanntere britisch-indische Band Cornershop die Aufmerksamkeit einer überschaubaren Öffentlichkeit auf Pinky Ann Rihal – via Remix. Was Rihal und Rahill sonst noch verbindet, außer ein paar Buchstaben und Erfahrungen in (freiwiligen? unfreiwilligen?) Erdumrundungen, wird herauszufinden sein, heute in Ex & Pop. Vielleicht ist es ja der Funky Drummer? Danach wird Diviam Hoffmann die Tage Rahill fragen. Mal sehen, was da rauskommt.

 
 

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Fest der Vielfalt – Tanzfestival ‹Dance› in München

15.05.2023Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturElisabeth Nehring, Vladimir Balzer —   –  Details

Eugène Ionesco

Übersetzung aus dem Französischen: Claus Bremer, Hans Rudolf Stauffacher — Bearbeitung: Claus Bremer, Friedhelm Ortmann — Regie: Friedhelm Ortmann — Mit: Hannes Messemer, Maria Becker, Siegfried Wischnewski, Steffy Helmar, Ursula von Reibnitz, Ernst Ronnecker — Komposition: Enno Dugend — Ton: Ludwig Kolarik — Produktion: WDR / RIAS Berlin 1964

— Behringer ist König und will partout seine Macht nicht abgeben, insbesondere den eigenen Tod nicht erleben. Der König feilscht und flunkert, flucht und fleht aber er muss einsehen, dass jedes Leben, früher oder später, endet.

 

In seinem Stück schildert Ionesco das Sterben des Königs Behringer. «Du wirst am Ende dieses Schauspiels sterben», wird zu Beginn verkündet. Umgeben von einem gleichgültigen Hofstaat, von der Kälte seiner ersten und der unerschütterlichen Liebe seiner zweiten Frau, versucht Behringer zunächst, seinen Zustand zu leugnen. Aber dann überkommt ihn die entsetzliche Einsicht seines nahen Todes. Ionesco hat mit diesem Wortoratorium ein für die meisten Menschen wesentliches Anliegen ausgesprochen. Behringer ist eine moderne Jedermannsfigur, der Mensch schlechthin in seiner Daseins- und Todesangst, in seinem Aufbegehren gegen das unausweichliche Ende.

 
 

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Filed under: Allgemein

Vier Erkenntnisse aus der spannenden Präsidentschaftswahl in der Türkei

15.05.2023NewsThe New York TimesBen Hubbard —   –  Details

Taksim-Platz in Istanbul

Recep Tayyip Erdogan steht vor seiner – und der ersten Stichwahl um das Präsidentenamt seines Landes. Aber die erste Runde zeigte die anhaltende Stärke des langjährigen Spitzenreiters. — Bei der spannenden Wahl in der Türkei wird es zu einer Stichwahl kommen, kündigten Wahlbeamte am Montag an und verlängerten damit eine entscheidende Abstimmung, die gezeigt hat, dass der Amtsinhaber, Präsident Recep Tayyip Erdogan, immer noch eine beeindruckende politische Kraft ist, obwohl er im ersten Wahlgang keinen Sieg erringen konnte . — Der Oberste Wahlrat der Türkei gab bekannt, dass die Stichwahl am 28. Mai stattfinden würde, nachdem die offiziellen vorläufigen Ergebnisse zeigten, dass Herr Erdogan 49,5 Prozent der Stimmen und sein Hauptkonkurrent Kemal Kilicdaroglu 44,9 Prozent gewonnen hatte und fast alle Stimmzettel ausgezählt waren. Herr Erdogan, der die Türkei seit 20 Jahren regiert, schien in einer guten Position zu sein, um mit einer weiteren fünfjährigen Amtszeit aus dem Amt hervorzugehen. — Nach einer turbulenten Nacht , in der die rivalisierenden Lager sich gegenseitig beschuldigten, die Ergebnisse vor der offiziellen Auszählung überstürzt bekannt gegeben zu haben, sagten beide Seiten am frühen Montag, dass sie eine Stichwahl akzeptieren würden – und sagten voraus, dass sie siegen würden.

 
 

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Der Schlagzeuger Dirk Achim Dhonau erhält den Hamburger Jazzpreis

15.05.2023Round MidnightNDR KulturMauretta Heinzelmann

Dirk Achim Dhonau

Der Schlagzeuger Dirk Achim Dhonau ist einer der vielseitigsten Musiker der Hamburger Szene. Der 63-jährige ist offen für vieles, für Experimente, für Groove, für Performance und Theater. Er trommelte im Schauspielhaus, Open Air bei Land Art-Projekten im Hamburger Hafen, mit dem Schauspieler Dominique Horvitz, in kleinen Clubs wie dem Brückenstern oder im Hafenbahnhof. Jetzt bekommt er völlig verdient den Hamburger Jazzpreis, der beim ELBJAZZ verliehen wird. — Studiert hat Dhonau in der Hansestadt Klassisches Schlagzeug und Jazz – über die Jahre hat er einen völlig eigenständigen mitreißenden Stil entwickelt und damit die örtliche Szene bereichert und geprägt. Viele Jahre machte Dhonau als Vorsitzender von Jazzhaus Hamburg auch Kulturarbeit in der Hansestadt. — Der experimentierfreudige Vollblutmusiker ergänzt das Drumset gerne mit allerhand Spielzeug, mit einer alten Waschtrommel oder Haushaltsgegenständen aller Art, alles klingt. Und bei Dhonau sieht es auch spannend aus, ein Tanz, eine Performance, ein Spiel, unvergesslich, wenn man ihn live gesehen hat. Hinter den Kulissen ist Dhonau ein tiefsinniger Klangforscher und kreativer Komponist, dem es wichtig ist, mit den Kolleg*innen in seiner Band gemeinsam die Musik zu erarbeiten und sich dabei auch menschlich weiterzuentwickeln. — Dirk Achim Dhonau findet, dass vor allem respektvoller Umgang und gegenseitige Wertschätzung entscheidend für die Qualität der Musik sind.

 
 

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Fotograf Guy Meyer – Bilder sind stärker als Wörter

15.05.2023Essay und DiskursDeutschlandfunkMichael Magercord —   –  Details

Guy Meyer

Jedes Wort lässt ein Bild entstehen. Ob die Bilder, die den Diskurs bestimmen, virtuell oder reell sind, diese Frage stellt sich für den Straßburger Fotografen Guy Meyer nicht: Ein Bild ist immer beides. Der Text aber ist machtlos gegenüber dem Bild. — Zum Verständnis der Bildbetrachtung dient Guy Meyer eine gewagte Eingangsaussage: Zwei Krankheiten hätten das Auge befallen: Atheismus und Religion. Das heißt: Ein Atheist sieht zwar tausend Dinge am Tag, aber keinen Tag. — Er vermag die Zusammenhänge zwischen all den Eindrücken nicht mehr herzustellen und misst jedem Eindruck Realität bei – und genau das ist die Art, wie unsere Gesellschaften heute mit der Bilderflut umgehen beziehungsweise darin untergehen. — Die Epoche des Wortes endet — Guy Meyer gilt als einer der wichtigsten Theoretiker der Bildrezeption von Fotografie. Er wirbt für sein Fach: «Es ist heute die wichtigste Disziplin, um dem Wesen unseres Zeitalters auf die Spur zu kommen.» Der Epoche nämlich, in der das Bild das Wort als Träger des kollektiven Gedächtnisses und des gesellschaftlichen Diskurses wenn zwar nicht ablöst, so doch mindestens gleichrangig beansprucht. — Ein Foto ist aber kein Abbild der Realität, im Gegenteil, es ist der Zusammenbruch der Realität. Allerdings erlaubt uns jedes Bild, das unsere Wahrnehmung erreicht, einen Blick in die eigene Narretei, denn diese Bilder wirken wie Spiegel

 
 

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