08.08.2024 – Das Wissen – SWR Kultur – N.N. — – Details
Paul Gauguin
Das Image des französischen Malers Paul Gauguin bröckelt. Ein aufgeklärtes Verständnis von Exotik, Kolonialismus, Missbrauch Minderjähriger und kultureller Aneignung hinterfragt den einstigen Rebellen. — Die Werke des Künstlers Eugène Henri Paul Gauguin (* 7. Juni 1848; † 8. Mai 1903) sind weltberühmt. Seine Bilder kosten heute teils Hunderte Millionen Euro, ihre Farbenpracht verzaubert Menschen rund um den Globus, sie schmücken Wandkalender und Museumswände. — Doch wie begegnet man einem der bedeutendsten Maler des 19. Jahrhunderts mit den Maßstäben unserer Zeit? Denn seine Motive vertragen sich nicht mit einem aufgeklärten Verständnis von Exotik, Kolonialismus, Missbrauch Minderjähriger und kultureller Aneignung. — “Pêcheuses tahitiennes” – “Tahitianische Fischerinnen”, 1891: Drei Tahitianerinnen in einem Halbkreis. Eine Frau steht mit den Füßen im Wasser. Die beiden anderen sitzen am Boden. Es ist eins der ersten Bilder, die Gauguin auf Tahiti malte, im Jahr seiner Ankunft auf der Südseeinsel. Es ist eine Vision von Menschen, die vermeintlich nur die Süße des Lebens kennen, von Frauen, die sanft und wild zugleich sind. So malte er sie: ursprünglich und unzivilisiert, mit leuchtend bunten Farbkompositionen
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