Zu Herzen gehende Mozart-Töne / Mozarts Klarinettenkonzert KV 622 im Interpretationsvergleich

09.11.2023AusgewähltÖ1Helene Breisach —   –  Details

WA Mozart

«Was du mit deinem Instrument beginnst, das hört› ich noch nie», lobte Mozart den Klang des Klarinettisten Anton Stadler. «Hätt›s nicht gedacht, dass ein Klarinet menschliche Stimmen so täuschend nachahmen könnte, als du sie nachahmst. Hat doch dein Instrument einen Ton so weich, so lieblich, dass ihm niemand widerstehn kann, der ein Herz hat.» Dieser unwiderstehliche Sound inspirierte Mozart zu einigen bedeutenden Werken, etwa dem Kegelstatt-Trio KV 498 oder dem Klarinettenquintett KV 581. Das Klarinettenkonzert KV 622 schließlich ist ein Meilenstein der Literatur für dieses Instrument: das erste Solokonzert für Klarinette und zugleich das letzte vollendete Instrumentalwerk Mozarts. Fertiggestellt hat er es wenige Wochen vor seinem Tod, im Oktober oder November 1791. — Stadler hat aber nicht nur Maßstäbe gesetzt mit seinem außergewöhnlichen Klang, sondern hat auch die Klarinettentechnik verfeinert. Gemeinsam mit dem Instrumentenbauer Theodor Lotz entwickelte er die Bassettklarinette, deren Tonumfang in die Tiefe erweitert wurde. Stadlers Klarinette blieb aber ein Solitär; Mozarts Klarinettenkonzert, das er für die Bassettklarinette geschrieben hat, wird heute meistens auf modernen Konzertklarinetten gespielt. Dennoch gibt es Nachbauten der Stadler-Klarinette – und es existieren Einspielungen mit modernen und historischen Orchestern. «Ausgewählt» vergleicht einige Aufnahmen des Mozart-Klarinettenkonzerts seit der Jahrtausendwende.

 
 

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