27.07.2023 – Ausgewählt – Ö1 – Mirjam Jessa — – Details
Max Reger
Max Reger: Quintett für Klarinette und Streichquartett in A-Dur op. 146. — «Entsetzen Sie sich nicht, wenn Sie beifolgendes, eingeschriebenes Manuskript erhalten über die Länge; es ergibt dieses Werk nämlich wirklich nicht mehr Druckseiten als z.B. in Brahms Klarinettenquintett.» Damit nimmt Max Reger nicht nur einer Kritik bereits den Wind aus den Segeln, bevor sie überhaupt geäußert wurde, er nennt auch eines seiner offensichtlichen Vorbilder: Johannes Brahms. — Den Klarinettenquintetten von Brahms und Mozart erweist Reger hier die Ehre, ohne je seinen eigenen Ton zu verlieren. Er schreibt in seinem befreiten «Jenaer Stil» (Reger) und wäre er nicht kurz nach der Fertigstellung, noch vor der Uraufführung, mit 43 Jahren gestorben, es wären vermutlich noch viele Werke entstanden, die von dieser neuen Klarheit und Durchsichtigkeit geprägt gewesen wären. — Nach der Uraufführung publizierten die Zürcher Neujahrsblätter ein Max Reger-Portrait. Über sein letztes vollendetes Werk liest man dort: «Das Quintett ist von wundervoller Weichheit der Linien und herrlich in seiner harmonischen und kontrapunktischen Fülle, die sich nie störend aufdrängt. Über dem tief elegischen Werk lagert die Resignation eines dem Weltgetriebe abgewandten, in verklärter Ruhe sich ergebenden Fühlens.»
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