Vom Jazzschlagzeuger zum Klangkünstler

03.04.2024JazzWDR 3Manuela Krause —   –  Details

Simon Popp

Bekannt geworden vor allem als einer der Drummer und Gründungsmitglied vom Jazzquintet Fazer, hat sich der 1990 geborene bayrische Schlagzeuger, Perkussionist und Komponist Simon Popp inzwischen längst zu einer wichtigen Tangente der neuen jungen Münchner Jazzszene etabliert. — Immer wieder taucht sein Name, er nennt sich kurz und knapp Popp, dort in spannenden, vor allem unkonventionellen Jazzprojekten und Veröffentlichungen auf. Mit einem soliden Background als Schlagzeuger in Indie-und Popbands, sowie einem absolvierten Studium, im Fachbereich Jazzschlagzeug hat sich der in München lebende Musiker in den letzten Jahren zunehmend vom Taktgeber zum Klangkünstler entwickelt. Seit Simon eines Tages Lust hatte, selbst Musik zu schreiben und zu kreieren, erzeugt er mit seinen eigenen Ausdrucksmitteln, vor allem mit Schlag-und Soundinstrumenten und ein klein wenig Elektronik, Bilder im eigenen Studio und auf diversen Bühnen. Neben speziellen Set Ups und Aufbauten, Improvisieren, Jammen und natürlich Rumtüfteln, liebt der junge Münchner Klangkünstler vor allem die Magie des Zufalls. Diese ist ein wichtiger und zentraler Bestandteil seiner Arbeit im eigenen Studio: “Ich würde fast behaupten die Hälfte meiner Songs haben irgendein Element, daß durch Zufall entstanden ist…” Und er versteht sein Handwerk! Mit unglaublich gutem Gespür für Timing und Stimmung schlägt sich Popp durch polyrhythmische Strukturen, kontrastiert holzig erdige und metallisch luftige Klänge, verwischt die Grenzen zwischen der elektronischen und akustischen Welt und setzt so ein kraftvolles Statement dafür, was zeitgenössische Schlagzeugmusik heute sein kann: Eine satte Klangwelt, die sich der kompletten Bandbreite aller Schlaginstrumente bedient. Manuela Krause hat sich mit Simon Popp unterhalten und stellt den Künstler und seine Arbeit in diesem Portrait vor.

 
 

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