21.11.2023 – Jazz – WDR 3 – Niklas Wandt — – Details
Tina Brooks
Charlie Mariano begann in den USA mit Bebop und Cool Jazz. In den 1970er Jahren wurde der Saxophonist mit dem leidenschaftlichen Ton zum Pionier der Fusion von Jazz und indischer Klassik. — 1923 in Boston geboren, machte sich Carmine Ugo Mariano, wie er bürgerlich hieß, ab den frühen 1950er Jahren am Altsaxophon einen Namen als versierter Charlie-Parker-Adept. In den 1960er Jahren spielt er mit dem Bassisten und Komponisten Charles Mingus, auf dessen «The Black Saint and the Sinner Lady» Mariano unvergessliche Soloparts spielt. «Tears of Sound», Klangtränen, so hat Mingus den leidenschaftlich brennenden Ton von Charlie Mariano bezeichnet. Ende der 1960er Jahre lernt er die klassische südindische Musik kennen und beginnt, die Nadaswaram zu spielen, ein traditionelles Blasinstrument mit Doppelrohrblatt. In den frühen 1970er Jahren, mit knapp fünfzig Jahren, erfolgt sein Umzug nach Europa und hiermit eine zweite Karriere, als Bandleader und als Sideman, häufig in elektrifizierten Kontexten. Mariano spielt mit der Fusion-Band Embryo aus München und im Quartett Colours des Bassisten Eberhard Weber. Immer wieder ist er auch mit Musikern des Karnataka College of Percussion aus dem südindischen Bangalore zu hören. Seit Mitte der 1970er Jahre lebte er in Köln und stand hier bis zu seinem Tod im Jahre 2009 mit Musikern der lokalen Szene auf der Bühne.
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