Alle Artikel in der Kategorie “Zeit Online

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David Bowie: In Berlin legte er all seine Masken ab, um zu sich selbst und zu einem neuen Sound zu finden

11.02.2025NewsNZZChristian Gasser —   –  Details

David Bowie

Der Comicautor Reinhard Kleist schildert in «Low», was der britische Pop-Musiker in der deutschen Metropole erlebte. Mehr als biografische Fakten interessieren den Zeichner die künstlerischen Zusammenhänge. — David Bowie liess sich in einer günstigen 7-Zimmer-Wohnung nieder. — Auch David Bowie war einmal ein Berliner. Von 1976 bis 1979 lebte er in der westdeutschen Metropole und nahm hier die bahnbrechenden Alben «Low», «Heroes» und «Lodger» auf. 1977 produzierte er ausserdem zwei Werke für Iggy Pop: «The Idiot» und «Lust for Life». Die fünf Alben sind Schlüsselwerke der Pop-Musik.

 
 

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«Angelina Jolie hatte Panik.» – Damit sie glaubwürdig wirkte als Maria Callas, liess Pablo Larraín den Hollywoodstar vor Hunderten von Leuten Arien singen

05.02.2025NewsNZZPablo Larraín —   –  Details

Pablo Larraín

Der chilenische Regisseur schickte Jolie für mehrere Monate in den Gesangsunterricht. Im Interview zum Film «Maria» erklärt er auch, weshalb die Operndiva eine tragische Figur war, die den Tod fast herbeigesehnt hat. — «Obwohl ich alles über sie gelesen und gesehen habe, weiss ich noch immer nicht, wer Maria Callas war», sagt Pablo Larraín. «Sie bleibt ein Mysterium.» — Maria Callas will geliebt werden. Ihre Stimme ist wie ausgetrocknet, aber die Diva dürstet nach Anerkennung. Sie steht in der Küche und singt ihrer Haushälterin Bruna, die gerade ein Omelett wendet, Verdis «Ave Maria» vor. «Herrlich!», lügt Bruna. «It was magnificent!» Pablo Larraín lässt seine Callas, gespielt von Angelina Jolie, nach Komplimenten fischen. Falsches Lob – das braucht es für den Regisseur nicht, der Film ist ausgezeichnet. Aber nach der ausgiebigen Premierentour, die ihn zum Abschluss nach Zürich geführt hat, sackt bei dem Mann das Energielevel ab. Im Büro des Filmverleihs greift der Chilene müde zu den Luxemburgerli auf dem Tisch. Da helfen nur anerkennende Worte: «Mr. Larraín, it was magnificent!» Larraín lacht. Jetzt ist er aufnahmefähig.

 
 

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Eugen Gomringer kam aus dem Urwald in die Schweiz und schrieb Gedichte, die man auch bloss anschauen kann. Heute wird er hundert Jahre alt

20.01.2025NewsNZZRoman Bucheli —   –  Details

Eugen Gomringer

Eugen Gomringer kam aus dem Urwald in die Schweiz und schrieb Gedichte, die man auch bloss anschauen kann. Heute wird er hundert Jahre alt — Er kam aus dem Urwald Boliviens. Sein Vater war ein ausgewanderter Schweizer, Direktor einer Kautschuk- und Gummifabrik und lebte in wilder Ehe zusammen mit der indigenen Delicia Rodríguez, die ungeachtet ihres klingenden Namens des Lesens unkundig war. Und wenn man sich dann auch noch Eugen Gomringers Geburtsort auf der Zunge zergehen lässt – Cachuela Esperanza –, dann denkt man sich: Dieses vor hundert Jahren geborene Kind konnte nichts werden, es sei denn ein Dichter. (…)

 
 

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Anita Berber feierte den Hedonismus – und provozierte, bis die Sittenwächter kamen

20.01.2025NewsNZZBernd Noack —   –  Details

Anita Berber

In den frühen 1920er Jahren war Anita Berber eine Ikone der Berliner Libertinage. Dann wurde die Tänzerin und Schauspielerin zum Opfer ihres Drogenkonsums, wie eine neue Biografie zeigt. — Diva der 1920er Jahre: die Tänzerin Anita Berber. — Dieses Bild drückt die Stimmung eines ganzen Jahrzehnts aus: Otto Dix malte 1925 die Tänzerin Anita Berber. Er zeigte sie nicht schmeichelhaft. Die Berber steht in schlangenhafter Haltung im knallengen Kleid wie eine abweisende Ikone da. Knallrot die mörderisch langen Fingernägel und der Stoff, unter dem man Brüste und Bauchnabel ahnt. Rot auch der Hintergrund, der wie ein Höllenfeuer leuchtet. Rot die burschikos in die Stirn fallenden Haare und rot der mephistophelisch gespitzte Mund. Nur das Gesicht ist von einem Leichenweiss, aus dem dunkel geschminkte Augen in eine einsame, leere Ferne blicken. —

 
 

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Ex-«Tagesschau»-Redakteur Alexander Teske über seine ehemaligen Kollegen bei der ARD: «Sie sind die klassische Stammwählerschaft der Grünen»

19.01.2025NewsNZZLucien Scherrer —   –  Details

Torsten Schröder

Interview — Im Bericht «Inside Tagesschau» zeigt ein langjähriger Mitarbeiter der ARD auf, wie einseitig gebührenfinanzierte Medien berichten – und dass das ein strukturelles Problem ist. — Alexander Teske sagt, die Tagesschau sei angepasst, aktivistisch und abgehoben. Bild: Sendung aus dem Jahr 2022 mit Torsten Schröder. — Ein bisschen nervös ist Alexander Teske schon, auch wenn man es ihm nicht anmerkt. «Klar schläft man da auch mal schlecht», sagt er, als er mit der NZZ via Zoom über sein Buch spricht. «Inside Tagesschau» heisst der Bericht, der am Montag erscheint, «Zwischen Nachrichten und Meinungsmache». Teske ist 1971 geboren und in der DDR aufgewachsen. Schon als Kind hörte er Westsender, später hat er beinahe sein halbes Leben für den öffentlichrechtlichen Rundfunk gearbeitet, zuerst für den Mitteldeutschen Rundfunk, seit 2018 für die «Tagesschau» der ARD. (…)

 
 

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Duane Hanson überträgt die Realität ins Museum und verwischt die Grenzen zwischen Kunst und Wirklichkei

17.01.2025NewsNZZPhilipp Meier —   –  Details

Duane Hanson

Er war der Begründer der hyperrealistischen Pop-Art. Heute würde der amerikanische Künstler Duane Hanson hundert Jahre alt. — «Du sollst dir kein Bild machen», lautet eine Warnung Gottes. Denn das Bild verfängt. Man fängt an, an es zu glauben, es mit der Wirklichkeit zu verwechseln. Die emotionale Verstrickung wächst sich zur Projektion aus, und schon spricht man zu den Puppen, bis sie sich, die eigenen Gefühlsregungen kannibalisierend, zu regen und zu tanzen beginnen. — Wer ist hier echt? Ein Besucher betrachtet im Kunsthaus Zürich Werke von Duane Hanson: darunter «Man on a Mower», 1995, und «Bodybuilder», 1995. Aufnahme vom 25. März 2003. (…)

 
 

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«Ich bin ein altes Nikolaus-Harnoncourt-Baby»: Simon Rattle wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet – und wirkt jünger als mancher Newcomer

16.01.2025NewsNZZMarco Frei —   –  Details

Simon Rattle

Der britische Dirigent ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten der klassischen Musik. Jetzt erhält er den Ernst-von-Siemens-Musikpreis und begeht am Sonntag seinen 70. Geburtstag. Ans Aufhören denkt er trotzdem noch lange nicht. — Das Alter ist keine Zahl, sondern vor allem eine Haltung. Ein junger Mensch kann im geistigen Profil älter wirken als ein an Lebensjahren reiferer Mensch. Auch unter den namhaften Dirigenten gab und gibt es dafür Beispiele. Da sind etwa der 29-jährige Klaus Mäkelä oder der auch erst 36 Jahre alte Lahav Shani: Beide machen derzeit steile Karriere, beide übernehmen demnächst Posten bei führenden Institutionen. Während Mäkelä von 2027 an sowohl das Amsterdamer Concertgebouw-Orchester wie auch das Sinfonieorchester in Chicago leiten wird, wirkt Shani ab 2026 als Chefdirigent bei den Münchner Philharmonikern. — Das Alter ist keine Zahl, sondern vor allem eine Haltung. Ein junger Mensch kann im geistigen Profil älter wirken als ein an Lebensjahren reiferer Mensch. Auch unter den namhaften Dirigenten gab und gibt es dafür Beispiele. Da sind etwa der 29-jährige Klaus Mäkelä oder der auch erst 36 Jahre alte Lahav Shani: Beide machen derzeit steile Karriere, beide übernehmen demnächst Posten bei führenden Institutionen. Während Mäkelä von 2027 an sowohl das Amsterdamer Concertgebouw-Orchester wie auch das Sinfonieorchester in Chicago leiten wird, wirkt Shani ab 2026 als Chefdirigent bei den Münchner Philharmonikern. (…)

 
 

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Der Machtmensch, der immer wieder unterschätzt wurde: Seit 25 Jahren herrscht Wladimir Putin über Russland

16.01.2025NewsNZZAndreas Rüesch —   –  Details

W P.

Auch nach einem Vierteljahrhundert bleibt Russlands Langzeitherrscher eine rätselhafte Persönlichkeit. Wie ein Besessener hat er seinen Machthunger ausgelebt – aber sein Land steuerte er damit in eine Sackgasse. — Wladimir Putin gelangte in einer Zeit der Wirren an die russische Staatsspitze und hat seine Macht seither ständig ausgebaut. — Russische Herrscher sterben im Amt, oder sie werden gestürzt. Es war deshalb eine riesige Überraschung, als Präsident Boris Jelzin an Silvester 1999 freiwillig einem Nachfolger Platz machte. Mit seinem Rücktritt ging die Macht im Kreml bis zu Neuwahlen automatisch an die Nummer zwei in der russischen Hierarchie über: den damals 47-jährigen Ministerpräsidenten Wladimir Putin. Als Zeichen dieser Macht wurde ihm der «Atomkoffer» ausgehändigt, der mythenumrankte Behälter mit den Geheimcodes, die für die Anordnung eines Nuklearschlags benötigt werden. (…)

 
 

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«Eine halbtote Maus, die sich beim besten Willen nicht ausspucken lässt» – Maria Stepanova ringt literarisch mit der russischen Schuld

11.01.2025NewsNZZJörg Plath —   –  Details

Maria Stepanova

Maria Stepanova gehört zu den russischen Intellektuellen, die vor Putin ins Exil flüchten mussten. In ihrem neuen Roman gibt sie ihrer Scham und Wut über den Krieg Ausdruck und denkt über die Aporie nach, der Identität als Russin nicht entkommen zu können. — Sanftes Gleiten ins Abseits: die Schriftstellerin Maria Stepanova. — Auf der Fahrt zu einem ausländischen Literaturfestival strandet die Schriftstellerin M.: In der Grenzstadt F. fällt der Anschlusszug aus, sie verliert das Netzteil ihres bald toten Handys, und niemand wartet am Bahnhof, um sie wie verabredet abzuholen. M. registriert mit Erleichterung, dass sie aus der «eigenen, klar vorhersehbaren Bahn» geraten ist. «der absprung», das neue Buch der 1972 in Moskau geborenen Maria Stepanova, beginnt mit einem sanften Gleiten ins Abseits.

 
 

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Kunst als Wunschkonzert: Yoko Ono will nach wie vor die Welt retten

10.01.2025NewsNZZJörg Restorff —   –  Details

Yoko Ono

Konzeptkunst, Fluxus, Film, Musik und Engagement für den Frieden – die künstlerische Praxis von Yoko Ono hat viele Facetten. Ihre Ausstellung «Music of the Mind» in der Düsseldorfer Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen umspannt ein Lebenswerk aus sieben Jahrzehnten. — Yoko Ono mit Glashammer, Aufnahme von 1967. — Unter zeitgenössischen Künstlern gehört es mittlerweile zum guten Ton, das Publikum aus der blossen Betrachter-Perspektive herauszulocken und es zum Mitmachen zu animieren. Ein Trend, der in den sechziger Jahren durch die Konzeptkunst und die Fluxus-Bewegung seinen Anfang nahm. Yoko Ono zählt zu den Wegbereiterinnen der Artsy-Aktivisten. Sie begnügte sich indes nicht damit, den Kunstbegriff zu erweitern. Sie wollte – und will – die Welt retten.

 
 

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Elvis Presley – der Revolutionär, der seine eigene Revolution verriet

08.01.2025NewsNZZJean-Martin Büttner —   –  Details

Elvis Presley

Heute wäre er neunzig Jahre alt geworden. An dem amerikanischen Musiker lassen sich die Widersprüche seiner Heimat metaphorisch aufzeigen. — Elvis Presley erotisierte die Musik der Weissen und konturierte die Musik der Schwarzen. Bild: um 1957. — John Lennon, der als Engländer zum Ironischen und als Mensch zum Absoluten neigte, fasste die Widersprüchlichkeit seines Idols in zwei Sätze: «Vor Elvis war nichts», sagte der Beatle, der vom jungen Amerikaner schockartig inspiriert worden war. Und als Elvis Presley am 16. August 1977 starb, kommentierte Lennon mit derselben Lakonie: «Elvis starb an dem Tag, an dem er der Armee beitrat.»

 
 

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Der Kaiser, dem scheinbar alles gelang: Ein Film über Franz Beckenbauer zeigt, wie der grösste deutsche Fussballer zum Opfer seines eigenen Bildes wurde

07.01.2025NewsNZZMaik Rosner —   –  Details

Franz Beckenbauer

Pünktlich zum ersten Todestag erscheint die Dokumentation «Beckenbauer. Der letzte Kaiser». Der Film beleuchtet die Überfigur des deutschen Fussballs noch einmal neu – und überzeugt dank den Zwischentönen. — Nach dem gewonnenen WM-Final 1974 hebt Franz Beckenbauer (Bildmitte) den Pokal in die Höhe – rechts neben ihm stehen der Torhüter Sepp Maier und Paul Breitner. — Das Intro setzt sofort den Ton, doch eigentlich sind es zwei Intros und zwei Töne. Das erste Intro wird von Udo Jürgens gesungen. In seinem Lied von 1975 geht es um den Libero Franz Beckenbauer und dessen Leichtigkeit, aber auch um die Schwere, die Beckenbauer ebenfalls kannte, das Publikum mit seiner spielerischen Art aber oft vergessen liess. Die Bilder des Intros tun das auch, gezeigt werden Ausschnitte aus dem WM-Final 1974 gegen die Niederlande, wie Beckenbauer mit seiner ganz eigenen Eleganz den Ball über den Rasen des Münchner Olympiastadions führt. Und dann ist da Beckenbauers feines Lächeln, während er den Pokal nach dem gewonnenen Final hochhebt.

 
 

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