Alle Artikel in der Kategorie “Ukraine Kontext

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Serhij Zhadan mit ‹Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken 2021›

14.07.2022NewsFAZ onlineKevin Hanschke —   –  Details

Serhij Zhadan

Für seine Einblicke in die ukrainische Gesellschaft erhält der Schriftsteller, Dichter und Musiker Serhij Zhadan den «Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken 2021». Die Jury würdigte ihn als großen Erzähler, der die Tradition der mitteleuropäischen Literatur fortführe und revolutioniere, wie der Senat in Bremen mitteilte. Wie er über das Überleben im Krieg von 2014 erzähle, das «steht einzigartig in der jüngeren europäischen Literatur». — Der Preis wird von der Stadt Bremen und der Heinrich-Böll-Stiftung vergeben, ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird an Menschen verliehen, die mit einer «mutigen Intervention» an die Öffentlichkeit gehen. Der Preis wird Zhadan am 2. Dezember im Bremer Rathaus überreicht. Der 47 Jahre alte Schriftsteller beschreibt laut Jury die ukrainische Welt nicht nur, er helfe, sie zu verstehen – «in all ihrem Chaos, ihrem Leid, ihrer Menschlichkeit».

 
 

SK-

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Zukunft des Westens: Das Ende der europäischen Naivität

12.07.2022NewsFAZ onlineJoachim Schild —   –  Details

NATO plus

Die EU muss sich in einem internationalen Umfeld als wehrhafte Zivilmacht neu definieren. Dabei sieht sie sich zwei revisionistischen Großmächten gegenüber, die immer aggressiver werden. Ein Gastbeitrag. — Der Aggressionskrieg Russlands gegen die Ukraine wirkt wie ein Realitätsschock. Weitverbreitete Annahmen von politischen Praktikern wie Forschern sind widerlegt. Sicherheit gemeinsam mit Russland Vorrang zu geben und die Sicherheitsvorsorge gegen Russland zu vernachlässigen hat sich als folgenschwerer politischer Irrtum erwiesen. Die Bereitschaft Russlands, militärische Gewaltmittel für revisionistische Ziele einzusetzen, wurde offenkundig unterschätzt. Die deutsche Energiepartnerschaft mit Russland zu stärken, anstatt die europäische Energiesicherheit zu erhöhen, hat einen hohen Preis. Sie beschränkt die Handlungs optionen und Sanktionsmöglichkeiten gegenüber Russland ganz empfindlich.

 
 

SK-try202*

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Norderweiterung der NATO: Eine lange rote Linie für Putin

12.07.2022NewsFAZ onlineNikolas Busse —   –  Details

Gotland 2022

er geplante Beitritt von Schweden und Finnland zur NATO wird erhebliche strategische Folgen in Europa haben. Sie fallen nicht zugunsten Russlands aus. — Bundestag und Bundesrat haben dem Beitritt von Schweden und Finnland zur NATO in der vergangenen Woche zugestimmt, auch Kanada und Estland haben schon ra tifiziert. Trotzdem haben die beiden nordischen Länder noch eine Wegstrecke vor sich, bis die Ratifikation in allen 30 Mitgliedstaaten abgeschlossen ist.

 
 

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Tweet: Nataliya Gumenyuk / eine der besten ukrainischen Reporterinnen

11.07.2022TwitterUkraine World@ukraine_world —   –  Details

Nataliya Gumenyuk

Nataliya Gumenyuk, @ngumenyuk — , eine der besten ukrainischen Reporterinnen, spricht über verschiedene Arten von Soldaten aus Russland und den besetzten Gebieten — Demnächst im Podcast «Explaining Ukraine» – ein Gespräch mit ihr über ihre Berichterstattungserfahrung

 
 

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Westliche Waffen haben bereits Einfluss

11.07.2022NewsFrankfurter Rundschaufr —   –  Details

Olkesiy Danilov

Laut Angaben von Olkesiy Danilov, Sekretär des nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, verändern die neuen Waffenlieferungen der westlichen Partnerstaaten bereits den Verlauf des Krieges. Insbesondere die Präzision sei beeindruckend und «nivelliere» die Anzahl der russischen Truppen, so Danilov in einem Statement auf Telegram. Darin provozierte er zudem mit dem Satz «Und wir haben noch nicht einmal angefangen». Nahezu denselben Wortlaut verwendete Russlands Präsident Wladimir Putin wenige Tage zuvor.

 
 

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Wem gehen zuerst die Waffen aus – Russland oder der Nato?

11.07.2022NewsTagesspiegelBenjamin Reuter —   –  Details

Munition für die Ukraine

— 18:15 Uhr — Tag 137 des Ukraine-Kriegs — USA haben ein Drittel ihrer Himars-Raketen an die Ukraine abgegeben, Putin erleichtert Einbürgerung, Lindner schreibt Brandbrief. Der Überblick am Abend. — Zwei Wochen nur würde die gesamte US-Jahresproduktion an Artillerie-Munition für einen Konflikt mit Russland reichen. Die Lager in Großbritannien wären schon nach acht Tagen erschöpft. Schon jetzt haben die USA ein Drittel ihrer Himars-Raketen an die Ukraine abgegeben. Diese Zahlen (hier die Quelle in der «Financial Times») deuten auf ein bisher zu wenig diskutiertes und recherchiertes Problem hin: Wie lange der Westen die Ukraine im Krieg gegen Russland überhaupt militärisch unterstützen kann? — Die ehrliche Antwort: Öffentlich ist nahezu nichts darüber bekannt. Und auch den Verantwortlichen in Militär und Politik könnte der Durchblick fehlen. Zwar gibt es seit Kriegsbeginn eine von den Amerikanern geleitete Verteilstelle für die Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine. Das Hauptquartier ist in Stuttgart. Wo und ob ein Gesamtinventar über die westlichen Waffen- und Munitionsbestände und Produktionskapazitäten existiert, ist unklar.

 
 

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«Nach dem Überfall auf die Ukraine wussten wir sofort, dass Russland nun auch für uns eine grosse Gefahr darstellt»

11.07.2022NewsNZZDominique Burckhardt —   –  Details

Tarja Halonen

Als Finnlands Präsidentin war Tarja Halonen stets gegen einen Nato-Beitritt. Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine hält sie es heute für richtig, dass die «Versicherung Nato» gewählt wird.

 
 

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Baerbock über Putin: Es geht ihm um Vernichtung. Selbst von Kindern / Außenministerin entsetzt

10.07.2022NewsSternDetails

Annalena Baerbock

Annalena Baerbock zeigt sich von den Geschehnissen im Ukraine-Krieg entsetzt. Es sei einer der «schlimmsten Momente» ihrer bisherigen Amtszeit gewesen, als sie sich Fotos von getöteten Kindern ansehen musste. — Außenministerin Annalena Baerbock hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin angesichts der vielen Kinder unter den Opfern im Krieg in der Ukraine scharf kritisiert. In einem Interview mit dem «Spiegel» bezeichnete sie es als einen der «schlimmsten Momente» ihrer bisherigen Amtszeit, als sie bei einem Besuch in der Ukraine Fotos erschossener Kinder gesehen habe. «Das sagt alles darüber, dass man mit diesem Putin derzeit nicht verhandeln kann», sagte die Grünen-Politikerin. «Es geht ihm um Vernichtung. Selbst von Kindern.»

 
 

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Marina Weisband im Gespräch: Schluss mit dem Zynismus!

10.07.2022NewsFAZ onlineJulia Encke —   –  Details

Marina Weisband

Deutschland wäre in der Lage zu härteren Sanktionen gegen Russland und könnte der Ukraine zu Gerechtigkeit verhelfen: Marina Weisband im Gespräch über Appelle von Intellektuellen, Symbolpolitik und eine falsche Sicht auf Putin.

— – «Waffenstillstand jetzt! Verhandlungen so schnell wie möglich», hieß kürzlich ein neuer Appell deutscher Intellektueller, diesmal in der «Zeit». Es waren zum Teil dieselben, die den Brief an den Bundeskanzler in der Zeitschrift «Emma» unterzeichnet hatten. Damals folgten viele Talkshoweinladungen, in denen die Intellektuellen vor allem über sich selbst reden konnten. Erhalten Sie auch dauernd Anfragen zur Unterzeichnung von öffentlichen Briefen oder Appellen?

 
 

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Warum der Rock auf der Seite der Ukraine steht / Kriegstagebuch

10.07.2022NewsWelt OnlineJuri Durkot —   –  Details

Plastic People of the Universe

Widerstand durch Musik: Plastic People of the Universe — Seit dem ersten Kriegsmorgen hält uns der preisgekrönte Übersetzer Juri Durkot aus Lemberg über die Lage in der Ukraine auf dem Laufenden. Wir aktualisieren sein Tagebuch regelmäßig. Heute erzählt er von Bands, die der Ukraine schon seit 1968 helfen.

Vielleicht waren «The Plastic People of the Universe» nicht die beste Band der Welt. Auf jeden Fall haben die Kritiker selten über ihre Musik geschrieben. Von Frank Zappa und Velvet Underground stark beeinflusst, spielte die Band am Anfang psychedelischen Rock, dem sie später Elemente von Jazz und tschechischer Volksmusik beimischte. Gegründet im September 1968, kaum einen Monat nach der Niederschlagung des «Prager Frühlings», galt sie als wichtigster Vertreter des tschechischen Undergrounds und als Symbol für den Widerstand gegen das kommunistische Regime. — Auch wenn ihre Songs nicht direkt politisch waren, hatten «The Plastic People of the Universe» um den Bassisten Milan Hlavsa und den kanadischen Sänger Paul Wilson von Anfang an Probleme mit den Behörden, die ihnen bereits 1970 die Lizenz der Profimusiker entzogen. Nunmehr bestand ihr Equipment aus selbst gebastelten Verstärkern und geliehenen Instrumenten; ihre Auftritte wurden heimlich vorbereitet und fanden an abgelegenen Orten statt. 1976 wurde die Band verboten, ihre Mitglieder verhaftet, in den Staatsmedien verleumdet und zu mehrmonatigen Gefängnisstrafen verurteilt. Paul Wilson, obwohl er die Plastics bereits 1972 verlassen hatte, wurde aus der Tschechoslowakei deportiert. Die berühmte Bürgerrechtsbewegung Charta 77 entstand zum Teil als Reaktion auf diese Verhaftungen und Verurteilungen. — — Damals haben wir von den Plastics nichts gewusst. In der Sowjetunion wurde der Musikbetrieb noch stärker kontrolliert. Die nicht besonders zahlreichen Bands waren offiziell bei der örtlichen Philharmonie angestellt. Einige spielten in den seltenen Restaurants, zu denen die normalen Bürger kaum Zugang hatten. Das Repertoire musste vorher von der regionalen Parteizentrale abgesegnet werden; ein Blatt mit Auflistung der genehmigten Songs hing irgendwo an der Wand. Erlaubt waren pro Abend höchstens zwei Songs, die nicht auf dieser musikalischen Speisekarte standen. Manchmal wurden die Musiker von speziell angesetzten Agents Provocateurs dazu animiert, andere Stücke zu spielen. Wurde die Band dabei ertappt, versetzte man sie zur Strafe für einen Monat im Rahmen des sozialistischen Kulturbetriebs irgendwohin in die tiefste Provinz. Der Rebellengeist des Rock›n›Roll passte nicht zum Ideal einer glücklichen kommunistischen Zukunft im tristen sowjetischen Alltag.

 
 

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