Alle Artikel in der Kategorie “Ukraine Kontext

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Die fetten Jahre sind vorbei / Herfried Münkler im Interview

22.11.2022NewsSüddeutsche ZeitungHerfried Münkler – Moritz Baumstieger —   –  Details

Angela Merkel / Barack Obama

Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler über die langfristigen Folgen des Krieges, die heikle Aufgabe, beide Seiten für einen Frieden zu gewinnen und Deutschlands neue militärische Rolle.

Der Berliner Politikwissenschaftler Herfried Münkler, 71, hat sich in seiner Forschung unter anderem mit Machiavelli, der Geschichte des Krieges und mit Imperien beschäftigt – und ist seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine eine der Stimmen, die den Deutschen diesen Krieg erklären. Derzeit befindet sich Münkler auf einer Art Eröffnungstournee: Am Sonntag hielt er den Einführungsvortrag bei den Literaturtagen auf Schloss Elmau, wo eine Woche lang Schriftsteller und Historiker den Auswirkungen von Russlands Überfall auf die Ukraine nachspüren. Während draußen der erste Schnee fällt, blickt der emeritierte Professor für Politische Theorie der Humboldt-Universität im Interview auf die globalen Veränderungen im Zuge des Krieges – und auf die Möglichkeiten, diesen zu beenden. Über die wird er auch an diesem Donnerstagabend sprechen, wenn er die Auftaktrede zur Messe Buch Wien hält.

 
 

SK-okkorr

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Niemanden befreien / Russlands Propagandist nennt wahren Grund der Invasion

20.11.2022NewsFrankfurter RundschauRussia 1/Dmitry Steshin – Andreas Apetz —   –  Details

Sergey Mardan

Tweet: In der Zwischenzeit in Russland: Der Propagandist gibt zu, dass Russland in der Ukraine ist, «um niemanden zu befreien», sondern um sich das zu nehmen, was Russland als sein eigenes wahrnimmt – einschließlich Kiew – und die Ukrainer zu terrorisieren, damit sie ihre nationale Identität aufgeben und Angst haben, «in Richtung Russland falsch zu atmen». — — Im russischen Propagandafernsehen erklärte ein Talkshow-Gast die wahren Beweggründe hinter der Invasion der Ukraine.

 

Dass in den russischen Staatsmedien Propaganda betrieben wird, ist keine Neuheit und überrascht mittlerweile niemanden mehr. Dabei nimmt Russland stets die Rolle als Hüter von Anstand und Moral ein. Die Invasion der Ukraine wurde somit stets als «Spezialoperation» getarnt, mit dem tugendhaften Ziel, die ukrainische Bevölkerung vor dem herrschenden Nazi-Regime zu befreien.

 

— — Während dieses Narrativ im Rest der Welt schnell in sich zusammenfiel, schluckten große Teile der russischen Bevölkerung die Geschichte des Kreml. Doch mittlerweile scheint auch das Staats-TV immer häufiger Klartext zu sprechen. Erst vor kurzem sprach ein russischer Kriegsberichterstatter davon, dass Russland niemals in die Ukraine einmarschiert sei, um jemanden zu befreien.

 

— Russisches Staatsfernsehen: Abwertende Äußerungen über ukrainische Bevölkerung — Der Journalist Sergey Mardan moderiert den staatlich unterstellten Fernsehsender «Russia 1». Bei seinen Nachrichtensendungen geht es vordergründig darum, die russische Propaganda zu untermauern. Unterstützt wird der Propagandist dabei immer wieder von seinen Interviewpartner:innen. Besonders häufig spricht Mardan mit seinen Talk-Gästen über den Ukraine-Krieg. So auch während einer Sendung mit dem russischen Kriegskorrespondenten Dmitry Steshin. Das Team von Russian Media Monitor hat das Gespräch übersetzt und einen Ausschnitt davon auf Twitter veröffentlicht.

 
 

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Der Mann, der MH17 vom Himmel holte / Igor Girkin

19.11.2022NewsFAZ onlineKonrad Schuller —   –  Details

Igor Girkin

Igor Girkin hat die prorussischen Kämpfer befehligt, die 2014 ein Passagierflugzeug über der Ukraine abschossen. Heute prophezeit er Putin einen gewaltsamen Tod. Und will wieder in den Krieg ziehen.

 

— Am 17. Juli 2014 schossen Russlands Truppen in der Ukraine Flug MH17 ab, ein Flugzeug der Malaysian Airlines, unterwegs von Amsterdam nach Kuala Lumpur. Niemand überlebte. Weil die meisten der 298 Opfer aus den Niederladenden stammten, hat jetzt ein Gericht in einem Amsterdamer Vorort drei zu lebenslanger Haft verurteilt. Allerdings wird keiner so bald ins Gefängnis kommen, denn Russland liefert nicht aus.

 

Unter den Schuldigen sticht einer heraus: Igor Girkin. Er hat 2014 unter dem Kampfnamen «Strelkow» gleich nach der proeuropäischen Revolution am Kiewer «Maidan» einen der russischen Eroberertrupps geführt, die damals im Südosten der Ukraine ein fiktives «Neurussland» schaffen wollten. Im Vakuum nach der Flucht des prorussischen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch gehörte er zur Sturmspitze. Mit einer Handvoll Kämpfer brachte er binnen Stunden die Industriestadt Slowjansk in seine Hand. Dann errichtete er dort ein Schreckensregime. Hinrichtungen stärkten seinen Ruf, und als prorussische Kämpfer wenig später eine sogenannte «Donezker Volksrepublik» ausriefen, wurde er ihr «Verteidigungsminister».t: In der Zwischenzeit in Russland: Der Propagandist gibt zu, dass Russland in der Ukraine ist, «um niemanden zu befreien», sondern um sich das zu nehmen, was Russland als sein eigenes wahrnimmt – einschließlich Kiew – und die Ukrainer zu terrorisieren, damit sie ihre nationale Identität aufgeben und Angst haben, «in Richtung Russland falsch zu atmen». — — Im russischen Propagandafernsehen erklärte ein Talkshow-Gast die wahren Beweggründe hinter der Invasion der Ukraine.

 

Dass in den russischen Staatsmedien Propaganda betrieben wird, ist keine Neuheit und überrascht mittlerweile niemanden mehr. Dabei nimmt Russland stets die Rolle als Hüter von Anstand und Moral ein. Die Invasion der Ukraine wurde somit stets als «Spezialoperation» getarnt, mit dem tugendhaften Ziel, die ukrainische Bevölkerung vor dem herrschenden Nazi-Regime zu befreien.

 

— — Während dieses Narrativ im Rest der Welt schnell in sich zusammenfiel, schluckten große Teile der russischen Bevölkerung die Geschichte des Kreml. Doch mittlerweile scheint auch das Staats-TV immer häufiger Klartext zu sprechen. Erst vor kurzem sprach ein russischer Kriegsberichterstatter davon, dass Russland niemals in die Ukraine einmarschiert sei, um jemanden zu befreien.

 

— Russisches Staatsfernsehen: Abwertende Äußerungen über ukrainische Bevölkerung — Der Journalist Sergey Mardan moderiert den staatlich unterstellten Fernsehsender «Russia 1». Bei seinen Nachrichtensendungen geht es vordergründig darum, die russische Propaganda zu untermauern. Unterstützt wird der Propagandist dabei immer wieder von seinen Interviewpartner:innen. Besonders häufig spricht Mardan mit seinen Talk-Gästen über den Ukraine-Krieg. So auch während einer Sendung mit dem russischen Kriegskorrespondenten Dmitry Steshin. Das Team von Russian Media Monitor hat das Gespräch übersetzt und einen Ausschnitt davon auf Twitter veröffentlicht.

 
 

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Russischer Deserteur über Ukraine-Krieg / Wurden alle reingelegt

19.11.2022NewsFrankfurter RundschauTim Vincent Dicke —   –  Details

Nikita Chibrin

Bei dem ehemaligen Kämpfer handelt es sich einem Guardian-Bericht zufolge um den 27-jährigen Nikita Chibrin. Gegenüber dem Blatt sagte der Ex-Soldat, dass er mehr als vier Monate in der Ukraine als Mitglied der 64. Motorschützenbrigade der 35. Armee der Russischen Föderation verbracht habe. Dabei handelt es sich um eine Einheit des russischen Militärs, die in Butscha stationiert war und gegen die es massive Anschuldigungen gibt. Deserteur Chibrin war laut Guardian am Dienstag (15. November) in der spanischen Hauptstadt Madrid gelandet und im Anschluss von den Behörden festgehalten worden. In einem Telefoninterview bestritt der 27-Jährige gegenüber der britischen Tageszeitung, an Kriegsverbrechen seiner Einheit beteiligt gewesen zu sein. «Kein einziges Mal» habe er eine Waffe im Ukraine-Krieg benutzt.

 

— — Eigenen Angaben nach will er mithelfen, Vergehen seiner früheren Kameraden aufzuklären. Auch scheue er sich nicht, vor einem internationalen Gericht auszusagen. «Ich habe nichts zu verbergen», sagte Chibrin, um dann hinzuzufügen: «Dies ist ein verbrecherischer Krieg, den Russland begonnen hat. Ich möchte alles tun, was ich kann, damit er aufhört.» — Schon am ersten Tag der russischen Invasion habe Chibrin seinen Vorgesetzten gesagt, dass er den Krieg gegen das Nachbarland ablehne. «Sie drohten damit, mich ins Gefängnis zu stecken. Schließlich beschlossen meine Befehlshaber, mich als Reinigungskraft und Logistiker einzusetzen. Ich wurde vom Schlachtfeld ferngehalten», erklärte er dem Guardian. Chibrin gab an, dass man ihn und seine Kameraden bis zum 24. Februar im Unklaren gelassen habe, dass Russland das ukrainische Staatsgebiet attackieren werde. «Wir hatten keine Ahnung, dass wir in der Ukraine kämpfen würden», sagte er. «Wir wurden alle reingelegt.» — Dass viele Kombattanten zu Beginn der Kampfhandlungen überhaupt nicht wussten, dass sie in einen Krieg geschickt werden, belegen Aufnahmen abgehörter Telefongespräche, die Ende September von der New York Times veröffentlicht wurden. «Niemand hat uns gesagt, dass wir in den Krieg ziehen würden. Sie haben uns einen Tag vor unserer Abreise gewarnt», sagte ein Soldat am Handy.

 
 

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Russische Kampfjets nähern sich Nato-Marineverband bis auf 73 Meter

19.11.2022NewsFocusdpa —   –  Details

SU-24

Russische Kampfjets haben einen Nato-Marineverband nah und niedrig überflogen. Laut britischer Militärexperten bereiten sich die russischen Soldaten bereits auf die nächsten Rückschläge vor. Selenskyj glaubt nicht, dass die Ukraine für den Raketeneinschlag in Polen verantwortlich ist. — Zwei russische Kampfjets haben sich nach Angaben der Nato in einem gefährlichen Manöver auf der Ostsee operierenden Schiffen des Bündnisses genähert. Die Flugzeuge seien bei dem Vorfall am Donnerstag in nur etwa 73 Metern Entfernung an dem Marineverband SNMG1 vorbeigeflogen, teilte das zuständige Nato-Hauptquartier in Northwood bei London mit. Die Flughöhe habe dabei lediglich 300 Fuß betragen, was in etwa 91 Metern entspricht. Auf Kontaktversuche sei von den Piloten nicht reagiert worden.

 
 

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Rishi Sunak trifft Wolodymyr Selenskyj bei einem Überraschungsbesuch in der Ukraine

19.11.2022NewsThe GuardianLorenzo Tondo —   –  Details

Sunak / Selenskyj

Rishi Sunak hat angekündigt, dass Großbritannien ein Luftverteidigungspaket im Wert von 50 Millionen Pfund für die Ukraine bereitstellen wird , einschließlich Flugabwehrkanonen und Technologie zur Abwehr von iranisch gelieferten Drohnen.

 

— — Premierminister verspricht dem ukrainischen Präsidenten anhaltende Unterstützung des Vereinigten Königreichs, da russische Angriffe auf das Stromnetz zielen — Rishi Sunak trifft Wolodymyr Selenskyj bei einem Überraschungsbesuch in der Ukraine — Premierminister verspricht dem ukrainischen Präsidenten anhaltende Unterstützung des Vereinigten Königreichs, da russische Angriffe auf das Stromnetz zielen — Rishi Sunak stattete am Samstag überraschend Kiew einen Besuch ab, um den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei seinem ersten Besuch im Land seit seinem Amtsantritt zu treffen.

 

— Selenskyj hat am Samstag ein Video gepostet, das zeigt, wie er Sunak in der Hauptstadt trifft. «Während des heutigen Treffens haben wir die wichtigsten Themen sowohl für unsere Länder als auch für die globale Sicherheit besprochen», schrieb er in der Messaging-App Telegram.

 
 

SK-

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Neuer britischer Premier Sunak trifft Selenskyj in Kiew

19.11.2022NewsZeit OnlineSven Crefeld —   –  Details

Sunak / Selenskyj

Der britische Premierminister Rishi Sunak ist zu Gesprächen in der ukrainischen Hauptstadt eingetroffen. Bilder, die auf dem offiziellen Telegram-Kanal des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verbreitet wurden, zeigen, wie Sunak bei leichtem Schneefall in Kiew von Selenskyj in Empfang genommen wurde.

 

— »Seit den ersten Kriegstagen waren die Ukraine und Großbritannien feste Partner», heißt es im Kommentar zu dem Video. Bei dem Gespräch seien wichtige Fragen der Zusammenarbeit und der internationalen Sicherheit diskutiert worden. Sunak twitterte zu seinem Besuch: «Großbritannien weiß, was es heißt, um die Freiheit zu kämpfen. Wir stehen voll und ganz hinter euch.» — Sunaks Vorgänger Boris Johnson gehörte zu den ersten Regierungschefs von Nato-Staaten, die Kiew nach Ausbruch des Krieges besuchten, um ihre Solidarität mit der Ukraine zu bekunden. Großbritannien hat der Ukraine unter anderem Flugabwehrwaffen und Mehrfachraketenwerfer mit hoher Reichweite geliefert.

 

— Sunak erklärte, er werde die Ukraine-Politik seiner Vorgänger Truss und Johnson fortsetzen. Das Vereinigte Köngreich werde Ausrüstung zur Luftverteidigung im Wert von 50 Millionen Pfund (rund 57 Millionen Euro) liefern; für den Winter werde auch die humanitäre Hilfe aufgestockt. —

 
 

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Was bleibt, wenn wir einmal tot sind, fragte ich mich beim Tod meines Vaters

19.11.2022NewsNZZLukas Maisel —   –  Details

Lukas Maisel

Lukas Maisel: «Ist es nicht furchtbar eitel, dass ich mir eine Welt ohne mich nicht vorstellen kann?» — Die Spurlosigkeit unseres Verschwindens ist der grosse Skandal unseres Lebens. Nichts quält uns so sehr wie der Gedanke, dass wir einmal vergessen sein werden und dass nichts an uns erinnern wird.

 
 

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