Alle Artikel in der Kategorie “Ukraine Kontext

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Russischer Hardliner / Was Putin tut, ist Schwachsinn

18.12.2022NewsFrankfurter RundschauRichard Strobl —   –  Details

Igor Girkin

Igor Girkin war militärischer Anführer der selbsternannten «Volksrepublik Donezk». Er befehligte den Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 im Jahr 2014. Inzwischen ist Girkin immer noch ein russischer Hardliner, aber auch ein scharfer Kritiker von Präsident Putin. In einem Interview hat Girkin noch einmal nachgelegt. Er sagte: «Was Putin macht, ist Blödsinn.» — — Girkin bezieht sich darauf, dass die russische Regierung immer noch keine Verantwortung für die Fehler im Ukraine-Krieg übernehme. Putin wälze das alles auf das Verteidigungsministerium ab. Gleichzeitig erzähle der Präsident, dass alles bestens verlaufe. Ein Sieg über die Ukraine sei «unmöglich», so Girkin.

 

— Er wolle keinen Umsturz herbeiführen, aber: «Diese Regierung kann diese Krise nicht händeln», so Girkin. Was Putin-Sprecher Dmitri Peskow über den Krieg sage, sei «entweder Sabotage oder unvorstellbar dumm – oder ein Zusammenspiel von beidem». — Noch immer würden viele seiner Kameraden an der Front kämpfen und sterben. Und auch er kenne sein Schicksal: «Die Menschen in Russland müssen auf das vorbereitet sein, was da kommt. […] Wenn wir den Krieg verlieren, werde ich in Den Haag verurteilt. Dann schicken sie mich nach Kiew und hängen mich auf. Daran habe ich keinen Zweifel. — Die ukrainische Militärführung befürchtet neue russische Raketenangriffe zum Jahreswechsel. Wie Armeesprecher Juri Ignat am Sonntag erklärte, werde nicht ausgeschlossen, dass der Gegner zum Jahresende auf diese Art «gratuliere». «Sie haben einen klaren Plan, in dem sie prioritäre Ziele festgeschrieben haben.» Dabei solle der Ukraine möglichst großer Schaden zugefügt werden.

 

— «Und abhängig davon, wo es uns am meisten schmerzt, dorthin werden sie auch zielen, so gemein, so dreist und so schmerzhaft wie möglich», wurde Ignat weiter von der Staatsagentur Unian zitiert. Zudem werde das Datum der nächsten Angriffe so gelegt, «um es dem Diktator (Wladimir Putin) recht zu machen». Die Angriffe zum Jahreswechsel sollten aber auch dem «inneren Publikum», also der russischen Bevölkerung, gefallen.

 

— Das russische Militär wendet seit einigen Wochen eine neue Taktik an und greift gezielt das energetische Versorgungsnetz der Ukraine mit Raketen und Marschflugkörpern an. Als Folge bricht in der Ukraine die Versorgung mit Strom, Wasser und Fernwärme immer wieder zusammen. Damit soll vor allem die Zivilbevölkerung in diesem Winter unter Druck gesetzt werden. Zuletzt startete Russland am Freitag einen Großangriff mit über 70 Projektilen, die unter anderem für schwere Schäden in Kiew sorgten.

 
 

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Explosion am frühen Morgen / Wachmann stirbt bei Großbrand in Moskauer Einkaufszentrum

09.12.2022NewsSpiegel OnlineDanial Montazeri —   –  Details

Einkaufszentrum Mega Chimki

Bei einem Großbrand im Einkaufszentrum Mega Chimki im Gebiet Moskau ist ein Mann ums Leben gekommen. Dies teilte Sergei Poletkin, Leiter des Katastrophenschutzes in der Region, mit. Nach Angaben der Zeitung «Iswestija« arbeitete das Opfer als Wache in dem Einkaufszentrum. Mehr als 70 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um das Feuer zu löschen.

 

Feuer auf 7000 Quadratmetern — Gegen sechs Uhr morgens war ein Feuer in dem Komplex ausgebrochen. Die Flammen lösten mehrere Explosionen in dem Gebäude aus. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Moskau, Andrei Worobyow, explodierten brennbare Farben und Lacke. Die Löscharbeiten finden unter erschwerten Bedingungen statt, nachdem das Dach des Gebäudes eingestürzt war.

 
 

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Spiel mit der Angst

09.12.2022NewsZeit OnlineMichael Thumann —   –  Details

Michael Thumann

Kolumne — Russische Medien trichtern der Bevölkerung ein: Wenn Russland nicht siege, gehe es bald allen an den Kragen. Dabei müssen nur die Verantwortlichen ein Tribunal fürchten.

 

Angst geht um unter den russischen Propagandistinnen, wenn sie über die Ukraine sprechen. «Wir müssen eine Niederlage fürchten», sagte jüngst Margarita Simonjan, die Chefredakteurin von RT und Sputnik. «Wenn wir es schaffen zu verlieren, dann wartet Den Haag auf jedermann, sogar auf den Hauswart im Kreml.» Gemeint ist: ein Kriegsverbrechertribunal in der Hauptstadt der internationalen Gerichte. Die Moderatorin bei Rossija 1 Olga Skabejewa warnte, wenn Russland nicht siege, «dann werden sie gegen jeden Russen vorgehen», egal ob in Russland oder jenseits davon. Wer außerhalb Russlands lebe, werde sofort festgenommen. «Alle werden schuldig sein.

 

Warum so pessimistisch? Natürlich hat die aufgesetzte Angst einen propagandistischen Hintergrund. Den Russinnen und Russen soll vorgemacht werden, dass es ihnen allen an den Kragen gehe, wenn sie nicht für den russischen Sieg kämpften. Das Volk werde voll in Haftung genommen für die Taten seiner Führung. Dieses Gerede passt zu der Bemerkung des russischen Herrschers Wladimir Putin, dass bei einer Niederlage die gesamte Existenz Russlands auf dem Spiel stehe. Auch das ist propagandistischer Unfug zur Mobilmachung des ganzen Volkes.

 
 

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Soldaten-Mütter im Kreml Jetzt kommt die Wahrheit hinter diesem Putin-Bild ans Licht

09.12.2022NewsFocus OnlineMeduza – Sarah Werner —   –  Details

Soldaten-Mütter

Wladimir Putin hat Ende November ein Treffen mit Soldaten-Müttern abgehalten. Berichten zufolge sollen aber nur 3 der 16 Mütter wirklich von der Armee mobilisierte Söhne haben – eine raffinierte Kreml-Strategie.

 

— Nach der groß angelegten russischen Teil-Mobilisierung Ende September hat Kreml-Chef Wladimir Putin Ende November öffentlichkeitswirksam Mütter von eingezogenen Soldaten getroffen. Das Treffen in der persönlichen Residenz des Präsidenten sollte angeblich dazu dienen, ihre Meinungen und Vorschläge zum Krieg und zur Mobilisierung zu diskutieren.

 

— Das russische Online-Medium Meduza hat nun aufgedeckt, dass nur 3 der 16 teilnehmenden Mütter auch wirklich mobilisierte Söhne haben. Die restlichen Teilnehmerinnen seien Mütter von Berufssoldaten oder freiwilligen Soldaten. Doch nicht nur das: Hinter dem Treffen steckt eine raffinierte Strategie.

 
 

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Es erinnert an die Stalin-Zeit – Russische Künstlerin im Exil

08.12.2022Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturVladimir Balzer —   –  Details

Marina Davydova

Marina Davydova musste Russland verlassen, weil sie gegen den Krieg war. Sie lebt in Deutschland im Exil und wird ab 2024 Schauspielchefin bei den Salzburger Festspielen. Kultur wird in Russland systematisch unterdrückt, sagt sie.

 

 
 

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Der Westen muss die Ukraine bremsen – und mehr liefern

07.12.2022NewsSüddeutsche ZeitungStefan Kornelius —   –  Details

Region Kursk

Kommentar — Die Attacke auf russisches Territorium zeigt, wie widersprüchlich die Haltung des Westens im Ukraine-Krieg ist. Will er ein baldiges Ende des Krieges, sind zwei Dinge zu beachten. — In der russischen Region Kursk brennen nach einem Drohnenangriff die Öltanks eines Flughafens.

 
 

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Selbst Putin gesteht jetzt ein, dass Ukraine-Krieg ‹langer Prozess› werden kann

07.12.2022NewsFocus OnlineTwitter/John Spencer – Markus Reisner —   –  Details

putin

Selbst Wladimir Putin gesteht jetzt ein, dass der Krieg gegen die Ukraine «ein langer Prozess» werden kann. Bei einem Unfall im Osten der Ukraine sind 16 Menschen gestroben. — Rund neuneinhalb Monate nach dem Einmarsch in die Ukraine schließt der russische Präsident Wladimir Putin einen langen Krieg gegen das Nachbarland nicht aus. «Natürlich, es kann ein langer Prozess werden», sagte Putin am Mittwoch bei einem Treffen mit Vertretern eines von ihm selbst eingesetzten Menschenrechtsrats.

 

— Unabhängige russische Medien berichteten unter Berufung auf kremlnahe Kreise, die Mitglieder des Menschenrechtsrates hätten sich vor dem Treffen verpflichten müssen, bestimmte Themen nicht vor Putin anzusprechen – etwa die schlechte Ausrüstung der Armee. Die Mitglieder des Gremiums sind von Putin handverlesen, kritische Vertreter hatte er zuletzt auswechseln lassen.

 
 

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Neitzel: Russland spielt auf Zeit — Militärexperte erklärt, wie Putin den Krieg doch noch gewinnen will

07.12.2022NewsFocus OnlineInterview —   –  Details

Sönke Neitzel

Mit Militärhistoriker Sönke Neitzel sprach FOCUS online über den Ukraine-Krieg, Russlands Mobilmachung und die Möglichkeit von Friedensverhandlungen mit Putin. Letzteres hält der Experte allerdings für äußerst unwahrscheinlich.

 

— «Wir wünschen uns alle, dass es bald Frieden gibt und der Krieg endet. Dieser «Scheiß-Krieg» möchte man sagen», sagt Sönke Neitzel im Interview. Doch dazu wird es wohl noch eine ganze Weile nicht kommen.

 

— Warum? Wladimir Putin, so unglaublich das erscheinen mag, sieht sich lange nicht so sehr in einer Position der Schwäche, wie es allgemein dargestellt wird. Mehr erfahren Sie im Video.

 
 

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Weißt du noch, wie wir immer gesagt haben, dass wir gute Menschen sind und das Universum deshalb für uns lächeln wird?

07.12.2022NewsZeit Online MagazineNele Sophie Karsten —   –  Details

Egor Karpenko

Sie: «Die Kinder fragen nach dir.» Er: «Ich vermisse euch so sehr.» — Seit dem Angriff Russlands auf ihr Land führen Nastya Lukashevych und Egor Karpenko eine Fernbeziehung via Smartphone. Sie ist mit den Kindern in ein bayerisches Dorf geflohen, er ist in der Ukraine geblieben, um zu kämpfen. Über jedem Chat, über jedem Videocall schwebt die Frage, ob sie sich wiedersehen werden.

 
 

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Hatten Sie gedacht, ich komme mit Pferdeschwanz? / Angela Merkel

07.12.2022NewsZeit Online MagazineTina Hildebrandt und Giovanni di Lorenzo —   –  Details

Angela Merkel

Angela Merkel über ihren neuen Lebensabschnitt, mögliche Fehler ihrer Russlandpolitik, ihre Rolle in der Flüchtlingskrise und die Frage, ob mit deutschen Kanzlern ungnädig umgegangen wird — Es muss nicht «Frau Bundeskanzlerin» sein – ein Jahr nach dem Ausscheiden bevorzugt sie «Frau Merkel».

 
 

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Im Kreml-TV spricht Ex-Politiker plötzlich von der ‹Auflösung› Russlands

07.12.2022NewsFocus Onlinedpa —   –  Details

Boris Nadeschdin

Das frühere Mitglied der russischen Duma, Boris Nadeschdin, hat im Staatsfernsehen Kritik an der Kreml-Propaganda und Präsident Putin geübt.

 

— Im kremltreuen russischen Staatsfernsehen hat der ehemalige Duma-Abgeordnete Boris Nadeschdin vor möglichen Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gewarnt.

 

— In einer Talkshow des Senders «NTW» betonte der 59-Jährige, dass die russische Propaganda schwere Fehler bei der Begründung für den Ukraine-Krieg gemacht habe. Gleichzeitig übte er Kritik an Kreml-Chef Wladimir Putin, was im russischen Staatsfernsehen eher selten vorkommt: — — Früherer Duma-Abgeordneter Nadeschdin kritisiert Putin — «Leider ist das Risiko der Auflösung der Russischen Föderation mit dem Beginn dieser Spezialoperation rapide gestiegen. Dafür gibt es zwei Gründe: Die erste ist die ideologische Begründung, dass es Russen in der Ukraine gibt, dass sie also ein Volk sind und dass es deshalb einen russischen Staat geben sollte. Genau diese Rechtfertigung untergräbt die staatlichen Grundlagen der Russischen Föderation.

 

— Weil es dann nämlich nicht klar ist, warum Tataren, Tschetschenen etc. in Russland leben. Staaten kollabieren aufgrund von katastrophalen Fehlern der eigenen Führung. Das ist der wahre Grund, warum sie kollabieren. Und wenn diese katastrophalen Fehler eine kritische Masse an Irritation erzeugen, dann können selbst anfangs kleine Gruppen plötzlich sehr wichtig werden.» — — Bei der Russischen Föderation handelt es sich um einen Vielvölkerstaat mit mehr als 160 ethnischen Minderheiten. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung sind Russen, die vor allem in den westlichen Regionen des Landes leben. Im Osten des riesigen Landes und im Kaukasus bilden sie jedoch die Minderheit.

 
 

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