Alle Artikel in der Kategorie “Ukraine Kontext

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Während sich der Krieg hinzieht, überdenken junge Ukrainer ihre Zukunft

31.12.2022NewsThe Washington PostSiobhan O’Grady und Kostiantyn Chudov —   –  Details

Sviatoslav Syrotyuk

Die Einnahmen aus dem Studententanz im September gingen direkt an die Front – um das Bataillon des Vaters des 18-jährigen Swjatoslaw Syrotyuk zu unterstützen, der im Osten gegen die russischen Streitkräfte kämpfte. Syrotyuk kämpfte Anfang dieses Jahres an der Seite seines Vaters, nachdem er sich der Territorialverteidigung angeschlossen und in und um Kiew eingesetzt hatte. Die Erfahrung machte ihn von einem College-Studenten im ersten Jahr mit Hauptfach Archäologie zu einem Soldaten, der sein Leben für die Ukraine riskierte.

 

Mindestens eine Nacht lang, so dachten sie, würden sie den Keller des Universitätsgebäudes nicht als Luftschutzbunker, sondern als Ort zum Herumwirbeln, Hüpfen und Stampfen nutzen – um ihr ukrainisches Erbe zu feiern, um wieder Freude daran zu haben, jung zu sein.

 

Sviatoslav Syrotyuk kämpfte in diesem Frühjahr an der Seite seines Vaters in Kiew und außerhalb der Hauptstadt und half dabei, russische Truppen abzuwehren. — Der Teenager, der sich im vergangenen Februar in einem Graben auf den russischen Angriff vorbereitete, hatte «keine Angst»; Er hatte seit seiner Kindheit trainiert, mit Waffen umzugehen, und brachte anderen Rekruten das Schießen bei. Doch in den folgenden Wochen bekam er einen Crashkurs im Krieg. Er sah Kugeln direkt an ihm vorbeisausen. Er half bei der Evakuierung von Zivilisten aus einer Stadt an der Front und erlitt eine Gehirnerschütterung, als eine Panzerabwehrgranate neben ihnen explodierte.

 

— Nachdem sich die russischen Streitkräfte im April endgültig aus der Hauptstadt zurückgezogen hatten, entschied sich sein Vater für einen erneuten Einsatz, ermutigte ihn jedoch, zurück zu bleiben und sein Studium fortzusetzen. Er «versteht, dass ich eine Person bin, die in Zukunft unser Land aufbauen wird», sagte Syrotyuk.

 
 

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Putins schlimmster Hardliner ergeht sich in neuen Kriegsfantasien

21.12.2022NewsFocus Onlinedpa —   –  Details

Wladimir Solowjow

„Bis nach Washington“: Putin-Hetzer Solowjow berichtet von Frontbesuch „Beachtet die Flagge hinter den Männern. Sie sitzen und da ist eine Flagge hinter ihnen. Wie Sie wissen, ist das eine Siegesflagge. Ich hatte ihnen allen Fragen gestellt. Ich fragte: ‚Männer, was wird man als unseren Sieg erachten?‘ Sie sagten: ‚Mittelfristig sollten wir die Flagge zurückbringen.‘ Ich sagte: ‚Aber die war in Berlin.‘ Und sie sagten: ‚Dann werden wir sie nach Berlin zurückbringen.‘ (…) Ich fragte: ‚Was wird man als unseren Sieg erachten?‘ Sie sagten: ‚Wir werden den ganzen Weg bis zum großen Teich marschieren, vielleicht müssen wir sogar Washington einnehmen.‘“ Kreml-Hardliner Solowjow fällt seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine immer wieder durch absurde Thesen auf. Regelmäßig beleidigt er westliche Politiker und droht europäischen Hauptstädten wie Berlin, London und Paris mit der totalen Auslöschung. Der Kreml will mit solchen Sendungen offenbar die russische Bevölkerung weiter auf den Krieg einschwören. Experten und Geheimdienste sind sich jedoch einig, dass Angriffe auf den Westen nicht zu befürchten seien.

 
 

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Russland will Armee auf 1,5 Millionen Soldaten aufstocken

21.12.2022NewsZeit OnlineFabian Albrecht —   –  Details

Russische Wehrpflichtige

Russland strebt Armee mit 1,5 Millionen Soldaten an — Die russische Regierung hat angekündigt, ihre Armee deutlich auszubauen. «Die Streitkräfte und die Kampffähigkeiten unserer Streitkräfte nehmen ständig und jeden Tag zu», sagte Präsident Wladimir Putin bei einer im Fernsehen übertragenen Sitzung. «Diesen Prozess werden wir natürlich fortsetzen.» Auch die «Kampfbereitschaft» der Atomstreitkräfte solle verbessert werden. — Verteidigungsminister Sergej Schoigu schlug vor, die Zahl der Soldaten auf 1,5 Millionen anzuheben. Das entspricht einer Aufstockung um 350.000 Soldaten. Putin erklärte sich mit den Vorschlägen einverstanden.

 

— Die Zahl der Zeitsoldaten soll auf 695.000 steigen. Zugleich werde auch der Alterszeitraum, in dem junge Männer als Wehrpflichtige eingezogen werden können, erweitert. Schoigu schlug als Höchstgrenze 30 Jahre vor. Bisher wurden in Russland vor allem junge Männer nach Vollendung des 18. Lebensjahres einberufen.

 
 

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Akkreditierung entzogen / Matilde Kimer

21.12.2022NewstazReinhard Wolff —   –  Details

Matilde Kimer

Die Ukraine verbietet einer dänischen Korrespondentin die Arbeit vor Ort. Der Geheimdienst werfe ihr Russland-Propaganda vor. — Der dänischen Journalistin Matilde Kimer wurde von der Ukraine die Akkreditierung entzogen.

 

Das Flugzeug des ukrainischen Präsidenten Selenski ist in den USA gelandet. Russlands ehemaliger Präsident Medwedew besucht überraschend Xi Jinping.

 

Ukraine: Besuch Selenskis in den USA «äußerst bedeutsam» — Die Ukraine wertet den USA-Besuch von Präsident Selenski sowie das geplante Treffen mit US-Präsident Joe Biden als «äußerst bedeutsam». In einer schriftlichen Äußerung gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärt Selenski Berater Mychajlo Podoljak: «Erstens zeugen sowohl der Besuch selbst als auch die Ebene der geplanten Treffen eindeutig von dem hohen Maß an Vertrauen zwischen den Ländern. Zweitens macht dies endlich Schluss mit den Versuchen der russischen Seite …, eine angeblich wachsende Abkühlung unserer bilateralen Beziehungen aufzuzeigen.» Dies sei nicht annähernd der Fall. Die USA unterstützten die Ukraine zweifelsfrei. Der Besuch biete eine Gelegenheit, die wahre Lage in der Ukraine zu erklären, welche Waffen die Ukraine im Kampf gegen Russland benötige, und warum dies der Fall sei. «Meiner Meinung nach wird der Besuch zweifellos Schlüsselbereiche der militärischen Zusammenarbeit aktivieren und optimieren, die parteiübergreifende politische Unterstützung weiter mobilisieren und ein klareres Bild der Zukunft zeichnen, wenn der Krieg nicht korrekt beendet wird.»

 
 

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– Dankeschön! / Berichterstattung aus der Ukraine

21.12.2022NewsZeit OnlineAndrea Backhaus u.a. —   –  Details

Hoffnung Mykolajiw

Berichterstattung aus der Ukraine — Seit dem 24. Februar berichtet die ZEIT in beinahe jeder Ausgabe aus der Ukraine. Wir danken den Reporterinnen und Reportern, die dafür große Risiken eingehen, und den vielen Menschen, mit denen sie zusammenarbeiten. – Von Andrea Backhaus, Andrea Böhm, Simone Brunner, Andrea Jeska, Olivia Kortas und Christian Vooren

 
 

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Proteste 2022 / Das Jahr der Freiheit

21.12.2022NewsZeit OnlineJörg Lau und Heinrich Wefing —   –  Details

Ukraine Cherson

Iran, China, Ukraine: 2022 hat sich gezeigt, dass den Autokraten und Autoritären nicht die Zukunft gehören muss. — Das sind die Bilder dieses Jahres: die Frauen in Isfahan, Ghom und Zahedan, die sich den verhassten Schleier vom Kopf reißen und auf den Straßen tanzen. — Die ukrainischen Mütter, die weinend den eigenen Soldaten um den Hals fallen, nachdem die ihr Dorf befreit und die russischen Truppen vertrieben haben. — Die Chinesen, die Covid-Absperrungen umwerfen oder weiße Blätter Papier emporhalten, ein stummer Protest, und sei es nur für eine Nacht im November. — Es lässt sich kaum ahnen, wie viel Mut sich in diesen Bildern zeigt, wie viel Empörung – und wie viel Glück. — Ukraine: In Cherson feiern Bürgerinnen und Bürger das Ende der russischen Besatzung.

 
 

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Hassnachricht aus Moskau

21.12.2022NewsZeit OnlineMichael Thumann —   –  Details

Merkel / Putin

Ein Zitat von Angela Merkel aus einem Interview mit der ZEIT sorgt in Russland für Aufregung.

 

— Angela Merkel hat in Russland in diesem Dezember noch einmal richtig Aufsehen erregt. Es ist ein kurzer Satz aus dem ZEIT-Interview (Nr. 51/22) mit der ehemaligen Bundeskanzlerin, der gerade Weltpolitik macht. Merkel sagte der ZEIT: «Das Minsker Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben. Sie hat diese Zeit auch genutzt, um stärker zu werden, wie man heute sieht.» Klingt nach einer schlichten Bestätigung der Realität. Wird aber in Moskau als Verrat und Betrug an Russland ausgelegt.

 

Den ersten Schuss gab die Sprecherin des russischen Außenministeriums am 6. Dezember ab. Marija Sacharowa unterstellte Merkel, sie und der Westen hätten die Weltgemeinschaft getäuscht und eine Lösung des Problems verzögert. Sie hätten «nur mit dem einen Ziel verhandelt», der Ukraine Zeit zu schenken, sie aufzurüsten und «einen Krieg anzufangen». Genau so wurde es in den folgenden Tagen im staatlichen russischen Rundfunk erzählt. — Diese Falschdarstellung hat Signalwirkung, weil Angela Merkel in Russland bisher einen vergleichsweise guten Ruf genoss. Während Olaf Scholz von den Propagandisten abwechselnd als «Clown» oder «ganz kleines Führerchen» verunglimpft wird, gilt Merkel als Grande Dame der europäischen Diplomatie. «Mit Merkel hätten wir heute keinen Krieg», lautet eine Moskauer Weisheit. Sie ist so unbewiesen wie unwahrscheinlich – jedenfalls wenn man berücksichtigt, dass Wladimir Putin den Angriff auf die Ukraine ja deshalb befohlen hat, weil er ihn wollte.

 
 

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Oleksandra Matwijtschuk / Das System für Frieden und Sicherheit liegt in Trümmern

19.12.2022NewsThe TimesElizabeth Rushton – Center for Civil Liberties —   –  Details

Oleksandra Matwijtschuk

Am vergangenen Wochenende erhielt das ukrainische Center for Civil Liberties (deutsch: Zentrum für bürgerliche Freiheiten) als einer von drei Trägern den Friedensnobelpreis. Es wurde 2007 zum Schutz der Menschenrechte in der Ukraine gegründet, 15 Jahre später konzentriert sich seine Arbeit jedoch hauptsächlich auf die Dokumentation russischer Kriegsverbrechen. Schon vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar dieses Jahres hatte das Zentrum acht Jahre lang Menschenrechtsverletzungen auf der Krim und in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass dokumentiert. — Die Leiterin des Zentrums, Oleksandra Matwijtschuk, war diese Woche in Berlin zur Premiere des Dokumentarfilms «Oh, Sister!», in dem sie mitspielt. Die Berliner Zeitung hat mit ihr über die Arbeit des Zentrums und die Botschaft gesprochen, die sie an die deutsche Politik senden möchte. Die 39-Jährige spricht leise, aber entschlossen für die Lehren, die die Welt ihrer Meinung nach aus dem Krieg Russlands gegen ihr Heimatland ziehen muss.

 
 

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Freiwillige statten ukrainische Soldatinnen an der Front aus / Für Frauen an der Front

18.12.2022NewsFrankfurter Rundschau Lucas Maier —   –  Details

Ukrainische Kämpferinnen

Kämpferinnen vermissten passende Uniformen, Kampfstiefel und andere wichtige Dinge des täglichen Bedarfs. Aus diesem Mangel heraus gründete sich eine Hilfsorganisation, die inzwischen in großem Stil weibliche Armeemitglieder mit allem Nötigen versorgt.

 

Kurz nach Beginn der russischen Invasion zog sich Anastasia Mochina einen Tarnanzug an und machte sich mit ihrem Mann auf den Weg, um die Ukraine zu verteidigen. Sie stellte schnell fest, dass die Streitkräfte nicht gut vorbereitet waren auf einen Zustrom weiblicher Freiwilliger.

 

— Ihr älterer Halbbruder Andrij Kolesnyk, der wegen einer Behinderung vom Militärdienst befreit ist, und seine Frau Xenija Drahaniuk starteten zuhause eine Sammlung, um Mochina das Nötigste zu schicken. Innerhalb der Truppe breitete sich die Nachricht rasch aus, dass sich eine Amateur-Organisation auf die Bedürfnisse von Frauen spezialisiert hatte: Ein heimischer Versand für Soldatinnen war ins Leben gerufen.

 

Heute stattet die Freiwilligengruppe mit dem Namen «Semliatschky» – grob übersetzt mit «Landsfrauen» – viele der 57.000 Frauen beim ukrainischen Militär aus: mit Stiefeln, Uniformen, Frauen-Urinalen, bügellosen BHs, Thermounterwäsche, Medikamenten, passenden Schutzschilden und Artikeln wie Hautcreme, Shampoo, Zahnpasta, Binden und Tampons. Kurz gesagt füllt die Gruppe unerwartete Lücken im Versorgungsnetzwerk der ukrainischen Streitkräfte.

 

— Mindestens 6000 Ukrainerinnen an oder nahe der Front stationiert — «Unsere Armee war nicht auf die Tatsache vorbereitet, dass so viele Frauen dort auftauchen würden», sagt Helferin Drahaniuk. Die 26-jährige Journalistin aus Jalta auf der besetzten Halbinsel Krim sitzt vor Metallregalen voller Kampfstiefel und Uniformen.

 
 

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Angriff auf Krywyj Rih: Kleinkind durch russische Rakete getötet

18.12.2022NewsFrankfurter Rundschaudpa —   –  Details

Frau in Krywyj Rih

Erhebliche Bedrohung für die Zivilbevölkerung — Eine Frau in Krywyj Rih weint nach dem Raketenangriff vor dem Gebäude, das durch einen Angriff zerstört wurde.Eine Frau in Krywyj Rih weint nach dem Raketenangriff vor dem Gebäude, das durch einen Angriff zerstört wurde. — Bei dem Raketeneinschlag in der Stadt im Süden der Ukraine wurden nach Angaben des Gouverneurs vier Menschen getötet, darunter ein eineinhalb Jahre alter Junge und seine Familie. Die Rakete war eine von wenigen, die nach Angaben der ukrainischen Behörden von der Luftabwehr nicht abgefangen werden konnten.

 

Nach einem russischen Raketeneinschlag haben Rettungskräfte in der ukrainischen Stadt Krywyj Rih die Leiche eines Kleinkindes aus den Trümmern eines Wohnhauses geborgen. Der kleine Junge sei eineinhalb Jahre alt gewesen, schrieb der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Valentyn Resnitschenko, am Samstag in der Telegram-App. Die Rakete war eine von 16, die nach Angaben der ukrainischen Behörden von der Luftabwehr nicht abgefangen werden konnten. — Insgesamt wurden bei dem Einschlag vom Freitag vier Menschen getötet und 13 verletzt. Unter den Verletzten waren vier Kinder. Bei den Todesopfern handele es sich um eine 64-jährige Frau und eine junge Familie mit einem kleinen Kind, schrieb der Gouverneur.

 
 

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Wladimir Putins verrückter Ansturm auf Kiew in durchgesickertem Schlachtplan für die Ukraine

18.12.2022NewsThe TimesMarc Bennetts

Russische Luftlandetruppen

Russische Luftlandetruppen wurden angewiesen, um 1:33 Uhr morgens abzufliegen und am selben Tag am Rande von Kiew, 140 Meilen entfernt, zu sein — Russische Luftlandetruppen wurden angewiesen, um 1:33 Uhr morgens abzufliegen und am selben Tag am Rande von Kiew, 140 Meilen entfernt, zu sein — AP — Präsident Putin war so zuversichtlich, dass seine Armee ohne ernsthaften Widerstand über die Ukraine fegen würde, dass seine Streitkräfte 13 Stunden nach Beginn der Invasion befohlen wurden, sich in den Außenbezirken von Kiew aufzuhalten.

 

— Luftlandetruppen, die am 24. Februar aus Weißrussland in die Nordukraine strömten, wurden angewiesen, um 1.33 Uhr morgens aufzubrechen und um 14.55 Uhr an diesem Tag am Rande von Kiew, 140 Meilen entfernt, zu sein, heißt es in Invasionsplänen, die der New York Times vorliegen.

 
 

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