Alle Artikel in der Kategorie “Figaro

Peter Gabriel, Björk, Tom Waits, Nils Petter Molvaer, Chen Reiss

10.10.2011Take 5MDR KulturStefan Maelck (Pop) und André Sittner (Klassisch) —   –  Details

Tom Waits

CD-Empfehlungen | MDR FIGARO | 10.10.2011 — Take 5 — von Stefan Maelck (Pop) und André Sittner (Klassisch)

Pop

Peter Gabriel – «New Blood» — Label: Capitol (Best-Nr.: 6791562)
Peter Gabriel hat im vergangenen Jahr sein Album «Scratch my back» mit Coverversionen veröffentlicht, komplett mit Orchester eingespielt, ohne Drums und ohne elektrische Gitarren. Weil das so erfolgreich war, ist er mit dem Orchester auch gleich auf Tour gegangen. Auf dieser Tour bestand der erste Teil des Konzerts aus dem neuen Album. im zweiten gab es dann orchestrale Fassungen seiner großen Hits. Und weil Peter Gabriel das so gut gefallen hat, hat er an zwei Abenden in London mit dem New Blood Orchestra zwei ganze Konzerte fast ausschließlich mit seinen eigenen Stücken bestritten, nur wenige hingegen aus dem Coveralbum gespielt. Diese Konzerte wurden mitgeschnitten und sind jetzt als CD, DVD und Blue Ray unter dem Titel «New Blood» erhältlich. Das Projekt ist spannend, in weiten Teilen gelungen und nur manchmal ein Abfall im Vergleich mit dem Originalen.

— »Noel Gallagher›s High Flying Birds» — Label: Sour Mash Records (Best-Nr.: G37)
Noel Gallagher ist mit seiner Band Oasis bekannt geworden. Die waren so etwas wie die Beatles der 90er-Jahre, hatten ein paar große Hits und wurden dann irgendwann größenwahnsinnig und musikalisch immer schlechter, bis sie sich auflösten. Vor allem die rivalisierenden Brüder Liam und Noel Gallagher bestimmten die Band. Liam hat sich mittlerweile mit seiner neuen Band «Beady Eye» zurückgemeldet. Jetzt zieht Noel nach mit der selbstbewusst benannten Combo «Noel Gallagher›s High Flying Birds» nach. In England wird deren Debütalbum schon jetzt als Nachfolger des Oasis-Albums «What›s the Story, Morning Glory» gefeiert. Es bietet feinsten Britpop, Rock und Balladen, Northern Soul, viel Beatles und irgendwo sogar eine New-Orleans-Brass-Band. Das Album strotzt nur so vor Ideen und wird jeden alten Oasis-Fan beglücken.

— Björk – «Biophilia» — Label: Polydor (Best-Nr.: 2777665)
Björk ist eine sehr, nun ja, «spezielle» Frau mit sehr «spezieller» Musik. Manche sehen sie auch als total durchgeknallte Isländerin mit komplett anstrengender Musik, andere vergöttern sie jedoch gerade deswegen. Björk hat die musikalische Eisscholle, auf der sie mal begonnen hat, längst verlassen und ist immer stärker in verkopfte und versponnene Projekte abgedriftet. Dabei war sie allerdings immer innovativ, kreativ und überraschend. Ihr neues Album heißt «Biophilia». Und wieder einmal bietet es etwas ganz anderes, als auf den Vorgängeralben «Medulla» und «Volta», eher noch anstrengender. Auch technologisch beschreitet sie diesmal neue Wege,  zu jedem einzelnen Song gibt es eine eigene Smartphone-App, die Text, Entstehung und Konzept verrät. Das ist faszinierend aber auch etwas kräftezehrend. Manches Stück des Albums würde auch problemlos in die FIGARO-Sendung mit Neuer Musik passen.

— Tom Waits – «Bad as me» — Label: Epitaph, Anti (Best-Nr.: 961152)
Tom Waits hat wieder ein neues Album veröffentlicht! Es heiß «Bad as me» und erscheint am 21. Oktober 2011. Die Single «Back in the Crowd» gibt es jedoch schon vorher und im Falle von Tom Waits stellt FIGARO auch mal eine Single ohne das ganze Album vor. Die Musik klingt hier musikalisch und stimmlich nicht hundertprozentig nach Tom Waits, eher so, als würde Jim Reeves auf Elvis treffen. Dazu kommen spanische Gitarren von Marc Ribot und David Hidalgo von den «Los Lobos». Man hat das Gefühl, Tom Waits zelebriert hier eine Art Minnesang, steht unterm Fenster einer Angebeten und versucht, seine Reibeisenstimme mit Kreide zu behandeln, damit die Frau nicht gleich die Flucht ergreift. Waits präsentiert auf seinem neuen Gesamtalbum «Bad as me» die verschiedensten Stile seiner Laufbahn, es wird auch eine Reise durch Waits musikalische Geschichte sein. Vielleicht das wichtigste Album im Herbst, neben dem, das Lou Reed mit Metallica aufgenommen hat.

— Nils Petter Molvaer – «Baboon Moon» Label: Columbia (Best-Nr.: 88697959962)
Mit seinem Debütalbum «Khmer» hatte der norwegische Trompeter Nils Petter Molvaer 1997 die Musikwelt in helle Aufruhr versetzt. Für Furore sorgte dieses Album aus zwei Gründen: Zum einen gab es solche Musik, die lange Improvisationen mit modernen Samples und Clubsound koppelte, bei Manfred Eichers Label ECM vorher nicht. Zum anderen war das Album einfach so gut, dass zwar alle etwas anderes darin zu hören vermochten, jeder aber sein Lieblingsalbum darin wiederfand, egal, ob das von Miles Davis, Don Cherry oder Brian Eno war. Die Remixe von «Khmer» gelangten in die deutschern Clubcharts, auch ein Novum für ECM. Das «Khmer»-Nachfolgealbum «Solid Ether» war noch von ähnlicher Qualität, Album Nummer drei «NP 3» versuchte jedoch 2002 härtere Beats und schrillere Töne, war zwar laut aber auch irgendwie statisch klang. Später kam noch «ER», worauf sich Nils Petter Molvaer noch einmal neu erfand. Um Nils Petter Molvaer war es zwischenzeitlich etwas ruhig geworden, was ihm aber absolut gut bekommen ist. Nun kommt er nach einer Pause er mit neuem Label und einer neuen Band zurück. Auf seiner aktuellen CD «Baboon Moon» begeht Nils Petter Molvaer wieder neue Wege. Aufgenommen hat er das Album im Trio mit dem Gitarristen und Soundtüftler Stian Westerhus und dem Drummer Erland Dahlen. Die Musik ist dicht gewebt, großartige Sounds, überraschende Gitarren – elektrisch und akustisch – und dazu viel Elektronik. Das ist magisch!

Klassisch

Tonhalle-Orchester Zürich: Brahms – Symphonies 1-4 Tonhalle-Orchester Zürich
Leitung: David Zinman
Label: RCA Red Seal (Best-Nr.: 88697933492)
Der Beethoven-Zyklus des Tonhalle-Orchesters Zürich wurde vor Jahren von der Kritik geradezu euphorisch gelobt. Eine Einheit von Dirigent David Zinman mit seinem Orchester, wie man sie so nur selten findet. Nun haben sie einen Brahms-Zyklus vorgelegt, alle vier Sinfonien auf drei CDs. Und auch wenn es wohl schon tausende Einspielungen der Brahms-Sinfonien gibt, diese verdienen Beachtung, nicht nur weil Zinman sich recht forsch und mit der ihm eigenen Klangintention den Werken nähert, sondern weil das Tonhalle-Orchester unter ihm zu einer der wirklich feinen Adressen vor allem in Sachen Spätromantik geworden ist. Subtile Klangentfaltung, feinjustierte Präzision und forsches Nachvorndrängen liegen hier auf einer Linie und diese Linie beschreibt ein hohes Niveau. Auch bei den Tempi hat Zinman einmal mehr ein glückliches Händchen und findet stets die goldene Mitte, ohne zu überhasten, aber auch ohne jegliches Schleppen. Ein sehr ausgereifter Brahms, der den Vergleich mit den gängigen Vorzeigeausnahmen nicht zu scheuen braucht und trotzdem einen ganz eigenen Stil pflegt – den Zürcher eben. C.P.E. Bach: Werke für Fagott Sergio Azzolini, Fagott
Streicherakademie Bozen
Leitung: Georg Egger
Label: Sony Classical (Best-Nr.: 88697932412)
Carl Philipp Emanuel Bach war der zweitältesten Bach-Sohn und vielleicht der musikalisch gesehen eigenwilligste. Man bringt ihn vor allem mit Cembalomusik oder auch seinen mitunter etwas sperrigen Sinfonien in Verbindung. Das Fagott dagegen kam bislang meist zu kurz, weil Carl Philipp Emanuel Bach dieses Instrument kaum bedacht hat. Dies ließ den Barockfagottvirtuosen Sergio Azzolini nicht ruhen und er nahm sich Bachs Instrumentalkonzerte vor, die ja meist in drei Fassungen vorliegen, für Flöte, für Cello und natürlich das ureigenste Instrument des Komponisten, das Cembalo. Sergio Azzolini verwendete die Cellofassung, die ja stimmlich dem Fagott am ehesten liegt, entlehnte aber diverse Bläserfiguren aus der Flötenvariante. Und das gelingt ausnehmend gut! Das Fagott nimmt diesen galanten Stil wunderbar an, was auch an der hervorragend kenntnisreichen Spielweise Azzolinis liegt. Die Konzerte entfalten durch den dunklen, leicht hohlen Klang des Holzblasinstruments einen ganz eigenen Charme. Die beteiligte Streicherakademie Bozen bestreitet ihren Part so zupackend und voller Esprit, dass die Idee mit dem Fagott selbst Skeptiker überzeugen sollte. Martin Roscoe spielt Somervell und Cowen Sir Arthur Somerwell: Highland Concerto, Normandy
Sir Frederic Hymen Cowen: Concertstück
Martin Roscoe, Klavier
BBC Scottish Symphony Orchestra
Leitung: Martyn Brabbins
Label: Hyperion (Best-Nr.: CDA 67837)
Von der englischen Musik weiß man insgesamt in Zentraleuropa recht wenig, nur ein paar Namen blitzen ab und zu im Konzertprogramm auf. Für das späte 19. und 20. Jh. stehen dabei vor allem Elgar, Vaughan Williams und Britten. Nun hat das Label Hyperion mit Sitz in London in einem Anflug von Patriotismus zwei einheimische Komponisten aufs Tableau gehoben, die sicher nur Kennern etwas sagen dürften. Sir Arthur Somerwell (1863-1937), einer der großen Liedkomponisten Englands im späten 19. Jahrhundert, und Sir Frederic Hymen Cowen, der bereits als Sechsjähriger erste erfolgreiche Stücke schrieb. Mit Martin Roscoe hat sich auf diesem Album nicht nur ein ausgesprochener Kenner der Musik dieser beider Herren angenommen, sondern auch ein vorzüglicher Pianist. Wie ihre bekannteren Kollegen, pflegen auch Somerwell und Cowen das spezielle englische Idiom, und das durchaus originell, wenn z.B. Somerwell im Finale seines Klavierkonzertes ein schottisches Volkslied verarbeitet. Man hört nicht nur Martin Roscoe, sondern auch der BBC Scottish Symphonia und ihrem Leiter Martyn Brabbins an, wie viel Spaß und Enthusiasmus in diesen Welterstaufnahmen stecken. Hervorragend musiziert, wie man es von dieser Musikerkombination aber schon von früheren CDs aus der schönen Hyperion-Reihe «The Romantic Piano Concerto» gewöhnt ist. Eine sehr lohnenswerte Entdeckung. Chen Reiss – «Liaisons» Arien von Mozart, Haydn, Cimarosa, Salieri
Chen Reiss, Sopran
L›Arte del Mondo
Leitung: Werner Ehrhardt
Label: Onyx (Best-Nr.: 4068)
Chen Reiss macht in jeder Hinsicht eine gute Figur, auf der Bühne und auch stimmlich. Sie ist ganz ohne Zweifel eine der großen Stimmen unserer Tage, eine Stimme, die völlig mühelos in die höchsten Höhen entschwindet, klangschön ist, wenngleich auch etwas mehr Wärme dem Timbre noch mehr Abrundung verleihen würde. Auch beweglich ist sie, nur bei schnellen Tonwechseln in den Höhen wirkt sie manchmal etwas angestrengt. Aber das sind Mäkeleien des Erbsenzählens. Wer sich Chen Reiss› neues Album mit Arien aus der Mozartzeit kauft, der erhält dafür einen wirklich empfehlenswerten Gegenwert. Nicht nur die schöne Stimme von Chen Reiss, sondern auch eine gelungene Auswahl an Arien von Mozart, Haydn, Salieri oder Cimarosa besticht. Es sind nicht etwa die immer wieder gesungenen, sondern wirkliche Ausgrabungen, Entdeckungen wie Haydns «La Metilda ritrovata» oder Arien, die Mozart zu Werken von Kollegen beisteuerte, wie Galuppis «Le Nozze di Dorina». Auch das Ensemble «L›Arte del Mondo» trägt unter der bewährten Leitung von Werner Ehrhardt nicht unerheblich zum sehr gelungenen Gesamtergebnis bei. Carl Nielsen: Orchestral Music Serie: The Masterworks Vol 1
Danish National Symphony Orchestra
Leitung: Michael Schønwandt, Thomas Dausgaard
Label: DaCapo (Best-Nr.: 8.206002)
Die beiden international höchst geachteten Dirigenten Thomas Dausgaard und Michael Schønwandt teilen sich auf diesem Album die Aufgabe, das Orchesterwerk Nielsens zu interpretieren – Schønwandt übernimmt den sinfonischen Teil, Dausgaard die Suiten und Ausschnitte aus den Schauspielmusiken. Beide machen ihre Sache sehr gut, beherrschen den langen, klangsatten Melodiebogen bei Nielsen ebenso, wie die abrupten Sprünge und Stimmungswechsel. Das Orchester folgt beiden ganz eng, ohne auch nur irgendein Wackeln, mit schönem Streicherklang, fein austariertem Holz und Blech und einer immer sehr genau abgewogenen Balance. Einmal mehr ist man beim Hören erstaunt, dass Nielsen nicht irgendein nordischer Epigone zentraleuropäischer Musik ist, sondern sich als vielseitiger, höchst origineller und handwerklich mehr als versierter Komponist erweist. Er ist einer, der eigentlich viel gleichberechtiger neben einem Sibelius oder Grieg stehen müsste. Gerade deshalb ist hier das Label DaCapo zu loben, denn diese CD des Labels macht den Anfang einer großen Nielsen-Ausgabe, die längst überfällig war.

 
 

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Quadro Nuevo, AfroCubism, Nikki Yanovsky, Yann Thierssen u.a.

18.10.2010Take 5MDR Kultur

AfroCubism

CD-Empfehlungen | MDR FIGARO | 18.10.2010 |
Take 5
Jeden Montag stellt Ihnen MDR FIGARO Neuerscheinungen vom Musikmarkt vor. Den fünf CD-Empfehlungen aus der klassischen Musik folgen fünf weitere CD-Tipps aus den Bereichen Jazz, Pop, Weltmusik und Chanson – zu hören montags zwischen 18:05 und 19:00 Uhr und in der Wiederholung sonnabends zwischen 12:05 und 13:00 Uhr.

Treffen der Antipoden
Franz Liszt – «Sonata B minor», Robert Schumann – »Fantasie C major»
Lars Vogt, Klavier Label: Berlin Classics (0300064 BC) Statt wie viele andere im Schumann-Jahr ein entsprechendes Schumann-Rezital vorzulegen, geht der Pianist Lars Vogt ganz andere Wege. Er stellt Schumann seinem großen Antipoden und gleichzeitigen Bewunderer Franz Liszt gegenüber. Die Bewunderung und der Respekt beruhten übrigens auf Gegenseitigkeit. Und so hat jeder dem anderen ein Werk gewidmet – Schumann seine große C-Dur-Fantasie und Liszt die ebenso üppig dimensionierte Klaviersonate h-Moll. So unterschiedlich die Komponisten sind, so verschieden sind auch ihre Werke: Der Spannungsbogen dieser CD reicht vom romantisch-hochvirtuosen und dramatischen Franz Liszt bis zum zerrissenen, unsteten Schumann. Gute Pianisten müssen wie Schauspieler sein, sie müssen sich in Charaktere hineinversetzen können. Lars Vogt beweist hier, dass er dies glänzend versteht.

Katholisch musizierender Bach-Sohn
Johann Christian Bach – \»Mailänder Vesperpsalmen\»
Süddeutscher Kammerchor Concerto Köln Leitung: Gerhard Jenemann Label: Carus (83.347) Dass sein jüngster Sohn auch einmal katholische Kirchenmusik komponieren würde, hätte sich der alte Johann Sebastian Bach sicher nicht gedacht. Und doch tat Johann Christian Bach ebendies in der Ausbildung beim Komponistenmacher Padre Antonio Martini, der später auch Mozart unterrichten sollte. Bach stand damals in den Diensten des Mailänder Grafen Litta, der ihm das Studium bei Martini finanzierte. Während aber Christian Bachs spätere Londoner Jahre auf CD recht gut dokumentiert sind, ist seine Mailänder Zeit noch ein relativ großer weißer Fleck. Umso verdienstvoller, dass Gerhard Jenemann mit seinem Süddeutschen Kammerchor und einem hochkarätigen Solistenensemble sowie dem famosen Concerto Köln einen Teil der Mailänder Kirchenmusik Bachs aufgenommen hat. Gefällige Werke, originell gesetzt und mit schönen, weiten Melodiebögen sowie einer konzertierenden Orgel – dabei relativ klein besetzt und schon ganz im klassischen Stil. Chor und Orchester dieser Aufnahme machen diese Einspielungen zu einer wirklich gelungenen Entdeckung – feingliedrig, transparent, hochdiszipliniert, sauber, ohne Übertreibungen und mit großer Erfahrung musiziert.

Das Richtige für kühle Novembertage
Jordi Savall – \»The Celtic Viol II\»
Jordi Savall, Gambe Andrew Lawrence-King, Hakenharfe Frank McGuire, Bodhran Label: Aliavox (AVSA 9878) Das Album bewegt sich einmal mehr auf dem Terrain zwischen traditioneller Volksmusik Schottlands und Irlands und der überlieferten, schriftlichen Musiktradition. Es sind besonders die Vertreter der sogenannten \»Alten Musik\», die zunehmend die Schranken zwischen E- und U-Musik einreißen, bzw. in diesem Falle die zwischen Folklore und historisch Verifiziertem. Jordi Savall stellt auf diesem Album alte Tanzweisen in eine Reihe mit wundervollen Tunes, wie sie nur auf den grünen Hügeln Schottlands und Irlands entstehen konnten. Die meisten dieser Musiken stammen aus dem frühen, teilweise auch mittleren 18. Jahrhundert, einer Zeit, in der die schottische und irische Nationalkultur grausam unterdrückt wurde und die Folklore teilweise verboten wurde. Jordi Savall fühlt sich wunderbar in die Melancholie der nebligen Küsten, die fast verzweifelte Ausgelassenheit der Reels und Jigs ein – gespielt auf der Gambe, also der \»Viol\», jenem Instrument, das gerade auf den britischen Inseln ein besonders hohes Ansehen genoss. Bestechend auch Harfenexperte Andrew Lawrence-King und Frank Mcgauire mit der Bodhran, der irische Rahmentrommel.

Diese Aufnahme hat das Zeug zum Referenzstatus.
Rachmaninov – Klavierkonzert Nr. 3 und 4
Leif Ove Andsnes, Klavier London Symphony Orchestra Leitung: Antonio Pappano Label: EMI (6405162) Rachmaninov zu spielen ist bisweilen anstrengend, fordert nicht nur die ganze Hand des Pianisten, sondern eigentlich anderthalb Hände – an jedem Arm! Insofern sei die finstere Miene auf dem Plattencover dieses Albums auf die Anstrengung geschoben. Leif Ove Andsnes spielt so, wie er vom Cover schaut, herb-männlich – nicht das schlechteste für die üppige Musik des Spätromantikers Rachmaninov. Die Klavierkonzerte 3 und 4 hat Andsnes eingespielt, vielschichtig, vielfarbig. Der Flügel singt und donnert bei ihm, mal rasen die Finger nur so dahin, dann schwelgt er tatsächlich in den Farben Rachmaninovscher Harmonien oder verklingt im Nirgendwo. Großartige Musik, hervorragend interpretiert von einem großartigen Pianisten und dem London Symphony Orchestra, das sich als gleichberechtigter Partner zeigt, als wären die Musiker auch nur ein Instrument unter der Leitung von Antonio Pappano.

Das Arte Ensemble besteht aus Mitgliedern der NDR-Radiophilharmonie
Adam Valentin Volckmar – \»Quartets und Trios\»
Arte Ensemble Label: CPO (777460-2) Organisten werden Adam Valentin Volckmar vielleicht kennen, den Sohn eines Zinngießers aus dem Schmalkaldischen, der es später zum Stadtorganisten in Rinteln an der Weser brachte und dieses Amt allem Anschein nach sehr achtbar versah. Seine Kammermusik, jetzt vom Arte Ensemble in Auszügen beim Label cpo vorgelegt, zeigt Volckmar als einen versierten, durchaus originellen und feinsinnigen Komponisten, der nicht nur mit der Orgel umzugehen wusste, sondern auch die Klang- und Spieleigenheiten anderer Instrumente genau kannte. Und so zeigen die hier vorgelegten Quartette und Trios eine hohe Beherrschung des Satzes, eine sehr individuelle Behandlung jedes Instruments, einen ausgeprägten Sinn für musikalische Dramatik und Klangschönheit. Das Arte Ensemble zeigt diesen doch ziemlich unbekannten Meister als einen zu Unrecht in der Versenkung verschwundenen Komponisten.

Ein musikalisches Tagebuch
Quadro Nuevo – \»Grand Voyage\»
Label: Fine Music (Fm151-2) \»Grand Voyage\» ist ein musikalisches Tagebuch, das an viele Orte führt. Was sie eint ist der Fakt das Quadro Nuevo dort schon gespielt haben. Die Musiker von Quadro Nuevo legen hier keine erneute bitter-süße Tango-CD, sondern das Album einer Weltreise vor. Alle Stücke des neuen Albums sind unterwegs entstanden, sie reflektieren die kindliche Freude am Entdecken und am Woanders sein. Der Sound aus Blasinstrumenten, Bandoneon, Gitarre, Kontrabass und Harfe, ist eindeutig europäisch verortet. Fein dosierte Exotik ist das Geheimnis von Quadro Nuevo. Ihr bisher persönlichstes Album besteht überwiegend aus Eigenkompositionen und verbeugt sich vor Kulturen zwischen Kuala Lumpur, Korsika und Siebenbürgen. Quadro Nuevo gastiert am 12. November 2010 bei den Jazztagen in Dresden.

Jeder Song sitzt hier wie ein Faustschlag.
Lydia Daher mit Band – \»Flüchtige Bürger\»
Label: Trikont (804112) Das Münchner Label Trikont publiziert seit fast 40 Jahren Perlen deutschsprachiger Popmusik. Die Leute dort haben ein feines Gespür für progressive populäre Musik mit Fokus auf dem deutschen Süden. Hans Söllner, Attwenger oder LaBrassbanda sind die Heroen im Katalog des Labels aber immer wieder kommen auch neue Namen dazu. So vor drei Jahren die Sängerin Lydia Daher. Die Augsburger Poetry-Slamerin hat nicht nur Gitarre und Laptop auf der Bühne dabei, sondern eine kleine feine Band. Schlagzeug und Bass werden da von echten Einwanderersöhnen gespielt. Die Tochter deutsch-libanesischer Eltern schreibt nach wie vor messerscharfe Texte, Sprachwitz und Lakonie machen diese junge Frau aus Augsburg auch zur Entdeckung. Selten hat man so viel Ironie gehört wie bei Lydia Daher.

Afrika trifft Kuba
Afrocubism – \»Afrocubism\»
Label: World Circuit (954462) Mali und Kuba feiern auf diesem Album eine musikalische Hochzeit. 14 harmonische Titel versetzen westafrikanische Rhythmen mit karibischer Sonne. Zu kubanischen Gitarren gesellen sich die 21-saitige Harfenlaute Kora und die Bogenharfe N›goni. Zu Bläsern aus Havanna gruppiert sich ein flirrendes Balafon. Diese Aufnahmen haben etwas sympathisch Unfertiges. Afrocubism ist ein Gipfeltreffen großer Virtuosen wie Toumani Diabaté und Bassekou Kouyate aus Mali mit den Kubanern der Grupo Patria und Eliades Ochoa. Man kann Afrocubism übrigens live erleben, beim bislang einzigen Konzert in Deutschland am 28. November 2010 im Berliner Haus der Kulturen der Welt.

Ein \»Fräuleinwunder\» aus Kanada
Nikki Yanofsky – \»Nikki\»
Label: Universal (0602527390635) Ein \»Fräuleinwunder\» im Grenzland von Jazz und Pop, das ist die 16-jährige Kanadierin Nikki Yanofsky. Sie legt eine Karriere wie aus dem Bilderbuch vor. Es macht fast Angst, wenn eine so junge Frau routiniert die Jazzstandards beherrscht. Ein bisschen viel Pathos liegt in einigen Liedern, deren Botschaften zuweilen zu schwer sind für so ein junges Leben. Doch ihr großes Vorbild Ella Fitzgerald stand ja auch schon mit 17 auf der Bühne! Um die glänzend vermarktete Kanadierin herum agiert ein engmaschiges Netz aus Koautoren, Komponisten, Arrangeuren und Musikern, die ihre CD zu einem zwar wenig innovativen aber durchaus warmen Longplay-Debüt gemacht haben. Dies ist auch kein Wunder, sitzen doch mit dem Produzenten Phil Ramone und dem Songwriter Jesse Harries gestandene Grammy-Gewinner im Boot der jungen Disseuse.

\»Dust Lane\» bringt starke Farben in den grauen Herbst.
Yann Tiersen – \»Dust Lane\»
Label: Mute Records (9090642) Yann Tiersen dachte sich wohl: Schluss mit niedlich, mit Filmmusiken à la \»Amelie\» und rein in eine dunkle, fast mystische Rockavantgardewelt, die noch Mut zu lasziven Sieben-Minütern hat. Langsam steigert sich diese neue Platte des Franzosen, von Song zu Song und in den Liedern selbst, die alles andere als einfach konstruiert sind. \»Dust Lane\» (\»Staubiger Weg\») entstand nicht in der Großstadt sondern auf einer winzigen Insel vor der wilden bretonischen Küste. Für die neuen Songs hat Tiersen den Retro-Synthesizerklang seiner Jugend wiederbelebt, treibende Gitarren eingebaut und ein paar singende Gastmusiker eingeladen. Und das alles, obwohl der Bretone nach wie vor gern als Multiinstrumentalist und Einmannorchester unterwegs ist. Spirituelle Grenzerfahrungen sind das große Thema auf der Scheibe, dazu gehört auch Todesnähe, denn Yann Tiersen verlor vor kurzem seine Mutter. Traurig klingen die neuen Songs jedoch nicht, eher verstörend. Yann Tiersen stellt sein neues Album übrigens am 30. November 2010 im \»Werk 2\» in Leipzig vor.
Zuletzt aktualisiert: 20. Oktober 2010, 10:44 Uhr

 
 

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Bert Noglik

01.01.2010ModeratorMDR Kultur (SWR2, WDR 3, NDR Info, NDR Kultur)

Bert Noglik

Bert Noglik arbeitet seit 1992 bei MDR KULTUR. Er ist Redakteur für Jazz im Bereich Musik.

 

Als Nachfolger von Nils Landgren wurde er zum Künstlerischen Leiter des renommierten «Berliner JazzFest» berufen. Die Festivalausgabe 2012 liess hoffnungsfroh in die Festivalzukunft schauen und stand somit in einer gleichberechtigten Position zu den prägenden Gestaltern wie Joachim Ernst Berendt und George Gruntz. — Geboren wurde Bert Noglik 1948 in Leipzig, wo er auch an der Universität Kulturwissenschaft studierte und 1974 promovierte.

 

Zu seinen Buchpublikationen zählen «Jazz im Gespräch», «Jazzwerkstatt International» und «Klangspuren – Wege improvisierter Musik». Er verfasste Beiträge für Symposien, Sammelbände sowie Fachzeitschriften, war und ist Mitglied zahlreicher Jurys und arbeitet kontinuierlich für den Rundfunk. — Als Autor mit dem Themenschwerpunkt Jazz und improvisierte Musik ist er für ARD-Rundfunkanstalten und den Deutschlandfunk tätig. Außerdem ist er Mitglied zahlreicher Jurys und des ARD-Gremiums «Jazz». Er veröffentlichte u. a. die Bücher «Jazz im Gespräch», «Jazzwerkstatt International» und «Klangspuren – Wege improvisierter Musik» sowie zahlreiche Beiträge für Symposien und Fachpublikationen. — Bert Noglik war in den 70er-Jahren Korrespondent. Anfang der 80er-Jahre arbeitete er vor Ort als deutscher Redakteur des in Warschau herausgegebenen Magazins «Jazz Forum». Für seine Aktivitäten im Rahmen des deutsch-polnischen Kulturaustauschs wurde er mit dem Verdienstkreuz der Republik Polen ausgezeichnet.

 

Er konzipierte und leitete Veranstaltungsreihen, Jazzfestivals und musikalisch-szenische Jazzprojekte, u. a. «Survival Songs» mit David Moss, «Jazz Japan», «Cape Town Traveller», «Tribute To Bach». Von 1992 bis 2007 war er künstlerischer Leiter der Leipziger Jazztage. Seit 1992 betreut er als künstlerischer Leiter das bundesweite Jazznachwuchs-Festival in Leipzig, seit 2009 ist er Kurator des Festivals «Sounds No Walls – Friends & Neighbours in Jazz» in Berlin. — Persönliches: Bert Noglik mag die Stille ebenso wie die Intensität des Spiels von John Coltrane. Die Klarheit und Tiefe der Musik von Johann Sebastian Bach hält er für grandios. Ihn faszinieren Weltpunkte wie New York, Tokio oder Kapstadt. — Er ist froh darüber, dass er einigen seiner Lieblingsautoren und -autorinnen persönlich begegnet ist. So sind Radio-Features über Ernst Jandl und Friederike Mayröcker entstanden. Andere Literaten konnte er in der von ihm initiierten Reihe «Texte & Sounds» vorstellen: Peter Rühmkorf mit Michael Naura oder Hartmut Geerken mit Famoudou Don Moye. Szenen aus einem seiner Kultfilme: «Das Messer in Wasser» von Roman Polanski, hat er in einem musikalisch-szenischen Projekt mit Tomasz Stanko auf die Bühne gebracht. — Von ihm hoch geschätzte Musiker/Musikerinnen wie Archie Shepp, Jeanne Lee, Ornette Coleman, Joachim Kühn, Albert Mangelsdorff, Elvin Jones, McCoy Tyner, Gerry Mulligan und viele andere konnte er zu Konzertreihen oder Festivals einladen und präsentieren. — Zum Allergrößten zählt für ihn noch immer, dass die Mauer fiel.

 


Wer im weiteren Universum von Bert Noglik stöbern möchte: Bitte registrieren Sie sich als poets member-one enjoy last radio poets

 
 

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Johannes Paetzold

01.01.2010Moderatorradioeins —   –  Details

Johannes Paetzold

Über den Umweg Hessen, Niedersachsen, England, nach Berlin eingewanderter Unterfranke. Radiostationen: BBC, Radio4U, DT64, MDR Sputnik, Radio Brandenburg, MDR Kultur, WDR Funkhaus Europa…

— – Große Passion im Leben: Die Farbe Gelb (ohne ersichtlichen Grund oder Erklärung), habe zum Beispiel fünf paar gelbe Converse, zwei gelbe Fahrräder, also sicher nicht alle Tassen im Schrank (aber immerhin elf verschiedene davon zur Auswahl beim Frühstückskaffee). — Zu meinen Alleinstellungsmerkmalen gehören rudimentäre Fähigkeiten im 5-String Banjospielen und Jodeln. Außerdem kann ich das englische Nationalspiel Cricket erklären. — Samstags verbringe ich mit den radioeins Hörern zwei Stunden auf dem Planet Fruit. Soul, Hip Hop, westafrikanische Salsa, Soul, Brazil Vibes, Reggae – it s all about: Groove, man, groove!!! — Ich halte Kochen für ein großartiges Kunsthandwerk. Werde in meiner Freizeit oft gesehen mit Foodies, Köchen, Wein-Freaks. Trends und Obskures in Sachen Essen und Trinken bekommen meine besondere Aufmerksamkeit. Von Food-Blogs bis Food-Festival, mein Mikro und ich sind wie ein Trüffelschwein auf der Spur. Gemäß dem Motto «Essen ist die neue Popkultur» verbinde ich Musik und Essen in der wöchentlichen Rubrik «Paetzolds Pop Cuisine» (Dienstag vormittags, 10.40 Uhr). — Quelle: radioeins

 
 

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Manfred Wagenbreth

01.01.2010ModeratorBayern 2, Deutschlandfunk Kultur

Manfred Wagenbreth

Manfred Wagenbreth (*1947) ist Musikredakteur bei MDR Kultur, gestaltet Musikprogramme für die Journal-Sendungen «FIGARO am Morgen» und «FIGARO am Nachmittag». Des weiteren gestaltet und moderiert er die Sendungen «Bordun – Folk, Roots & World Music», «Bordun – Folk im Konzert» sowie «Songs & Chansons» … – Manfred Wagenbreth moderierte bis zur 15. Ausgabe «contrapunkt – westöstlicher dialog». — Quelle: BR-Klassik – contrapunkte (2012)

 
 

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Stefan Maelck

01.01.2010ModeratorMDR Kultur

Stefan Maelck

moderiert(e) als freier Mitarbeiter des MDR u.a. die Sendungen: Take Five, Im Konzert

 

Bei MDR FIGARO bzw. dem Vorgänger MDR KULTUR wirkt Stefan Maelck seit dem Jahr 2000. Zuvor arbeitete er von 1994 bis 2000 beim Jugendradio MDR SPUTNIK. Er moderiert und rezensiert Musik- und Bucherveröffentlichungen für die Journale von MDR FIGARO. — 1963 in Wismar geboren, studierte Stefan Maelck Anglistik und Germanistik in Rostock, den USA und England. Er hatte Jobs in Plattenläden, schrieb Artikel für Zeitschriften und Magazine, war Lektor bei Reclam in Leipzig und übte Lehrtätigkeiten an den Universitäten in Rostock und Bradford (England) aus. — Stefan Maelck ist Autor von drei Romanen, die bei Rowohlt erschienen. Außerdem veröffentlichte er verschiedene Beiträge in Anthologien.

 
 

Persönliches

 

Welche Eigenschaften schätze ich an einem Menschen besonders? Manieren, Humor, Engagement, Begeisterungsfähigkeit, Empathie

 

Welche Hobbys habe ich und was begeistert mich daran? Konzerte, Literatur, Badminton, Ostseespaziergänge

 

Wer ist mein Lieblingskünstler? Wechselt jeden Tag.

 

Welche Musikrichtung begeistert mich? Alle, die etwas in mir auslösen, mich anregen, mir Kraft und Energie geben

 

Welches ist mein Lieblingsbuch? John Niven: «Kill your friends»

 

Welchen Film sollte man unbedingt gesehen haben? «Es war einmal in Amerika» von Sergio Leone

 

Für welchen Genuss würde ich alles stehen und liegen lassen? Hühnersuppe

 

Meine Lebensmaxime «Working hard at being lazy.»

 

Welchen Traum möchte ich mir noch erfüllen? Meiner Lieblingsband eine ganze Tournee lang hinterherreisen

 

Was mag ich überhaupt nicht? Dafür reicht der Platz nicht.

 

Was ist meine heimliche Leidenschaft? heimlich – also: geheim

 

Mit welcher historischen oder lebenden Person würde ich gerne mal Tee/Kaffee/Wein trinken? Miles Davis, Rotwein

 

Welches Musikinstrument spiele ich? Luftgitarre

 
 

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Rachel Gehlhoff

01.01.2010ModeratorinMDR Kultur, FigaroRachel Gehlhoff

Rachel Gehlhoff

Freie Mitarbeiterin, Moderatorin — Seit 1997 ist Rachel Gehlhoff bei MDR KULTUR (früher FIGARO) als Moderatorin u.a. im Frühjournal sowie mit Ausflügen ins Web 2.0 für die Abteilungen «Kulturpublizistik» und «Musik» tätig. — Rachel Gehlhoff wurde in Düsseldorf am Rhein geboren. Sie studierte Jura und absolvierte danach journalistische Volontariate bei Inforadio Berlin (Privatfunk) bis zur guten alten BBC. Sie war Moderatorin, Autorin und Redakteurin bei ARD-Kulturradios und beim Deutschlandradio. — Persönliches: Welche Eigenschaften schätze ich an einem Menschen besonders? Herzlichkeit und Klugheit — Wer ist mein Lieblingskünstler? Die Natur, mit all ihren Klängen — Welches Buch sollte man unbedingt gelesen haben? Truman Capote – «Die Hunde bellen», Reportagen, Porträts und Reiseskizzen — Für welchen Genuss würde ich alles stehen und liegen lassen? Für einen blauen Himmel über einer Sommerlandschaft — Meine Lebensmaxime «Never say never, because never is never never» — Welchen Traum möchte ich mir noch erfüllen? Mich zwischen meinen Träumen zu entscheiden — Was mag ich überhaupt nicht? Menschen ohne soziales Gedächtnis — Mit welcher historischen oder lebenden Person würde ich gerne mal etwas trinken? Einige Flasche Wein mit Napoleon auf St. Helena – auch wegen Königin Luise

 
 

SK-modi2024

Grit Friedrich

01.01.2010ModeratorinMDR Kultur, Figaro —   –  Details

Grit Friedrich

Freie Mitarbeiterin, Redaktion Kunst & Musik

 

Welches Bildungserlebnis ist Ihnen in Erinnerung geblieben? Heiner Müller Stücke an Theatern in Berlin in den späten achtziger Jahren, mit ihren messerscharfen Texten

 

Was haben Sie sich zuletzt Schönes gekauft? Eine Schallplatte von Radiohead

 

Gibt es für Sie einen Ort des Friedens? Parks, in denen Linden blühen

 

Quelle: MDR Kultur

 
 

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Beatrice Schwartner

01.01.2010ModeratorinMDR Kultur, Figaro —   –  Details

Beatrice Schwartner

Freie Mitarbeiterin, Moderatorin und Musikjournalistin — Beatrice Schwartner ist seit ihrer Schulzeit bei MDR KULTUR (zwischendurch Figao) aktiv. Sie arbeitet als Moderatorin und Musikjournalistin in den Bereichen Kulturpublizistik und Musik.— Geboren wurde Beatrice Schwartner 1976 in Dresden. Sie studierte Germanistik, Psychologie, Onomastik und Musikwissenschaft. (bisherige Infos)

 

Welches Bildungserlebnis ist Ihnen in Erinnerung geblieben? Ich hab jeden Tag Bildungserlebnisse. Hoffentlich bleiben mir viele davon in Erinnerung!

 

Woran glauben Sie? Ich glaube schon, dass es etwas gibt, das unsere Geschicke lenkt, etwas, das ordnet und strukturiert, was für uns nicht greif- oder sichtbar ist. Möglicherweise ist das aber auch die zwischenmenschliche Kraft, die ungenutzt durch den Raum wabert, und dafür sorgt, dass erlebbar wird, was manche als Schicksal bezeichnen. Ich nenne es Leben. Dafür hoffe ich aber ganz fest, dass ich nach meinem Tod eines Besseren belehrt werde und ich alle meine Herzensmenschen wohlbehalten, frisch und munter wiedertreffe.

 

Welche Musik berührt Sie am tiefsten? Verdi-Requiem; Madame Butterfly (als ehemaliges Butterfly-Kind mit dem eigenen Vater als «Vater»/Pinkerton auf der Bühne mit vielen Erinnerungen) … Oper insgesamt, damit bin ich einfach groß geworden. Inzwischen gern aber auch Bach und sowieso alles, was mir gut ins Ohr geht und/oder ich mitsingen kann … egal aus welcher Sparte.

 

Quelle: MDR Kultur

 
 

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