Alle Artikel in der Kategorie “Spielräume

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Musikalischer Widerstand gegen den Ukraine-Krieg

26.02.2023SpielräumeÖ1Erich Klein, Marie-Therese Rudolph —   –  Details

Sveta Ben

Lieder im Krieg aus der Ukraine, aus Belarus und Russland — Die Musikschaffenden in der Ukraine, in Belarus und in Russland sind aufgrund des russischen Angriffskriegs derzeit mit einer herausfordernden Frage konfrontiert: Wie gehen Singer/Songwriter, Rapper oder traditionelle Liedermacher:innen in Text und Musik mit Krieg und Verfolgung um?

Manche von ihnen setzen sich an die Spitze von Demonstrationen, riskieren ihr eigenes Leben mit Auftritten am Rande der Bombardements, sie spielen in Schutzkellern oder treten – selbst verfolgt – vor geflohenen Landsleuten auf. Serhij Zhadan, der ukrainische Dichter, kürzlich mit dem renommierten Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet, spielt mit seiner Band Sobaki vor ukrainischen Soldaten oder absolviert eine Tour de Force durch halb Europa, um seine in der Emigration Schutz suchenden Landsleute zu erreichen. Russische Musiker:innen wie Zemfira oder Morgenstern, die vom eigenen Regime unter Druck gesetzt werden, fliehen ins nahe oder ferne Ausland und erheben dort ihr Stimme. — Eine Ausgabe der «Spielräume Spezial» zum allzu gerne beschworenen Geist des Widerstands in Musik und Kunst – und wie dieser tatsächlich funktioniert.

 
 

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Mikrotonale Klangwelten: Gerald Preinfalk / Georg Vogel

23.02.2023SpielräumeÖ1Andreas Felber —   –  Details

Gerald Preinfalk

Saxofonist Gerald Preinfalk hat über die Jahre das Kunststück vollbracht, tatsächlich zu einem Mann der multiplen musikalischen Identitäten zu avancieren, und das auf höchstem professionellem Niveau: Ist Preinfalk doch als langjähriges Mitglied des Wiener Klangforums in der internationalen Oberliga der zeitgenössischen Musik zuhause, zudem überblickt er – seit 2011 – als Professor für klassisches Saxofon an der Kunstuniversität Graz, die Tradition des Saxofon-Repertoires. Vor allem in Jazzkreisen wird er als virtuoser Könner geschätzt, der die Kunst des Moments in spontanen und dennoch überaus präzisen gestalteten musikalischen Bögen zu praktizieren weiß. — GeoGeMa heißt das Trio-Projekt, in dem Gerald Preinfalk seit einigen Jahren die verschiedenen musikalischen Bereiche in großartiger Weise miteinander verschmilzt. Er und seine Mitstreiter Georg Vogel (Keyboards) und Matheus Jardim (Schlagzeug) sind hier in ihrem Element, bewegen sich wie Fische im Wasser. Als technisch brillantes, hochelastisches Jazztrio, improvisieren die drei frisch darauf los und interagieren mit größter Selbstverständlichkeit im Terrain mikrotonaler Melodik und Harmonik. Das Album «GeoGeMa, Vol. 2» erscheint dieser Tage in der «Edition Ö1 – Jazz Contemporary» und wird am 24. Februar im Salzburger Jazzit präsentiert. — Der aus Salzburg stammende Pianist Georg Vogel, Jahrgang 1988, hat sich am mikrotonalen Keyboard ebenfalls seine eigene Klangwelt erschaffen, er lässt aber auch als Pianist am traditionellen, temperiert gestimmten Flügel die Ohren spitzen: Aktuell liegt mit «Live in Hellbrunn» eine Soloaufnahme vom Mai 2022 vor, in deren Rahmen Vogel mit nuanciertem Anschlag eigenwillige harmonische Reibungen auskostet.

 
 

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Identität eines Flamencopianisten – Das neue Album von Dorantes

22.02.2023SpielräumeÖ1Michael Neuhauser —   –  Details

Dorantes

Vor kurzem ist das Album «Identidad» von Flamencopianist Dorantes erschienen, aufgenommen live und solo am 6. Oktober 2022 bei einem Konzert im «Teatro Caja Sol» in Sevilla. — Der 1969 in Lebrija geborene David Pena Dorantes ist Gitano und Flamenco «de pura cepa», wie man in Spanien sagen würde, durch und durch. Als Enkel der Sängerin María «la Perrata», Sohn von Gitarrist Pedro Pena und Neffe von Gitarrist Juan Pena «El Lebrijano», entstammt er einer der bedeutenden andalusischen Flamencodynastien, in denen Musizieren nicht (nur) Kunst, Zeitvertreib oder Verdienstquelle ist, sondern in erster Linie kulturell-familiäre Selbstverständlichkeit. Dass Dorantes sein Instrumentarium schon in der Kindheit von der Gitarre aufs Klavier ausweitete, um bald ganz bei letzterem zu bleiben, war allerdings außergewöhnlich, und dass er am Konservatorium in Sevilla studierte, ebenfalls. — «Diese zwei Ebenen bilden zweifelsohne meine Identität», meint Dorantes in einem Selbstporträt auf RomArchive. Wenn er sein neues Album also «Identidad» bezeichnet, dann geht es ihm weniger um die Frage oder Suche nach seiner Identität, als um deren Bekräftigung und Verfeinerung: «Auf dass sich meine Musik für die nächsten Generationen wie ein Erbschaftsarchiv ausnehme.»

In «Identidad» präsentiert sich Dorantes erstmals allein am Klavier und spielt seine Kompositionen introspektiv und retrospektiv, sinnlich und selbstbewusst.

 
 

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Rote Rosen und mehr – Die Ö1 Jazzstipendiatin Madeleine

17.02.2023JazztimeÖ1Johann Kneihs —   –  Details

Madeleine Joel

Manche Metamorphose hat die Sängerin und Saxofonistin aus Linz schon vollzogen. Mit einer Autobiografie in Kompositionen gewann Madeleine Joel 27-jährig das Ö1 Jazzstipendium 2021 – um kurz darauf mit dem Album «Alles oder nichts» zu überraschen: Lieder aus dem Repertoire der Chanson-Sängerin Hildegard Knef in anspruchsvollen Jazz-Arrangements, begleitet von einem hochkarätigen Quintett rund um Pianist Rob Bargad. Darauf folgte vor Kurzem das Video-Projekt «Madeleine Joel lädt zum Knef-Duett» mit fünf prominenten Gästen. Dem Erfolg zum Trotz bleibt die vielseitige Musikerin nicht stehen: Ihr zweites Album, das heuer erscheint, soll völlig anders klingen. — Ein Porträt von Madeleine Joel im KlangTheater des Wiener RadioKulturhauses, im Gespräch mit Johann Kneihs einerseits, in Tönen andererseits, konkret: im Trio mit Clemens Gigacher (Klavier und Bass) sowie Matti Felber (Perkussion).

 

Manche Metamorphose hat die Sängerin und Saxofonistin aus Linz schon vollzogen. Mit einer Autobiografie in Kompositionen gewann Madeleine Joel 27-jährig das Ö1 Jazzstipendium 2021 – um kurz darauf mit dem Album «Alles oder nichts» zu überraschen: Lieder aus dem Repertoire der Chanson-Sängerin Hildegard Knef in anspruchsvollen Jazz-Arrangements, begleitet von einem hochkarätigen Quintett rund um Pianist Rob Bargad. Darauf folgte vor Kurzem das Video-Projekt «Madeleine Joel lädt zum Knef-Duett» mit fünf prominenten Gästen. Dem Erfolg zum Trotz bleibt die vielseitige Musikerin nicht stehen: Ihr zweites Album, das heuer erscheint, soll völlig anders klingen. — Ein Porträt von Madeleine Joel im KlangTheater des Wiener RadioKulturhauses, im Gespräch mit Johann Kneihs einerseits, in Tönen andererseits, konkret: im Trio mit Clemens Gigacher (Klavier und Bass) sowie Matti Felber (Perkussion).

 
 

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Roy Orbisons Jahrhundertsong – In Dreams

12.02.2023SpielräumeÖ1Michael Neuhauser —   –  Details

Roy Orbison

Vom brennendsten aller Songträume im kühnsten aller Traumsongs: Vor 60 Jahren erschien «In Dreams» von Roy Orbison — Songs, die romantisches Wunschdenken in nächtlichen Träumen besingen, gibt es einige, darunter auch solche, die dem süßen Traum dann noch die bittere Realität entgegenstellen, in der die erträumte Liebe als hoffnungslos entlarvt wird. An der Spitze dieser Songs steht wohl unangefochten Roy Orbisons Klassiker «In Dreams» – erschienen vor 60 Jahren am 13. Februar 1963 und bis heute unerreicht in seiner Dramatik, Intensität und strukturellen Einzigartigkeit. — In weniger als drei Minuten, doch weit abseits des typischen Song-Schemas von Strophe und Refrain, steigert sich Roy Orbison da von der zarten, schlafliedartigen Einleitung in immer neuen musikalischen Sequenzen, mit immer kräftigeren Instrumentierungen und in immer höherer Gesangslage stufenweise in die mitreißende Traumwelt seiner Liebe bis hin zum Höhepunkt des schweißgebadeten Erwachens in Tränen und brennender Desillusion. Die Spielräume ehren den Jahrhundertsong in analytischen und assoziativen Umkreisungen und spüren thematischen wie musikalischen Verwandtschaften nach.

 
 

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Sophisticated Giant – Zum 100. Geburtstag von Saxofonist Dexter Gordon (1/2)

10.02.2023SpielräumeÖ1Klaus Wienerroither —   –  Details

Dexter Gordon

»Sophisticated Giant» – so heißt ein bekanntes Album des US-amerikanischen Tenorsaxofonisten Dexter Gordon. Der Titel bezieht sich nicht nur auf Gordons imposante Körpergröße von 1,96 m, sondern auch auf seine Rolle und Bedeutung für den Mainstream-Jazz. «Long Tall Dexter» – so ist auch eine Eigenkomposition Gordons benannt – war nie ein Revolutionär wie seine Saxofonistenkollegen Charlie Parker oder John Coltrane, und dennoch bedeutete er mit seinem geschmeidigen und voluminösen Sound einen großen Einfluss für viele Instrumentalkolleg:innen, etwa für den genannten, dreieinhalb Jahre jüngeren Coltrane in dessen Frühphase, oder auch für den jungen Sonny Rollins. — Mit seinem bluesgetränkten, oft sehr «zurückgelehnten» Spiel galt Dexter Gordon als einer der wichtigsten Musiker des Hardbop. Nach Exiljahren in Europa wurde dem 1990 verstorbenen Saxofonisten gegen Ende seines Lebens auch in seinem Heimatland viel Anerkennung zuteil. Und als Hauptdarsteller in Bertrand Taverniers Jazzfilm «Round Midnight» (1986) hätte er sogar fast noch einen Oscar gewonnen. — Am 27. Februar 2023 jährt sich der Geburtstag des Mannes aus Los Angeles zum 100. Mal. Die Spielräume-Nachtausgabe würdigt eine ikonische Jazzmusikerfigur, die auch dank ihres Charmes und ihrer Coolness den Weg in die Herzen vieler Musiker:innen und Fans gefunden hat.

 
 

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Paul Motian – Hommage an eine Schlagzeug-Legende

09.02.2023SpielräumeÖ1Andreas Felber —   –  Details

Paul Motian

Saxofonist Joe Lovano und Gitarrist Jakob Bro würdigen Paul Motian — 30 Jahre lang spielte Tenorsaxofonist Joe Lovano im Trio von Schlagzeuger Paul Motian, mit Gitarrist Bill Frisell als Drittem im Bunde. In diesen 30 Jahren, von 1981 bis zu Motians Tod anno 2011, avancierte Joe Lovano selbst vom vielversprechenden Talent der New Yorker Szene zu einem der bedeutendsten Saxofonisten des Gegenwartsjazz. — Kürzlich hat Lovano dem legendären Drummer, der u. a. Anfang der 1960er Jahre im Trio von Pianist Bill Evans Geschichte schrieb, mit «Once Around The Room» eine wunderbar konzentrierte, faszinierende Hommage gewidmet, mit dem in den USA beheimateten dänischen Gitarristen Jakob Bro als Co-Leader. Ihnen zur Seite stehen nicht weniger als drei Bassisten (Larry Grenadier, Thomas Morgan, Anders Christensen) und zwei Schlagzeuger (Joey Baron, Jorge Rossy) – die nicht abwechselnd, sondern tatsächlich simultan agieren. — Joe Lovano hat sich dieses grandiose Album kurz vor seinem 70. Geburtstag, den er am 29. Dezember gefeiert hat, selbst zum Geschenk gemacht.

 
 

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Hommagen an James Reese Europe und Egberto Gismonti / Jason Moran u.a.

08.02.2023SpielräumeÖ1Xavier Plus —   –  Details

Jason Moran

Neue Veröffentlichungen von Pianist Jason Moran und von Saxofonistin Gaia Wilmer — Zwei musikalische Hommagen stehen auf dem Programm: Zunächst von Jason Moran, dem aus Houston, Texas, stammenden Pianisten und Komponisten. Im Rahmen seines aktuellen Albums «From The Dancehall to The Battlefield» huldigt er dem Jazzbandleader und Komponisten James Reese Europe (1881-1919), der mit seiner «Hellfighters Band» im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs die US-Truppen in Frankreich unterhielt, aber auch selbst an der Front kämpfte. Nach seiner umjubelten Rückkehr nach New York City im Februar 1919 machte er noch einige Aufnahmen und spielte erfolgreiche Tourneen, bevor er am 9. Mai 1919 von einem seiner Schlagzeuger getötet wurde. Jason Moran gedenkt im Zuge seiner gelungenen und prominent besetzten neuen Einspielung dieser wichtigen Persönlichkeit aus der Frühphase des Jazz. — Die aus dem Süden Brasiliens stammende Saxofonistin und Komponistin Gaia Wilmer wiederum beschäftigt sich auf ihrem Album «Folia» mit der Musik ihres Landsmannes Egberto Gismonti. Dieser bedeutende Gitarrist, Pianist und Komponist wirkt selbst als Gast an den Aufnahmen mit und tritt am Klavier auch solistisch in Erscheinung. Gaia Wilmer führt ein 19-köpfiges Ensemble durch spannende Arrangements der Musik Gismontis und eröffnet so neue, zeitgemäße Perspektiven auf dessen Schaffen.

 
 

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Zahedan ist die letzte Bastion des Widerstands in Iran

07.02.2023NewsNZZUlrich von Schwerin —   –  Details

Makki-Moschee

In der Provinzstadt im Südosten des Landes gehen weiter jeden Freitag Tausende Menschen gegen Ayatollah Khamenei auf die Strasse – aller Gewalt des Regimes zum Trotz. Treibende Kraft hinter den Protesten ist ausgerechnet ein Geistlicher. — Die sunnitische Makki-Moschee in Zahedan ist unter Mawlana Abdulhamid zu einem Zentrum des Widerstands gegen das iranische Regime geworden. — Mehr als vier Monate nach Beginn der Proteste in Iran hat das Regime mit brutaler Repression den Aufstand gegen die Ayatollahs in den meisten Städten erstickt. Nur in Zahedan, einer entlegenen Provinzstadt im armen Südosten des Landes, gehen noch immer jeden Freitag Tausende Demonstranten auf die Strasse. Woche für Woche formiert sich nach dem Freitagsgebet ein Protestzug vor der Makki-Moschee. Und Woche für Woche fordert in der Moschee der Freitagsprediger Mawlana Abdulhamid ein Ende der Repression, eine Reform des Systems und Gerechtigkeit für die getöteten Demonstranten.

 
 

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Pionierin und Mentorin – Mary Lou Williams: The Lady Who Swings The Band

05.02.2023SpielräumeÖ1Renate Burtscher —   –  Details

Mary Lou Williams

Imponierende 60 Jahre umfasst die Karriere der aus Atlanta, Georgia, stammenden Jazzmusikerin Mary Lou Williams, die sich nicht nur als Pianistin in der Männerdomäne des Jazz etablierte, sondern auch als Arrangeurin und Komponistin den Respekt ihrer Kollegen genoss. So war sie u. a. für Benny Goodman und Duke Ellington tätig. — Ihre Großzügigkeit machte Mary Lou Williams auch zu einer geschätzten Freundin und Mentorin von jüngeren Musikern wie Thelonious Monk, Charlie Parker und Dizzy Gillespie. Je älter sie wurde, umso mehr widmete sie sich in ihrer Musik religiösen Themen. Unermüdlich arbeitete sie daran, jungen Afroamerikaner:innen ihr musikalisches Erbe bewusst zu machen. — In den letzten Jahren sind einige Arbeiten über Williams erschienen: Etwa 2015 der Dokumentarfilm «The Lady Who Swings The Band» von Carol Bash. Und 2020 die Biografie «Soul on Soul: The Life and Music of Mary Lou Williams» von Tammy L. Kernodle, entlang derer diese Spielräume-Spezial-Ausgabe Schlaglichter auf das Schaffen der großen Musikerin wirft.

 
 

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Musikalische Weltreise im Dreivierteltrakt – Eine Erfolgsgeschichte der populären Musik, Teil 1

03.02.2023SpielräumeÖ1Wolfgang Schlag —   –  Details

Walzer-Saal

Egal ob im Jazz oder beim Jodeln, in den Appalachen oder im Mühlviertel. Der Walzer entwickelte sich auch in der populären Musikkultur zu einer Erfolgsgeschichte. «Ein lasziver und anstößiger Tanz, den nur alte Frauen tanzen dürfen», so beschrieb ihn einst Gustave Flaubert. Bald nach seinem Tod im Jahr 1880 erreichte der Walzer in Frankreich allerdings auch die Wirtshäuser und Tanzabende der Arbeiter:innen, geprägt von den neuen Musette-Klängen – in Paris gespielt u. a. von Musikern aus der Auvergne, die bald mit Akkordeon und Cabrette (der in der Auvergne typischen Variante des Dudelsacks) einen unverwechselbaren Musikstil erfinden sollten. — In den USA erschienen im jungen 20. Jahrhundert Kuriositäten wie der «Jodelling Waltz». Von den Muppets über Tom Waits bis zu Metallica und den großen Ladies of Soul hielt der Walzer auch immer wieder Einzug in die Hallen der Populärkultur der Gegenwart. Musik u. a. von Tom Waits, Ronnie Ronalde, Ray Charles, Carole King, Aretha Franklin.

 
 

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Lässige Grooves, kraftvolle Saxofon-Trio-Sounds – Richard Koch, Swantje Lampert u.a

02.02.2023SpielräumeÖ1Andreas Felber —   –  Details

Richard Koch

Seit über 20 Jahren lebt der aus Tulln stammende Trompeter Richard Koch in Berlin. Inzwischen ist er längst fixer Teil der Musikszene in der Stadt an der Spree, weit über Jazzkreise hinaus. Auch die Dancehall-Popper von Seeed und Sänger Peter Fox wollten etwa nicht auf Kochs geschmackssichere, stilistisch flexible Trompeten-Töne verzichten. — Sein eigenes Quartett ist ein Spiegel der Vielseitigkeit von Richard Koch: Lässige, gut abgehangene Grooves finden sich da ebenso wie fragile Kollektivimprovisationen und ironisches melodisches Pathos. Aktuell ist dies auf dem neuen Album «Fluss» nachzuhören, das Richard Koch am 3. Februar im Wiener Porgy & Bess präsentiert, anlässlich eines raren Besuchs in der alten Heimat. — Außerdem: Die neue, kraftvolle Trio-CD «Phönix» der in Wien lebenden Saxofonistin Swantje Lampert. Und eine Kostprobe aus dem Debüt-Album des vielversprechenden Trios Full Crimp des jungen Tiroler Pianisten Florian Reider – der sich im Februar auf Österreich-Tournee begibt.

 
 

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