Alle Artikel in der Kategorie “In Concert”
In Concert ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur
Später Live-Höhepunkt von Joey DeFrancesco
02.02.2023 – In Concert – Ö1 – Michael Neuhauser — – Details
Joey DeFrancesco
Das Joey DeFrancesco Trio beim schwedischen Ystad Jazz Festival 2019 — Das Joey DeFrancesco Trio beim schwedischen Ystad Jazz Festival 2019 — Joey DeFrancesco meinte über sein reiches Werk mit gewissem Understatement: «I just like to swing!» Das mag zwar wirklich einer der Gründe für die umfangreiche Diskografie des 1971 geborenen Musikers sein, der schon als Kind auf der Bühne stand und mit 16 Jahren seinen ersten Plattenvertrag unterschrieb, es greift aber doch in vielerlei Hinsicht zu kurz. DeFrancesco konnte nicht nur superb swingen, er konnte auch gehörig grooven (und da gibt es einen gewichtigen Unterschied, wenn man seinem Tastenkollegen John Medeski glauben darf). Und er spielte ebenso virtuos wie mit Soul. — Doch DeFrancesco war nicht nur stilistisch vielseitig. Von seinen Hauptinstrumenten Hammond-Orgel und Klavier wechselte er mühelos zur Trompete und bisweilen auch zu Tenorsaxofon und Gesang. Das Trompetenspiel hatte er unter dem Eindruck von Miles Davis erlernt, den er schon im Jugendalter als Keyboarder auf Tournee und ins Studio begleitet hatte, ehe er dann einige Jahre intensiv mit Gitarrist John McLaughlin zusammenarbeitete. — Joey DeFrancescos letzter großer Wurf, bevor ihn mit nur 51 Jahren im August 2022 ein Herzinfarkt aus dem Leben riss, war 2019 das Album «In The Key of The Universe», für das er Saxofonlegende Pharoah Sanders aus der Versenkung holte. Die Stücke dieses Albums bildeten auch die Setlist für das fulminante Konzert, das Joey DeFrancesco am 1. August 2019 im schwedischen Ystad beim dortigen Jazzfestival gab – im Trio mit Troy Roberts an Kontrabass und Tenorsaxofon sowie Khary Abdul-Shaheed am Schlagzeug.
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Janis Joplin, konzertant – Zum 80. Geburtstag einer Hippie-Ikone
27.01.2023 – In Concert – Ö1 – Klaus Wienerroither — – Details
Janis Joplin
Zum 80. Geburtstag einer Hippie-Ikone: Aufnahmen von Janis Joplin aus den Jahren 1968 und 1970
Am 19. Jänner 2023 hätte die im Oktober 1970 verstorbene US-Sängerin Janis Joplin ihren 80. Geburtstag gefeiert. Trotz ihres recht exzessiven Lebenswandels war sie live eine der besten Performer:innen ihrer Generation. — Das Doppelalbum «In Concert» wurde 1972 posthum veröffentlicht. Der erste Teil enthält Auftritte mit Big Brother and the Holding Company, der Band, die sie berühmt gemacht hat. Die meisten dieser Liveaufnahmen, unter anderem von «Piece of My Heart», entstanden 1968 in San Francisco. — Im zweiten Teil dieser Compilation sind Aufnahmen von Janis Joplin mit der kanadischen Full Tilt Boogie Band zu hören. Diese Konzerte fanden in ihrem Todesjahr 1970 in Toronto und Calgary statt und enthalten – nebst anderem – eine hörenswerte Version des «Kozmic Blues». — Salut an eine Hippie-Ikone aus dem berühmt-berüchtigten «Club 27» der Rockmusiker:innen, die den 28. Geburtstag nicht erlebt haben.
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Chansons d’Ennui Tip-TopJarvis Cocker & Code Ensemble
19.12.2022 – In Concert – Deutschlandfunk Kultur – Carsten Beyer — – Details
Jarvis Cocker
Days Off Festival — Philharmonie Paris — Aufzeichnung vom 02.07.2022 — — Chansons d›Ennui Tip-Top — Jarvis Cocker & Code Ensemble — — Jarvis Cocker, Gesang, Gitarre — Serafina Steer, Harfe, Keyboards — Emma Smith, Gitarre, Violine, Saxofon — Andrew McKinney, Bass — Adam Betts, Schlagzeug — Jason Buckle, Sound-Effekte — Code Ensemble, Strings — — — Jarvis Cocker hatte schon lange eine Schwäche für den französischen Pop der 60er-Jahre. Kein Wunder also, dass der ehemalige Pulp-Sänger begeistert zustimmte, als ihn US-Regisseur Wes Anderson bat, einen Song für seinen Film «The French Dispatch» beizusteuern. Die Beschäftigung mit der Musik des Nachbarlandes gefiel Jarvis Cocker so gut, dass am Ende ein ganzes Konzert-Programm dabei herauskam. Beim Days Off Festival in Paris war Cocker zusammen mit seiner Band und den Streichern des Code Ensembles zu erleben und sang u.a. Stücke von Serge Gainsbourg, Brigitte Fontaine, Jaques Dutronc und Nino Ferrer – die «Chansons d›Ennui Tip-Top».
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Jacques Prévert im Jazzgewand – Das Quintett Papanosh und Sänger André Minvielle 2021 in Hamburg
09.12.2022 – In Concert – Ö1 – Michael Neuhauser — – Details
Quintett Papanosh
Der französische Dichter Jacques Prévert (1900-1977) hat im Jazz Unsterblichkeit erlangt mit seinem Text «Les feuilles mortes», der in der Vertonung von Joseph Kosma und dann vor allem unter dem englischen Titel «Autumn Leaves» zum viel gespielten Standard avancierte. Das französische Quintett Papanosh und Jazz-Sänger André Minvielle haben sich ebenfalls den Texten von Jacques Prévert gewidmet, allerdings in eigenen Vertonungen und weit abseits des sentimentalen Kitsches, der «Autumn Leaves» manchmal begleitet.
Die Band aus der nordfranzösischen Stadt Rouen und der Sänger aus dem südfranzösischen Pau entwerfen fast so etwas wie eine imaginierte Folklore, in die sie Jacques Préverts nachdenkliche, kritische, humoristische, romantische und absurde Texte einbetten, die sich aber immer in Jazz erster Güte verwandelt. Im Jänner 2020 erschien ihr Album «Prévert Parade». Am 18. November 2021 präsentierten sie das Programm im Rahmen der «NDR Jazz Konzerte» im Rolf-Liebermann-Studio des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg.
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Goran Bregovi & the Wedding and Funeral Band
28.11.2022 – In Concert – Deutschlandfunk Kultur – Carsten Beyer —
Goran Bregovi
Leidenschaftliche Romagesänge und schmetternde Blechbläser, herzzerreißende Balladen und melancholische Klapas: Goran Bregovi ist seit Jahrzehnten der Großmeister des Balkansounds. Begonnen hat seine Karriere in den 70er-Jahren in der Rockband Bjelo Dugme. Später war Bregovi mit seiner eigenen Band erfolgreich und schrieb Filmmusiken für Leinwand-Klassiker wie „Time of the Gypsies“, „Arizona Dream” und „Underground”. Beim Abschlusskonzert des Rudolstadt-Festival 2022 war der Bosnier mit einem 19-köpfigen Ensemble zu erleben – der Wedding and Funeral Band.
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Ohne Worte: Musik von Saxofonistin Alexandra Lehmler – A.L. Quartett 2018 in Hamburg
30.09.2022 – In Concert – Ö1 – Helmut Jasbar — – Details
Alexandra Lehmler
Die Mannheimer Saxofonistin und Bassklarinettistin Alexandra Lehmler zeigt auf dem Cover ihres 2017 erschienenen Studioalbums «Sans mots» («Ohne Worte»), wie sie im Spielzeugchaos eines Kinderzimmers steht, und thematisiert damit ironisch-pointiert ihren Alltag als Familienmensch und Jazzmusikerin. Auch ihre Kompositionen haben, ohne naiv zu sein, etwas Verspieltes, Magisch-Kindliches an sich, beeinflusst von Chick Corea und dem Ensemble Oregon. — Im Rahmen des Konzerts im Rolf-Liebermann-Studio des NDR in Hamburg am 9. Februar 2018 folgte Alexandra Lehmler den Spuren des Albums, gemeinsam mit Franck Tortiller am Vibrafon, Ehemann Matthias Debus am E-Bass und dem in Österreich nicht unbekannten Patrice Heral am Schlagzeug. Ein kurzweiliger Abend, der vom Publikum mit viel Applaus aufgenommen wurde.
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Uschi Brüning + Christian von der Goltz – Aufzeichnung vom 21.02.2022
08.08.2022 – In Concert – Deutschlandfunk Kultur – Matthias Wegner —
Uschi Brüning
Funkhauskonzert — Raum Dresden von Deutschlandfunk Kultur — Aufzeichnung vom 21.02.2022
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Rundgang durch Sylvie Courvoisiers Porträtgalerie
15.07.2022 – In Concert – Ö1 – Michael Neuhauser — – Details
Sylvie Courvoisier
Sylvie Courvoisier Trio beim Tampere Jazz Happening 2021 — — Die 1968 in Lausanne geborene Sylvie Courvoisier ist eine Pianistin, die aus dem Vollen schöpft, und bei der jeder Griff in die Tasten (manchmal auch direkt in die Saiten des Klaviers) mit vielen, glasklaren Ideen einherzugehen scheint. Nach ihrer Übersiedlung nach New York 1998 wurde sie rasch ein Fixstarter in der dortigen Szene rund um Saxofonist John Zorn und hat seither neben zahlreichen anderen Projekten auch viel mit ihrem Ehemann, dem Geiger Mark Feldman gespielt. — Lange hat Sylvie Courvoisier gezögert, ein eigenes Klaviertrio zu gründen. Erst 2014 – nach jahrelangem Drängen von John Zorn – brachte sie gemeinsam mit Bassist Drew Gress und Schlagzeuger Kenny Wollesen das erste von mittlerweile drei Alben in diesem klassischen Format heraus. Mit jenem Trio war Courvoisier auch am 6. November 2021 beim Tampere Jazz Happening in Finnland zu Gast (wobei in dieser Tour Devin Gray statt Kenny Wollesen am Schlagzeug saß) und begeisterte mit musikalischen Porträts und Hommagen, die sie wichtigen Personen ihres künstlerischen wie privaten Lebens gewidmet hat.
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Starke europäische Stimmen rund um Angelika Niescier
15.07.2022 – In Concert – Ö1 – Helmut Jasbar — – Details
Angelika Niescier
Das Angelika Niescier Quintett bei der Cologne Jazzweek 2021 — — Saxofonistin Angelika Niescier zählt zu den Musikerinnen, die seit einiger Zeit die Konturen der europäischen Jazzszene neu definieren – eine Künstlerin mit einer reichen Palette an musikalischen Farben und virtuoser Technik. Die gebürtige Polin lebt in Köln und erhielt bereits einige sehr renommierte Auszeichnungen, etwa den Deutschen Jazzpreis (Albert-Mangelsdorff-Preis) oder den Echo Jazz.
Am 28. August 2021 trat Niescier im Kölner Stadtgarten bei der erstmals abgehaltenen Cologne Jazzweek mit einem spannend besetzten, neuen Quintett auf. — Mit dabei: Der britische Saxofonist und Rapper Soweto Kinch, der niederländische Trompeter Koen Smits sowie Reza Askari am Kontrabass und Moritz Baumgärtner, Schlagzeug – ein Ensemble, das Angelika Niescier eigens für die Premiere im Zuge der Cologne Jazzweek gegründet hatte. Das Konzert dieser starken Stimmen der europäischen Jazzszene überzeugte durch virtuose Improvisationen und brillantes Zusammenspiel.
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Matthieu Bordenave Trio – Festival Jazzdor Strasbourg-Berlin
11.07.2022 – In Concert – Deutschlandfunk Kultur – Matthias Wegner —
Matthieu Bordenave
Festival Jazzdor Strasbourg-Berlin — Kesselhaus der Kulturbrauerei — Aufzeichnungen vom 08.06.2022
Nur mit Saxofon, Klavier und Bass erzeigt das Trio des Saxophonisten Matthieu Bordenave einen markanten Sound. Das Konzert der Band gehörte zu den Höhepunkten des Jazzdor-Festivals in Berlin.
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Die kraftvollen Tastenschläge von McCoy Tyner – Das McCoy Tyner Sextett 1980 in Wien
16.04.2021 – In Concert – Ö1 – Klaus Wienerroither —
McCoy Tyner
Beim Wiener Frühjahrsjazzfestival, das zwischen 21. und 23. März 1980 im Audimax der Technischen Universität in der österreichischen Bundeshauptstadt stattfindet, tritt auch der damals 41-jährige McCoy Tyner mit seinem Sextett auf. Der im März 2020 verstorbene Pianist bestreitet seinen Auftritt zusammen mit Saxofonist John Ford, Geiger John Blake, Bassist Avery Sharpe, Perkussionist Guilherme Franco und Schlagzeuger George Johnson. Auf dem Programm steht neben den Tyner-Kompositionen “The Seeker” und “Ballad for Aisha” auch eine halsbrecherische Trioversion von John Coltranes “Moment’s Notice”.In Concert präsentiert einen weiteren kostbaren, historischen Konzertmitschnitt aus dem ORF-Archiv.
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