Alle Artikel in der Kategorie “Diagonal

Ö1 / Diagonal

Caspar David Friedrich – Viel Landschaft. Wenig Mensch.

10.05.2025DiagonalÖ1Dominique Gromes, Erich Klein und Horst Widmer —   –  Details

Caspar David Friedrich

Jeder kennt seine Gemälde und Landschaften. Weniger wissen, dass er auch als Vorläufer und Wegbereiter von Abstraktion und der Moderne und gar als politischer Maler gilt. Caspar David Friedrich. Ein Diagonal zum 250. Geburtstag des Malers.

 

Ein Mann hoch auf einem Felsvorsprung, unter ihm breitet sich eine Nebellandschaft aus. Caspar David Friedrich ist wohl der berühmteste Romantiker unter den Malern und einer der rätselhaftesten Künstler seiner Zeit. Sein 250. Geburtstag wurde 2024 mit drei großen Ausstellungen in Hamburg, Berlin und Dresden gefeiert. Besondere Aufmerksamkeit schenkte die sächsische Hauptstadt Dresden, wo Friedrich vierzig Jahre seines Lebens verbrachte, dem Maler gewidmet. Dort zeigte man unter dem Titel «Wo alles begann» Zeichnungen und Gemälde des «deutschesten» aller Maler. Der melancholische Seelenkundler revolutionierte mit seinen optischen Experimenten nicht nur unsere Sicht auf Natur und Landschaft. Erst allmählich setzte sich über die Zeit durch, dass es sich bei Caspar David Friedrich auch um einen eminent politischen Maler handelt. Und ebenso, dass er als Vorläufer von Abstraktion und der Moderne gilt.

– – Der Schriftsteller Samuel Beckett konstatierte etwa, dass ihn Caspar David Friedrichs Bild «Zwei Männer in Betrachtung des Mondes» für sein Theaterstück «Warten auf Godot» inspirierte. Allein Heinrich von Kleist, ein Freund und Zeitgenosse des Malers, wusste schon zu dessen Lebzeiten um das spektakuläre Potential seiner Bilder. Mit «Empfindungen vor Friedrichs Seelandschaft» schrieb Kleist einen bis heute exemplarischen Kunstkommentar: «Das Bild liegt, mit seinen zwei oder drei geheimnisvollen Gegenständen, wie die Apokalypse da (.) und so ist es, wenn man es betrachtet, als ob einem die Augenlider weggeschnitten wären.» – – Mit Beiträgen von Dominique Gromes, Erich Klein und Horst Widmer – – Erstausstrahlung: 12. Oktober 2024

 
 

SK-hehi

Diagonal zum Thema: ‹The Sound of Rebellion›

30.04.2025DiagonalÖ1Peter Kemper — Peter Waldenberger —   –  Details

Moor Mother

Afroamerikanischer Jazz war und ist eine Musik die künstlerisch begeistert – seit mehr als 100 Jahren. Wichtig dabei: dieser Jazz war und ist Sprachrohr und Widerstandsmedium der Black Community. Zur politischen Ästhetik des Jazz. — Die Improvisationsmusik war von Beginn an immer auch in die Kämpfe gegen Rassismus und in die Aktivitäten der Bürgerrechtsbewegung verstrickt. Genau über diese Themen hat der deutsche Musikjournalist und langjährige Rundfunkredakteur Peter Kemper ein dickes Buch geschrieben. Kemper geht es dabei aber dezidiert nicht um das, was die Wiener Jazzgröße Franz Koglmann die white line nannte, also Musiker wie Stan Getz, Chet Baker oder Jimmy Giuffre. Kemper behandelt die black line: von Louis Armstrong aus New Orleans – sozusagen dem Geburtsort des Jazz – bis zur radikalen Soundpoetin Moor Mother aus Philadelphia und vielen anderen Größen des Jazz. – – Studiogast: Peter Kemper, Publizist und Radiomacher – – Erstausstrahlung: 30. April 2024

 
 

SK-hehi

Avantgarde ohne Ablaufdatum! / Zum 95. Geburtstag von Gerhard Rühm

19.04.2025DiagonalÖ1Erich Klein und Thomas Mießgang —   –  Details

Gerhard Rühm

Er schreibt Gedichte, die gehört und Texte, die betrachtet werden müssen. Gerhard Rühm nahm in den 1950er Jahren den Faden der Vorkriegsavantgarden auf und spann ihn gemeinsam mit seinen Mitstreitern Konrad Bayer, Friedrich Achleitner, Oswald Wiener und H.C. Artmann fort. Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon: Asja Valcic Solo – «Inner Voice»

Er schreibt Gedichte, die gehört und Texte, die betrachtet werden müssen. Gerhard Rühm nahm in den 1950er Jahren den Faden der Vorkriegsavantgarden auf und spann ihn gemeinsam mit seinen Mitstreitern Konrad Bayer, Friedrich Achleitner, Oswald Wiener und H.C. Artmann fort. Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon: Asja Valcic Solo – «Inner Voice»

 
 

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Stadtporträt Paris – Die Banlieue

12.04.2025DiagonalÖ1Antonia Löffler und Céline Béal —   –  Details

Die Banlieue

Im Juli und August 2024 fanden in Paris die Olympischen Sommerspiele statt. Vieles hat sich nicht in der Gemeinde Paris abgespielt, sondern in Vororten der französischen Hauptstadt, in der Pariser Banlieue. Diagonale Erkundungen zum Thema Nachhaltigkeit von Sport-Großveranstaltungen und Sportstätten. — Aktualisierte Wiederholung!

Die Vorbereitungen für das Großereignis Olympische Sommerspiele hatten in den vergangenen Jahren dem Riesenprojekt «Grand Paris» einen Schub verliehen. Es soll die verhältnismäßig kleine Kernstadt Paris und das angrenzende städtische Gefüge besser verbinden – verwaltungstechnisch und stadtplanerisch -, damit eine kompetitive Metropole an der Seine entsteht. Die konkreteste Neuigkeit für die 7 Millionen Einwohner:innen, die Banlieue bekommt eigene U-Bahn-Linien. — Liefert die Metropolisierung eine Antwort auf 40 Jahre Krise in der Banlieue? Weite Teile der Bevölkerung haben Angst, außen vor gelassen zu werden. Die öffentliche Hand lässt zwar auf die Zäune der kolossalen Baustellen plakatieren, die Olympischen Spiele seien ein «Geschichte-Beschleuniger», hieß es, doch welche Geschichte wird hier genau beschleunigt? – – Es ist bekannt: Die Geschichte der Banlieue ist eine von Ausgrenzung und Revolten am Rande einer Weltstadt. Eine lange Geschichte von stadtplanerischen Versuchen, Ordnung in das bauliche Durcheinander zu bringen. Man vergisst im Ausland aber gerne, dass sich in der Pariser Banlieue nicht nur die ärmsten, sondern auch manche der reichsten Gemeinde des Landes befinden – und alles dazwischen. Das Wort Banlieue ist in der deutschen Sprache zum Synonym für urbane Versäumnisse geworden und wird oft als Menetekel verwendet. Währenddessen verschwindet der reale Ort von der kollektiven Wahrnehmung— Eine Sendung von Antonia Löffler und Céline Béal. — Erstausstrahlung: 27.07.2024

 
 

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Der Augenblicksvielfraß. Ein Update. Diagonal zur Person Giacomo Casanova

29.03.2025DiagonalÖ1Nicole Dietrich —   –  Details

Casanova

Diagonal zur Person Giacomo Casanova. Vor 300 Jahren, am 2. April 1725, wurde der selbsternannte “Chevalier de Seingalt” in Venedig geboren. “Diagonal” unterzieht die Figur Casanova – so schillernd wie unfassbar – einem fragmentarischen Reality Check. Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon: Soft Machine

In den Worten von Stefan Zweig war er: heißer Triebmensch, leere Seifenblase, erotischer Spielmensch, Mannstier, göttlicher Frechling, Frauenvielfraß, Mannshengst, Hans Dampf, Stier, phallischer Triumphator, passionierter Genussmensch, aber auch – schlicht und nicht ohne Herablassung: «unser guter Giacomo». Dass er die Memoiren des Praktikers und Lebenskünstlers «nicht ohne rabiaten Neid gelesen» hat, gibt Zweig, der Geistesmensch, zu und schreibt sich ob der Anzahl seiner Geliebten in Rage: «So bleibt von den unzähligen Henrietten, Irenen, Babetten, Mariuccias, Ermelinen, Markolinen, Ignazias, Lucias, Esthers, Saras, und Klaras nicht viel anderes zurück als ein fleischfarbenes Gelee warmer, wollüstiger Frauenkörper.»

– – In jüngeren Biografien ist von einem hochvernetzten Zeitgenossen die Rede, der «alle Umbrüche in Europa verfolgt und kommentiert, von der russischen Annexion der Krim bis zur endgültigen Aufteilung Polens, vom Sturm auf die Bastille bis zum Untergang der Republik Venedig. Der so gebildete wie informierte Intellektuelle liest regelmäßig Zeitung und ist über zahlreiche Korrespondenten mit ganz Europa verbunden.» – – Vor 300 Jahren wurde der selbsternannte «Chevalier de Seingalt» in Venedig geboren. Mit 31 Jahren floh er aus den vermeintlich ausbruchssicheren Bleikammern des Dogenpalasts. Im Alter – mit der Veröffentlichung seiner erotisch wie politisch eindrücklich geschilderten Memoiren – wurde er berühmt und zum geflügelten Wort (alias Verführer, Schürzenjäger). Bis heute sorgt der barocke Frauenheld, Glücksspieler und Gelehrte für Stoff und Projektion. Mehr als 3600 Publikationen kursieren über ihn.

 
 

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Ins Netz gegangen – Diagonal zum Thema Spinnen

22.02.2025DiagonalÖ1N.N. —   –  Details

Thema Spinnen

Wer kümmert sich schon um Spinnen? Dabei ist der Einfluss der Spinnen auf unsere Sprache und Träume, unser Wissen und unsere Geschichte enorm. Die Spinne. Ein zoologisch wie symbolisch ergiebiges Tier. — Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon: By Alexander – «Memories for Sal — AT —> 66 Greene St Soho NY» — Spinnen haben in unserer Gesellschaft nicht den besten Ruf. Vielen gruselt es schon bei dem Wort, dabei gibt es ganz wenige, die echt gefährlich sind. Die Achtbeiner, die nicht zu den Insekten gehören, sollen, so lautet das weitverbreitete Vorurteil, ihre Männer morden und ihre Kinder malträtieren. Das gibt seit Jahrtausenden Stoff für Geschlechterauseinandersetzungen: erotisch, gefährlich und garstig sind die Zuschreibungen patriarchal geprägter Männer für die doch meist recht selbständigen Frauen, die in Literatur und Film, Psychologie und Philosophie als «Spinnenartige» bezeichnet werden, ihre verhängnisvollen oder rettenden Fäden ziehen. Die Spinne ist aber auch Ahnherrin all jener, die über ihre gesponnenen Fäden zu verbinden wissen. Die Philosophin Donna Haraway ersehnt das nach der kalifornischen Spinne: Pimoa cthulhu benannte Chthuluzän. Louise Bourgeois erweist ihr in einer der berühmtesten Skulpturen des 20. Jahrhunderts eine Reverenz. «Maman» – eine ihrer Mutter gewidmete gebäudegroße Spinne etwa am Vorplatz des Guggenheim Museums in Bilbao. Bourgeois schreibt: «Meine Mutter war wie Spinnen sehr schlau. Spinnen sind freundliche Geschöpfe, die Mücken fressen. Wir wissen, dass Mücken Krankheiten verbreiten und daher unerwünscht sind. Spinnen sind also hilfreich und beschützerisch, genau wie meine Mutter.» Wer wollte ihr widersprechen…

 
 

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In memoriam Martin Pollack. Der Kartograf des Vergessens

15.02.2025DiagonalÖ1Johann Kneihs —   –  Details

Martin Pollack

Mehrere Dutzend Buchtitel von Martin Pollack sind erhältlich – eigene wie Übersetzungen. Wie wohl kein zweiter Literat hat Pollack einer deutschsprachigen Leser:innenschaft Zugänge zu Osteuropa eröffnet: in Reportagen aus Polen, Slowenien oder Bulgarien, in «Der Kaiser von Amerika» über die Auswanderung aus Galizien, als Übersetzer des Gesamtwerks des legendären polnischen Reporters Ryszard Kapuscinski. Oder als Reiseführer durch die verschwundene Welt Ostgaliziens und der Bukowina: «Es ist eine Ironie der Geschichte, dass die Welt, die in diesem Buch dargestellt werden soll, erst durch ihre Zerstörung ins Blickfeld der Menschen im Westen rückte». – – Bis Pollack über seine eigene Familie schreiben konnte, namentlich den leiblichen Vater, SS-Obersturmbannführer Gerhard Bast, habe er sechzig Jahre gebraucht, sagte Martin Pollack einmal. Auch in eigener Sache berichtet er «mit der Genauigkeit eines leidenschaftlichen Historikers und der Vorstellungskraft eines Erzählers» (Christoph Ransmayr) – so auch in seinem Buch «Kontaminierte Landschaften» über buchstäblich verschüttete Zeitgeschichte zwischen Rechnitz im Südburgenland, Katyn in Russland, Babi Jar in der Ukraine. Akribische Recherche und packende Darstellung kennzeichnen das Werk des Autors Martin Pollack. Vor drei Wochen ist er im Alter von 80 Jahren verstorben. Eine Erinnerung. – – Erstausstrahlung: 17. Mai 2014

 
 

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Zur Person Friedensreich Hundertwasser – Alles unter einer Kappe!

08.02.2025DiagonalÖ1N.N. —   –  Details

Friedensreich Hundertwasser

«Hütet euch vor der geraden und vor der betrunkenen Linie. Aber besonders vor der geraden Linie. Die gerade Linie führt zum Untergang der Menschheit», postulierte Friedensreich Hundertwasser 1963 und feuerte damit seinen Frontalangriff auf die Rigidität der Moderne an, den er mit seinem «verschimmelungsmanifest gegen den rationalismus in der architektur» lanciert hatte und der in gegen Ikonen der Wiener Moderne wetternden Nacktreden Fortsetzung fand. — 1928 als Friedrich Stowasser in Wien geboren, überlebte er den Holocaust gemeinsam mit seiner jüdischen Mutter Elsa. In der Nachkriegszeit stieg Hundertwasser zu einem der führenden Künstler seiner Zeit auf. Die Spirale als wiederkehrendes Motiv, die bunten Farben, die mäandernden Linien wurden zu seinen Markenzeichen und zieren heute noch so manches Merchandise-Produkt. Die persönliche Entdeckung der Druckgrafik ermöglichte ihm eine weite Verbreitung seiner Motive; mit der Gestaltung von Briefmarken, Telefonwertkarten und alternativen Nummernschildern sickerte seine Ästhetik in die österreichische Alltagskultur ein. Seinem gesamten Schaffen zugrunde liegt sein Engagement für Umwelt- und Naturschutz, er gilt als Pionier der Ökologiebewegung und hat nicht nur das Logo der Umweltschutzbewegung und das Plakat für die Hainburg-Besetzung 1984 entworfen, sondern auch eine Humustoilette und eine Pflanzenkläranlage für Wasser entwickelt.

– – Mit dem Hundertwasserhaus in Wien konnte der Künstler seine architektonischen Ideen – etwa begrünte Dächer und das «Fensterrecht» – in einem kommunalen Wohnbau umsetzen. Die Anlage in der Löwengasse wurde gleich nach Errichtung 1986 zum Anziehungspunkt für Touristen – 70.000 kamen zur Eröffnung – und ist heute noch eine der Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt. In Architekturkreisen galt Hundertwasser jedoch als Oberflächenbehübscher mit Hang zum Kitsch. Ist diese Ablehnung in informierten Kreisen heute noch gültig oder werden seine Ideen von einer jungen Architekten-Generation gewürdigt? Was macht Hundertwassers ungebrochene Popularität aus? Und welchen Stellenwert nimmt sein Schaffen international ein? – – Anlässlich des 25. Todestages des Künstlers fragen wir bei Künstlerinnen, Architekten und Designerinnen nach, welche Strahlkraft Hundertwassers Vision von einem naturnahen Bauen heute hat; wir unternehmen Ausflüge nach Neuseeland, wo er 150.000 Bäume gepflanzt hat, in seinen Garten Eden auf der venezianischen Insel Giudecca und nach Tulln, wo das Schiff «Regentag» vor Anker liegt. Zu hören sind aber auch Stimmen, die den Mythos Hundertwasser kritisch betrachten. Denn auch die gibt es nach wie vor.

 
 

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Arthur Bondar ++ Händel Hendrix House ++ Anton Corbijn ++ AFRIKA NOW! ++ Claire Simon

02.02.2025DiagonalÖ1Petra Erdmann u.a. —   –  Details

Anton Corbijn

Zweiter Weltkrieg im Bild — Arthur Bondar, 1983 in der Garnison bei Kriwoj Rog in der Ukraine geboren, studierte in Kiew Fotografie – seit Beginn der 2000er Jahre fotografiert er in allen Ecken und Enden des postsowjetischen Raumes für «The Wall Street Journal» und «Spiegel». Er bekam zahlreiche Auszeichnungen, wurde zum besten Fotografen der Ukraine erkoren, von der legendären Agentur MAGNUM bekam er ein Stipendium, in den letzten zehn Jahren gab es zahlreiche Ausstellungen in der ganzen Welt, mehrere Fotobücher erschienen.

 

Bondar, der zahlreiche Fotoarchive zum Zweiten Weltkrieg ausfindig machte und erwarb, gelang es, seine Sammlung in den Westen zu retten. Und eine höchst imposante Website aufzubauen, frei zugänglich und ohne Paywall. Gestaltung: Erich Klein — Zu Hause bei Georg Friedrich Hendrix — Georg Friedrich Hendrix? Nein, Sie haben sich nicht verlesen. Bleibt nur die Frage, was der Barockstar Georg Friedrich Händel und die Gitarren-Legende Jimi Hendrix gemeinsam hatten. Die simple Antwort: Sie lebten in zwei direkt aneinander liegenden Häusern in der West Londoner Brook Street – mit gut 200 Jahren Unterschied. Heute ist dort ein Museum untergebracht: Das «Handel Hendrix House», das auf ebendieser drolligen Zufälligkeit beruht, die keinem noch so exzentrischen Kurator in den Sinn gekommen wäre. Ein Rundgang durch die beiden mittlerweile zusammengelegten Domizile: bei Händel vier Stockwerke nach oben, bei Hendrix wieder hinunter. Gestaltung: Clemens Marschall — Favourite Darkness – Gespräch mit Anton Corbijn — Die schwarz-weiß-Ästhetik von Anton Corbijn hat den Stil und das Image unzähliger Independent Musikstars und Künstler geprägt. Nick Cave, Johnny Cash, David Bowie, Joy Divison, U2, Depeche Mode Sie alle hat der niederländische Fotograf mit seiner Kamera über Jahre begleitet und damit die visuelle Popkulturgeschichte des 20. Jahrhunderts mitgeschrieben. Mit seinen grobkörnigen Musikvideos, die wie aus dem Jenseits schienen, hat Corbijn in den 1990er Jahren der bunten glatten MTV-Ästhetik Parole geboten. Auch Spielfilme, u.a. mit George Clooney oder auch Philip Seymour Hoffman in seiner letzten großen Rolle, hat Corbijn inszeniert. Petra Erdmann spricht mit Anton Corbijn anlässlich seiner großen Retrospektive im Kunstforum Wien. — AFRIKA NOW! – Berichte aus dem Süden Folge 1: «Anderswo töten Drohnen, in Ruanda retten sie Leben.» Von Leonard Karuranga aus Kigali — Zuerst wurden Drohnen vor allem im Kampf gegen Moskitos eingesetzt, Sümpfe mit Insektiziden besprüht. Heute werden in Ruanda die kleinen, elektronisch gesteuerten Geräte in immer mehr Lebensbereichen genutzt. Etwa im Gesundheitswesen oder in der Landwirtschaft. Ruanda ist auch als das Land der tausend Hügel bekannt. Krankenhäuser sind für Patienten weit entfernt und zudem wegen schlechter Straßen nur schwer zu erreichen. Drohnen helfen den Menschen in ihrem ohnehin schweren Alltag schneller an Medikamente zu gelangen, oder Bauern an Saatgut. Drohnen sparen Zeit und Geld. Host: Alexis Neuberg (Radio Afrika International, RAI) — Claire Simon im Filmmuseum — Der Blick von Claire Simon, Dokumentarfilmemacherin, ist ein anthropologischer. Es sind die Menschen und meist auch deren Alltagserfahrungen, die die französische Filmemacherin interessieren. Kindergartenkinder begleitet sie mit der Kamera beim Spielen am Hof, Jugendliche lässt sie von deren Einsamkeit erzählen.

 

Daneben finden sich semidokumentarische Arbeiten von Claire Simon. «Vous ne désirez que moi» (2021) liegt etwa ein reales Interview mit Yann Andréa, dem Autor und einstigen Geliebten von Marguerite Duras, zugrunde. Auch wenn Claire Simon mit Filmen wie «Les Bureaux de Dieu» (2008) oder zuletzt «Apprendre» (2024) in Frankreich Erfolge feierte, sind ihre Arbeiten in Österreich kaum bekannt und selten zu sehen. Gestaltung: Jakob Fessler

 
 

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