03.12.2022 – Studio 9: Clip – Deutschlandfunk Kultur – Veronika Bock,Julius Stucke —
Alice Schwarzer
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Alice Schwarzer wird 80 – Kein Vorbild für junge Migrantinnen
03.12.2022 – Studio 9: Clip – Deutschlandfunk Kultur – Jasamin Ulfat-Seddiqzai — – Details
Alice Schwarzer
Wäre Alice Schwarzer nicht stur, hätte sie nicht so erfolgreich für Feminismus kämpfen können, vermutet die Literaturwissenschaftlerin Jasamin Ulfat-Seddiqzai. Doch der Lebenswirklichkeit migrantischer Frauen werde Schwarzers Denken nicht gerecht.
In der Kultur meines Vaters, über die Alice Schwarzer schon so manchen unfreundlichen Text geschrieben hat, ist es verpönt, ältere Menschen zu kritisieren. Selbst wenn man an ihrem Verhalten viel auszusetzen hat, bleibt man respektvoll. Mit 80 Jahren hat sich Alice Schwarzer diesen Ältestenstatus wohl verdient, aber ein Text über sie funktioniert ohne Kritik nur schwer. — Schwarzers Lebenswerk muss man niemandem vorstellen, sie selbst hat zwei Bücher darüber geschrieben. Zur Grande Dame des deutschen Feminismus hat jeder eine deutliche Meinung. Einige lieben sie, andere nicht so sehr – für Zwischentöne gibt es wenig Platz, aber das stört Frau Schwarzer wahrscheinlich nicht.
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Zwischen Folksong und Thrash Metal – der Pianist Tigran Hamasyan
02.12.2022 – Round Midnight – NDR Kultur – Hans-Jürgen Schaal — – Details
Tigran Hamasyan
Er stammt aus Armenien – und die faszinierende Volksmusik seiner Heimat ist für ihn eine nie endende Inspiration. «Manchmal, wenn ich eine Volksmelodie höre, habe ich sofort die Idee eines Arrangements im Kopf. Dann brauche ich ein Klavier, um sie zu etwas Eigenem weiterzuentwickeln.» Viele von Tigran Hamasyans Stücken beginnen mit einer lyrischen, armenisch anmutenden Weise. Aber dabei bleibt es selten – denn Hamasyan ist ein Meister der stilistischen Umschwünge. — Als Jugendlicher wollte er abwechselnd Bebop-Pianist und Thrash-Metal-Gitarrist werden. «Ich liebe die Energie dieser Metal-Bands. Was sie rhythmisch machen, ist absoluter Wahnsinn. Man kann süchtig danach werden.» Folklore, Bebop, Heavy Metal – manchmal packt Hamasyan das alles in wenige Minuten. «Meine Stücke fangen sanft an und entwickeln sich zu etwas Intensivem und Großem.»
SK-
Grandseigneur des Swing – Zum 25. Todestag des Geigers Stéphane Grappelli
01.12.2022 – Round Midnight – NDR Kultur – Bert Noglik — – Details
Stéphane Grappelli
Der Weltstar der Jazzvioline begann seine Laufbahn in den Hinterhöfen und Stummfilmkinos von Paris. In einem Trödelladen entdeckte er Schellackplatten mit einer Musik aus Amerika, die ihn zutiefst faszinierte: Jazz. Vertraut mit der französischen Populärmusik, mit Klassik und dem Farbenreichtum des Impressionismus, begann Stéphane Grappelli diese neue Musik, den Hot Jazz, auf der Violine zu intonieren. — Bereits Anfang der dreißiger Jahre traf er mit dem Gitarristen Django Reinhardt zusammen, einem Manouche, beheimatet in der Kultur des fahrenden Volkes, und wie Stéphane Grappelli begeistert von der Kunst der Improvisationen. Aus der Lust am gemeinsamen Musizieren ist eines der bedeutendsten Ensembles des Jazz entstanden, das erste, das sich ganz auf das Spiel mit Saiteninstrumenten konzentrierte und das erste mit einem dezidiert «europäischen Touch»: das Quintette de Hot Club de France.
Nach der Trennung von Django Reinhardt im Jahr 1939 – Stéphane Grappelli blieb bei Kriegsausbruch während eines Gastspiels in London – musizierte der Grandseigneur der Jazzgeige mit eigenen Gruppen, auch mit anderen Granden wie Oscar Peterson und Joe Pass, mit dem Klassik-Star Yehudi Menuhin und mit Jüngeren wie Michel Petrucciani. — Allen, die Stéphane Grappelli noch im Konzert erleben durften, wird seine Bühnenpräsenz unvergesslich bleiben. Aber auch seine Platten erfreuen sich unvermindert großer Beliebtheit. Seine Musik zählt zum großen Erbe des Jazz und vermag noch immer zu bezaubern: mit Bravour, Charme und swingender Eleganz. —
SK-
Der Tag mit Michael Wolffsohn, Historiker
29.11.2022 – Studio 9: Clip – Deutschlandfunk Kultur – Korbinian Frenzel —
Michael Wolffsohn
Beschluss zur Teilung Palästinas vor 75 Jahren – Auswirkungen bis heute
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Töne aus dem Flammenwerfer – Zum 90. Geburtstag von Gato Barbieri
28.11.2022 – Round Midnight – Ö1 – Henry Altmann — – Details
Gato Barbieri
Sein größter Erfolg ist, dass ihn auch kennt, wer ihn nicht kennt: Nach Gato Barbieris Vorbild gestaltet wurde «Zoot», der ausgebrannte Saxofonist der Muppet Show. Allerdings nur optisch, denn musikalisch war der am 28. November 1932 geborene Argentinier ein «Burner» – die Töne fauchten mit der Wucht eines Flammenwerfers aus seinem Horn.
Seinen Spitznamen «Gato», Kater, erhielt Leandro J. Barbieri für seinen enervierenden Ton. Der brachte ihn in Argentinien zu Lalo Schifrin, in Rom zu Don Cherry, vor allem aber in New York zu den Avantgardlern der 1970er-Jahre, dem «Jazz Composer›s Orchestra», Carla Bley und Charlie Haden›s «Liberation Music Orchestra». —Nachdem Barbieri die Musik Südamerikas für sich neu entdeckt hatte, spielte er auch diese mit glühender Intensität. Und selbst in Zusammenarbeiten wie mit Carlos Santana oder in seiner Filmmusik zum Skandalerfolg «Last Tango in Paris» loderte die Flamme lyrischer Intensität. Er starb am 2. April 2016.
SK-
Der Tag mit Thorsten Jantschek, Deutschlandfunk Kultur
25.11.2022 – Studio 9: Clip – Deutschlandfunk Kultur – Jana Münkel — – Details
Thorsten Jantschek
Rubrik «Das hat mich aufgeregt»: Sprachkritik an Deutschlandfunk Kultur
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Zum Tod von Hans Magnus Enzensberger
25.11.2022 – Studio 9: Clip – Deutschlandfunk Kultur – Thorsten Jantschek, Jana Münkel — – Details
Hans Magnus Enzensberger
Zum Tod von Hans Magnus Enzensberger
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Der Tag mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP
24.11.2022 – Studio 9: Clip – Deutschlandfunk Kultur – Korbinian Frenzel — – Details
Marie-Agnes Strack-Zimmermann
«Nur wer stark ist, der wird auch nicht angegriffen» — Skepsis gegenüber allem Militärischen findet die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann «naiv»: In Zeiten von Panzerschlachten in der Ukraine müsse man zur Verteidigung gerüstet sein. Weitere Themen: Fußball-WM und Ampel-Partner.
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Ex-General Ryan im Interview – Es gibt für die Ukraine keine Gebiete, die nicht zurückerobert werden können
19.11.2022 – News – Tagesspiegel – Benjamin Hirsch — – Details
Mick Ryan
Sollte Kiew nach der Eroberung Chersons das Momentum für die nächste Offensive oder für Verhandlungen nutzen? Der australische Ex-General Mick Ryan schätzt die Lage ein.
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Laß leuchten! – Lyrik und Jazz mit Peter Rühmkorf, Michael Naura und Wolfgang Schlüter
18.11.2022 – Round Midnight – NDR Kultur – Stefan Gerdes — – Details
Peter Rühmkorf
Die Geschichte begann 1966, auf dem Adolphsplatz gleich hinter dem Hamburger Rathaus. Auf einem Lastwagen-Anhänger bestritten Schriftsteller Peter Rühmkorf, Pianist Michael Naura und Wolfgang Schlüter am Vibrafon gemeinsam ein Konzert. Immer mal wieder hatte es zuvor schon Versuche gegeben, Poesie, Lyrik und Jazz miteinander zu verbinden: etwa in Schallplatten-Projekten, bei denen Gert Westphal Heinrich Heines Gedichte sprach oder die von Gottfried Benn, unterlegt oder im Wechsel mit zeitgenössischem Jazz der frühen Nachkriegszeit. Beides verwoben und dann auch noch live vorgeführt, das war neu. Und so intensiv wie Rühmkorf, Naura und Schlüter hat diese Begegnung und gegenseitige Durchdringung in der Folge tatsächlich kaum sonst jemand betrieben.
Zehn Jahre später war auch ECM, das aufstrebende Label aus München, mit dabei. In Hamburg nahmen die Protagonisten die Begegnung der Künste immer wieder neu in Angriff; immer enger agierten sie miteinander. Naura und Schlüter kreierten offene Klangflächen, in die Rühmkorfs ohnehin schon sehr musikalische Sprache sich einfügen konnte. Und tatsächlich verwandelte sich die Rezitation des Dichters immer deutlicher (und wie er es sich immer gewünscht hatte) zu einer Art Instrument im Ensemble. Überraschenderweise gelang dies besonders gut, wenn die Stimme aus Sprache dem echten großen Solo-Ton des polnischen Saxofonisten Leszek Zadlo gegenüber stand, der das Duo von Schlüter und Naura oft bereichert hat.
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70 Jahre NDR Jazzredaktion: Die Geschichte der NDR Jazzworkshops
14.11.2022 – Round Midnight – NDR Kultur – Stefan Gerdes — – Details
NDR Jazzredaktion
Es waren bunte aber gewissenhaft zusammengestellte Gruppen aus Komponisten, Arrangeuren und Solisten, die ab Februar 1958 regelmäßig zum NDR kamen, um ohne kommerziellen Druck miteinander Neues auszuprobieren. «Keine Musik vom Fließband» hatte der erste Jazzredakteur des NDR, Hans Gertberg (1909-1970), seinem Publikum angekündigt. — Gegen das «Fließband»-Modell mit bereits existierenden Bands und einem festen Programm setzte Gertberg das Modell der Werkstatt: An die Solisten wurden Kompositionsaufträge vergeben, große und kleinere Besetzungen spielten im Wechsel, ungewöhnliche Projekte wie Jazzbands und Streicherensembles wurden auf die Bühne gebracht. —
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