Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Ella Fitzgerald 1969 im Wiener Konzerthaus und 1979 bei North Sea Jazz in Den Haag

20.11.2024SpielräumeÖ1Andreas Felber —   –  Details

Ella Fitzgerald

»We hope you like these songs we›ve chosen: some old ones, some new ones, and some we don›t know.» – Bescheiden und gewitzt begrüßte Ella Fitzgerald am 26. Juni 1969 im Großen Saal des Wiener Konzerthauses das Publikum. In den Reigen der bekannten Repertoire-Nummern mischten sich an diesem denkwürdigen Abend aktuelle Pop- und Rock-Songs wie «Hey Jude» von den Beatles und «Sunshine of Your Love», der Hit des Trios Cream. Und dann kamen natürlich auch die Klassiker, die das Publikum herbeisehnte: «Mr. Paganini», der als beeindruckend virtuoses Scat-Meisterstück interpretierte «One Note Samba» und «Mack the Knife». — Pianist Tommy Flanagan brillierte als geistreicher, aufmerksamer Sekundant, unterstützt von Bassist Frank de la Rosa und Schlagzeuger Ed Thigpen. Die ORF-Aufnahme des großartigen Konzerts ist nun erstmals auf Tonträger erschienen, im Rahmen der Edition «Ö1 Jazz Treasures». — Zehn Jahre später war Ella Fitzgerald immer noch gut in Form, wie der unlängst (ebenfalls auf Vinyl) bei Bertus/Mojo Records veröffentlichte Mitschnitt des Konzerts vom 13. Juli 1979 beim Festival North Sea Jazz in Den Haag veranschaulicht. Ella intonierte Songs, die sie für das 1979 erscheinende Album «A Perfect Match» aufgenommen hatte, dort begleitet vom Count Basie Orchestra, in Den Haag von Paul Smith am Klavier, Keter Betts am Bass und Mickey Roker am Schlagzeug. — Manch alten Standard wie «After You›ve Gone» verstand Fitzgerald auch mit 62 Lebensjahren noch mit fulminanter, mitreißender Energie darzubieten. Und das, obwohl sie in Den Haag gegen das damals noch sehr laute Klicken der Kameras der Fotograf:innen anzukämpfen hatte.

 
 

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Martin Haselböck goes Baroque

20.11.2024Alte Musik – neu interpretiertÖ1Gerhard Hafner —   –  Details

Martin Haselböck

Martin Haselböck bringt mit der Wiener Akademie Barockes zum Klingen. Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Antonio Vivaldi, Antonio Salieri und Paul Wranitzky, — Der österreichische Organist und Dirigent Martin Haselböck gilt heute als einer der bedeutendsten Interpreten und Dirigenten originaler Klangkultur. Seine intensive Beschäftigung mit dem Repertoire der klassischen Kirchenmusik im Rahmen seiner Tätigkeit als Hoforganist veranlasste ihn 1985 zur Gründung des Orchesters Wiener Akademie. In der dieser Sendung hören Sie exklusive Ö1-Mitschnitte mit diesem Klangkörper. —

 
 

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Eva Maria Leuenberger: Die Spinne / Es liest Pippa Galli

20.11.2024Sound Art: Lyrik heuteÖ1N.N. —   –  Details

Eva Maria Leuenberger

»Die Spinne» ist der Titel des neuen Buches der Schweizer Schriftstellerin Eva Maria Leuenberger. Etwas Endzeitliches haftet diesem Langgedicht an, wenn es die Zerstörung der Natur verhandelt. Ohne jeglichen Moralismus und mit viel Zartheit schildert der Text, was mit dem Individuum und dem Körper geschieht, wenn das eigene Bewusstsein die kollektive Schuld der Menschen entdeckt. — «Die Spinne» tastet Gefühle von Schuld und Scham, Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit körperlich ab. Es stoßen Bilder der Natur und subjektiver Wahrnehmung aufeinander. Innere Empfindung und äußere Eindrücke treten in ein Wechselspiel – und die Spinne ist ein immer präsentes Wesen, eine Zuschauerin des Geschehens.

 
 

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Im November 1924: Der Zauberberg von Thomas Mann erscheint

20.11.2024ZeitZeichenWDR 3Monika Buschey —   –  Details

Thomas Mann Zauberberg

Bequem, lustig und auf begrenztem Raum – so stellt sich Thomas Mann sein neues Werk vor. Am Ende ufert die Arbeit so aus wie der Aufenthalt von Hans Castorp im Sanatorium. Im November 1924 kommt das Buch erstmals in den Handel. — Thomas Manns Roman begleitet den jungen Hans Castorp, der seinen kranken Vetter im Berghof besucht. Er will eigentlich nur ein paar Wochen bleiben, doch schon bald verändert sich sein Leben – und das Verständnis von Zeit. In der dünnen Bergluft wird er mit Liebe, Tod und philosophischen Fragen konfrontiert, die ihn bis zum Ersten Weltkrieg begleiten. — Mann verarbeitet in seinem Jahrhundertroman mit präziser Sprache und feiner Ironie sein eigenes Leben. Im Frühsommer 1912 begibt sich der 36-Jährige in die Schweizer Berge, um seine an Tuberkulose erkrankte Frau Katia zu besuchen. Im Sanatorium von Davos begegnet er einer faszinierenden Welt aus Kranken und Genesenden, deren seltsames Verhalten seine Fantasie anregt. Noch lange nach seiner Reise spielt er mit den Eindrücken, und aus diesen keimen die ersten Ideen für seinen großen Roman. — Über Jahre hinweg geschrieben, entfaltet sich «Der Zauberberg» als psychologisches und geistiges Abenteuer, das tief in die Zeitgeschichte der Vorkriegsjahre eintaucht. Es ist ein literarisches Monument über den Wandel der Wahrnehmung und die Komplexität des Lebens, das auch ein Jahrhundert nach seiner Veröffentlichung zum Nachdenken und Staunen anregt.

 
 

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Als Elon Musk nach rechts rückte, zogen seine Unternehmen nach Texas

19.11.2024NewsThe New York TimesJ. David Goodman —   –  Details

SpaceX-Komplex

Der Milliardär hat Teile des Staates in Windeseile umgestaltet und damit sogar entwicklungsfreundliche Politiker schockiert: «Es war, als ob es hieß: ‹Voilà, Elon ist hier.‹» — Der SpaceX-Komplex verfügt über eine Startrampe in der Nähe von Boca Chica Beach, die vom Lower Rio Grande Valley National Wildlife Refuge umgeben ist — Elon Musk hatte sich schon lange von der politischen Kultur Kaliforniens abgewandt und wetterte gegen die dortigen Regulierungen und Lockdowns während der Pandemie. Also beschloss er vor vier Jahren, nach Texas zu ziehen, um die dortige offene Geschäftskultur zu schätzen und von den republikanischen Politikern aufgenommen zu werden. — Seitdem haben sich Musk und seine Unternehmen in immer schnellerem Tempo über ganz Texas ausgebreitet: Sie haben Ranches außerhalb von Austin in Fabriken umgewandelt, Küstengebiete in der Nähe von Brownsville als Startrampe für die Raumfahrt genutzt und Farmen außerhalb von Corpus Christi in die erste Lithium-Raffinerie des Staates verwandelt, in der seine Elektroautos hergestellt werden sollen. — Der Hauptsitz von X zieht nach Texas. Musks größte Fabrik für Tesla-Fahrzeuge soll 2022 nördlich von Austin entstehen. Sein Tunnelbauunternehmen, die Boring Company, verfügt über eine eigene kleine Wohnsiedlung aus Mobilheimen und testet seine Technologie mit zwei Tunneln unter einer Landstraße außerhalb der Stadt Bastrop. — Musk hat mehr getan, als nur Unternehmen aus einem demokratischen in einen roten Staat zu verlagern. Seine wachsende Präsenz in Texas war Teil einer politischen Transformation, die viel Aufmerksamkeit auf sich zog – vom demokratischen Verfechter der Elektroauto-Bewegung zum vielleicht bedeutendsten Unterstützer des designierten Präsidenten Donald J. Trump – und die ihm helfen könnte, seine Unternehmen im Staat weiter auszubauen.

 
 

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Melancholia-Mix mit The Cure, Console, Michael Kiwanuka und anderen

19.11.2024NachtmixBayern 2Ralf Summer —   –  Details

Robert Smith (The Cure)

Verhangen, duster, lichtarm – so erleben wir den November. Es ist der Monat, der mit dem Buchstaben beginnt, mit dem so viel «Negatives» verbunden wird: «N» wie Nebel, Nacht, Nihilismus, Nein, Negativität, nackt, niemand, nirgendwo, nie, null. Und der eine Zeit für spezielle Musik ist. Gern auch melancholisch. Wir hören in dieser Stunde The Cure, Mount Eerie, Michael Kiwanuka, Boozoo Bajou, Underworld, Michael Mayer, Godspeed You! Black Emperor, Richard Swift, Emma Lee M.C. & Roccwell, 9ms & Nicolas Fehr, Anadol & Marie Klock, Console und von der Band, die auch mit «N» beginnt: The Notwist. Natürlich. Ein Mix von Ralf Summer.

 
 

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Cher, das Chamäleon, zeigt ihr wahres Gesicht

19.11.2024NewsThe Washington PostLouis Bayard —   –  Details

Sängerin Cher

In «Cher», dem ersten Band ihrer Memoiren, spricht die Pop-Diva völlig offen über ihre frühen Jahre, ihre Beziehung zu Sonny und wie sie ihre Unabhängigkeit erlangte. — Cher, Mitte der 1960er Jahre, in einem von Rudi Gernreich entworfenen Outfit, das sie in drei Farben kaufte. — In den 1970er Jahren starrte ich Sonny und Cher immer an, wenn sie auf meinem Fernsehbildschirm auftauchten – hauptsächlich, weil sie für mein vorpubertäres Auge nicht zusammenpassten. Sie war groß, sonnengebräunt und schlaksig, mit wallendem rabenschwarzem Haar und einer Aura belustigter Distanziertheit. Er war winzig, trug Goldketten, breite Revers und einen Walrossbart und strahlte aus allen Richtungen das Bedürfnis aus, zu gefallen. Wenn er einen Schwanz gehabt hätte, hätte er gewedelt. Sie sang, er meistens nicht. Er grinste, sie meistens nicht. Am Ende jeder Folge reckten sie ihre blonde Tochter in die Kamera, als wollten sie uns von ihrer ehelichen Glaubwürdigkeit überzeugen. Auf ihre Weise waren Sonny und Cher ein ebenso unwahrscheinliches Fernsehpaar wie Lucy und Desi und vielleicht genauso zum Scheitern verurteilt, denn gemeinsame Auftritte üben einen Druck aus, den die Ehe nicht ausübt. Insbesondere dann, wenn die Frau für den Akt unentbehrlicher ist als der Mann. — Dass die Frau eine Weile braucht, um ihre zentrale Bedeutung zu begreifen, wird zum eigentlichen Handlungsbogen von «Cher», dem ersten Teil einer geplanten zweiteiligen Autobiografie, die laut Presseberichten fast so viele Ghostwriter hatte wie die King-James-Bibel. Cher selbst, 78, behauptet, die Endfassung nicht gelesen zu haben, aber ihre ermutigend profane Stimme ist immer noch zu hören und damit auch die Frage, warum sie überhaupt Autobiografien schreibt. — Von allen Popdiven des letzten halben Jahrhunderts war sie sicherlich diejenige, die sich am wenigsten um ihren eigenen Ruf sorgte. Tatsächlich protestierte sie mit jedem Interview, das sie offen gibt, mit jedem Kostüm und jeder Perücke, die sie anzieht, mit jedem Besuch beim Schönheitschirurgen gegen die bloße Vorstellung, sich selbst in die Geschichte einzutragen. Fangen Sie sie, wenn Sie können. — Dann stellt sich auch die Frage, über welche Cher wir lesen werden. Ich habe mindestens vier oder fünf erlebt, zuletzt den Höhepunkt in «Mamma Mia! Here We Go Again», wo ihr arrangiertes Gesicht und ihre rockige Altstimme an eine Mischung aus Abba und Madame du Barry erinnern. — Doch in der bewährten Art der Autobiographen beginnt Cherilyn Sarkisian ganz am Anfang. Was für sie kein besonders guter Anfang war. Sie wurde 1946 geboren. Ihr Vater war ein glattzüngiger armenischer Heroinsüchtiger «mit einer Vorliebe für Diebstahl und einem wackeligen Verhältnis zum Beruf», der kurz nach ihrer Geburt weglief. Ihre Mutter war eine aufstrebende Sängerin und Schauspielerin aus Arkansas, die ihre kleine Tochter in einem katholischen Kinderheim in Scranton, Pennsylvania, unterbringen musste, während sie in einem rund um die Uhr geöffneten Diner nach Trinkgeldern suchte.

Es würde kein märchenhaftes Upgrade geben. Der Vater hielt sich aus dem Bild. Die Mutter hatte viele weitere Ehemänner und schleppte ihre Tochter aus vorübergehendem Reichtum in dauerhafte Armut. Im Alter von 4 oder 5 Jahren ritt Cher auf einem alten, scheckigen Schimmel mit und schmuggelte sich in einen Güterwagen der Eisenbahn. Mit 16 Jahren, einer Schulabbrecherin, überredete sie ihren Stiefvater, ihr eine möblierte Wohnung in Wilshire in Beverly Hills zu vermieten. Nicht lange danach kam ein lächelnder Sizilianer in ihre Kaffeestube marschiert. — «Ich schwöre bei Gott», erinnert sie sich, «es war wie bei Maria und Tony in ‹West Side Story‹: Alle anderen verschwanden einfach.» Salvatore «Sonny» Bono war nicht das, was ihre Mutter für sie ausgesucht hätte. Er war ein 27-jähriger, pleitegegangener Songwriter, fuhr einen alten Chevy Monza und war gerade dabei, sich aus einer Scheidung zu befreien. Cher war jedoch fasziniert, und als sie aus ihrer Wohnung geworfen wurde, bot Sonny ihr eines seiner Einzelbetten an. Mach dir keine Sorgen, versicherte er ihr, «ich finde dich nicht besonders attraktiv.» (…) —

 
 

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Vor 75 Jahren: Der belgische Maler James Ensor gestorben

19.11.2024KalenderblattDeutschlandfunkKerstin Schweighöfer —   –  Details

James Ensor

Belgischer Maler James Ensor liebte das Licht Als Maskenmaler ist der flämische Modernist James Ensor in die Kunstgeschichte eingegangen. 2024 erinnert Belgien mit dem «Ensor-Jahr» an den 75. Todestag des Exzentrikers aus Ostende, der bislang nur einem kleineren Publikum bekannt ist. — James Ensor, hier auf einem Selbstporträt, gilt als einer der wichtigsten Erneuerer der europäischen Kunst.

 
 

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Thomas Kurtz, Miterfinder der Computersprache BASIC, stirbt im Alter von 96 Jahren

19.11.2024NewsThe Washington PostEmily Langer —   –  Details

Thomas Kurtz / John Kemeny

Seine Programmiersprache ersetzte unverständliche Zahlen und Glyphen durch intuitive Befehle und übersetzte die berauschende Kraft der Informatik. — Thomas E. Kurtz, links, mit seinem Kollegen John Kemeny. — Thomas E. Kurtz, der in den 1960er Jahren als Miterfinder von BASIC, einer Programmiersprache, die unverständliche Zahlen und Glyphen durch intuitive Befehle ersetzte, die berauschende Kraft der Informatik zum Ausdruck brachte, starb am 12. November in einem Hospiz in Lebanon, New Hampshire. Er wurde 96 Jahre alt. — Die Ursache sei ein multiples Organversagen aufgrund einer Sepsis gewesen, sagte seine Frau Aggie Kurtz. — Dr. Kurtz hatte ursprünglich eine Ausbildung in Mathematik und Statistik absolviert – nicht in Informatik – weil Informatik als Fachgebiet kaum existierte, als er 1956 seine Karriere als Professor am Dartmouth College begann. — Gemeinsam mit John G. Kemeny, dem Leiter der mathematischen Fakultät und späteren Präsidenten der Universität, wurde Dr. Kurtz vielfach dafür gewürdigt, dass er dazu beigetragen hat, die Informatik von einer exklusiven Domäne von Experten in ein Gebiet zu verwandeln, das auch Laien erforschen und verstehen konnten. — Die damals existierenden Computer – unkenntlich für Menschen, die mit Laptops, Tablets und Smartphones aufgewachsen sind – waren so groß, dass sie ganze Räume einnahmen. Die Nutzung von Computern war auf Regierungsbehörden, Universitäten und große Unternehmen beschränkt, die sich die riesigen Maschinen leisten konnten, und innerhalb dieser Institutionen auf die relativ wenigen Menschen, die in Programmiersprachen wie FORTRAN und COBOL geschult waren. — Diese Sprachen waren zwar für ihre Zeit beeindruckend, aber sie waren hochkomplex und für Menschen ohne fortgeschrittene Ausbildung praktisch unzugänglich. — Dr. Kurtz und Kemeny waren jedoch entschlossen, die Zeit am Computer von Dartmouth – die Universität hatte nur einen einzigen Rechner – den Studenten ebenso leicht zugänglich zu machen wie die Sammlungen der Universitätsbibliothek. Wie Dr. Kurtz einmal dem Computer History Museum in Mountain View, Kalifornien, sagte: «Vorlesungen über Computer ergeben keinen Sinn, genauso wenig wie Vorlesungen darüber, wie man Auto fährt, Sinn ergeben.»

Die Professoren wussten, dass die Studenten eine einfache Programmiersprache brauchten, und machten sich daran, eine zu schreiben. Das Ergebnis war BASIC – kurz für Beginners› All-purpose Symbolic Instruction Code –, das sie am 1. Mai 1964 um 4 Uhr morgens auf dem Campus von Dartmouth zum ersten Mal testeten. — 50 Jahre später beschrieb Dr. Kurtz die Sprache gegenüber NPR wie folgt: «Wenn sie ein neues Programm schreiben wollten, tippten sie ‹new‹, und wenn sie ihre Sitzung beenden wollten, tippten sie ‹goodbye‹ statt ‹logoff‹. Was bedeutet ‹logoff‹ nun? Komm schon, lass mich in Ruhe.» — «Der Sinn dahinter», fuhr er fort, «war es, den Studenten, Lehrkräften und Mitarbeitern von Dartmouth sowie sogar den Hausmeistern von Dartmouth den Umgang mit Computern zu erleichtern.» — Dr. Kurtz und Kemeny überwanden eine zweite Einschränkung der damaligen Zeit: dass immer nur ein Benutzer auf einen Computer zugreifen konnte. Mit einem cleveren Workaround namens Dartmouth Time-Sharing System ermöglichten sie es mehreren Benutzern, die an unterschiedlichen Terminals arbeiteten, den Computer gemeinsam zu nutzen. (…)

 
 

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Jazz mit Ansage – Theresia Philipp’s ‹Seeds Of Sweat›

19.11.2024Jazz LiveDeutschlandfunkSophie Emilie Beha —   –  Details

Theresia Philipp

Aufnahme vom 04.09.2024, Cologne Jazzweek, Stadtgarten Köln — Die Saxofonistin und Komponistin Theresia Philipp präsentierte auf der Cologne Jazzweek die Premiere ihres Projekts «Seeds of Sweat»: kraftvolle Kompositionen, die sie mit ihrem Sextett lebhaft und entschieden zur Uraufführung brachte. Musik ist für Theresia Philipp unabdingbar mit politischer Positionierung verbunden. Die Saxofonistin, Klarinettistin und Komponistin aus Köln bezieht in ihrem Schaffen stets Stellung für eine pluralistische Gesellschaft. Auch für ihre Auftragskomposition im Rahmen der Cologne Jazzweek lässt Philipp ihre eigenen Wertvorstellungen in die Arbeitsweise, den Entstehungsprozess und die Musik miteinfließen: Ihre Kompositionen für Sextett greifen Texte von FLINTA*-Personen auf, also nicht cis-männliche Personen, und sind ein starkes Plädoyer für Freiheit und Gleichberechtigung.

Theresia Philipp, Saxofon, Komposition Lynn Cassiers, Gesang Elektronik Shannon Barnett, Posa une, Gesang Keisuke Matsuno, Gitarre Robert Lucaciu, Bass Kresten Osgood, Schlagzeug —

 
 

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Jesse Ed Davis war die Geheimwaffe der Rockhelden. Und ein Mysterium

19.11.2024NewsThe New York TimesBob More —   –  Details

Jesse Ed Davis

Der indianische Gitarrist war auf Platten von Bob Dylan und John Lennon zu hören, verfiel jedoch 1988 der Sucht. Ein neues Buch und eine Ausstellung erzählen seine Geschichte. — Trotz seines außergewöhnlichen Lebenslaufs ist Jesse Ed Davis unter der Hochachtung seiner Musikerkollegen eine Kultfigur geblieben. — Im Frühjahr 1967 wollte der Bluessänger Taj Mahal sein erstes Soloalbum für Columbia Records aufnehmen und musste dringend einen neuen Gitarristen finden. Er ging in eine Bar im Topanga Canyon in Los Angeles und erfuhr von einem jungen indianischen Musiker mit einem faszinierenden Spiel auf der Telecaster. Mahal hatte bereits mit dem Gitarren-Wunderkind Ry Cooder in der kurzlebigen Band The Rising Sons zusammengearbeitet und hatte daher hohe Ansprüche. Aber als er Jesse Ed Davis hörte, dauerte es kaum eine Minute, bis ihm klar wurde, dass er gefunden hatte, wonach er gesucht hatte. — «Dieser Typ sprach durch sein Instrument», erinnerte sich Mahal. «Damals wollte jeder Blues spielen, aber sie übertrieb es mit ihren Licks und versuchten, in die Stratosphäre zu kommen. Sie hatten nicht das natürliche Gefühl, das er hatte – Jesse hatte wirklich Blues und spielte ihn auf seine eigene Art.» — Davis wird von seinen Musikerkollegen verehrt und ist trotz seines außergewöhnlichen Lebenslaufs eine Kultfigur geblieben: Er spielte auf einigen der langlebigsten Platten von Bob Dylan, arbeitete eng mit mehreren Beatles zusammen, war der Anker der Band beim Concert for Bangladesh und prägte klassische Alben von Rod Stewart, Harry Nilsson und Neil Diamond, um nur einige zu nennen. Er war ein komplexer Charakter, der weder den Stereotypen der amerikanischen Ureinwohner noch den typischen Vorstellungen eines Rock›n›Rollers entsprach. In den Jahrzehnten seit seinem Tod 1988 im Alter von 43 Jahren blieb er ein Rätsel.

 
 

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Vergangenheitsgegenwart – Archive als musikalisches Material

19.11.2024Neue MusikDeutschlandfunk KulturMichael Rebhahn —   –  Details

Ein Archiv

Archive sind mehr als bloße Aufbewahrungsorte des Vergangenen. Archive durchforsten bedeutet, Geschichte zu lesen. Wie daraus Kunst werden kann, zeigen Projekte von Ensembles und Institutionen, die musikalische Archivalien ins Jetzt setzen und produktiv mit ihnen arbeiten. — Archive sind Orte der Vergewisserung, der individuellen und kollektiven Erinnerung, Orte der Leerstellen, des Vergessens, Verschleierns und Verschwindens.

Archive durchforsten bedeutet, Geschichte zu lesen. Wie daraus Kunst werden kann, zeigen vermehrt Projekte von Ensembles und Institutionen Neuer Musik. Archive sind erheblich mehr als bloße Aufbewahrungsorte des Vergangenen. Sie halten Vergangenheit lebendig, ermöglichen das retrospektive Erleben von Geschichte, den Nachvollzug dessen, was in einer konkreten historischen Situation Gegenwart war. In ihrem Sammlungscharakter sind Archive scheinbar „neutral“: Über die konkrete Bedeutung des Materials entscheidet letztlich der subjektive, selektive und künstlerische Zugriff. Dementsprechend ist auch im Bereich der Neuen Musik in den letzten Jahren eine Reihe von Projekten entstanden, die musikalische Archivalien ins Jetzt setzen und produktiv mit ihnen arbeiten.

 
 

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