Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven”
Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur
im Jahr 1284: Todestag Nasreddin Hoca, Eulenspiegel des Orients
Musik von Morgen – mit Father John Misty, Kim Deal und Soap & Skin
21.11.2024 – Nachtmix: Die Musik von Morgen – Bayern 2 – Angie Portmann — – Details
Father John Misty
Das neue Album von Father John Misty trägt den rätselhaften Sanskrit-Titel «Mahashmashana», großer Krematorienplatz, und ist ein Werk voller Kontraste. Opulente orchestrale Songs stehen da neben funky Bläsern, Noise- und Bluesrock. Das Spektrum könnte nicht diverser sein, die Melodien nicht größer. Kim Deal (The Breeders, The Pixies) macht dagegen sehr konsequent, was sie schon immer am besten konnte und wofür sie alle bewundern, von Kurt Cobain bis zu Olivia Rodrigo, klassischen Alternative-Rock nämlich. Und das jetzt endlich, nach vier Jahrzehnten, auch solo! Das ehemalige österreichische «Wunderkind» Soap&Skin war schon immer etwas zurückhaltend. Auf ihrem neuen Album «Torso» versteckt sie sich hinter den Songs anderer und covert u.a. ihr Vorbild Cat Power. Und zehn Jahre nach ihrem letzten Album sind auch Tarwater wieder da. «Nuts of Ay» heißt das 13. Album des Berliner Duos, für das es, laut Ronald Lippok und Bernd Jestram, keinerlei Konzept gegeben habe. Stattdessen sei es über die Jahre langsam gewachsen wie ein bunt schimmerndes Korallen-Riff. Außerdem mit dabei: Bibio, Ki!, Gwen Dolyn (eine Hälfte der Tränen), Papa M, Bibiza und FEH.
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Wie Merkel ihre Russlandpolitik sieht / Memoiren der Ex-Kanzlerin
21.11.2024 – Zeitzeichen – WDR 3 – N.N. — – Details
Merkel / Putin
Ist Merkels Russlandpolitik mitverantwortlich für den Krieg in der Ukraine? In ihren Memoiren erklärt die Ex-Kanzlerin, weshalb sie einen schnellen NATO-Beitritt der Ukraine ablehnte. Und erinnert sich an manches andere ungewöhnliche Treffen.Es geht um denkwürdige Begegnungen in ihrer Amtszeit. Um den Papst, um Trump, um Ex-Kanzler Schröder – aber auch um ihre Russlandpolitik. Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre Memoiren geschrieben. Die Wochenzeitung Zeit hat nun Abzüge des Buches mit dem Titel «Freiheit» vorab veröffentlicht. Wohl der aktuellste Bezug darin: Merkel beschreibt, wie sie in ihrer Amtszeit den Wunsch der Ukraine nach einem schnellen NATO-Beitritt auszubremsen versucht, weil sie eine militärische Antwort Russlands befürchtete.Ihre Politik gegenüber Russland und der Ukraine wird Merkel in Kiew bis heute vorgehalten. Über den entscheidenden NATO-Gipfel 2008 in Bukarest, als es um einen Plan für einen Beitrittskandidaten-Status der Ukraine und Georgiens ging, schreibt die heute 70-Jährige: «Ich verstand den Wunsch der mittel- und osteu ropäischen Länder, so schnell wie möglich Mitglied der NATO zu werden.» Aber: «Die Aufnahme eines neuen Mitglieds sollte nicht nur ihm ein Mehr an Sicherheit bringen, sondern auch der NATO.»
Am Ende ein KompromissDabei sah Merkel Risiken auf der ukrainischen Halbinsel Krim. «Eine solche Verquickung mit russischen Militärstrukturen hatte es bislang bei keinem der NATO-Beitrittskandidaten gegeben. Außerdem unterstützte damals nur eine Minderheit der ukrainischen Bevölkerung eine Mitgliedschaft des Landes in der NATO», erinnert sie sich.Am Ende stand ein Kompromiss, der aber einen Preis hatte, wie Merkel schreibt: «Dass Georgien und die Ukraine keine Zusage für einen MAP-Status (Beitrittskandidatenstatus) bekamen, war für sie ein Nein zu ihren Hoffnungen. Dass die NATO ihnen zugleich eine generelle Zusage für ihre Mitgliedschaft in Aussicht stellte, war für Putin ein Ja zur NATO-Mitgliedschaft beider Länder, eine Kampfansage.»
»Biegen, biegen, biegen»In ihren Aufzeichnungen erinnert sich Merkel aber auch an ihr erstes Treffen mit dem US-Präsidenten Donald Trump. Er befragte sie 2017 im Oval Office des Weißen Hauses nach ihrem Verhältnis zu Putin. «Der russische Präsident faszinierte ihn offenbar sehr», schreibt Merkel.Die anschließende Pressekonferenz machte das schwierige Verhältnis zwischen Merkel und Trump offensichtlich. Trump habe Deutschland Vorhaltungen gemacht, sie habe mit Zahlen und Fakten geantwortet. Trump habe alles aus der Perspektive des Immobilienunternehmers gesehen, der ein Grundstück haben wolle. — Bei ihrer Privataudienz bei Papst Franziskus wenige Monate später sprach Merkel ihre Sorge an, dass sich die USA unter Trump aus dem Pariser Klimaabkommen zurückziehen. «Ohne Namen zu nennen, fragte ich ihn, wie er mit fundamental unterschiedlichen Meinungen in einer Gruppe von wichtigen Persönlichkeiten umgehen würde. Er verstand mich sofort und antwortete mir schnörkellos: «Biegen, biegen, biegen, aber achten, dass es nicht bricht.»
Schröder in der ElefantenrundeBedeutsam auch die Szene, mit der Merkel 2005 ins Amt kam. SPD-Kanzler Gerhard Schröder wollte in der Fernsehrunde am Abend der Bundestagswahl seine Niederlage nicht eingestehen. «Ich selbst saß da, als wäre ich gar nicht Teil des Ganzen, sondern als schaute ich mir zu Hause vor dem Fernseher die Szene an. Immer wieder sagte ich mir: Begib dich nicht mit den anderen in den Clinch, dann fängst du auch noch an, dich im Ton zu vergreifen.» (…)
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Eine spezielle Art von Humor – der Wahl-Berliner Klarinettist Rudi Mahall und seine Bands
21.11.2024 – radio3 Jazz – radio3 – Hans-Jürgen Schaal — – Details
Rudi Mahall
Rudi Mahall ist seit langem eine der markantesten Figuren der Berliner Jazzszene. Eine große Zahl abenteuerlustiger Bands ist von seinem unverkennbaren Spiel auf Klarinette und Bassklarinette geprägt. Darunter: Die Enttäuschung, Monk›s Casino, Der Rote Bereich, Squakk, Günter Adler, Fusk, Fossile3, Aki Takase›s Good Boys oder auch Quartetto Pazzo. — Rudi Mahall mag es, wenn es swingt. Doch der swingende Rhythmus mischt sich bei ihm gerne mit unscharfer Intonation, viel Humor und einer unberechenbaren Performance. Seine Musik hat eine ganz eigene «Form von Lockerheit».
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JazzFest Berlin 2024 / Eine Nachlese mit Big Band
21.11.2024 – ARD Jazz – radio3 – Florian Rumberg — – Details
Otomo Yoshihide
Der letzte Abend des Jazzfests Berlin war voller Premieren und Überraschungen. Ein Stilmix auf der Bühne des Hauses der Berliner Festspiele: Wir senden daher
Konzertausschnitte dieses letzten Jazzfest-Tages. Darunter sind das neue Quartett der Pianistin Sylvie Courvoisier, die schon oft in Berlin zu Gast war. Und eine besondere Berlin-Premiere: Der japanische Noise-Gitarrist und Filmkomponist Otomo Yoshihide brachte seine 17-köpfige «Special Big Band» in die Stadt. Eine Grenzerfahrung, auf der Schwelle zwischen Rock, Jazz und freier Improvisation. Florian Rumberg war dabei.
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100 Songs: Geschichte wird gemacht (3) Suzanne Vega – Tom’s Diner (USA, 1987)
20.11.2024 – Radiokolleg – Ö1 – Stefan Niederwieser — – Details
Suzanne Vega
Vor 30 Jahren wurde MP3 geboren. Karlheinz Brandenburg schrieb 1988 an der Uni Erlangen an seiner Dissertation über Verfahren für hochwertige Musikcodierung. Mit Schallplatten um rund tausend D-Mark verfeinerte er die Umwandlung in digitale Signale, die sich über eine Telefonleitung übertragen lassen sollen. An einem Musikstück biss sich die Codierung allerdings die Zähne aus: Suzanne Vegas «Tom›s Diner». Der A-Capella-Song über einen Vormittag in einem New Yorker Restaurant war unter Hifi-Liebhabern sehr beliebt, um Lautsprecher zu testen. Nach zwei Jahren der Experimente war es so weit und das MP3-Verfahren ausgereift. Das MP3-Format konnte sich als Standard gegen teils übermächtige Konkurrenz durchsetzen, letztlich ebnete es Filesharing den Weg, mobilem Musikhören und Musik-Streaming. Suzanne Vega erfuhr im Jahr 2000 davon, dass sie als Mutter des MP3 Formats galt. Der Song selbst erzählt in wenigen Zeilen von Romantik und Entfremdung mitten in der Großstadt. Ein Remix wurde im Oktober 1990 zur ersten gesamtdeutschen Nummer Eins.
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Die Neue Sachlichkeit / Ein Jahrhundertjubiläum – Ausstellung in Mannheim
20.11.2024 – Fazit: Clip – Deutschlandfunk Kultur – Christian Gampert — – Details
Neue Sachlichkeit
Eine ganze Epoche mit einem einzelnen Begriff zu prägen, gelingt nur äußerst selten. Dem jungen Mannheimer Kunsthallen-Direktor Gustav F. Hartlaub ist mit seiner legendären Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ 1925 jedoch genau das geglückt. Weit über seine kunsthistorische Bedeutung hinaus, ist der Begriff zum Synonym für den kulturellen Aufbruch der 1920er-Jahre geworden – und für die in Kunst, Architektur und Literatur zu beobachtende Rationalität und sachliche Präzision, die als Reaktion auf die großen politischen und sozialen Umwälzungen dieses Jahrzehnts gelten kann. Hundert Jahre später widmet die Kunsthalle Mannheim dem Phänomen „Neue Sachlichkeit“ eine große Ausstellung, die sowohl die damalige Leistung würdigt, sie aber auch kritisch hinterfragt und ergänzt, vor allem um das Schaffen von Künstlerinnen, war doch in der Ausstellung von 1925 keine einzige Frau vertreten.
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Ein Mann hat einige der berühmtesten Bilder des letzten Jahrhunderts aufgenommen / Harry Benson
20.11.2024 – News – The Washington Post – Mark Jenkins — – Details
Ali Hits George und die Beatles
Harry Benson, 94, hat die Beatles, US-Präsidenten und das britische Königshaus fotografiert. Eine Pop-up-Galerie in der Innenstadt zeigt mehr als 150 seiner Fotos. — Harry Benson, «Ali Hits George und die Beatles», 1964 — Auf einem der bekanntesten Fotos von Harry Benson ist ein Schlag zu sehen: Beim ersten Besuch der Beatles in den Vereinigten Staaten im Jahr 1964 täuscht der damals als Cassius Clay bekannte Boxer vor, George Harrison zu schlagen, und alle vier in einer Reihe aufgestellten Pilzköpfe geben vor, den Aufprall zu spüren. — Zwei viel intimere Benson-Bilder dokumentieren jedoch Küsse. Der Fotograf sprang über die Bar eines Nachtclubs, um die innige Umarmung eines Paares in Berlin, sieben Jahre nach dem Fall der Mauer, aus dem besten Winkel einzufangen. Ein paar Jahre zuvor fotografierte Benson Hillary Clinton, als sie sich vorbeugte, um ihren Mann zu küssen, der in einer Hängematte lag und kurz davor stand, Präsidentin der Vereinigten Staaten zu werden. — Alle drei Fotos sind Teil von « Harry Benson: Washington, DC «, einer Retrospektive mit über 150 Benson-Bildern, die in einer Pop-up-Galerie neben der Capital One Arena zu sehen sind. Präsentiert wird die Ausstellung vom Sportunternehmen Monumental Sports & Entertainment aus Washington, D.C., zusammen mit dessen Gründer Ted Leonsis, seiner Frau Lynn Leonsis und dem Investor Jeff Skoll. — Der in Glasgow, Schottland geborene Benson kam im Februar 1964 zum ersten Mal in die USA, als Mitglied der Beatles-Entourage. (Er hatte die Band bereits im Vormonat in Paris fotografiert.) Er verließ die USA praktisch nie und wurde ein erfolgreicher Fotograf für Life, Time, People und andere Publikationen. Heute ist er 94 und lebt abwechselnd in New York und Florida. — Benson hat viele Schwarzweißfilme belichtet, aber auch in Farbe fotografiert. Viele der Porträts des Fotografen glorifizieren, andere, wie das Foto der Clintons, verleihen den Menschen menschliche Züge. Die meisten Bilder in dieser Auswahl sind gestellt und formell oder zumindest halbformell. Manchmal arbeitete Benson jedoch auch spontaner und dokumentierte Bürgerkriege und Antikriegsproteste sowie andere Ereignisse, die für Schlagzeilen sorgten.
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SK-news
Angesichts Trumps bevorstehendem Amtsantritt als Präsident müssen die Demokraten diese Lektionen lernen – und zwar schnell.
20.11.2024 – News – The Guardian – Owen Jones — – Details
Owen Jones
Meinung — Angesichts Trumps bevorstehendem Amtsantritt als Präsident müssen die Demokraten diese Lektionen lernen – und zwar schnell.
Ein wirtschaftlicher Populismus für die Mehrheit – unabhängig von Geschlecht, Rasse, Religion oder sexueller Orientierung – ist der Weg in die Zukunft. — Haben die Demokraten wirklich verloren, weil sie zu «woke», zu minderheitenbesessen und zu radikal waren? Nach einer Niederlage beginnt immer der Kampf um die Geschichte, warum die Partei verloren hat. Wie die US-Linke gerade wieder entdeckt, sind die einflussreichsten Stimmen in der Regel jene, die von den kommerziellen Medien vertreten werden, deren Sirenengesang immer darauf hinausläuft, nach rechts zu marschieren. Und doch kam selbst die New York Times zu dem Schluss, dass eines der Hauptprobleme in der Tat Kamala Harris‹ «von der Wall Street abgesegneter Wirtschafts-Pitch» war, den ihr Schwager – der Chefjurist bei Uber – angeblich mitgestaltet hatte und der «nicht durchfiel». — Die liberale Ordnung, die schon immer voller Heuchelei und Illusionen war, bricht zusammen, auch weil man den Mainstream-Liberalen nicht zutrauen kann, den Liberalismus zu verteidigen: Sie werden zu dem Schluss kommen, dass der Trumpismus durch Nachahmung besiegt werden muss. Doch eine Umfrage lässt sich nicht ignorieren: In den letzten 50 Jahren ist die Zahl der Amerikaner, die glauben, die Demokraten «repräsentieren die Arbeiterklasse», drastisch gesunken, während die Zahl derer, die glauben, sie «setzen sich für marginalisierte Gruppen ein», dramatisch gestiegen ist und mittlerweile mehr Stimmen als die erste Gruppe hat. — Das passiert, wenn Ihnen eine überzeugende wirtschaftliche Vision fehlt, um die Arbeiterklasse – in all ihrer Vielfalt – als Ganzes zu stärken. Selbst wenn Ihr Engagement für Minderheitenrechte oberflächlich und rhetorisch ist, werden Ihre rechten Gegner den Amerikanern erzählen, dass Ihr Interesse eher «marginalisierten Gruppen» als «dem Durchschnittsbürger» gilt. Oder wie es in einem republikanischen Angriffsspot hieß: «Kamala ist für sie/sie; Präsident Trump ist für Sie.» — Dies ist kein Fehler, sondern ein Merkmal der Demokraten. Seit der Bürgerrechtsbewegung waren sie eine Koalition, der ein Großteil der amerikanischen Wirtschaft, eine schrumpfende Arbeiterbewegung und Minderheiten angehörten. Dieses klassenübergreifende Bündnis hinderte sie daran, eine Sozialdemokratie europäischen Typs anzubieten, die Steuererhöhungen für ihre reichen Unterstützer bedeutet hätte. Tatsächlich kamen unter den demokratischen Regierungen von John F. Kennedy und Lyndon B. Johnson in den 60er Jahren die großen Unternehmen und wohlhabenden Amerikaner am meisten von kräftigen Steuersenkungen. Während sich die Steuerlast der durchschnittlichen amerikanischen Familie zwischen den 50er Jahren und der Wahl Ronald Reagans fast verdoppelte, sank der Anteil der Unternehmenssteuern an den Bruttoeinnahmen des Bundes um ein Drittel. — Das heißt, dass die großen staatlichen Ausgabenprojekte jener Zeit, wie etwa die Maßnahmen zur Armutsbekämpfung der Great Society, größtenteils von Amerikanern mit mittlerem Einkommen finanziert wurden. Dies führte zu einer Gegenreaktion gegen die Nutznießer dieser Programme, die als unwürdige arme Schwarze dämonisiert wurden. — In diesem Zusammenhang wurden weiße amerikanische Arbeiter zunehmend mit dem Konservativismus in Verbindung gebracht, als Konvertiten zu Richard Nixons Republikanern und dem Rassentrenner George Wallace. «Der typische Arbeiter – vom Bauhandwerker bis zum Schuhverkäufer», schrieb der New York Times-Arbeitskorrespondent AH Raskin 1968, «ist wahrscheinlich zur reaktionärsten politischen Kraft des Landes geworden.» Doch wie der Arbeiterschriftsteller Andrew Levison einige Jahre später schrieb: «Es ist nichts Verwunderliches daran, dass die Arbeiter den Liberalismus zu verlassen begannen, als dieser sie so entschieden im Stich ließ.»
Heute gibt es offensichtliche Unterschiede. Die frühere Gegenreaktion auf das Versagen der Liberalen ebnete den Weg für den Reaganismus, der immerhin eine kohärente Vision für die Gesellschaft bot. Der Trumpismus hingegen ist eher ein Sinnbild für das, was der amerikanische Literaturkritiker Lionel Trilling 1950 über den US-Konservatismus sagte: Er sei eine Reihe «irritierter geistiger Gesten», die von heftiger Opposition gegen vermeintlich fortschrittliche Empfindungen geprägt seien, statt von einem überzeugenden Plan, wie die USA aussehen könnten. Eine Politik, die wohlhabendere Amerikaner begünstigt – statt vieler der krisengeschüttelten Amerikaner, die Trump wählten –, profitiert von dieser emotionalen Gegenreaktion. — Doch Kamala Harris zog ihre Trennlinien zwischen dem Abtreibungsrecht und der Verteidigung der Demokratie: zweifellos entscheidende Fragen, aber keine Antworten auf den Kampf der Arbeiter mit stagnierenden Löhnen. Der Trumpismus hingegen versuchte, der Wut vieler Amerikaner über ihre schwierigen Umstände Ausdruck zu verleihen, und versuchte, die Demokraten als Kräfte darzustellen, die sich stattdessen für dämonisierte Minderheiten wie Migranten und Transgender einsetzen. Dass Harris in ihrem Wahlkampf nichts dergleichen tat, ist irrelevant: Das Fehlen einer überzeugenden, durchschlagenden Botschaft zu den grundlegenden Themen ermöglichte es den Republikanern, «die Zone mit Scheiße zu überfluten», wie es der republikanische Stratege Steve Bannon ausdrückt. — Die Antwort besteht also nicht darin, Minderheiten unter den Cadillac des Präsidenten zu werfen. Das würde progressive Amerikaner verschrecken, und angesichts der Tatsache, dass Trump eine ähnliche Stimmenzahl wie 2020 gewann – während die Demokraten ihre natürlichen Anhänger verloren, die zu Hause blieben – wäre dies sowohl ein politisches als auch ein moralisches Versagen. Es stimmt auch, dass die Mehrheit der Bürger in keinem Land von dem Wunsch getrieben sein wird, das Los der Minderheiten zu verbessern, und die Linke sollte sich auch nicht nur auf die am stärksten Marginalisierten konzentrieren wollen. — Stattdessen wird ein wirtschaftlicher Populismus, der die Interessen der amerikanischen Mehrheit vertritt – ungeachtet von Geschlecht, Rasse, Religion, sexueller oder geschlechtlicher Identität – die Behauptungen übertönen, die Demokraten kümmerten sich nur um die marginalisierten «Anderen». Statt die Demokraten in giftige Streitereien über die Existenz von Transgender-Personen hineinzuziehen, würden die Republikaner in die Defensive gedrängt: Wie Reagan einst so treffend formulierte, gilt in der Politik: «Wer Erklärungen abgibt, verliert.» Die Demokraten brauchen einen Plan, der die gemeinsamen Interessen der Amerikaner mit niedrigem und mittlerem Einkommen in einer Zeit der Krise und des Aufruhrs vereint. — Und was die Sirenenstimmen angeht, die eine konzernfreundliche Demokratische Partei fordern, die sich weigert, sich für Minderheiten einzusetzen: Den Wählern wurde genau das angeboten, und sie hat verloren.
SK-news
UN-Klimakonferenz COP29 in Baku / Al Gore verliert zu Recht seine Fassung
20.11.2024 – News – linkedin – Yoann Berno — – Details
Al Gore
Al Gore verliert zu Recht seine Fassung. — Seine jüngste Rede berührt ein kritisches Thema, das unsere Aufmerksamkeit erfordert. Ist uns die Lösung der Klimakrise angesichts der gegenwärtigen Lage der Welt wirklich ernst oder veranstalten wir nur eine Show? Hier ist die harte Wahrheit: — Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie nutzen immer noch ihre politische Macht, um Fortschritte zu blockieren. — Kritische Gespräche über den Ausstieg aus der Öl- und Gasförderung sind bei COPs nicht einmal Thema. Viele unserer Klimaverpflichtungen liefern nicht die Ergebnisse, die wir dringend benötigen. Die Zeit der halben Sachen ist längst vorbei. Wir brauchen echte Strategien, die unseren Planeten schützen und in nachhaltige Innovationen investieren. Die Unterstützung von klimatechnischen Lösungen, die Reduzierung von Abfall und die Umstellung auf sauberere Energiequellen sind Schritte, deren Verzögerung wir uns nicht leisten können. Aber es geht nicht nur darum, dass Einzelne bessere Entscheidungen treffen – es geht darum, dass Produzenten und Gesetzgeber aktiv werden. Was denken Sie? Teilen Sie sie unten … PS: Hat Ihnen das gefallen? Abonnieren Sie meinen kostenlosen Newsletter und schließen Sie sich über 5.500 Klimagründern und -investoren an, die ihr Klimatechnologie-Spiel auf die nächste Stufe heben, um dieses Klimachaos zu beheben: https://lnkd.in/ektv3C_s
SK-news
Vor 45 Jahren: Islamisten besetzen die Große Moschee in Mekka
20.11.2024 – Kalenderblatt – Deutschlandfunk – Christian Röther — – Details
Mekka Besetzer
Mekka — Geburtsstunde des Dschihadismus — Am 20. November 1979 besetzen fanatische Islamisten das wichtigste Heiligtum des Islams: die Große Moschee in Mekka. Das gilt als erster dschihadistischer Angriff der Geschichte. Hunderte Menschen kamen ums Leben, die meisten von ihnen Muslime. — Mit Hilfe der Franzosen werden die Aufständischen besiegt. Diese Gruppe vermeintlicher Besetzer wird nach Beendigung der Kämpfe um die Moschee der Presse vorgeführt.
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