01.12.2024 – Kalenderblatt – Deutschlandfunk – Marcus Heumann — – Details
Wolf Biermann
Vor 35 Jahren — Als Wolf Biermann wieder in der DDR sang — 1976 hatte die DDR den singenden Dissidenten Wolf Biermann ausgebürgert. Erst im Dezember 1989 – und damit nach dem Mauerfall – konnte der Liedermacher wieder in Leipzig und Ost-Berlin spielen. — Nach 13 Jahren Exil spielte Wolf Biermann am 1. Dezember 1989 wieder in der DDR – hier in Leipzig.
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Der Mann und seine Insel – Ingmar Bergman auf Fårö
01.12.2024 – Kulturfeature – WDR 3 – Konstantin Schönfelder und Marc Bädorf — – Details
Ingmar Bergman
Auf der Suche nach einem Drehort entdeckte der schwedische Regisseur Ingmar Bergman die abgeschiedene Insel Fårö nördlich von Gotland und verliebt sich in sie. Hier arbeitet er an Filmen die ihn unsterblich machen werden -»Persona», «Szenen einer Ehe» oder «Herbstsonate». Hier liegt er auf dem Friedhof der kleinen Kapelle begraben. — Bergman war kein Fåröer, aber er wurde einer. Er drehte zwei Dokumentationen über die Insel. Es sind Portraits der Insel und der Menschen, die sie bewohnen, unprätentiös und voller Wohlwollen. Sie erzählen auch von den Touristen, die im Sommer wie eine Welle über die Insel fluten und sich mit den kürzer werdenden Tagen wieder aufs Festland zurückziehen. Nach Bergmans Tod hat dieser Tourismus ein neues Gesicht bekommen: während der Bergman-Woche wollen die vielen Besucher auf den Spuren des großen Regisseurs den «wahren» Künstler entdecken. Sie besichtigen seine Anwesen, die Drehorte seiner Filme, es gibt Film-Screenings in dem Kino, das er einst für sich selbst gebaut hat. Ein sonderbarer Kulturtourismus, der so unpassend wie unkritisch erscheint. Zumal an einem so abgeschiedenen Ort, der eigentlich nicht erreicht werden will.
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Legitimationskrise der Demokratie? – Wenn Bürger sich nicht repräsentiert fühlen – Die Historikerin Claudia Gatzka im Gespräch
01.12.2024 – Essay und Diskurs – Deutschlandfunk – Thorsten Jantschek — – Details
Claudia Gatzka
Demokratie — Wenn Bürger sich nicht repräsentiert fühlen — Parteien an den politischen Rändern werden stärker. Warum fühlen sich manche Menschen von der klassischen parlamentarischen Demokratie nicht gut vertreten? Ein Gespräch mit der Historikerin Claudia Gatzka.
Immer weniger Menschen fühlen sich in der klassischen parlamentarischen Demokratie angemessen repräsentiert. So erhalten die Parteien an den demokratischen Rändern stärkeren Zuspruch und politische Mandatsträger werden zur Zielscheibe des Unmuts. Aber Affekte dienen in der politischen Kommunikation auch dazu, die allzu geölte Maschinerie der repräsentativen Demokratie zu stören. Oft sogar im Dienst einer Vorstellung von Demokratie, die viel näher an den Wählerinnen und Wähler sein sollte als sie es in Wirklichkeit ist und historisch war. Denn schon in der alten Bundesrepublik ließ sich das Verhältnis von Repräsentanten und Repräsentierten als «Abwesenheitsdemokratie» beschreiben. Das politische System, aber auch konkret die Abgeordneten hatten sich von den Wählerinnen und Wählern entfernt und den Kontakt überwiegend über die Medien hergestellt. Welche Rolle spielt dies alles noch im wiedervereinigten Deutschland? Wie ist es um die Kommunikation zwischen Politikerinnen und Politikern und den «normalen» Menschen bestellt?Und die Frage ist, ob der zunehmend lautstark geäußerte Unmut und das gegenwärtige Gefühl der Nicht-Repräsentation nur einen Mangel der realen Repräsentationsverhältnisse in unserer Demokratie betreffen, also etwa zu wenig Ostdeutsche im Bundestag, zu wenige aus der unteren Mittelschicht oder aus Mint-Berufsfeldern, et cetera. Oder betrifft die Stimmung, nicht angemessen repräsentiert zu werden, die Repräsentationsfähigkeit unserer Form von Demokratie insgesamt?Claudia Gatzka, Jahrgang 1985, leitet seit 2020 das Forschungsprojekt «Verborgene Stimmen der Demokratie». Sie ist Historikerin an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, und unter vielem anderen Kolumnistin für die Zeitschrift Merkur sowie Mitherausgeberin des Archivs für Sozialgeschichte. 2019 erschien «Die Demokratie der Wähler. Stadtgesellschaft und politische Kommunikation in Italien und der Bundesrepublik 1944- 1979» und für Ende des Jahres ist das Buch «Demokratie und Diktatur» angekündigt.
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1. Dezember 1839: Adventskranz-Erfindung durch J.H. Wichern
01.12.2024 – ZeitZeichen – WDR 3 – Daniela Wakonigg — – Details
Adventskranz 1839
Damit die Kinder wissen, wann Weihnachten ist, steckt der Theologe Johann Hinrich Wichern 24 Kerzen auf ein Wagenrad und zündet jeden Tag eine mehr an. Es ist die Geburtsstunde des Adventskranzes. — Der Theologe Johann Hinrich Wichern gründet 1833 in Hamburg das «Rauhe Haus». Dort sollen verarmte und verhaltensauffällige Kinder eine Ausbildung erhalten. Vor allem aber will Wichern ihnen den christlichen Glauben näher bringen. — Damit die Jugendlichen das Licht der Geburt Jesus erfahren, hängt Wichern 1839 ein Wagenrad mit 24 Kerzen im Gebetsraum auf. Jeden Tag zünden sie eine Kerze mehr an und jeden Tag wird es heller. «Brennt der volle Kranz mit allen 24 Lichtern, dann ist er da, der heilige Christ in all seiner Herrlichkeit», so Wichern. — Vom Rauhen Haus aus verbreitet sich der Kranz in den folgenden Jahren in andere protestantische Einrichtungen. Erst 1925 soll erstmals ein Adventskranz in einer katholischen Kirche in Köln erblickt worden sein. Allerdings nur noch mit vier Kerzen für die vier Adventssonntage, dafür mit Tannengrün geschmückt – so, wie der Adventskranz seinen Weg in deutsche Wohnzimmer findet.
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11 – NEW Spots
Die Callas Beschreibung einer Leidenschaft (1/2)
30.11.2024 – Feature – Deutschlandfunk Kultur – Claudia Wolff — – Details
Maria Callas
Reihe: Wirklichkeit im Radio
— – Die Autorin ist 17 Jahre alt, als sie zum ersten Mal diese Stimme hört – da ist es um sie geschehen. Jahrzehnte nach der berauschenden Frühinfektion will sie ihrer Leidenschaft endlich auf den Grund gehen. — «Sie hat nicht Rollen gesungen, niemals, sondern auf der Rasierklinge gelebt», schrieb Ingeborg Bachmann über Maria Callas. Die legendäre Sopranistin hat das Publikum bis zum Fanatismus erregt, aber auch heftige Abneigung provoziert bei den Liebhabern eines behaglichen Musikkonsums. Einzigartig ist sie gewesen in der Verbindung von Bühnen-Präsenz, virtuoser Gesangstechnik und musikdramatischem Instinkt. Das Feature handelt vom Singen, vom Leben, vom Unglück der Callas und vom monströsen Ruhm, der ihre Kunst zu Lebzeiten eher verdunkelt hat.
Die Callas – Beschreibung einer LeidenschaftVon Claudia WolffRegie: Barbara EntrupMit: Brigitte Röttgers, Christa RossenbachTon: Christa SchaafProduktion:SDR/NDR/WDR/SFB 1987Länge: 54›30Online-Fassung: 56›09Eine Wiederholung vom 15.09.2007
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Morricone quergelesen / Mit Ennio Morricone durch Wohlbekanntes und Niegehörtes (Teil 2)
30.11.2024 – Le week-end – Ö1 – Elke Tschaikner und Christian Scheib — – Details
Ennio Morricone
Hunderte Filmmusiken hat Ennio Morricone in seinem Leben geschrieben, viele davon mit diesen typisch unorthodox instrumentierten Klängen, und zeitgleich hat er mit seinem Avantgardeensemble “Nuova Consonanza” improvisiert und auch feine Kammermusik komponiert. Für ihn war das immer alles Teil eines gemeinsamen Ganzen. Und genau das kann man in den beiden “Le week-end”-Ausgaben zu Ennio Morricone hören.Macht man sich auf die Suche nach den subtileren Geheimnissen von Ennio Morricones Filmmusik, kommt man an einem Stück, an einer Melodie, nicht vorbei, die unter dem Titel “Qui mai” bekannt ist. Das ist Italienisch und bedeutet in etwa “Wer auch immer”. Diese Melodie, beziehungsweise das Stück, das Morricone daraus macht, ist von einer nahezu absurden Zurückhaltung. Beim Anhören versteht man sofort dieses raffinierte Spiel des Herrn Morricone, uns Hörerinnen minutenlang wie an einem Angelhaken der Melodie zappeln zu lassen. In diesem Fall hat Ennio Morricone seinen so bescheiden wie raffiniert klingen Einfall für fast ein Dutzend Filme und TV-Serien verwendet. Es beginnt 1971 mit dem semi-erotischen Film “Maddalena”, zu dem Morricone Musik beisteuert, die in Filmlexika beschrieben wird als “eher psychodelisch, mit viel Perkussion, Gesang und seltsamen Experimenten.” Das kommt uns nach unserer letzten Morricone-Sendung irgendwie bekannt vor. Aber der zurückhaltende Superhit “Qui mai” ist eben auch Teil der Filmmusik. Typisch Puccini, könnte man maliziös anmerken. Das Leben der seltsamen Hitmelodie geht weiter: Über die TV-Serie “The life and times of David Lloyd George” zum Kino-Thriller “Der Profi” mit Jean-Paul Belmondo reicht die Liste.Im Jahr 1986 erscheint dann eine, die damalige Musikwelt überraschende Schallplatte. John Zorn steht am Cover, “The Big Gundown” fungiert als Titel, und man konnte lesen, es handle sich um Musik von Ennio Morricone. Der, also Morricone, fand das übrigens sehr fein, was dieser junge Amerikaner John Zorn da mit seiner Musik machte, und wenn man die frühe Morricone-Musik der 60er und 70er Jahre hört, ist auch völlig klar, warum dem so ist. Das ist ja auch einer der Motivationsgründe für die le week-end Morricone Sendungen. Am Plattencover von John Zorns “The Great Gundown” ist zu lesen, Zitat Morricone: “This is a record that has fresh, good and intelligent ideas. Here my ideas have been realized not in a passive manner, but in an active manner which has re-created and re-invented what I have done previously for films.” Er habe schon viele Bearbeitungen seiner Musik gehört, fügte Ennio Morricone noch hinzu, aber nichts käme diesen Versionen auch nur nahe. “Le week-end” lässt einige dieser Cover-Versionen wieder hören.
SK-
Niavarani über Nestroy / Fast ein Hörspiel
30.11.2024 – Ö1 Hörspiel – Ö1 – N.N. — – Details
Michael Niavarani
»Niavarani über Nestroy – Fast ein Hörspiel» von Michael Niavarani — Nestroy, für Niavarani der österreichische Nationaldichter, hätte ihn geprägt, sagt Niavarani – schon in jungen Jahren. Begonnen habe es mit Nestroys «schlimmen Buben in der Schule» – Niavarani darf in der Schule den schlagfertigen, frechen Willibald spielen – eine Rolle, die Nestroy 1847 übrigens für sich selbst geschrieben hatte – und ist begeistert. Der 16jährige kauft sich eine Nestroy-Gesamtausgabe und liest fast alle der fast 80 Theaterstücke Nestroys. Nestroy habe ihn über seine Zeit als Gymnasiast hinweggerettet und die Schulzeit verkürzt, so Niavarani. Und so war es auch: Niavarani verlässt das Gymnasium nämlich ohne Matura und geht zum Theater…Nestroy sei sein Ratgeber in allen Lebenslagen. Die Ö1 Hörspielredaktion hat Michael Niavarani 2020 eingeladen, von seinem ganz persönlichen Nestroy zu erzählen: Welche Texte ihn wann begleitet haben, woher er seine Inspiration holt und warum Nestroy heute noch so aktuell ist. Niavarani liest und kommentiert «seinen» Nestroy: «Ich glaube von jedem Menschen das Schlechteste, selbst von mir, und ich habe mich noch selten getäuscht» (Johann Nestroy, 1801 – 1862). Mit im Studio sind Julia Edtmeier und Gerhard Kasal, mit denen Michael Niavarani Ausschnitte u.a. aus Der böse Geist Lumpacivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt, Das Haus der Temperamente, Höllenangst, Das Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am längsten, Die beiden Herren Söhne, Umsonst!, Der Färber und sein Zwillingsbruder, Glück, Mißbrauch und Rückkehr oder Das Geheimniß des grauen Hauses, Die schlimmen Buben in der Schule, Gegen Torheit gibt es kein Mittel spielen wird.Mit Michael Niavarani, Julia Edtmeier und Gerhard Kasal. Und Musik von Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn, Joseph Lanner, Johann Strauß Vater und Jacques Offenbach. Technik: Martin Leitner und Manuel Radinger (ORF 2020)
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Jerusalem in Hohenems / Jerusalem Quartet
30.11.2024 – Apropos Klassik – Ö1 – N.N. — – Details
Jerusalem Quartet
Jerusalem Quartet. Wolfgang Amadeus Mozart: Streichquartett C-Dur KV 465, «Dissonanzen-Quartett»; Antonin Dvorák: Streichquartett G-Dur op. 106 (aufgenommen am 4. Oktober im Markus-Sittikus-Saal, Hohenems im Rahmen der «Schubertiade Hohenems 2024)
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Diagonal Stadtporträt Manaus
30.11.2024 – Diagonal – Ö1 – N.N. — – Details
Stadt Manaus
In 40 Jahren um die Welt – Best of Diagonal Stadtporträts 4Manaus 2019 – kommentierte Wiederholung — Himmel und Hölle im Amazonas lautete der Titel des Diagonal Stadtporträts Manaus.
Aus dem Pressetext 2019: In den letzten Monaten ist die Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas wieder in den Nachrichten. Bewusst gelegte Brände bedrohen die grüne Lunge dieser Erde und die zumeist indigene Bevölkerung, die dort lebt. Der amtierende Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro selbst ermutigt zu Brandrodungen, um Flächen für die Wirtschaft zu gewinnen. Wenn der Amazonas der Körper ist, von dessen Gesundheit weltweit viel abhängt, dann ist Manaus jener Ort, an dem man diesem Körper den Puls messen kann. Nach wie vor ist die Stadt nur über Wasser oder Luft zu erreichen. Knapp mehr als zwei Millionen Einwohner, unwirtliches Klima, viel zu heiß, viel zu feucht, zieht Manaus nicht unbedingt Scharen von Menschen an – weder Touristen noch Migranten. Manaus´ Blütezeit war vor etwas mehr als 120 Jahren, als Kautschukbarone – so der Mythos – so reich waren, dass sie ihre Wäsche nach Paris zum Waschen geschickt haben. Und ein Opernhaus bauen ließen, das fast ausschließlich mit Materialien aus Europa gebaut wurde, vom Marmor der Prunkstiegen aus Carrara bis zu den Glaslustern aus Murano. Im Stil der italienischen Renaissance gebaut hat dieses «schönste Opernhaus Südamerikas» tatsächlich nichts an Strahlkraft verloren – frag nach bei Fitzcarraldo! Drumherum ist Manaus eine ganz moderne Stadt. Mit einer Skyline aus Wolkenkratzern lebt sie vom Hafen am Kreuzungspunkt der beiden mächtigen Flüsse Rio Negro und Amazonas und der Freihandelszone, die eingerichtet wurde. Total entlegen, sogar für die meisten Brasilianer exotisch, ist Manaus doch ein Ort, an dem sich unser aller Zukunft entscheiden wird.
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Aliosha Biz: Ortstaxe
30.11.2024 – Contra – Kabarett und Comedy – Ö1 – Ursula Burkert — – Details
Aliosha Biz
Nach dem Achtungserfolg seines ersten Programms kehrt der Geiger und Kabarett-Quereinsteiger Aliosha Biz mit dem Programm «Ortstaxe» auf die Kabarettbühnen zurück und er hat sich seinen Kollegen Omar Sarsam als Regisseur mit ins Boot geholt. Der Pressetext zu seinem neuen Programm verrät es, Aliosha Biz knüpft nahtlos dort an, wo er gerade erst aufgehört hat: «Und seine Paradefiguren wie den Ost-Oligarchen, der österreichische Politiker berät, oder den katholischen Pfarrer aus Burkina Faso, der in seinen Jugendjahren Maschinenbau in Petrozavodsk studiert hat, nimmt Aliosha natürlich mit auf die Reise. Neu dabei sind ein seltsamer Philosoph, der untertags bei der MA 48 sein Geld verdient, oder ein enttäuschter kubanischer Revolutionär, der nach Kärnten auswandert und dem BZÖ beitreten möchte.»
SK-
Giacomo Puccini: ‹Le Villi›
30.11.2024 – 100-tt-giacomo-puccini” target=”_blank” >Opernabend – Aus dem Münchner Prinzregententheater – 100 TT Giacomo Puccini – Ö1 – N.N. — – Details
Ivan Repusic
Aus dem Münchner Prinzregententheater — Puccinis Opernerstling und Ausschnitte aus den großen Erfolgsopern des Komponisten. Mit Anita Hartig (Anna), Kang Wang (Roberto) und Boris Pinkhasovich (Guglielmo). Chor des Bayerischen Rundfunks, Münchner Rundfunkorchester; Dirigent: Ivan Repusic.(aufgenommen am 13. Oktober 2024 im Prinzregententheater in München)
SK-
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