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Am Tisch mit Sultana Barakzai, ‹Beheimaterin›

30.07.2024Doppelkopfhr2 kulturAndrea Seeger —   –  Details

Sultana Barakzai

«Zur Integration gehört die alte Heimat dazu.» | Sultana Barakzai, Lehrerin «Am Tisch mit Sultana Barakzai, ‹Beheimaterin› «Sultana Barakzai ist Lehrerin. Sie betreut Intensivklassen an der Clemens-Brentano-Europaschule in Lollar. Sultana Barakzai ist 1992 in Schotten geboren, ihre Eltern sind in den 1980er Jahren aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Ihr Vater wollte immer zurück in die Heimat, doch 2011 ist er gestorben. Die Tochter konnte ihn in dieser Hinsicht nie verstehen, denn ihre Heimat ist Deutschland. «Um alte und neue Heimat geht es auch in ihrem Unterricht mit geflüchteten Schülerinnen und Schülern. Es dient der Integration, wenn junge Menschen im neuen, fremden Umfeld über ihr altes Leben sprechen können. Und es hilft den Eingesessenen zu verstehen, was die geflüchteten Menschen umtreibt und was sie brauchen. «In den «Heimatstunden» haben die Schülerinnen und Schüler ihre Fluchtgeschichten aufgeschrieben. Daraus ist ein Buch geworden – mit bewegenden Erlebnissen und unmittelbaren Folgen. Die Autoren-Gruppe ist jetzt öfter zu Lesungen eingeladen. Und: Sultana Barakzai kann ihren Vater heute besser verstehen.

 
 

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Francine Pascal, Schöpferin der Buchreihe ‹Sweet Valley High›, stirbt im Alter von 92 Jahren

29.07.2024News: NachrufeThe New York TimesClay Risen —   –  Details

Francine Pascal

200 Millionen Exemplare verkauft und die Welt der Jugendbuchverlage revolutioniert. «Francine Pascal im Jahr 2002. Ihre Romanreihe «Sweet Valley» für Teenager erschien erstmals 1983. «Francine Pascal, eine ehemalige Seifenopern-Drehbuchautorin aus Queens, die unter den blauäugigen Cheerleadern und Sportlern mit kantigen Kinnbacken der Vororte von Los Angeles ein ganzes literarisches Universum beschwor, vor allem in ihrer langjährigen und zum Mega-Bestseller gewordenen Jugendromanreihe «Sweet Valley High», starb am Sonntag in Manhattan. Sie wurde 92 Jahre alt. «Ihre Tochter Laurie Wenk-Pascal sagte, der Tod im NewYork-Presbyterian Hospital sei durch Lymphom verursacht worden. «Die «Sweet Valley High»-Bücher mit ihren sofort erkennbaren Covern im College-Stil und den unscharfen Illustrationen entzückten eine ganze Generation jugendlicher Leser mit dem Leben von Elizabeth und Jessica Wakefield, eineiigen Zwillingen, die im fiktiven Los Angeles-Vorort Sweet Valley die High School besuchen. «Die Zwillinge seien «die bezauberndsten, umwerfendsten 16-jährigen Mädchen, die man sich vorstellen kann», sagte Frau Pascal 1988 dem People-Magazin. Sie und die Bücher sind zudem auffallend unschuldig: Selbst als die nachdenkliche Elizabeth und die intrigante Jessica wegen Jungs, Freunden und Plätzen im Cheerleader-Team aneinandergeraten, kommen Drogen, Alkohol und Sex in den 181 Titeln von «Sweet Valley High» oder den zahlreichen anderen in den Spin-offs – und den Spin-offs der Spin-offs – der Serie kaum vor. «Innerhalb weniger Jahre nach seinem Debüt im Jahr 1983 eroberte «Sweet Valley High» den Markt für Jugendbücher. Im Januar 1986 waren 18 der 20 besten Bücher auf B. Daltons Bestsellerliste für junge Erwachsene Titel aus «Sweet Valley High». Insgesamt wurden vom Sweet Valley-Universum weit über 200 Millionen Exemplare verkauft. «Dieser Moloch revolutionierte das Jugendbuchgeschäft. Obwohl es keinen Mangel an Büchern für Teenager – und insbesondere für Mädchen – gab, erkannte Frau Pascal deren grenzenlose Gier nach einer fesselnden Erzählung und entwickelte einen Weg, diese zu befriedigen. ««Es gibt Millionen von Teenagern, von deren Existenz niemand in der Verlagsbranche wusste», sagte sie 1986 der Los Angeles Times.

 
 

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Wolfgang Rihm, produktiver Komponist zeitgenössischer klassischer Musik, stirbt im Alter von 72 Jahren

29.07.2024News: NachrufeThe New York TimesJeffrey Arlo Brown —   –  Details

Wolfgang Rihm

Er wurde als «Hofkomponist» Deutschlands bezeichnet, schrieb über 500 Stücke und galt als eine der originellsten und unabhängigsten musikalischen Stimmen Europas. «Wolfgang Rihm im Jahr 2022. Er war ein äußerst unabhängiger Künstler, der seinen ästhetischen Ansatz ständig neu erfand. «Wolfgang Rihm, ein Komponist, dessen kraftvolles und wandlungsfähiges Werk der zeitgenössischen klassischen Musik neuen Schwung verlieh, ist am Samstag im deutschen Ettlingen gestorben. Er wurde 72 Jahre alt. «Sein Tod in einem Hospiz außerhalb der Stadt Karlsruhe, wo er lebte, wurde in einer Erklärung seines Verlegers , der Universal Edition, bekannt gegeben. Eine Todesursache wurde nicht genannt, aber Herr Rihm wurde seit 2017 wegen Krebs behandelt. Seine Krankheit und seine Bemühungen, trotz dieser Krankheit zu komponieren, waren Thema eines deutschen Dokumentarfilms aus dem Jahr 2020 . «Herr Rihm galt als eine der originellsten und produktivsten musikalischen Stimmen Europas und als der meistgespielte deutsche Komponist zeitgenössischer klassischer Musik. Zu seinen bekanntesten Auftragswerken zählte «Reminiszenz», ein «fesselnder, grüblerischer Orchesterliedzyklus», wie Corinna da Fonseca-Wollheim ihn in der New York Times beschrieb . Das Werk für Tenor und großes Orchester wurde 2017 bei der Eröffnung der Elbphilharmonie in Hamburg uraufgeführt . «Herr Rihm komponierte mehr als 500 Werke, die genaue Zahl bleibt jedoch unklar, da einige Stücke noch nicht veröffentlicht wurden. «Er erhielt unter anderem den Ernst von Siemens Musikpreis 2003, den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk bei der Biennale von Venedig 2010 und den Robert-Schumann-Preis für Poesie und Musik 2014. Für die Saison 2024/25 wurde er zum Composer in Residence der Berliner Philharmoniker ernannt. ««Zeitweise war er sogar so etwas wie ein Hofkomponist» für Deutschland, schrieb der Musikkritiker Manuel Brug in der Welt. «Wolfgang Rihm im Jahr 2022. Er war ein äußerst unabhängiger Künstler, der seinen ästhetischen Ansatz ständig neu erfand.

 
 

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Generationenübergreifende Andockstellen / John Mayall, Endless Wellness u.a.

29.07.2024SpielräumeÖ1Rainer Elstner —   –  Details

John Mayall

Endless Wellness, SOHN, AVEC und Musik von Blues-Legende John Mayall (1933-2024) — Die Band Endless Wellness hat mit ihrem Debüt-Album «Was für ein Glück» Anfang 2024 für Aufmerksamkeit gesorgt. Ihre schnörkellose Musik und die Haken schlagenden, mit Tabuthemen entwaffnend offen umgehenden Texte bieten generationenübergreifende Andockstellen. Mit einer nun erschienenen FM4-Session beweist das Ex-Salzburger und Neo-Wiener Quartett seine Live-Qualitäten. — Dazu neue Töne vom Ex-Wiener SOHN sowie «I Hate You So Much», eine eindringlich dunkle Single zum Thema enttäuschte Liebe, gesungen von der oberösterreichischen Liedermacherin AVEC. — Zudem erinnern wir an John Mayall, den Vater des britischen Blues. Er widmete sich, wie ihn der «Guardian» in seinem Nachruf zitiert, «der Musik der schwarzen Amerikaner, die in Amerika niemand gehört hat», und legte damit einen Grundstein zu dem, was wir heute unter Rockmusik verstehen. Zudem war er als Förderer von jungen Musikern wie Eric Clapton einflussreich. Am 22. Juli ist Mayall im Alter von 90 Jahren in seinem Haus in Kalifornien verstorben.

 

 
 

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Taylor Swift – Eine US-Super-Popstar-Antiheldin (1)

29.07.2024RadiokollegÖ1Stefan Niederwieser —   –  Details

Taylor Swift

Miss Americana: Making-Of einer Antiheldin — «Taylor Swift sprengt Superlative. Keine andere Musikerin produziert so viele Schlagzeilen, so viel Rauschen im Netz, so viele Streams, Symposien und Spekulationen. Ein US-Magazin nannte sie einen popkulturellen Rohrschach-Test. Sag mir, wie du es mit Taylor Swift hältst und ich sage dir, was für ein Mensch du bist. Kurz bevor ihre Eras-Tour in Wien Halt macht, blickt Stefan Niederwieser ins Spiegelbild des Pop-Diskurses rund um den größten Star der Gegenwart. «Taylor Swift wurde zuerst zum Star im Country-Pop – nach den Anschlägen vom Elften September in den USA jahrelang ein Genre mit nationalistischen und traditionellen Werten. Disney und Casting-Show-Stars propagierten damals Treue und Enthaltsamkeit. In diesem Umfeld wurde Taylor Swift zur Herrin im eigenen Gefühlshaushalt mit Songs für jede Lebenslage. Als Country dann in den Hintergrund trat, mutierte die Sängerin in ihren Songs zur Antiheldin. Zweimal musste sie sich neu erfinden, einmal stand ihre Glaubwürdigkeit in einer Tabloid-Geschichte auf dem Spiel, ein anderes Mal verlor sie die Rechte an ihren eigenen Aufnahmen. Sie positionierte sich schließlich doch noch auf der Seite ihrer LGBTQ-Fans. Und die wohl größte Konstante in den Jahren am Weg zum amerikanischen Traum: harte Arbeit, sehr viel harte Arbeit.

 
 

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