Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Die Legende lebt: Portugals unsterbliche Fadista Amália Rodrigues

15.10.2024Open Worldhr2 kulturAntje Hollunder —   –  Details

Amália Rodrigues

Was hat sie ausgemacht, dass sie bis heute das große Vorbild aller Fado-Sänger:innen ist? Anlässlich des 25. Todestag von Amália Rodrigues richtet Antje Hollunder noch einmal den Spot auf Portugals unsterbliche Ikone des Fado. — Portugiesische Musiker:innen verschiedener Genres bringen immer wieder neue Versionen von Liedern heraus, die Amália Rodrigues während ihrer über ein halbes Jahrhundert währenden Karriere berühmt machte. Am 6. Oktober 1999 starb die legendäre Sängerin, die den Fado in den großen internationalen Konzerthäusern etablierte. Amália Rodrigues versah die traditionelle Musik ihrer Heimat mit mehr Poesie und Glanz. Auf diese Art befreite sie den melancholischen Nationalstil Portugals von seinem Schmuddelimage, nachdem er bis ins 20. Jahrhundert als die Musik der Seemänner und Zuhälter gegolten hatte und vor allem in Lissabons Armen- und Prosititutionsvierteln gespielt und gesungen worden war. — «WDR 3 Open World» lässt die «Königin des Fado» noch einmal hochleben und präsentiert viele alte Hits von Amália Rodrigues, in den Fassungen mit denen sie Musikgeschichte schrieb aber auch in neueren Arrangements jüngerer Fadistas, die seit ihrem Tod ihr musikalisches Erbe pflegen.

 
 

SK-

Frauen mit Courage: Die Radio-Pionierinnen (2) Nora Frey

15.10.2024RadiokollegÖ1Ulrike Schmitzer —   –  Details

Nora Frey

3.30 Uhr: Bei Nora Frey läuteten drei Wecker hintereinander, denn die Radiomacherin musste für den Frühdienst ins Funkhaus, um den «Ö3 Wecker» zu moderieren. Es sind die späten 1980er Jahre, Nora Frey hat zu dieser Zeit schon 800 Wecker moderiert und gerade ihr Buch «Ö3. Die Story» publiziert. Sie ist eine Radiopionierin: die erste in Österreich, die ein Radioformat zur Blüte bringt, bei dem die HörerInnen anrufen können («Phone-In Sendungsformat):

Das «Ö3-Freizeichen» polarisiert über viele Jahre die Radio-Nation. Nora Frey liebt das Radio. «Die Leute vom Radio müssen ohne Kostüm- und Maskenbildnerin auskommen. Sie sind nicht verkleidet. Darin liegt die Wahrheit», schreibt sie in dem Buch. Heute ist Nora Frey Medientrainerin und unterrichtet an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

Carla Bley – Die sanfte Subversive (2)

15.10.2024RadiokollegÖ1Thomas Mießgang —   –  Details

Carla Bley

Der Begriff Muse für Carla Bley ist fast ein wenig despektierlich – obwohl sie auch das war, vor allem im Hinblick auf ihren ersten Ehemann, den Pianisten Paul Bley, der gerne von ihren Kompositionen zehrte. Aber sie hatte eben unendlich viel mehr zu bieten: Neben den zahlreichen Alben, die sie unter ihrem eigenen Namen herausbrachte, mal im Duo mit ihrem späteren Partner, dem Bassisten Steve Swallow, dann wiederum mit der Very Big Carla Bley Band, griff sie auch gerne anderen Musikern unter die Arme, wenn die jemanden brauchten, der ihren Ideen Form und Konturen verleihen konnte. Mit ihren Kompositionen und Arrangements entstand beispielsweise das berühmte Album «A Genuine Tong Funeral» des Vibraphonisten Gary Burton und die Platte «Fictitious Sports» des Pink Floyd-Drummers Nick Mason. Ihre Talente hat die Musikerin dabei gerne heruntergespielt: «Oft habe ich nur den winzigen Schnipsel einer Idee notiert; dann improvisierten die Musiker eine halbe Stunde und am Schluss kam wieder dieser Schnipsel. Und das war mein Stück.»

 
 

SK-xxddokohehitt

‹Das Schöne. 59 Begeisterungen› von Michael Köhlmeier anlässlich seines 75. Geburtstags. Es liest der Autor

15.10.2024RadiogeschichtenÖ1Gudrun Hamböck —   –  Details

Michael Köhlmeier

«Das Schöne. 59 Begeisterungen» von Michael Köhlmeier anlässlich seines 75. Geburtstags. Es liest der Autor. — Michael Köhlmeier begeistert sich in seinen Essays für die unterschiedlichsten Kulturleistungen, sie machen ihn stolz «ein Mensch zu sein», wie er in einem davon schreibt. Mozarts vorletzte Sinfonie ist genauso darunter wie Heath Ledgers Darstellung des «Joker», die Odyssee Homers wie Philipp Roths «Amerikanisches Idyll», eine Dubliner Studentenaufführung von Samuel Becketts «Warten auf Godot» wie die Großen des Blues. Und er kann es sich leisten vollkommen subjektiv zu sein, denn nicht nur seine Auswahl, sondern vor allem seine Reflexionen dazu, schicken die Leser:innen auf eine Bildungsreise. Zu hören sind Texte wie «Über das Tragisch-Komische» und «Beckett nicht vergessen!», gesprochen vom Autor selbst für ein im Hörverlag erschienenes Hörbuch.

 
 

SK-xxddokohehitt

Michael Köhlmeier: Der große Erzähler wird 75. / Das Lied von den Riesen (2018)

15.10.2024TonspurenÖ1Janko Hanushevsky —   –  Details

Michael Köhlmeier

Ein Massenpublikum hatte Michael Köhlmeier schon in den 1980er Jahren. Halb Österreich lauschte, wenn er im Radio Sagen und Mythen vortrug – live und frei. Heute ist Köhlmeier ein Bestsellerautor, der auch von der Literaturkritik geschätzt wird. — In seinem Haus in Vorarlberg erzählt der Geschichtenerzähler seine Geschichte. In Köhlmeiers Novellen und Romanen geht es um ein unbegleitetes Flüchtlingsmädchen, das sich nicht helfen lassen kann. Um den Heiligen Antonius, der sterbend über das Leben nachdenkt, um einen liebenswerten Dieb und Lügner. Um den Tod seiner Tochter. Können wir eine Geschichte jemals anders, als aus der eigenen Perspektive erzählen? Köhlmeier gelingt es, sich in jede einzelne seiner Figuren einzufühlen. Dann, sagt er, müsse er seinen Helden nur noch folgen, nur noch aufschreiben, was sie erleben. Deren Geschichte steht im Vordergrund, nicht der Autor. So ist es bei einem richtigen Geschichtenerzähler. Das Lied von den Riesen Zum 75. Geburtstag des Geschichtenerzählers Michael Köhlmeier Feature von Janko Hanushevsky (WH v. 27.09.2022, 2. Übernahme/DLF 2018 )

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddokohehitt

Wenn man nicht gleich alles verlangt, bekommt man gar nichts / Eckhart Nickel, Schriftsteller — Am Tisch mit Eckhart Nickel, Schriftsteller

14.10.2024Doppelkopfhr2 kulturDaniella Baumeister —   –  Details

Eckhart Nickel

Eckhart Nickel kommt aus Frankfurt, er ist Schriftsteller und Journalist, er hat früher beim Zeitgeist Magazin Tempo geschrieben, von Kathmandu aus hat er eine Literaturzeitschrift herausgegeben. Er schreibt Reiseberichte und Feuilletons für große Tageszeitungen, und das ist längst nicht alles. — Ein Kapitel seines Debutromans «Hysteria» wurde 2017 beim Bachmannpreis ausgezeichnet, er hat den Friedrich Hölderlin Förderpreis der Stadt Bad Homburg bekommen, sein zweiter Roman «Spitzweg» schaffte es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2022 und für seinen dritten Roman «Punk» aus diesem Jahr bekommt er jetzt den Hermann-Hesse-Literaturpreis. — Bei allem, was er schreibt, spürt man eine große Liebe für Sprache und Leidenschaft für Popkultur, und so ist auch «Punk» genau das, was der Punk zu seiner Zeit in den 1970er und 80er Jahr war: Im Roman und im Gespräch beschreibt Eckhart Nickel ein Lebensgefühl, eine Haltung, Energie, Protest, Liebe, Euphorie, Verzweiflung und eine Möglichkeit bzw. Notwendigkeit, das Leben mit allen Höhen und Tiefen zu meistern. Für die Protagonisten im Buch und für diejenigen, die es lesen.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxdd

Einst Wunderkind, doch längst einer der führenden Violinisten: Augustin Hadelich

14.10.2024Menschen und ihre Musikhr2 kulturSusanne Pütz —   –  Details

Augustin Hadelich

«Bei uns im Wohnzimmer gab es immer Musik von Franz Schubert» erinnert sich der sympathische Geiger an seine Kindheit in der Toskana. Deshalb begleiten ihn Schuberts Lieder bis heute. — In hr2-kultur verrät Augustin Hadelich, was er an Städten wie New York schätzt, warum er begeistert Musik des Jazzgeigers Eddie South hört und welche Chancen das Internet in Sachen Geigenspiel jungen Musiker*innen bietet.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehi

Frauen mit Courage: Die Radio-Pionierinnen (1) Barbara Coudenhove-Kalergi

14.10.2024RadiokollegÖ1Ulrike Schmitzer —   –  Details

Barbara Coudenhove-Kalergi

Sie waren Pionierinnen eines schnellen Mediums: Die Radiostars vergangener Jahrzehnte, vielen sind ihre markanten Stimmen noch bestens bekannt. Mit viel Leidenschaft loteten sie die Möglichkeiten des Radios aus, als noch alle Ohren ausschließlich auf den Radioapparat gerichtet waren, um die aktuellen Nachrichten aus Österreich und aller Welt zu erfahren. — «Barbara Coudenhove-Kalergi war mein großes Vorbild», sagt die langjährige ORF Korrespondentin Susanne Scholl. Die Journalistin Barbara Coudenhove-Kalergi landete nach mehreren Stationen bei Printmedien – u.a. Kurier und Profil – in den frühen 1980er Jahren beim ORF Radio in der neu gegründeten Osteuropa-Redaktion. Sie berichtete aus dem sogenannten Ostblock, hinter dem Eisernen Vorhang, vor allem aus der Tschechoslowakei und Polen. Von 1991-1995 war sie ORF-Korrespondentin in Prag. «Radio hat mich immer deswegen fasziniert, weil es ja das schnellste Medium und das am wenigsten umständliche Medium ist. Also man ruft an und fertig», erinnert sich die heute 92jährige Grande Dame des Journalismus.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

Lilly Ledbetter, deren Kampf für gleichen Lohn das US-Gesetz veränderte, stirbt im Alter von 86 Jahren

14.10.2024News: NachrufeThe New York TimesClaire Moses —   –  Details

Lilly Ledbetter

Ihre Klage gegen Goodyear ebnete den Weg für den Fair Pay Act von 2009, der vom ehemaligen Präsidenten Barack Obama unterzeichnet und in Kraft gesetzt wurde. — Lilly Ledbetter in ihrem Haus in Jacksonville, Alabama, im Jahr 2009 — Lilly Ledbetter, deren Klage gegen ihren Arbeitgeber den Weg für den Fair Pay Act von 2009 ebnete und die Jahrzehnte ihres Lebens dem Kampf für gleiche Bezahlung widmete, starb am Samstag in Alabama. Sie wurde 86 Jahre alt. — Die Todesursache sei Atemstillstand gewesen, hieß es in einer Erklärung ihrer Familie. Wo in Alabama sie starb, wurde nicht angegeben. — 1979 bekam Frau Ledbetter einen Job bei der Goodyear Tire and Rubber Company in Gadsden, Alabama. «Wir brauchten das Geld, um die Studiengebühren und die Hypothek zu bezahlen», sagte sie 2021 auf einem Frauengipfel des Forbes Magazine. — Anfangs habe Frau Ledbetter dasselbe verdient wie ihre männlichen Kollegen, sagt sie. Doch im Laufe der Zeit sei ihr Gehalt, ohne dass sie es gewusst hätte, im Vergleich zu dem ihrer männlichen Kollegen «weit unter Wert» gesunken. In der Fabrik, sagte sie, könnten Mitarbeiter im Jahr 2021 ihren Job verlieren, wenn sie Informationen über ihr Gehalt preisgäben. Erst 1998 erfuhr Frau Ledbetter durch eine anonyme Nachricht, dass sie tatsächlich viel weniger verdiente als Männer in derselben Position. (…)

 
 

SK-news

Carla Bley – Die sanfte Subversive (1) Die Ideengeneratorin

14.10.2024RadiokollegÖ1Thomas Mießgang —   –  Details

Carla Bley

Am 17. Oktober jährt sich der Todestag der US-amerikanischen Komponistin und Pianistin Carla Bley, die ohne Zweifel die bedeutendste Musikerin des modernen Jazz war. Obwohl sie in der harschen Avantgarde der Sixties sozialisiert wurde, war ihr Stil melodischer, gefälliger und von einem gewissen Hang zum Schalk geprägt. Davon künden Plattentitel wie «Escalator over the Hill» oder «Musique mécanique». «Ihre Stücke konnten eine ätherische Schönheit verbreiten,» hieß es in einem Nachruf im britischen «Guardian». «Manchmal trumpften sie auch mit subversiver Dreistigkeit auf. Aber immer waren sie von einer Grandeur gekennzeichnet, die nie ins Prätentiöse abglitt – eine Qualität, die auch ihr ökonomisches Klavierspiel charakterisierte.» — Carla Bley, die als Lovella May Borg in Kalifornien geboren wurde, fädelte sich auf schräge Weise ins Jazzgeschehen ein: Sie begann als cigarette girl und Fotografin im Club Birdland, wo sie den Pianisten Paul Bley kennenlernte und bald darauf heiratete. Er war der erste, der ihre Talente erkannte und förderte: Auf seinem Album «Barrage» aus dem Jahr 1964 hat Carla Bley alle Stücke komponiert. Aber auch zahllose andere Jazz-Großmeister nahmen ihre Kompositionen auf und zementierten damit ihren Ruhm, noch bevor sie ein eigenes Album veröffentlicht hatte. Mit der seinerzeit auf drei LP›s veröffentlichten ›Jazz-Oper› «Escalator over the Hill» war auch dies geschafft und von nun an gehörte Carla für Jahrzehnte zu den ganz großen Namen des Jazz, spielte in Permanenz auf den großen Festivals und brachte rund zwei Dutzend Alben heraus. Wo ihre Fähigkeiten lagen, hat sie selbst unmissverständlich klar gemacht: «Ich bin zu 99 Prozent Komponistin und zu einem Prozent Pianistin.»

 
 

Audioplayer

SK-xxhehitt