Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

A Night at the Opera / Marx Brothers u.a.

20.10.2024HinterzimmerÖ1Julia Reuter und Matthias Däuble – Michael Blees —   –  Details

Marx Brothers

Ein Hinterzimmer steht üblicherweise für einen Ort abseits der Öffentlichkeit, im Ö1 Hinterzimmer werden jedoch keine unzulässigen Absprachen hinter verschlossenen Türen getroffen. Hier treffen sich wöchentlich Macherinnen und Macher aus Programm und Technik zum entspannten, thematischen Austausch. — In Folge 23 treffen sich Julia Reuter und Matthias Däuble mit Michael Blees, Leiter der Ö1 Opernredaktion, und Robert Pavlecka, langjähriger Ö1 Tonmeister u.a. für zahlreiche Opernübertragungen. Eben jene, seien es von klassischen oder zeitgenössischen Werken, sind ein wesentlicher Bestandteil des Ö1 Programms. Im Gespräch geben die beiden Kollegen einen Einblick, was hinter den Kulissen von Opernübertragungen geschieht, welche Herausforderungen es in Sachen Akustik und Mikrofonierung gibt, oder auch zu welchen unvorhergesehen Situation es live kommen kann.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

Klangspuren 2024. Ein Abend für und mit Gunter Schneider / zum 70. Geburtstag

20.10.2024SupernovaÖ1N.N. —   –  Details

Gunter Schneider

Dieses Jahr feierte eine Größe der Tiroler Musiklandschaft den 70 Geburtstag: Gunter Schneider. Der Musiker, Komponist, Improvisator und Hochschullehrer wurde am 22. April 70 Jahre alt. Geboren 1954 in Bludenz, studierte Gunter Schneider Gitarre und Musikwissenschaft in Innsbruck. Von 1986 bis 2019 unterrichtete er an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Gitarre, Improvisation und Musik der Gegenwart. Scheider lebt mit seiner Frau Barbara Romen-Schneider, die auch seine langjährige musikalische Weggefährtin ist, bei Innsbruck. Die Klangspuren widmeten ihrem langjährigen Wegbegleiter, der es wie kaum ein anderer auch versteht, Musik zu vermitteln, einen Abend im Museum der Völker in Schwaz.

 
 

SK-

David Garrett, 44, Musiker

20.10.2024Hörbar RustradioeinsBettina Rust —   –  Details

David Garrett

Ein Beistelltisch reicht nicht, nicht mal mehr zwei, denn es sind wirklich zahlreiche Preise, die unser heutiger Gast schon überreicht bekam. Von Bambi über Goldene Kamera und Europäischem Kulturpreis bis hin zum Opus Klassik, dabei rechnen wir einige Echos noch gar nicht dazu, sei es drum. — David Garrett, 1980 in Aachen zur Welt gekommen, ist ja noch mittendrin im Musikgeschäft, auch wenn sich diese Branche nicht zuletzt durch die Digitalisierung extrem veränderte, so auch im Bereich der klassischen Musik. Wie genau, kann er uns ja gleich mal aus seiner Perspektive erklären. Hier noch ein paar biografische Daten: Mit vier Jahren beginnt die bis heute andauernde Liebesbeziehung zwischen ihm und der Geige. Mit fünf Jahren gewinnt er bei «Jugend musiziert» einen Preis. Seine Karriere nimmt irre Fahrt auf. 13jährig steht David Garrett bereits exklusiv bei der Deutschen Grammophon unter Vertrag. An jedem Tag seiner Jugend übt er acht Stunden Geige, ein Wunderkind, das bald in London, dann in New York lebt. Und den das Leben natürlich auch mal aus der Bahn schleudert, niemand kann über vier Jahrzehnte nur erfolgreich sein. Was das für vier Jahrzehnte waren und welche Musik er dabei hörte, erfahren wir jetzt von ihm selbst.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

Die Sprache geht verloren, die Seele bleibt. – Der Sound von Dersim

20.10.2024FeatureSWR KulturFritz Schütte —   –  Details

Dersim Türkei

100 Jahre Staatsgründung Türkei — Dersim ist auf keiner Landkarte mehr zu finden. Schon 1937 hat man die Region umbenannt. — Diese türkische Provinz zählt mit 90.000 Einwohnern zu den bevölkerungsärmsten des Landes. Viele Einwohner sind ins Exil gegangen, alleine in Deutschland sollen 300.000 Dersimer leben. — Was aber von Dersim geblieben ist, ist Musik. Uralte Melodien und Instrumente und ihre neuzeitliche Adaption. — Vor allem in Deutschland konnten Dersimer ihre Musik pflegen, aufnehmen und verbreiten. – Fritz Schütte hat sich auf die Suche nach dem «Dersim-Sound» gemacht und seine Protagonisten getroffen.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehi

Der kosmische Kurier – Diagonal zur Person: Hans-Joachim Roedelius (2017)

19.10.2024DiagonalÖ1Thomas Mießgang, Peter Waldenberger —   –  Details

Hans-Joachim Roedelius

Er ist ein Pionier der elektronischen Musik. Doch der mittlerweile 90-jährige, aus Ost-Berlin stammende Musiker, Poet, Bildende Künstler, Fotograf und Filmer denkt keineswegs an eine Schaffenspause. In der DDR ging Roedelius in die Schule, desertierte aus der Nationalen Volksarmee, wurde von der Stasi zu vier Jahren Haft verurteilt, von denen er mehr als zwei absaß.

Seit vier Jahrzehnten lebt er jedoch in Österreich. In der beschaulichen Kurstadt Baden bei Wien erweitert der alte Krautrocker – ein Genre, das er mit Kollegen wie Dieter Moebius oder Brian Eno miterfand – unaufhörlich sein akustisches Imperium. Das Album «Cluster 71», dessen radikale, schwer fassbare Tonsprache 1971 kaum jemand verstand, gilt heute als Meisterwerk und Gründungsmanifest des deutschen Krautrock. Seine raue, zerklüftete Musik, in der man Melodien, Harmonien und Wohlklang vergeblich suchte, ist über die Jahre sanfter geworden.

– – Doch die Verehrung für den Klangarchitekten ist ungebrochen. So nachhaltig, dass man ihm ganze Festivals widmet. Eines, im niederösterreichischen Lunz am See, hat er jahrelang mit seiner erweiterten Künstlerfamilie – mit Klangbastlern, Filmemachern, Poeten und Philosophen – selbst veranstaltet. Und auch Konzerttouren sind für Roedelius selbst in hohem Alter noch nicht passé.

– – Rund 200 Tonträger tragen mittlerweile seinen Namen. Ein tönendes Imperium, das nicht einmal die ergebensten Fans durchmessen können. Mit den besten rund 20 Alben, an denen der Musikschöpfer beteiligt war, könnte man einen ganzen Kanon der elektronischen Popmoderne konstruieren. Hans-Joachim Roedelius hat Diagonal in seinen Kosmos geladen. – – Eine Sendung von Thomas Mießgang und Peter Waldenberger. – – Erstausstrahlung: 24.06.2017

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

In darkness let me dwell – Lieder aus der Finsternis / Merzouga

19.10.2024HörspielDeutschlandfunkMerzouga —   –  Details

Forschungsschiff Polarstern

In darkness let me dwell – Lieder aus der Finsternis – Von Merzouga (Eva Pöpplein und Janko Hanushevsky) – Komposition und Regie: Merzouga – Mit Christian Brückner, Jean Paul Baeck, Bruno Winzen, Ulrike Schwab – Gesang: Tobias Christl – Schlagzeug: Lucas Niggli – E-Bass: Janko Hanushevsky – Redaktion: Sabine Küchler – Produktion: Deutschlandfunk/hr 2016 – Unterstützt durch die Filmstiftung NRW und die AG Ozeanische Akustik des Alfred-Wegener-Instituts — Das Forschungsschiff Polarstern während einer Eisstation mit starken Winden und einer starken Schneedrift.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

Ein Solitär der amerikanischen Moderne — Zum 150. Geburtstag von Charles Yves

19.10.2024Apropos KlassikÖ1Marie-Therese Rudolph —   –  Details

Charles Ives

Als «Urvater der amerikanischen Moderne» ist Charles Ives (1874-1954) in die Musikgeschichte eingegangen, geboren im selben Jahr wie Arnold Schönberg, der – wenn auch mit ganz anderer Entwicklung – als jener Europas gilt. Beide sind bis heute geschätzte Inspirationsgeber von Komponist:innen, Künstler:innen und Veranstalter:innen. — Ives, bereits in jugendlichen Jahren als Organist und Kirchenmusiker aktiv, entschied sich gegen eine berufliche Laufbahn als Musiker, sondern für eine Versicherung zu arbeiten. Seine später gegründete, eigene Agentur sollte zu einer der erfolgreichsten der Ostküste werden. Ives künstlerische Arbeit hingegen wurde erst nach seinem Tod entsprechend anerkannt. Er entwickelte völlig eigenständig, abseits von Schulen und Szenen, seine charakteristische, kompositorische Handschrift: in Form von Collagen reihte er ganz unterschiedliche Abschnitte aneinander, schichtete sie übereinander und schuf so eine Pluralität von in sich geschlossenen Gesetzmäßigkeiten, die miteinander eine oft überraschend lebendige Klangsprache entstehen lassen. Genauso experimentierte er mit Atonalität und Vierteltönen, verpackte Zitate, malte seine Umgebung in Klängen. — Ives wohl bekanntestes und oft zitiertes Werk ist sein Instrumentalstück «The Unanswered Question», in dem drei Gruppen unterschiedliche Tempi spielen und damit drei Dirigent:innen erfordern. Dieses wegweisende Stück (1908, 1930-35) hat zahlreiche Komponist:innen und Wissenschafter:innen zur eingehenden Analyse angeregt. Oder in «Central Park in the Dark» hält Ives 1906 klanglich fest, wie sich der bekannte New Yorker Park dreißig Jahre zuvor angehört haben könnte; also noch vor der Erfindung des Radios und der Omnipräsenz von lärmenden Maschinen. — Anlässlich des 150. Geburtstags präsentieren wir den Solitär Charles Ives und sein Umfeld, in dem sich so unterschiedliche musikalische Ansätze wie der frühe Neoklassizismus von Elliott Carter, die eingängige und bühnentaugliche Musik eines Leonard Bernstein oder der patriotisch motivierte Melodiereichtum eines Aaron Copland finden.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

Vor 80 Jahren: Der jamaikanische Reggae-Musiker Peter Tosh geboren

19.10.2024KalenderblattDeutschlandfunkSimonetta Dibbern —   –  Details

Peter Tosh

Peter Tosh — Rebell des Reggae — ange ging Peter Tosh gemeinsame Wege mit Bob Marley, dem er das Gitarrespielen beigebracht hatte. Doch Tosh war rebellischer, radikaler – und auch mit seinen Solo-Alben erfolgreich. Vor 80 Jahren kam er in Jamaika zur Welt. — So berühmt wie sein langjähriger Bandkollege Bob Marley wurde Peter Tosh nie. Er war ein Hitzkopf, ein Künstler mit politischen Visionen. Manche nennen ihn Vater des Reggae.

 
 

Audioplayer

SK-xxhehitt

Jasmin und Osama – bewegte Geschichte eines israelisch-palästinensischen Künstlerpaares

19.10.2024HörbilderÖ1Eva Schobel —   –  Details

Jasmin und Osama

Jasmin Avissar wurde Tänzerin und Choreographin, Osama Zatar wurde Bildhauer, der Waffen in Werkzeuge verwandelt. Die beiden lernen einander in einem Tierheim bei Jerusalem kennen und lieben, wo sie beide jobben. Sie legal, er illegal.

Er ist für die Hunde zuständig, sie für die Katzen.

Als Anfang der 2000er Jahre die Mauer zwischen Israel und dem Westjordanland gebaut wird, heiraten sie von einem Tag auf den anderen. Osama darf trotzdem nicht in Israel bleiben. Kurzentschlossen zieht sie mit ihm nach Ramallah. Aber der Grenzübertritt am Checkpoint wird immer gefährlicher. Jasmin und Osama emigrieren nach Deutschland, wo Jasmins Mutter herkommt. Doch der staatenlose Palästinenser erhält auch hier keine Arbeitsgenehmigung. Nachdem Osama 2008 zur Ausstellung «overlapping voices» mit palästinensischen und israelischen Künstlern ins Essl-Museum in Österreich eingeladen wird, zieht das Paar nach Wien. Fast 15 Jahre verbringen Jasmin und Osama hier zusammen. Sie haben eine gemeinsame Tochter. Jasmin hat inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft, Osama wartet noch immer auf die österreichische.

Heute gehen die beiden privat getrennte Wege, aber politisch sind sie d›accord. Beide engagieren sich für den Frieden im Nahen Osten. Sie auf ihre und er auf seine Weise.

«Jasmin und Osama: Ein Stück des Weges gemeinsam.

– Die bewegte Geschichte eines israelisch-palästinensischen Künstlerpaars.»

– Gestaltung: Eva Schobel Ton: Ralph Gabriel und Anna Kuncio – Gesprochen haben: Angelika Lang, Jörg Stelling, Till Firit Redaktion: Eva Roither

 
 

SK-hehitt

Abgründige Lieder – Milva canta Brecht, Brigitte Fassbaender singt Hugo Wolf

19.10.2024Le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian Scheib —   –  Details

Milva

Brigitte Fassbaender trifft Milva — Zweimal «Grande Dame» heute in le week-end und beide werden uns ordentlich herausfordern. Ob sich die beiden großen Künstlerinnen je getroffen haben, wissen wir nicht. Es ist so unwahrscheinlich, wie es auch hätte stattfinden können. Die Sängerinnen Brigitte Fassbaender und Milva treffen einander heute in «le week-end». — Auch wenn es sich um zwei selbstbewusste «Grande Dames» handelt, sie holen sich für ihre musikalischen Vorlagen Männer ins Boot, eben Hugo Wolf und Bertolt Brecht. Aber die Zusammenhänge sind noch komplexer: Hugo Wolf wiederum braucht die Gedichte des Poeten Eduard Mörike, um 1888 in einem kalten Winterdomizil in einen wahren Schaffensrausch zu verfallen. Bertolt Brecht wiederum brauchte Komponisten wie Kurt Weill und Hanns Eisler, damit seine Texte den richtigen Ton finden — Die Sängerin Milva war mit ihrer ersten Teilnahme beim San Remo-Lieder-Wettbewerb im Jahr 1961 zum Star geworden, hatte aber schnell begonnen, ihrer Schlagerkarriere eine sehr spezielle, politisch linkslastige und künstlerisch die Herausforderung suchende Richtung zu geben. Schon seit Mitte der 60er Jahre spielt und singt sie bei Giorgio Strehler am Piccolo Teatro in Mailand und dort standen legendär gewordene Brecht Aufführungen auf dem Programm. 1956, kurz vor seinem Tod, schreibt Bertolt Brecht der Belegschaft dieses Theaters einen Brief, nachdem er Giorgio Strehlers Inszenierung der Dreigroschenoper gesehen hatte: «Lassen Sie mich noch einmal für die exzellente Aufführung meiner Dreigroschenoper danken,» schreibt Bertolt Brecht, «die sie unter ihrem großen Regisseur gegeben haben. Feuer und Kühle, Lockerheit und Exaktheit zeichnen diese Aufführung vor vielen aus, die ich gesehen habe.» Und dann lädt er die italienische Theatertruppe zu sich nach Berlin ein an jenes Theater, an dem die Dreigroschenoper uraufgeführt worden war. In diesem Umfeld lernte Milva ein paar Jahre später die Kunst von Brecht, Weill und Eisler kennen und blieb der Interpretation dieser Lieder über Jahrzehnte treu. — Keine und keiner singt wie Brigitte Fassbaender: Sie formt und färbt ihre Vokale stets sinnlich und intelligent, so dass sich mit jedem dieser Vokale, einem einzelnen a oder einem o, wenn sie uns ausgerechnet anhand des Klanges eines solchen «a» oder «o» etwas erzählen will, ganze Gefühls- und Gedankenwelten öffnen. Seit 1995 singt Brigitte Fassaender nicht mehr öffentlich, seither hat sie über 80 Inszenierungen als Regisseurin auf die Bühnen gebracht, wirkte als Intendantin und Autorin.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

‹Blasse Stunden/Blijedi sati› von Manuela Tomic

19.10.2024Ö1 HörspielÖ1Andreas Jungwirth —   –  Details

Manuela Tomic

Beim renommierten Medienfestival «Prix Europa» in Berlin wurde vergangenes Wochenende das Ö1 Hörspiel «Blasse Stunden/Blijedi sati» von Manuela Tomic in der Regie von Andreas Jungwirth in der Kategorie IRIS als «bestes europäisches Medienprojekt zum Thema Identität, Diversität und Inklusion» ausgezeichnet. Bereits Anfang Oktober wurde diese Produktion in der 76. Ausgabe des renommierten Medienpreises «Prix Italia» in der Kategorie «Radio and Podcast Drama» als bestes Hörspiel ausgezeichnet. Ö1 wiederholt deshalb dieses doppelt prämierte Werk. — Der Prix Europa zeichnet jedes Jahr die besten europäischen Medienproduktionen aus. Seit seiner Gründung 1987 hat er sich zu einer paneuropäischen Plattform für Qualitätsjournalismus entwickelt, die sich für den Zusammenhalt und ein europäisches Miteinander einsetzt. Ursprünglich vor zwanzig Jahren als Fernsehpreis gegründet, wurde die Teilnahme am Prix Europa IRIS heuer erstmals auf alle Mediengattungen ausgeweitet – und das Medium Audio setzte sich in diesem Fall also sowohl gegen das bewegte Bild, als auch gegen die digitalen Medien durch.

 

Die multidimensionale Erzählweise von «Blasse Stunden/Blijedi sati», diesem Hörspiel als Roadmovie in die Vergangenheit über Generationen- und Sprachgrenzen hinweg, gab den Ausschlag für die Jury die aus Diversitätsexperten und – expertinnen aus öffentlich-rechtlichen Medienhäusern aus ganz Europa bestand. Frederieke Leeflang, niederländische Juryvorsitzende des öffentlich-rechtlichen NPO, betonte bei der Preisvergabe die Notwendigkeit Geschichten zu Diversität und Inklusion in diesen zunehmend schwieriger werdenden Zeiten zu berichten. Der Preis fördere die Aufmerksamkeit für das Thema im europäischen Kontext, um so einen Beitrag zu Gleichheit und gegenseitigem Verständnis zu fördern. — Das Hörspiel erzählt die autobiografische Geschichte der Autorin Manuela Tomic, die 1988 in Sarajevo geboren wurde und als Kind mit ihren Eltern vor dem Bosnienkrieg fliehen musste. — In «Blasse Stunden» muss die Protagonistin Mira, verkörpert von Schauspielerin Marie-Luise Stockinger, zur Beerdigung ihres Großvaters Ivo nach Bosnien, in ihr «fremdes» Heimatland, zurückkehren. Mitten in der Nacht steigt sie in Völkermarkt in Südkärnten mit ihrer Familie ins Auto und fährt nach Bosnien. Erinnerungen an das Leben vor dem Krieg, die Flucht und Geschichten über das Ankommen im fremden Land werden sowohl im Sekundenschlaf als auch in wachen Reflexionen verhandelt. — In der Begründung der Jury heißt es: «›Blasse Stunden› behandelt auf großartige Weise mehrere schwierige menschliche Probleme gleichzeitig, indem es die Auswirkungen des Bosnienkriegs auf eine bestimmte Familie untersucht. Dies geschieht durch eine poetische Erzählung, die sich sowohl der deutschen als auch der serbokroatischen Sprache bedient und so ein Sprachmosaik schafft, das zu einem wirklich einzigartigen Hörerlebnis führt. Es bewegt sich sowohl zeitlich als auch räumlich vorwärts und rückwärts und hüllt den Zuhörer in eine eindringliche Geschichte ein. Diese vielschichtige Geschichte mit wichtigen Themen wie Krieg, Exil und Migration ist zugleich außerordentlich persönlich und verletzlich. Sie ist unglaublich wertvoll wegen ihres historischen und politischen Kontexts, aber im Kern ist,Blasse Stunden› eine Geschichte über kulturelle Identität, Familientraumata und Familienbeziehungen und daher ein zutiefst nachvollziehbares Kunstwerk.» — In der ORF-Produktion aus dem Jahr 2023 wirken mit: Marie-Luise Stockinger (Mira), Ljubisa Lupo Grujcic (Vater), Sandy Lopicic (Dedo Ivo), Ana Stefanovic Bilic (Mutter) und Luka Vlatkovic (Tankstellenwart). Übersetzung: Theresa Grandits, Davor Frkat, Technik: Elmar Peinelt und Manuel Radinger, Regie: Andreas Jungwirth.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt