Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Der mit dem Bass tanzt / Der vielfältig kreative Kontrabassist Matthias Bauer

31.08.2024Atelier neuer MusikDeutschlandfunk KulturDietrich Petzold —   –  Details

Matthias Bauer

Ein ausgeprägt körperlich-rhythmischer Zugriff und oft auch ein äußerst präziser, ja musikalischer Einsatz von Sprache prägen das expressive Spiel des Kontrabassisten Matthias Bauer. 1959 geboren im thüringischen Sonneberg, lebte und wirkte er bisher in Berlin, Lyon, Köln und wieder Berlin. Ulrich Gumpert, Bill Dixon, Sven-Åke Johansson, Georg Katzer oder auch Evan Parker waren wichtige Arbeitspartner für ihn. Insbesondere bei solistischen Aufführungen eigens für oder von ihn geschriebener Werke ist seine Erfahrung mit dem Tanztheater deutlich erkennbar. Aber auch als Ensemblemitglied bei Produktionen neuer Musik ebenso wie in kammermusikalischer Improvisation steht Bauer seit Langem für strikte Unverwechselbarkeit. Autor Dietrich Petzold skizziert das immens breite Spektrum dieses komponierenden Improvisators.

 
 

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Zu Gast: The Lords / DT64 1989

31.08.2024Aus den ArchivenDeutschlandfunk KulturMichael Meyer, Margarete Wohlan —   –  Details

The Lords

DT64 war seit 1964 das Jugendprogramm des DDR-Rundfunks und von 1986 bis Mai 1993 ein eigenständiger Sender. — Die Lords sind die weltweit dienstälteste Band, noch vor den Rolling Stones. Gegründet 1959 in West-Berlin, mit Hits wie «Shakin› All Over» und «Glory Land» und Auftritten im legendären Beat-Club und im Hamburger Starclub. Diese Beat-Pioniere werden im Wendejahr 1989 vom ostdeutschen Jugendsender interviewt – Anlass ist die Tour der Urgesteine aus dem Westen mit den Puhdys, zwei Kultbands, die 1989 gemeinsam durch die DDR rocken. Auch das ein Thema im entspannten Gespräch mit Moderator Michael Meyer, nur unterbrochen von der Lord-Musik. Ab und zu kommt lediglich hoch, dass beide Seiten in unterschiedlichen Welten groß geworden sind, so bei der Frage: «Wenn man eure Titel so hört, die klingen alle so unheimlich freundlich. Wofür seid ihr und wogegen?» – Darauf die Antwort: «Wir sind gegen die Aggressionen und für die Freundlichkeit.»

 
 

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Bananen-Heinz – Ror Wolf / Reihe: Wirklichkeit im Radio (1983)

31.08.2024FeatureDeutschlandfunk KulturRor Wolf —   –  Details

Ror Wolf

«Was soll ich Ihne saache…» – Bananen-Heinz aus Hessen ist Hausierer und fliegender Händler, vor allem aber: ein begnadeter Sprachperformer. — «Ich hab mehr Verdruss gehabt wie gut», sagt Heinz B., geboren 1903 als Sohn eines Friseurs. Das, was man ein abgesichertes bürgerliches Leben nennt, hat er nie kennengelernt. Der Erste Weltkrieg verhindert seine Berufsausbildung; er wird Hilfsarbeiter, Hausierer, fliegender Händler. Er hat gelernt, mit Worten zu überleben, für eine Weile ist er Herrscher aller Bananen – und im nächsten Moment wieder der Ausgesperrte und Herumgeschubste. Seine hessische Suada, vom Autor in vielen Begegnungen aufgezeichnet, war ein wichtiges «Existenzmittel» des fliegenden Händlers, der mit 80 Jahren dann von Fürsorge lebte. — or Wolfs Fußballstücke waren Meilensteine des O-Ton-Hörspiels. Im Anschluss an sie entstand die Collage «Bananen-Heinz».

Reihe: Wirklichkeit im Radio — Bananen-Heinz Von Ror Wolf Regie: der Autor Ton: Birgit Rahmsdorf Produktion: HR 1983 Länge: 46›13 Eine Wiederholung vom 25.01.2019 aus dem Dlf Kultur

 
 

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100 Jahre Radio – Tony Schwartz. Archivar menschlicher Klänge

31.08.2024HörbilderÖ1Dieter Wulf —   –  Details

Tony Schwartz

Alltagstöne können Geschichte(n) erzählen, vor allem dann, wenn die Aufnahmen viele Jahrzehnte alt sind. — Mitte der 1940er Jahre zieht der Amerikaner Tony Schwartz mit einem Tonbandgerät los, um Geräusche einzufangen: Kinderspiele auf den Straßen von New York, das Klappern der Schuhmacher, die Hörner der Ozeanriesen im Hafen. Der Werbetexter Tony Schwartz porträtiert vornehmlich seine unmittelbare Nachbarschaft, schickt die Bänder an unbekannte Adressaten in verschiedenen Ländern, und bittet um deren Tonaufnahmen. «Wie klingt die Welt bei Euch?», fragt er – die Antworten kommen in Form von 50.000 Volksliedern, Gedichten oder Sprüchen. — Das daraus entstehende Tonarchiv nützt Tony Schwartz überaus erfolgreich in seinem Beruf in der Werbebranche. 1964 entscheidet einer seiner Fernsehspots vermutlich die Wahl zwischen den Präsidentschaftskandidaten Lyndon B. Johnson und Barry Goldwater. In der Folge kommen Senator Kennedy, Jimmy Carter oder Bill Clinton zu ihm nach Hause und lassen sich von ihm beraten. — Der Featureautor Dieter Wulf hat Tony Schwartz 2006, zwei Jahre vor seinem Tod, in New York besucht.

 
 

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Die Baumschule, Lektion 2/ Der Vogel als Prophet

31.08.2024Le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian —   –  Details

Vogel als Prophet

Mit Musik u.a. von Henry Purcell, Richard Wagner, Albert Roussel, Robert Schumann und den Beatles. — Wie sehr ein nordeuropäischer Zauberwald von Vogelstimmen und Waldwesen geprägt sein kann, lässt sich bei Richard Wagner nachhören. Es geht um den Ring des Nibelungen und in all den bösen Absichten und tödlichen Kämpfen genießt Siegfried einen Moment der Ruhe. Zuvor wird Siegfried und Fafner der Tod gewünscht, danach bringt Siegfried den Lindwurm Fafner tatsächlich um. Was übrigens dazu führt, dass Siegfried plötzlich die Vögel verstehen kann. Aber zurück zum davorliegenden Moment der Ruhe. «Waldweben» nennt Richard Wagner diese Passage, Siegried genießt die Ruhe und lauscht einem Vogel. Dass er dessen Gesang mit seinem Horn nachzuahmen versucht, hat dann allerdings böse Folgen. Aber damit wären wir schon wieder bei der Nachgeschichte. — Ohne Wurzeln aber wächst gar nichts, kein Baum oder sonstiges Gesträuch. Manchen Wurzeln aber können die Menschen sogar noch mehr abgewinnen, als Dankbarkeit für das Gewächs. Im 17. Jahrhundert fand ein interessanter Kulturtransfer statt: Ein Armenier brachte Samen mit nach Südeuropa, Samen, aus deren Gewächsen dann ein reger Handel mit der aus den Wurzeln gewinnbaren roten Farbe wurde. Und natürlich haben auch Färberwurzelsammler eigene Lieder. — Letzte Woche schon und auch heute wieder streift le week-end durch die Natur, studiert oder bewundert Bäume, findet sich wieder in ganzen Wäldern. Und oft zwitschern die Vögel. Daraus geschlussfolgert: Es war fast immer Frühling oder Sommer. In den meisten Klimazonen aber will oder muss die Natur auch jahreszeitenbedingt auch mal rasten, der französische Komponist Albert Roussel erzählt zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Winter im Wald. Kälte macht sich breit und Ruhe kehrt ein, zumindest bis Albert Roussel einen eisigen Wintersturm über den gefrorenen Wald blasen lässt. — Heiß werden lässt es zum Finale aber Shirley Bassey. Sie ist der Baum, und zwar derjenige, der atmen will, frei, «let me breath», singt sie. Weil das nämlich eigentlich ein Abschiedslied ist, «And I kiss your sorry ass goodbye.», singt sie, «What would I miss? There›s nothing I can think of.» Aber ausnahmsweise ist das Symbol Baum und das Ende einer Liebe in einem Lied keinerlei Grund für Introspektion oder gar Resignation, sondern für genau das Gegenteil. «Let me climb the living tree», singt sie. Weil dort ist es besser. Mit der musikalischen Energie von 007 und der Rabiatheit eines Aufbruchs in eine bessere Zukunft: «The Living Tree» mit ShirleyBassey. —

 
 

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Drinnen, bei mir, bin ich sehr traurig – Joseph Roths Lebensgeschichte als Hörspiel

31.08.2024Ö1 HörspielÖ1N.N. —   –  Details

Joseph Roth

«Drinnen, bei mir, bin ich sehr traurig. Joseph Roth». Von Helmut Peschina. — Man kennt seine Schriften, aber kaum seine Lebensgeschichte. — Der Joseph-Roth-Kenner und Hörspielautor Helmut Peschina hat für Ö1 aus Originalquellen ein biografisches Joseph-Roth-Hörspiel verfasst, das Roths Lebensgeschichte erzählt und ein besseres Verständnis seiner Werke ermöglicht. Von Brody in Ostgalizien über Lemberg, Wien, Berlin bis ins Hotel Foyot in Paris folgt das Hörspiel Roths Lebensweg. Anders als im dokumentarisch verpflichteten Feature wird im Hörspiel die «innere Wahrheit» Roths deutlich. «So scharf und genau seine Beschreibungen auch sind, indezent oder indiskret sind sie nie. Er litt mit seinen Geschöpfen, er verurteilte sie nie. Aber er tauchte sie in das klare Licht, in dem alle Details deutlich werden. Er liebte die Anmut mehr als den Tiefgang und hatte Charme genug, um auf die Gewichtigkeit verzichten zu können. Leicht gab sich die Weisheit Joseph Roths, gelassen und heiter». (Marcel Reich-Ranicki). — Roth wird von vielen noch immer nur als verklärter Monarchist eingeschätzt und nicht als der scharf und klar denkende politische Autor, der sich in seinen Aufsätzen und Feuilletons gegen Verfolgung, Ausbeutung und politischen Terror stark machte. Seine unzähligen Feuilletons – er war einer der bestbezahlten Feuilletonisten seiner Zeit – sind von einem Großteil der Leserschaft noch immer unentdeckt. — Ende Jänner 1933 verließ Roth Deutschland, um nach Frankreich zu emigrieren: «Es ist Zeit, wegzugehen. Sie werden unsere Bücher verbrennen und uns damit meinen. Wenn einer jetzt Jakob Wassermann heißt oder Alfred Döblin oder Roth, darf er nicht länger abwarten. Wir müssen fort, damit es nur die Bücher sind, die in Brand gesteckt werden». Diese bedrohliche Zukunftsvision der Bücherverbrennung, bezugnehmend auf Heinrich Heines Äußerung «… wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen», soll Joseph Roth im Kreise von Freunden und Bekannten im Juni 1932 in einem seiner Berliner Stammlokale ausgesprochen haben. Drei Monate nach Roths Tod im Mai 1939 beginnen die Nationalsozialisten einen Krieg, der ein Weltkrieg werden wird, und in dem seine Frau Friedl und alle seine Verwandten umgebracht werden. — Mit Christiane von Poelnitz, Falk Rockstroh, Katharina Lorenz, Ulrich Noethen, Katharina Stemberger, Johannes Silberschneider, Joseph Lorenz, Erwin Steinhauer und Michael Rotschopf. Musik: Max Nagl, Ton: Anna Kuncio und Manuel Radinger. Regie: Harald Krewer (ORF 2019)

 
 

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Orbis Tonorum – Kammermusikfest Lockenhaus 2024

31.08.2024Apropos KlassikÖ1Stephanie Maderthaner —   –  Details

Lockenhaus Landschaft

Kammermusikalisches aus Lockenhaus— In diesem “Apropos Klassik” wenden wir uns einer Fülle weiterer Aufnahmen zu, die beim Kammermusikfest Lockenhaus 2024 aufgezeichnet wurden. Stand letzte Woche auf diesem Sendeplatz das Trio Gaspard im Mittelpunkt, so ist es dieses Mal der Pianist und Komponist Fazil Say. Mit gleich vier Werken wird der türkische Ausnahmepianist vertreten sein. Neben dem Trio Gaspard, das auch in diesem Konzerttermin wieder aufritt, spielt das Castalian String Quartet ein einsätziges Schubertwerk sowie das Streichquartett “Kreutzer- Sonate” von Janácek. Der finnische Pianist und Komponist Olli Mustonen ist mit einer Eigenkomposition zu erleben und die Sopranistin Anna-Lena Elbert wird sich, begleitet von Raúl da Costa am Klavier, Liedern von Samuel Barber zuwenden.

 
 

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Offenbach goes Jazz + Thomas Gansch

31.08.2024Ö1 JazznachtÖ1Christian Bakonyi —   –  Details

Thomas Gansch

Offenbach / Gansch — Nach der Ausstrahlung von «Les Contes d›Hoffmann» übernimmt die Ö1 Jazznacht mit Jazzversionen von Jacques Offenbachs Musik u.a. mit Klängen von Charlie Barnet und Horst Jankowski und einer kleinen Vorschau zu Jazz im Wiener Konzerthaus mit einem Ausschnitt des Konzerts von Thomas Gansch und Alegre Corrêa stattgefunden im Juni 2024. Highlights davon werden ab 01:03 Uhr zu hören sein.

 
 

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Nick Cave vs. Britpop Leftovers

30.08.2024Sounds & StoriesradioeinsMichael Lücke —   –  Details

Nick Cave

Mit ›Wild God› veröffentlichen Nick Cave And The Bad Seeds heute ihr 18. Studioalbum, auf das die Fans fünf Jahre warten mussten. Dazwischen lag mit ‹Carnage› (2021) noch ein elegisches Album, das Cave im Alleingang mit seinem Partner Warren Ellis veröffentlicht hatte, und das musikalisch an die letzten Alben mit den Bad Seeds, (›Ghosteen› und ›Skeleton Tree›), anknüpfte. — Trotz seines vielversprechenden Albumtitel gehört auch das neue Werk ›Wild God› in genau diese Reihe. Es ist spirituell motiviert, behandelt ebenso wie seine Vorgänger Schmerz und Verlust, und ist näher an Gospel,- denn an Rock-Musik orientiert. — «– Am kommenden Sonntag enden die diesjährigen Sommersonntage von radioeins mit der Top 100 der besten Britpop-Songs. Zusätzlich befeuert durch das Oasis-Comeback dürfen wir nochmal 10 Stunden lang in das Lebensgefühl der 90er-Jahre eintauchen. Und da Britpop das musikalische Füllhorn der 90er darstellte, konnte eine Top 100 im Fall von Britpop einfach nicht ausreichen, für die vielen tollen Lieder, die zwar gewählt wurden, sich aber nicht platzieren konnten. Doch dafür gibt es heute Abend die hörenswerten Leftovers, die Moderator Michael C. Lücke als zusätzliche Inspiration für den letzten Sommersonntag in diesem Jahr zusammengestellt hat.

 
 

SK-