Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Anmaßend genial – Anton Bruckner zum 200. Geburtstag (1/5)

02.09.2024MusikstundeSWR KulturChristoph Vratz —   –  Details

Anton Bruckner

Er konnte über sich selbst lakonisch schimpfen: «Ich Esel!!!». Er wusste, dass er mit seiner Musik völlig neue Wege beschritt und dass er damit provozierte. Zu Lebzeiten sah er sich stets vehementer Kritik ausgesetzt, Erfolge stellten sich erst in der zweiten Hälfte eines nie geradlinigen Lebens ein. Heute zählt Anton Bruckner zu den sinfonischen Klassikern der Romantik, doch immer noch halten sich hartnäckige Klischees über ihn: untertänig, unbeholfen, unverstanden. Bruckners Genialität wirkt verstörend, besonders in einem Zeitalter, das zunehmend kurzgetaktet scheint. Gerade deshalb aber besitzt seine Musik die Kraft einer Gegenstromanlage.

Bruckner in Bildern und Karikaturen. Er konnte über sich selbst lakonisch schimpfen: «Ich Esel!!!». Er wusste, dass er mit seiner Musik neue Wege beschritt und dass er damit provozierte. Zu Lebzeiten sah er sich stets vehementer Kritik ausgesetzt. Heute zählt Anton Bruckner zu den sinfonischen Klassikern der Romantik, doch immer noch halten sich hartnäckige Klischees über ihn: untertänig, unbeholfen, unverstanden. Bruckners Genialität wirkt verstörend, besonders in einem Zeitalter, das zunehmend kurzgetaktet scheint. Gerade deshalb aber besitzt seine Musik die Kraft einer Gegenstromanlage.

 
 

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Wie die DDR bis heute nachwirkt – Matthias Jügler

02.09.2024Im GesprächDeutschlandfunk KulturHeise Heise —   –  Details

Matthias Jügler

Als Jugendlicher war er in einer Graffiti-Crew und eher haltlos, erzählt der Schriftsteller Matthias Jügler. Ein Freund schlug ihm damals vor: Liest Du ein Buch, kriegst Du eine Spraydose. Seitdem ist Jügler leidenschaftlicher Leser. — In seinem Roman „Maifliegenzeit“ erzählt der Schriftsteller Matthias Jügler von geraubten Kindern in der DDR. Im Osten der Republik verübeln ihm das nicht wenige.

 
 

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2. September 1859: Bisher stärkster registrierter Sonnensturm

02.09.2024ZeitZeichenWDR 3Martin Herzog —   –  Details

Carrington-Ereignis

Polarlichter leuchten fernab der Pole, Telegrafen spielen verrückt, Stromleitungen brennen. Ursache ist ein Himmelsereignis: der bisher stärkste registrierte Sonnensturm. — Am 2. September 1859 steht Richard Christopher Carrington wie gewohnt in seinem Garten und schaut durch sein Teleskop. Schon seit 1853 zeichnet der Engländer systematisch seine Beobachtungen auf der Sonnenoberfläche auf. Plötzlich sieht er zwei Aufhellungen an einer Sonnenflecken-Gruppe, die er noch nie zuvor gesehen hat. Aber schon wenige Minuten später ist das außergewöhnliche Schauspiel vorbei. — Carrington ist nicht der einzige, der an diesem Tag staunt. In Caracas, Honolulu und Athen ist der Himmel von Polarlichtern erleuchtet, die – wie er Name schon sagt – gewöhnlich nur in nördliche Regionen zu sehen sind. Und als die Lichter in vollem Glanz erscheinen, spielen die Telegraphen verrückt: Die einen verschicken Meldungen, ohne dass sie an Batterien angeschlossen sind, bei den anderen entzündet sich ein Papier, das die Signale aufzeichnet. — Die Vermutung liegt nahe, dass die merkwürdigen Ereignisse mit dem Blitzen zusammenhängen, die Carrington beobachtet hat. Dieser mahnt zunächst mit akademischer Zurückhaltung, dass «eine Schwalbe noch keinen Sommer machen». Doch bald schon ist klar, dass er eine Sensation dokumentiert hat. Es ist zum ersten Mal, dass auf der Erde massive Einflüsse gesehen werden, die eindeutig auf die Sonne zurückzuführen sind. — Seine Beobachtungen gehen als Carrington Event in die Wissenschaftsgeschichte ein und begründen die Sonnenforschung.

 

 
 

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Arbeiter streiken, während Israelis über Geiselmorde wütend sind

02.09.2024NewsThe New York TimesPatrick Kingsley —   –  Details

Demonstranten blockierten

Ein Arbeitsstreik in weiten Teilen des Landes war Ausdruck der Empörung über den Tod von sechs Geiseln in Gaza. Am Sonntagabend forderten Tausende Demonstranten, dass Israel einen Waffenstillstand und einen Geiselnahme-Deal mit der Hamas abschließt. — Demonstranten blockierten am Montag eine Straße in der Nähe des Kibbuz Yakum in Israel und forderten eine Einigung zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. — Einige Lehrer, Kommunalangestellte, Verkehrsarbeiter und andere in ganz Israel legten am Montagmorgen ihre Arbeit nieder. Der Arbeitsstreik aus Protest gegen die Kriegsstrategie der Regierung im Gazastreifen machte deutlich, wie groß die Spaltung unter den Israelis ist, die auf die Weigerung ihrer Politiker zurückzuführen ist, einem Waffenstillstand mit der Hamas zuzustimmen. In einem breiten Ausdruck regierungsfeindlicher Opposition schlossen sich Gewerkschaftsführer und Wirtschaftsbosse zusammen, um den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu drängen, einem Waffenstillstand in Gaza zuzustimmen, der die Freilassung von Dutzenden von Geiseln ermöglichen könnte, die dort noch immer von der Hamas festgehalten werden. Der Streik erfolgte einen Tag, nachdem das israelische Militär bekannt gegeben hatte, es habe die Leichen von sechs Geiseln aus Gaza geborgen. Es handelt sich um die jüngsten Geiseln, die fast elf Monate nach ihrer Entführung bei den von der Hamas angeführten Angriffen am 7. Oktober, die den Krieg auslösten, tot aufgefunden wurden. (…)

 
 

SK-news

Präzises Zusammenspiel in schillernden Klangfarben – Das Quantum Quintett

02.09.2024EinstandDeutschlandfunk KulturMiriam Stolzenwald —   –  Details

Quantum Quintett

In Lübeck machen derzeit fünf zielstrebige Bläserinnen und Bläser von sich reden, die das Publikum mit ihrem farbenreichen, lebendigen Spiel begeistern. Vor kaum zwei Jahren gegründet, wurde das Ensemble bereits für seine Brillanz, die stilistische Bandbreite des Repertoires und sein sicheres Zusammenspiel ausgezeichnet. Der musikalische Dialog ist für das internationale Ensemble eine besondere Herausforderung: Der Oboist Ding Zhang kommt aus China, die Fagottistin Beatriz Ferreira aus Portugal, Carlota Vallejo Sánchez ist für das Hornstudium aus Spanien nach Lübeck umgezogen, die Klarinettistin Anaëlle M›Barek ist aus Frankreich, und die Flötistin Alisa von Rohden hat deutsche und thailändische Wurzeln. Gemeinsam erobern sie die Quintettliteratur von Reicha und Nielsen, Ligeti und Kurtág. Aktuell bereitet sich das Quantum Quintett auf den Internationalen Musikwettbewerb der ARD vor. —

 
 

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Tötung einer israelisch-amerikanischen Geisel löst in den USA große Trauer aus

02.09.2024NewsThe New York TimesIsabelle Taft und Soumya Karlamangla —   –  Details

Hersh Goldberg-Polin

Hersh Goldberg-Polin war einer der Geiseln, deren Leichen am Samstag gefunden wurden. Viele erinnern sich an ihn als fröhlichen und gut gelaunten Menschen – der später zu einem Symbol der Hoffnung wurde. — Hersh Goldberg-Polin liebte Fußball und Musik. Er war neugierig, respektvoll und interessierte sich leidenschaftlich für Geographie und Reisen, so seine Mutter. Er wurde in der Bay Area geboren und zog mit 8 Jahren nach Israel. — Etwa 15 Jahre später war er einer der international bekanntesten Geiseln unter den 240 Geiseln, die am 7. Oktober von der Hamas gefangen genommen wurden. Monatelang flehten seine Eltern darum, ihren Sohn und die anderen Geiseln nach Hause zu bringen. — Er gehörte jedoch zu den sechs Geiseln, deren Leichen am Wochenende in einem Tunnel in Gaza gefunden wurden. In einer Erklärung sagte Präsident Biden, sie seien von der Hamas getötet worden. — «Mit gebrochenem Herzen muss die Familie Goldberg-Polin den Tod ihres geliebten Sohnes und Bruders Hersh bekannt geben», hieß es in einer Erklärung seiner Familie. Familienmitglieder lehnten es ab, für diesen Artikel interviewt zu werden, und baten um Privatsphäre. — Eine Mahnwache am Columbus Circle am Sonntagabend, nachdem in Gaza sechs Geiseln tot aufgefunden wurden, darunter Hersh Goldberg-Polin, der auf dem Plakat abgebildet ist (…)

 
 

SK-news

Am Tisch mit Hans Hütt, ‹175er?›

02.09.2024Doppelkopfhr2 kulturKlaus Walter —   –  Details

Hans Hütt

Vor 30 Jahren wurde der Paragraf 175 abgeschafft, der Sex zwischen Männern als «widernatürliche Unzucht» unter Strafe stellte. Aus diesem Anlass erzählt der Berliner Autor und (Ex-)Aktivist Hans Hütt aus seinem Leben mit und ohne den sogenannten Schwulenparagrafen. — Hütt, Jahrgang 1953, hat die Vorher/Nachher-Erfahrung, hat also die Verfolgung und Repression in den 60ern und 70ern noch erfahren, aber auch die Liberalisierung mit der Schwulenbewegung in den 70ern bis hin zur Ehe für alle. Er hat die Aids-Krise und den damit verbundenen politischen Backlash miterlebt und schließlich die Abschaffung des §175. — Im Doppelkopf spricht Hans Hütt über die deutsche Kontinuität der Homophobie von Bismarcks 1871 über die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus hin zur Bonner Republik – und zur DDR, die den Paragrafen etwas liberaler handhabte als die BRD. Hütt erzählt von den verheerenden Auswirkungen des Gesetzes vor allem für homosexuelle Männer, aber auch, gerade zur NS-Zeit, für Frauen. Er schildert sein zähes Coming Out als Pfarrersohn in der rheinischen Provinz. Dabei halfen die Filme Rosa von Praunheims, insbesondere «Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt», den der Bayrische Rundfunk seinem Publikum nicht zumuten wollte, als er in der ARD ausgestrahlt wurde.

Musikinhalt dieser Sendung: Bronsky Beat: Smalltown Boy Georgette Dee: Ich will nicht morgen schon Rio Reiser: Wann wenn nicht jetzt

Wiederholung eines Gesprächs vom Juni 2024.

 
 

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Das kölsche Original: Wolfgang Niedecken

02.09.2024Menschen und ihre Musikhr2 kulturN.N. —   –  Details

Wolfgang Niedecken

Das kölsche Original: Wolfgang Niedecken — Er ist eine der großen und wichtigen Stimmen in Deutschland – wenn er singt und wenn er spricht. Wolfgang Niedeckens Songs sind zeitlos schön, immer noch und immer wieder aktuell. Wie er die Welt sieht ist wichtig und macht nachdenklich, und seine Musikauswahl für Menschen und ihre Musik macht einfach Spaß.

 
 

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Gespräch mit der Autorin, Lyrikerin und Performancekünstlerin Martina Hefter

02.09.2024Am Nachmittaghr2 kulturCatherine Mundt —   –  Details

Martina Hefter

«Sie textet Tanz und tanzt Texte» – Preisregen für Martina Hefter — Die Autorin, Lyrikerin und Performancekünstlerin Martina Hefter wird für ihren Roman «Hey guten Morgen, wie geht es Dir?» mit dem Großen Preis des Deutschen Literaturfonds ausgezeichnet, ihr Buch steht auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis und noch dazu erhält sie den Literaturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden. Ein Preisregen für Martina Hefter, die zeitgenössischen Tanz und literarisches Schreiben studiert hat und deren Texte als «schriftgewordener Tanz» bezeichnet werden. Tänzerin ist auch die Hauptperson ihres Romans «Hey guten Morgen, wie geht es Dir?» Sie heißt Juno, ihr Mann ist an Multipler Sklerose erkrankt. Sie pflegt ihn und chattet nachts mit sogenannten «Love-Scammern», balzenden Betrügern im Internet. Juno täuscht die Männer im Internet genauso, bis sie … ja, das erzählt Martina Hefter ab 17:10 Uhr im Gespräch in hr2-kultur. Wir sprechen mit ihr über ihren Roman, der in einer Kritik als ein Buch «voller Wunder» und «zutiefst menschlich» gelobt wird.

 
 

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