Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Frauke Eckhardt: stridori_tremoli

28.09.2024The Artist’s Cornerhr2 kulturStefan Fricke —   –  Details

Frauke Eckhardt

So wie die Klänge der Insekten ganz natürlich jeden Winter verstummen, drohen auch die Sommer stiller zu werden: Die Artenvielfalt und Anzahl der Insekten nehmen rapide ab. — Das Hörstück «stridori_tremoli» der 1968 in Frankfurt am Main geborenen Klangkünstlerin Frauke Eckhardt, die seit vielen Jahren in Saarbrücken ansässig ist, geht den vielgestaltigen Stimmen und Klangwerkzeugen der Insekten nach, die häufig jenseits der menschlichen Hörschwelle unbeachtet bleiben. Neben chemischen Botenstoffen und elektrischer Spannung setzt nur ein Teil ihrer Spezies auf akustische Kommunikationsmittel. Mit den ausdifferenzierten Strukturen des Chitin-Skeletts oder den innenliegenden Röhren und Membranen modulieren sie Töne, erzeugen ihre lockenden Rufe und durchdringenden Warnappelle. Körperschallaufnahmen aus dem Mikrokosmos ihrer mechanischen Laute, ihrer unwillkürlichen Lebensäußerungen und ihrer Habitate ziehen eine polyphon-radiophone Erinnerungsspur durch eine sich wandelnde Flora und Fauna. — Diese Struktur auf ihrem Vorderflügel benutzt die Grille zum Zirpen.

 
 

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Marcello Mastroianni war das Ideal des Italieners. Vor hundert Jahren wurde der Frauenheld mit den traurigen Augen geboren

28.09.2024NewsNZZThomas Ribi —   –  Details

Marcello Mastroianni

Er galt als Prototyp des Latin Lover, als Verkörperung von Bellezza und lässiger Eleganz: Marcello Mastroianni hat Filmgeschichte geschrieben. Auf seine eigene, feine Art. — Er mochte sein Äusseres nicht. Das hat er jedenfalls behauptet: dünne Arme, dürre Beine, zu kurze Nase. Lippen wie Jean Gabin hätte er sich gewünscht, sagte Marcello Mastroianni einmal, und eine markante Adlernase. Aber bei ihm wusste man nie so ganz, woran man war. Jedenfalls wenn er über sich selbst sprach. In Interviews gab er manchmal Geschichten zum Besten, bei denen man den Eindruck hatte, er habe sie nur erzählt, um zu sehen, ob sie jemand glaubt. — Das Ideal des Italieners, die Verkörperung von Bellezza und lässiger Eleganz: Marcello Mastroianni im Jahr 1989 am Filmfestival von Cannes. (…)

 
 

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Angenehm: Antonia Stabingers Solodebüt

28.09.2024Contra – Kabarett und ComedyÖ1Peter Blau —   –  Details

Antonia Stabinger

Als eine der beiden tragenden Säulen des für ihre sechs unkonventionellen Programme vielfach ausgezeichneten und heuer im Frühjahr frisch und fröhlich aufgelösten Kleinkunst-Duos «Flüsterzweieck» sorgte Antonia Stabinger 15 Jahre lang für außergewöhnliche Akzente in der Kabarettszene. Doch ab sofort wird die Abendgage nicht mehr geteilt. Ihre Partnerin Ulrike Haidacher feiert als Roman-Autorin Erfolge und mischte mit ihren literarischen Texten heuer sogar beim Bachmann-Wettbewerb mit. Und die auch als « Zudeckerin» (FM4) und als «Clit/Doris» – eine als überlebensgroße Vulva kostümierte Aufklärerin im Dienste des Feminismus – bekannte Antonia Stabinger stellt sich allein auf die Bühne. «Angenehm» ist der Titel ihres ersten Solo-Programms. – – »All Ihre Bedürfnisse werden an diesem Abend abgedeckt», verspricht Antonia Stabinger im Pressetext zu ihrem Solo-Debüt, «selbst jene, die nicht einmal Sie oder der Algorithmus von Meta wissen. Dieses Programm ist mehr auf Sie zugeschnitten, als Ihnen lieb sein wird! Sie werden sich wundern, was alles möglich ist, denn hier wird jede Schuld abgeschoben, Verzeihung, remigriert. Antonia Stabinger kann Ihnen jede (ja, wirklich JEDE) Schlagzeile schönreden. Außerdem beweist sie anschaulich, dass man zwischen gut und Geschlecht nicht unterscheiden muss. Wäre ja gelacht, wenn Sie sich nicht einen Abend lang Urlaub nehmen könnten, von Korruption, KI und Klimakrise. Also treten Sie ein, in die Self-Care-Zone des Kabaretts!»

 
 

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Bill Lucy, Pionier der Arbeiter- und Bürgerrechtsbewegung, stirbt im Alter von 90 Jahren

28.09.2024News: NachrufeThe New York TimesSam Roberts —   –  Details

Bill Lucy

Während des Streiks der schwarzen Müllarbeiter in Memphis im Jahr 1968 trug er dazu bei, «I Am a Man» als Forderung nach Respekt populär zu machen. — Bill Lucy, der Präsident der Coalition of Black Trade Unionists, im Jahr 1995. Er hatte dieses Amt von 1972 bis 2013 inne; 1994 wurde er zudem der erste schwarze Präsident von Public Services International, einem Verband von Gewerkschaftsmitgliedern.Kredit…Amy Tönsing Sam Roberts — Bill Lucy, ein bahnbrechender schwarzer Gewerkschaftsführer, der für Bürgerrechte im amerikanischen Süden und gegen die Apartheid in Südafrika kämpfte und Druck auf Gewerkschaften ausübte, um Bedenken hinsichtlich der Gleichbehandlung von Minderheitengruppen auszuräumen, starb am Mittwoch in seinem Haus in Washington. Er wurde 90 Jahre alt. — Sein Tod wurde von seiner Tochter Phyllis Lucy bestätigt. — Lucy war nicht so berühmt wie viele andere Persönlichkeiten der Bürgerrechtsbewegung. Aber er war maßgeblich an der Popularisierung eines vier Worte umfassenden Aufrufs zu Selbstachtung und Würde beteiligt – «Ich bin ein Mann», der zugleich eine Aufforderung zu Respekt war –, der 1968 von den streikenden Müllarbeitern in Memphis angenommen wurde und sich zu einem nationalen Hosanna entwickelte. — Er organisierte gerade die Mitarbeiter der American Federation of State, County and Municipal Employees, als er und der weiße Pfarrer des Clayborn Temple, Reverend Malcolm Blackburn, überlegten, welche Botschaft auf die Protestschilder kommen sollte, die die Kirche zu drucken versprochen hatte. Dann erinnerten sie sich daran, wie Reverend James M. Lawson Jr., ein weiterer Löwe der Bewegung, einige Tage zuvor Rassismus definiert hatte. — «Und schließlich kamen wir auf vier Wörter», sagte Herr Lucy 2012 in einem Interview mit dem HistoryMakers Digital Archive. «–

— «Obwohl es für verschiedene Menschen sicher verschiedene Dinge bedeutet», fügte Herr Lucy hinzu, «bedeutete es, dass ich für meine Rechte eintrete; dass ich meine Meinung sage; dass ich jemandem antworte, vor dem ich in der Vergangenheit Angst hatte; und dass ich dem System entgegentrete. Und ich verlange nicht viel, nur dass ich mit Respekt und Würde behandelt werde. Und wir hatten keine Ahnung, dass uns das so treffen würde.» — Der Streik von 1.300 schwarzen Arbeitern, die gegen niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen und erniedrigende Behandlung protestierten, dauerte 65 Tage. Er wurde durch die Ermordung des Reverends Dr. Martin Luther King Jr. unterbrochen, der nach Memphis gekommen war, um die Arbeiter zu unterstützen, und endete mit der Anerkennung der Gewerkschaft durch den Stadtrat. Mr. Lucy und die anderen, die an der Konzeption des Slogans beteiligt waren, konnten nicht vorhersehen, dass dieser als Metapher für die Bürgerrechtsbewegung verewigt werden würde. — Im Jahr 1969 wurde Lucy Assistent von Jerry Wurf, dem Vorsitzenden der überwiegend weißen Gewerkschaft, und drei Jahre später wurde er zum Sekretär und Schatzmeister gewählt, ein Amt, das er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2010 innehatte. Er kämpfte auch energisch für die Integration der von Weißen dominierten Gewerkschaften und dafür, der Stimme der Schwarzen Gehör zu verschaffen, wenn Gewerkschaftsführer politische Empfehlungen abgaben. — Im Jahr 1972 war er verärgert über die öffentliche Neutralität des AFL-CIO im Präsidentschaftswahlkampf zwischen Richard M. Nixon – den die meisten schwarzen Gewerkschaftsführer als gewerkschaftsfeindlich betrachteten – und George McGovern und gründete zusammen mit Charles Hayes, Cleveland Robinson, Reverend Addie L. Wyatt und anderen die Coalition of Black Trade Unionists. — Editors› Picks Redecorating? A Quick Trip to the Grocery Store May Be All You Need.

 

Go Ahead, Gild That Lily Tolerating the Office When It Feels Like High School Damals wurde er mit den Worten zitiert: «Wir wollen nicht, dass jemand mehr für uns Entscheidungen trifft, denn wir sind durchaus in der Lage, selbst Entscheidungen zu treffen. Wir wollen niemandem ein Dorn im Auge sein, aber wir wollen auch niemandem im Weg stehen.» — Herr Lucy wurde zum ersten Präsidenten der Koalition gewählt und amtierte bis 2013. (…)

 
 

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50 Jahre Disco / Zur Revolution der Clubkultur

28.09.2024DiagonalÖ1Petra Erdmann —   –  Details

Studio 54

Wie Disco die Welt eroberte – seine Ursprünge, seine Triumphe, sein Fall und sein Vermächtnis: Diagonal reist an die Geburtsstätte von Disco, nach New York. Dort haben wir die Veteran:innen der Clubkultur aufgespürt und diejenigen getroffen, die die Discokugel und Dance-Parties bis heute hochhalten.

 

Von den klandestinen Kellerbars über die Spitzen der Charts bis zum glamourösen «Studio 54». Die Geburtsstunde von Disco als Dance-Club, aber auch als Musikgenre, fand im New Yorker Underground statt. DJ David Mancuso begann in seinem Apartment eine Reihe von Privatpartys mit innovativen Soundsystem zu veranstalten. Inklusivität am Dancefloor war das Rezept für eine sexuelle, ethnische und gesellschaftspolitische Revolution in einer ökonomischen Krise. — Mancusos «The Loft» entwickelte sich zum Zentrum einer neuen Tanzkultur, die 1974 im Mainstream ankommen sollte.

Die adretten Motown- Girls emanzipierten sich zu glamourösen schwarzen Discoqueens. Donna Summer wurde zur bestbezahlten Sängerin der Welt und initiierte mit dem Südtiroler Giorgio Moroder den Sound des Euro Disco.

– – Was den eigentlichen Disco-Sound betrifft, so war er ein Mix aus verschiedenen Stilen. Sicherlich war Motown R&B ein Vorläufer. Funk und Soul, spielten eine Rolle, insbesondere Gruppen aus Philadelphia wie The Stylistics. Oder wie es der britische Soziologe und ehemalige Rockkritiker Simon Frith formuliert: «Die beste Discomusik enthielt ein bemerkenswert starkes Gefühl der kollektiven Euphorie». Let there be dance!

 
 

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Lakecia Benjamin with Dee Dee Bridgewater | Cully Jazz Festival, Schweiz, April 2024

28.09.2024Live Jazzhr2 kulturN.N. —   –  Details

Lakecia Benjamin

Lakecia Benjamin with Dee Dee Bridgewater | Cully Jazz Festival, Schweiz, April 2024 — Lakecia Benjamin with Dee Dee Bridgewater || Dee Dee Bridgewater, voc | Lakecia Benjamin, as | Oscar Perez, p | Elias Bailey, db | EJ Strickland, dr | Cully Jazz Festival, Chapiteau, Schweiz, April 2024

 
 

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Boulen für Frankreich: Stereo Total im Hofgarten (2003)

27.09.2024ZündfunkBayern 2Florian Schairer —   –  Details

Stereo Total

Der BR feiert in diesem Jahr sein 75. Jubiläum, der Zündfunk wird 50! Aus diesem Grund sind wir tief in die Archive hinabgestiegen und haben Audio-Schätze geborgen, die in den vergangenen 50 Jahren das Programm so einzigartig gemacht haben.

 

Heute gibt es ein Special mit der Berliner Band Stereo Total, denn im Mai 2024 wäre Sängerin Françoise Cactus 60 Jahre alt geworden – Eine gute Gelegenheit, eine legendäre Zündfunk-Sendung aus dem Münchner Hofgarten zu wiederholen. Dort fand am 14. Juli 2003 anlässlich des französischen Nationalfeiertags ein Boule-Turnier statt, begleitet von Françoise Cactus und Brezel Göring aka Stereo Total. Am Mikrofon Nadine Rüttinger und Achim Bogdahn.

 

Neuschnitt, Erstsendung am 14. Juli 2003

 
 

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Ausstellung: Alice Springs auf Schloss Moyland

27.09.2024Kultur am Mittag: ClipWDR 3N.N. —   –  Details

Alice Springs

June Newton hatte schon eine Karriere als Schauspielerin, als sie Helmut Newton kennenlernte. Wie aus June Newton schließlich Alice Springs, eine anerkannte Fotografin wurde, davon erzählt eine Ausstellung auf Schloss Moyland. Anke Rebbert hat sie sich angesehen // 1923 in Melbourne geboren, lernte sie in den 40er Jahren ihren späteren Mann, den Fotografen Helmut Newton kennen. Sie selbst entdeckte ihre Leidenschaft fürs Fotografieren, als sie 1970 bei einem Fotoshooting für ihren erkrankten Mann einsprang. Unter ihrem Künstlernamen Alice Springs wurde sie zu einer international renommierten Porträt-, Mode- und Aktfotografin. Jetzt widmet ihr das Museum Schloss Moyland eine große Retrospektive, zu sehen bis zum 2. Februar 2025.

 
 

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Zadie Smith ist gnadenlos, wenn es darum geht, Bücher loszuwerden

27.09.2024NewsThe Washington PostSophia Nguyen —   –  Details

Zadie Smith

Philosophische Werke und italienische Wörterbücher sind etwas, das man behalten sollte. Fast alles andere? «Sie kommen und gehen.» — adie Smith verstand nicht, warum sich jemand für ihre Bücherregale interessieren sollte. — «Ich glaube, das Problem ist, dass ich das Gefühl habe, dass Innenräume und Bücher als eine Art soziales und politisches Kapital eingesetzt werden, das etwas über einen ausdrücken soll. Aber ich habe einfach keine Zeit», sagte sie. «Ich bin mir bewusst, dass es in manchen Ateliers von Schriftstellern wunderschön ist und alles perfekt ist. Diese Art von Energie kann ich nur ins Schreiben stecken.» — Smith, ihr Mann, der Dichter und Romanautor Nick Laird, und ihre Kinder zogen 2020 nach Nordlondon, und ein Großteil ihrer Bibliothek muss noch ausgepackt werden. «Bei jeder Kiste, die man öffnet, ist es wie – ah, da sind wir nun, ein Stapel Bücher für Babys. Und ich habe keine Babys mehr.» Abgesehen von den Kunstbüchern, Graphic Novels und anderen Bänden, die noch eingelagert sind, geht sie generell nicht gerade zimperlich mit den Büchern um, die im Haus im Umlauf sind und dutzendweise per Post eintreffen. «Das Ärgerliche ist, dass ich einige meiner neuen Lieblingsbücher lese und dann wieder ausleihe. Es gab in letzter Zeit viele gute Debüts, aber sie kommen und gehen.» —

 
 

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Maggie Smith erschreckte uns jedes Mal

27.09.2024NewsThe Washington PostPeter Marks —   –  Details

Maggie Smith

Die Schauspielerin, die im Alter von 89 Jahren verstarb, sammelte Oscars, Emmys und einen Tony sowie die Zuneigung von Legionen. — Maggie Smith in ihrer Garderobe Anfang der 1960er Jahre. — Desdemona. Hedda Gabler. Jean Brodie. Professor McGonagall. Violet Crawley. — Die Blütezeit von Dame Maggie Smith schien nie zu enden. Ihr Talent war riesig und beständig, ihre magische Ader reichte bis zu einem legendären «Othello» mit Laurence Olivier und bis hin zum mürrischen, aber liebenswerten Geizhals aus «Downton Abbey». — Dazwischen kamen Theaterstücke und Filme und Fernsehen und Oscars und Emmys und ein Tony und die Zuneigung von Legionen – ich war einer von ihnen –, die, wenn möglich, nie eine Maggie Smith-Aufführung verpassten. Etwas hinter diesen ruhelosen Augen war immer ein Hinweis: Was dort wohnte, in welchem Zustand auch immer, war Schalk, Vorsicht, Herrschsucht, eine unbeschreibliche Traurigkeit. — Und Witz. Witz ohne Ende. (…)

 
 

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