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Yrjo Kukkapuro, der den bequemsten aller Sessel herstellte, stirbt im Alter von 91 Jahren

15.02.2025The New York TimesJulie Lasky —   –  Details

Yrjo Kukkapuro

Als gefeierter finnischer Modernist entwarf er eine Vielzahl von Möbeln, wurde aber vor allem für seine Sitzmöbel bekannt – auf denen, so sein Unternehmen, «fast jeder Finne gesessen hat». — Als gefeierter finnischer Modernist entwarf er eine Vielzahl von Möbeln, wurde aber vor allem für seine Sitzmöbel bekannt – auf denen, so sein Unternehmen, «fast jeder Finne gesessen hat». — Yrjo Kukkapuro, ein finnischer Möbeldesigner, der seine rastlose kreative Energie dem Sitzkomfort widmete und Dutzende von Stühlen entwarf, die die Sitzenden verwöhnten und ihrer Umgebung ein pikantes Flair verliehen, starb am 8. Februar in seinem Haus in Kauniainen, Finnland. Er wurde 91 Jahre alt. — Sein Tod wurde von seiner Tochter Isa Kukkapuro-Enbom bestätigt. — In seiner sieben Jahrzehnte währenden Karriere entwarf Herr Kukkapuro eine Vielzahl von Möbeln für Wohnungen, Büros und öffentliche Einrichtungen. Am bekanntesten wurde er jedoch für seine Sitzmöbel. — «Fast jeder Finne hat auf einem Stuhl gesessen, den er entworfen hat – in einer U-Bahn-Station, in einer Bank, in einer Schule oder in einer Bibliothek», sagte sein Unternehmen Studio Kukkapuro in einer Pressemitteilung. — Herr Kukkapuro war ein experimenteller Modernist, der durch die Verfügbarkeit leichter synthetischer Materialien nach dem Zweiten Weltkrieg belebt wurde. Er machte reichlich Gebrauch von Fiberglas und anderen Kunststoffen, die sich nach der menschlichen Form formen ließen. Er bevorzugte auch organische Materialien wie dampfgebogenes Sperrholz und Leder. — Jukka Savolainen, ehemaliger Direktor des Design Museums in Helsinki und heute Leiter des Alvar Aalto Museums in Finnland, beschrieb Kukkapuros unermüdliches Streben nach Ergonomie als jemanden, «der mit Form und Farbe spielt, aber dabei immer den Benutzer im Mittelpunkt hat». — Zu seinen berühmtesten Entwürfen gehörte Karuselli, ein eleganter Loungesessel aus Fiberglas mit üppiger Lederpolsterung, die über die Kanten gerollt ist. Er befestigte den bauchigen Schalensitz mit einer Stahlhalterung an der blumenähnlichen Basis, sodass der Sessel – dessen Name auf Finnisch «Karussell» bedeutet – sowohl schwenken als auch schaukeln konnte. (…)

 
 

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Verwundungen – Die Schriftstellerin Rachel Cusk

15.02.2025KulturfeatureWDR 3Thomas David —   –  Details

Rachel Cusk

Seit Erscheinen ihrer gefeierten «Outline»-Trilogie gilt Rachel Cusk als eine der innovativsten Schriftstellerinnen weltweit. Auch in ihrem jüngsten Buch «Parade» zeigt sie, was ein Roman im 21. Jahrhundert leisten kann. — Rachel Cusk wurde 1967 in Kanada geboren. Heute gehört sie zu den ganz Großen in der internationalen Gegenwartsliteratur. Ihre Bücher sind zutiefst persönlich, ohne dem Trend der Autofiktion zu folgen. Sie sind politisch in der Bloßstellung überkommener männlicher Privilegien, durch ihre authentische weibliche Stimme. Thomas David hat Rachel Cusk zu Hause in Paris besucht und sie in Alltagssituationen mit ihrem Ehemann, dem Maler Siemon Scamell-Katz, und der befreundeten Schriftstellerin Sheila Heti begleitet. Aus teils beiläufigen Gesprächen ergeben sich wesentliche Einblicke in Cusks Leben und Werk. —

 
 

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Edith Mathis, strahlende Schweizer Sopranistin, ist im Alter von 86 Jahren gestorben

15.02.2025The New York TimesAdam Nossiter —   –  Details

Edith Mathis

Bekannt für ihre Interpretationen von Bach, Mozart und Weber, wurde sie für ihre klare, helle Stimme und ihre perfekte Intonation selbst bei den höchsten Tönen gelobt. — Edith Mathis im Jahr 1972. «Sie war der Inbegriff einer idealen Mozart-Sängerin», schrieb der Dramaturg Malte Krasting in einer Laudatio für die Bayerische Staatsoper. — Edith Mathis, eine Schweizer Sopranistin mit heller Stimme, die in Bach, Mozart und Weber brillierte und die stimmgewaltige Favoritin mehrerer Dirigentengrößen war, die die Konzertsäle der Mitte des 20. Jahrhunderts dominierten, starb am 9. Februar in ihrem Haus in Salzburg, Österreich. Sie wurde 86 Jahre alt. — Ihr Tod wurde von der Bayerischen Staatsoper in München bekannt gegeben, wo sie in den 1970er und 1980er Jahren gesungen hatte. — Aber sie war auch ein Star in allen anderen großen Opernhäusern der Welt, einschließlich der Metropolitan Opera, und brillierte in Rollen wie Cherubino und Susanna in Mozarts «Die Hochzeit des Figaro», Ännchen in Webers «Der Freischütz» und Marzelline in Beethovens «Fidelio», den sie 1971 an der Met unter Karl Böhm fünfmal sang. Sie war eine Favoritin von ihm, ebenso wie von seinem Rivalen um den besten Dirigenten des letzten Jahrhunderts, Herbert von Karajan. — Die Dutzenden von Opern-, Oratorien-, Kantaten- und Liedaufnahmen, die Frau Mathis hinterlassen hat, veranschaulichen, warum: eine klare, helle Stimme, perfekte Intonation selbst bei den höchsten Tönen, ein ungekünsteltes Auftreten und absolute Hingabe an den Text – «die Stimme so zuverlässig strahlend und klar, die Musikalität so zuverlässig tadellos», schrieb der britische Kritiker Hugo Shirley 2018 im Magazin Gramophone und rezensierte eine CD-Sammlung, die von der Deutschen Grammophon anlässlich ihres 80. Geburtstags veröffentlicht wurde. Sie war, so schrieb der Dramaturg Malte Krasting in einer Hommage an die Bayerische Staatsoper, «der Inbegriff einer idealen Mozart-Sängerin». (…)

 
 

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Vor 150 Jahren: Komponistin und Frauenrechtlerin Vilma Webenau geboren

15.02.2025KalenderblattDeutschlandfunkMichael Struck-Schloen —   –  Details

Vilma Webenau

Komponistin — Vilma von Webenau: die fast Vergessene Vilma von Webenau war die erste Schülerin von Arnold Schönberg und vielleicht eine Ururenkelin von Wolfgang Amadeus Mozart. Mehr als 100 Werke hat sie komponiert. Doch ihr Name stand lange in keinem Musiklexikon und über ihr Leben ist wenig bekannt. — Vor 150 Jahren: Komponistin und Frauenrechtlerin Vilma Webenau geboren (15.02.2025).

 
 

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Brasilien in Wien: Família Pádua

15.02.2025Ö1 JazznachtÖ1Xavier Plus —   –  Details

Família Pádua

(Fortsetzung); Silke Eberhard & I Am Three beim Jazzfestival Leibnitz 2024

00:05 bis 01:00 Uhr Neues aus nah und fern — Neue CDs u.a. von der Schlagzeugerin Allison Miller mit der One O›Clock Lab Band, vom Saxofonisten Dayna Stephens und der Pianistin Julia Hülsmann. — 01:03 bis 03:00 Uhr Das Ö1 Jazznacht-Konzert: I Am Three, Leibnitz 2024 — «Mingus Mingus Mingus» lautet das Motto des Konzertmitschnitts in dieser Ö1 Jazznacht. Saxofonistin Silke Eberhard, Trompeter Nikolaus Neuser und Schlagzeuger Christian Marien folgen in diesem Programm dem Geist des großen US-amerikanischen Bassisten und Komponisten Charles Mingus. Am Eröffnungsabend des Jazzfestivals Leibnitz 2024, dem 26. September letzten Jahres, hat dieses basslose Berliner Trio im Weinkeller von Schloss Seggau eigene Kompositionen und Stücke von Mingus zu einem kurzweiligen Set zusammengestellt, das dem 1979 verstorbenen Bassisten-Meister sicherlich Freude bereitet hätte. — Danach bis 03:00 Uhr: Miles Davis› Livealben «Agharta» und «Pangea» — Am 1. Februar vor 50 Jahren spielte ein gesundheitlich stark angeschlagener Miles Davis zwei Konzerte in der Festival Hall in der japanischen Stadt Osaka. Mit seiner Jazzrock-orientierten, elektrischen Band begeisterte er zu dieser Zeit ein junges Publikum, verstörte jedoch Jazzfans und Kritiker:innen. Laute, langsam evolvierende Musik mit dominanten E-Gitarren und diversen Effekten war das Ergebnis des Zusammenspiels eines schmerzgetriebenen Davis› mit jungen, experimentierfreudigen Musikern.

 

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums dieser Aufnahme präsentiert Xavier Plus Ausschnitte daraus in dieser letzten Stunde des Live-Teils der Ö1 Jazznacht.

 
 

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‹Golden Years› von Tocotronic: Oft zu behäbig und gefällig

15.02.2025NDR KulturJuliane Reil —   –  Details

Tocotronic

Tocotronic ist eine Institution des deutschen Indie-Rocks. Vor 30 Jahren haben sie ihr Debütalbum «Digital ist besser» veröffentlicht. Nun erscheint das 14. Album mit dem Titel «Golden Years».

»Wir mögen Titel wie ›Golden Years›, weil sie doppelsinnig sind», sagt Dirk von Lowtzow, Sänger und Frontmann von Tocotronic über den Titel des neuen Albums «Golden Years». Den Titel könnte man positiv lesen, doch Dirk von Lowtzows Lesart aber «ist die sarkastische Deutung angesichts der finsteren Zeiten, in denen wir leben». Im Tenor ist «Golden Years» nicht besonders optimistisch – trotzdem kapitulieren Tocotronic, die es seit mittlerweile mehr als 30 Jahren gibt, nicht. — Selbst wenn alles den Bach runtergeht, singt von Lowtzow «Bleib am Leben», denn «es gibt noch etwas zu erledigen». Dazu preschen Gitarre, Bass und Schlagzeug in euphorischer Wucht nach vorn. Der Refrain lädt zum Mitsingen ein. Hoffnungslosigkeit trifft auf beherzte Heiterkeit. Diese Ambivalenz durchzieht das ganze Album. — Höhepunkte auf dem Album: Titelstück und Protestsong Tocotronic haben mit rotzigem Gitarrenrock und Texten auf Deutsch begonnen, die häufig um eine zentrale Aussage kreisten, wie etwa: «Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein». Die sprachliche Nonchalance von damals klingt auf der neuen Platte in Stücken wie «Bye Bye Berlin» oder «Mein unfreiwillig asoziales Jahr» an. Im Großen und Ganzen verzichten Tocotronic aber darauf. Die Texte handeln weiter von den Alltagserfahrungen des Ich-Erzählers. Sie sind aber ohne die eingängigen Slogans weniger prägnant.

— – Höhepunkte der Platte sind das Titelstück und der Protestsong «Denn sie wissen, was sie tun». Er richtet sich gegen den erstarkenden Rechtspopulismus. — Darum muss man sie bekämpfen, aber niemals mit Gewalt, wenn wir sie auf die Münder küssen, machen wir sie schneller kalt.

 

Zeile aus dem Lied «Denn sie wissen, was sie tun» von Tocotronic — Das erinnert zumindest an ein berühmtes Tucholsky-Gedicht von 1931. Tocotronic machen hier das, was sie am besten können: Der Titel ist ein griffiger Spruch, aus dem das Thema entwickelt wird. Und trotz der Klarheit der Botschaft ist der Song immer noch ausdeutbar. «Wir glauben, dass durch dieses drastische Bild – ein Todeskuss, der dem politischen Feind den Atem nimmt und durch die Postulierung ›aber niemals mit Gewalt›, die ja einen Gegensatz dazu darstellt – ein poetischer Witz und eine dialektische Kraft entstehen kann.» — «Golden Years» unterm Strich ein durchwachsenes Album Musikalisch bewegt sich «Golden Years» im inzwischen gewohnten Spannungsfeld von Gitarrenrock und Indie-Pop. Die psychedelische Gitarre von Rick McPhail, der gesundheitsbedingt eine Auszeit von der Band nimmt, taucht immer wieder auf. Sie spielt für die Arrangements aber keine tragende Rolle. Unterm Strich ist Golden Years ein durchwachsenes Album. Oftmals wirkt es zu behäbig und gefällig. Am überzeugendsten ist es dort, wo sich Tocotronic auf ihre alten Stärken besinnen.

 
 

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Am Mikrofon: Der Schriftsteller Roman Ehrlich

15.02.2025Klassik-Pop-et ceteraDeutschlandfunkRoman Ehrlich —   –  Details

Roman Ehrlich

Der Schriftsteller Roman Ehrlich / Streichholz für die Seele — Roman Ehrlich stellte sich schon als Teenager beim Tagebuchschreiben ein Publikum vor. Sein aktuelles Buch «Videotime» war 2024 für den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis nominiert. Im Dlf spricht er über die zündende Kraft von Musik. — Gemeinsam mit dem Fotografen Michael Disqué realisiert Roman Ehrlich auch essayistische Reisedokumentationen – zuletzt «Die Ruinen von Exodus» über eine Reise in die Wüste Tabernas in Andalusien

 
 

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