09.02.2020 – Kunstradio – Ö1 – Helmut Jasbar —
Zsófia Boros
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09.02.2020 – Kunstradio – Ö1 – Helmut Jasbar —
Zsófia Boros
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08.02.2020 – Corso: Clip – Deutschlandfunk – Anke Behlert —
Inger Nordvik
06.02.2020 – Corso: Clip – Deutschlandfunk – Kolja Unger —
Büke Schwarz
05.02.2020 – News – Jazzthetik – Stefan Hentz — – Details
Carla Bley
«I’m a gun for hire», charakterisierte Carla Bley kurz nach ihrem 80. Geburtstag bei einem Gastspiel in Hamburg das Zentrum ihrer musikalischen Arbeit mit einer satten Prise Sarkasmus: «Ich bin ein Auftragskiller: Jemand beauftragt mich, eine Komposition zu schreiben, und dann tue ich das.» Allerdings: «Ich arbeite nur für die Besten der Welt.»
Damit ist sie weit gekommen: Carla Bley ist die wahrscheinlich bedeutendste Komponistin des Jazz nach der Öffnung aller stilistischen Abzweigregler. Die eine Frau unter den Musikern der New Yorker Jazz-Avantgarde der 60er Jahre, diejenige, die mit ihrem raffinierten Witz, ihrer Offenheit für Anregungen aus sehr vielen Feldern und ihren außergewöhnlichen kompositorischen Ideen den suchenden und forschenden Improvisatoren immer wieder Wege wies, ihrer Kunst im Meer der Möglichkeiten Zwangsläufigkeit und Verbindlichkeit einzuhauchen. Eine der treibenden Kräfte in der «Oktober-Revolution des Jazz» im Herbst 1964, die mithalf, die organisatorischen Kräfte der Musiker in der Jazz Composers Guild zu bündeln und das Jazz Composer›s Orchestra zu gründen. — Am Anfang kann niemand wissen, dass diese Bande von jungen Jazz-Avantgardisten, die Ende der 50er Jahre im Birdland in New York abzuhängen pflegt, wenig später zu den Besten gehören wird. Paul Bley ist eine der zentralen Gestalten dort, ein Klangpoet unter den Pianisten, Charlie Haden, Gary Peacock und – damals schon: Steve Swallow. Und dieses unerhört blonde Mädel von der Westküste, das abends die Zigaretten verkauft und die Streichhölzer dazu: Lovella May Borg, die sich lieber «Carla» nennt, und – wie das so geht – bald mit Paul Bley verheiratet ist. — Aufgewachsen war sie als Tochter eines liberalen Kirchenorganisten, im Haus gab es viele Möglichkeiten, mit Tasten und Klängen zu spielen. Als Kind hatte sie schwarze Punkte auf ein Stück Papier gemalt, einige wieder ausradiert und das Ganze Komposition genannt, doch nun, in diesem Umfeld ist vieles anders. Paul Bley liebt es, ihre Kompositionen zu spielen, und bittet sie um inspirierendes Material. «Paul sagte zu mir: ‹Ich habe morgen eine Aufnahme, schreib mir mal schnell eine Stunde Musik.‹ Also habe ich geschrieben. Und geheimnisvollerweise waren die Stücke tatsächlich gut.» Es ist harter Stoff, den Carla Bley hier spielen lässt, mehr Skizze als Rahmen, aber ihre Skizzen haben genügend schwarze Punkte, die Musik in der Balance zu halten, sie sind sinnlich genug, sich in die Erinnerung einzubrennen, und dabei so offen und abstrakt, dass sie die Improvisatoren nicht in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken. Ziemlich schnell verbreitet sich die Nachricht, dass es hier eine junge Komponistin gibt, die genau das kann, was all den anderen fehlt. «Zu dieser Zeit wollte sich niemand für eine längere Zeit mit seinem Bleistift hinsetzen und nachdenken. Sie alle hatten etwas zu sagen, sie wollten es schnell und mit voller Energie sagen – das Gegenteil von Komponieren, wo du nur sitzt und lange nachdenkst. Ich aber, ich war verfügbar und übernahm den langweiligen Teil des Jobs.»
Nachdem sie jahrzehntelang für Big Bands geschrieben hat und auch als Orchesterleiterin auf der Bühne zu sehen war, hat man sie als ausführende Musikerin auf der Bühne jedoch selbst allenfalls in Begleitfunktionen erleben können. Erst nachdem sie mit Steve Swallow, der schon in den frühen Tagen im Birdland zum Kreis um Carla Bley gehört hatte, auch als Liebespaar zusammenfindet, entwickelt sie das Zutrauen, ihre eigene Stimme als Pianistin hören zu lassen. Zunächst im Duo mit Swallow, später im Trio mit dem Saxofonisten Andy Sheppard, trägt sie Schicht um Schicht ab von den großen Klangformaten, bis sie zu den Stützpfeilern der Struktur vordringt und zu dem Punkt, wo nur noch das zu hören ist, was die Kompositionen erfordern. — Doch vor vier Jahren, in der Zeit um ihren 80. Geburtstag, stellte eine Serie von Rückschlägen und Unfällen ihre Fähigkeit infrage, diesen Weg weiterzuverfolgen. «Carla was hit by a bucket of shit», formulieren die Liner Notes von Life Goes On, dem neuen Album ihres Trios. Dort findet sich als Postulat frisch aufkeimender Lebensfreude auch der Titel «And Then One Day», der diesen Destillationsprozess noch einmal ein Stück weiter auf die Spitze treibt: keine Umschweife, keine selbstgefälligen Kunststückchen, kein Zierrat, nur noch Melodie, Harmonie, Rhythmus im Gleichgewicht, nur noch Schönheit. Ein Spiel mit Reiz und Reaktion, Impuls und Intuition, ein Spiel, das die fluide Beweglichkeit des Rhythmus und die Grenzenlosigkeit des Zusammenspiels feiert. «Jetzt genieße ich es zum ersten Mal zu spielen. Das kommt daher, dass solo zu spielen und es gut klingen zu lassen, eine große Leistung ist. Wenn du etwas für eine Band schreibst, kannst du dir – wenn es sein muss – einen Monat Zeit lassen, um einen Zoll Musik zu schreiben. Aber wenn du spielst, musst du diesen einen Zoll in zwei Sekunden spielen. Es ist ein völlig anderes Spiel und macht viel mehr Spaß als zu schreiben.»
SK-news
23.01.2020 – News – The New York Times – Minju Pak —
Judee Sill
Nicht länger übersehen: Judee Sill, Sängerin, deren Leben vorzeitig endeteParallel zu Sills Aufstieg zum Star verlief eine Geschichte voller Unglück und Widrigkeiten, die in ihrem Tod im Alter von 35 Jahren gipfelte. — Judee Sill tritt im April 1972 während einer Tour zur Promotion ihres ersten Albums in einer britischen Fernsehshow auf. — «Overlooked» ist eine Reihe von Nachrufen auf bemerkenswerte Menschen, deren Tod seit 1851 in der Times nicht erwähnt wurde. — Die Karriere von Judee Sill hatte alle Voraussetzungen für eine großartige Singer-Songwriter-Geschichte. — Sie stand zusammen mit Zeitgenossen wie Jackson Browne und JD Souther im Mittelpunkt der Folk-Rock-Szene der 1970er Jahre in Kalifornien. — Sie war die erste Künstlerin, die David Geffen bei seinem renommierten Label Asylum Records unter Vertrag nahm, zu dessen Künstlerkader später unter anderem Bob Dylan, die Eagles und Tom Waits gehörten. — Und sie tourte mit großen Musikern wie Graham Nash, der zu ihrem Debütalbum beitrug, und David Crosby. — In einem Meer aus männlichen Sängern und Songwritern ragte Sill zusammen mit Joni Mitchell und einer Handvoll anderer als eine der wenigen Frauen hervor, die ihre eigenen Lieder schrieben und sangen. — Doch parallel zu ihrem Aufstieg zum Star ist ihre Geschichte von Unglück und Not geprägt, die mit ihrem Tod am 23. November 1979 im Alter von 35 Jahren endete. — Obwohl die Ursache, eine Überdosis Drogen, auf die Nebensächlichkeiten einer solchen Karriere zurückzuführen zu sein schien – insbesondere in einer Zeit, als Exzesse ein Synonym für die Musikindustrie waren – war Sills Leben viel labyrinthischer. — Judith Lynn Sill wurde am 7. Oktober 1944 in Oakland, Kalifornien, geboren. Ihr Vater Milford Sill, der eine Bar besaß, starb an einer Lungenentzündung, als sie 8 Jahre alt war. Dies war die erste einer Reihe persönlicher Tragödien und Probleme, die ihr Leben prägten. Ihre Mutter Oneta zog bald darauf mit Judee und ihrem älteren Bruder Dennis nach Südkalifornien und heiratete Kenneth Muse, einen Hollywood-Animator. Sill sprach später offen über den Missbrauch in ihrem Haushalt. (…)
SK-news
21.01.2020 – News – Rolling Stone – Red. — – Details
Beatles und Stones
Bill Wyman erinnerte sich an den Moment im April 1963, als er bei einem Auftritt der Stones aufblickte und die Beatles im Publikum sah. — Das erste Zusammentreffen der zwei bedeutendsten Bands ihrer Zeit fand am 14. April 1963 im Crawdaddy-Club im Station-Hotel in Richmond, England, statt. — Die Beatles hatten mit «Please Please Me» und «From Me to You» bereits die Charts erobert, die Stones waren gerade erst dabei, sich ihr Publikum zu erarbeiten. Bill Wyman, der ehemalige Bassist der Stones, erinnerte sich nun in einem Interview in der Radio-Show «Ultimate Classic Rock Nights» an diese Begegnung.
— Demnach sah er die Fab Four nach einigen gespielten Songs zufällig im Publikum stehen und andächtig lauschen. «Nach der Hälfte des Sets blickten wir irgendwie nach oben, und da standen vier in Ledersachen gekleidete Personen direkt vor der Bühne inmitten all dieser Kinder, die alle herumtanzten und herumspielten», sagte er. «Ich drehte mich zu Charlie (Watts) um und sagte: ‹Es sind die Beatles! Die hatten zwei oder drei große Nr. 1-Hits.» — — Danach gab es Bier und die Bands feierten die Nacht durch — Wyman bemerkte, dass John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr vom Publikum überhaupt nicht beachtet wurden. Er ergänzte: «Als wir unser Set beendet hatten, unterhielten wir uns mit ihnen und tranken gemeinsam Bier. Sie blieben für das zweite Set. Und danach gingen wir alle zurück in eine Wohnung in Chelsea, wo Mick (Jagger), Keith (Richards) und Brian (Jones) wohnten, hingen die ganze Nacht herum, spielten Blues-Musik, sprachen viel über Musik und wurden sofort großartige Freunde.»
SK-try202*news
18.01.2020 – Das Feature – Deutschlandfunk – Julia Tieke – Inka Löwendorf, Joachim Bliese, Eva Weißenborn, Imogen Kogge, Gerd Wameling, Andreas Tobias, Sascha Werginz —
Raza Kazim
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17.01.2020 – Musik unserer Zeit – SRF 2 Kultur – Cécile Olshausen —
Teresa Carrasco
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15.01.2020 – Kompressor: Clip – Deutschlandfunk Kultur – Oliver Schwesig, Gesa Ufer —
Billie Eilish
14.01.2020 – radioTexte: Clip – Bayern 2 – Michael Neuhauser — – Details
Federico Fellini
Komplizen, Freunde, Brüder: Der Visionär und der Bürokrat der menschlichen Seele — Zum 100. Geburtstag von Federico Fellini lesen Mario Adorf und Otto Sander den Briefwechsel zwischen dem Meisterregisseur und dem Großschriftsteller Georges Simenon
«Ich glaube, es muss 1960 gewesen sein, als ich dem Drängen der Veranstalter nachgab und Präsident in Cannes wurde. In diesem Jahr zeigte Fellini «La Dolce Vita», der sofort meine Begeisterung erregte. Ich erinnere mich an ein Essen mit den wichtigsten französischen und ausländischen Verleihern. Sie hatten für den Film nur herablassende Verachtung übrig. Trotz alledem, der Film bekam den Grand Prix. Aber mein Gott, wie habe ich dafür kämpfen müssen!» — Zu diesem Zeitpunkt hatte Simenon bereits 151 Romane und 190 weitere Werke unter siebzehn verschiedenen Pseudonymen veröffentlicht. Federico Fellini hatte seinerseits ein halbes Dutzend Filme gedreht und für den Welterfolg «La Strada» seinen ersten Oscar bekommen. Nach ihrer ersten Begegnung bei den Filmfestspielen in Cannes äußerten der belgische Romancier und der italienische Cineast immer wieder den Wunsch, einander zu sehen und sich auszutauschen. «Mein lieber Fellini, es ist immer etwas Wunderbares, wenn man irgendwo einen Bruder entdeckt», schreibt Simenon Fellini am 17. September 1969 aus Lausanne. Fellini antwortet ihm am 22. September 1969 aus Rom: «Carissimo Simenon, Sie sind der ältere Freund, den sich alle wünschen, einen Begleiter bei der Arbeit und im Leben, eine Bezugsperson, die einen nie enttäuscht und einem Kraft gibt.» In ihren Briefen geben beide Freunde Auskunft über das Geheimnis des künstlerischen Schaffens, über das Entstehen ihrer Klassiker. Aber auch über Ihre Schaffenskrisen, Sorgen und Nöte tauschen sich die kongenialen Künstler-Komplizen aus. —
14.01.2020 – News – The New York Times – Justin Sablich — – Details
Flower and Firkin
Dank erhaltener Wahrzeichen und einer beeindruckenden Museumsausstellung, die eine seiner alten Wohnungen nachbildet, hat London Hendrix-Fans viel zu bieten, 50 Jahre nachdem der Künstler es zuletzt sein Zuhause nannte.
Wie die Geschichte erzählt , ließ Jimi Hendrix, der vor allem dafür bekannt ist, die Musikwelt mit seinem Gitarrenspiel zu verändern, in einer schicksalhaften Nacht in den späten 1960er Jahren zwei Ringhalssittiche in der Carnaby Street frei, und das ist der Grund, warum Tausende der nicht heimischen Vögel Londons Parks heimsuchen dieser Tag. — «Absoluter Müll» , sagte Christian Lloyd, Musikwissenschaftler an der Queens University, in einem Interview. «So etwas wollen die Leute wahr haben, aber es ist einfach nicht wahr.»
Mr. Lloyd würde es wissen. Seine Forschungen, zusammen mit Relikten, über die Hendrix-Fans sabbern würden, wie seine kaputte Fender Stratocaster aus einer Aufführung in der Royal Albert Hall von 1969, sind im Handel & Hendrix in London ausgestellt , einer Residenz, die zum Museum wurde und den beiden Musikgiganten gewidmet ist, die einst lebten dort: Hendrix und der deutsche Komponist Georg Friedrich Händel. — Sittiche gehören vielleicht nicht zu Hendrix› Vermächtnis in London, aber er hat dennoch seine Spuren hinterlassen. Die mehreren Monate, die er dort verbrachte, verteilt auf die letzten fünf Jahre seines Lebens, waren ausschlaggebend für seinen kometenhaften Aufstieg. Es war auch der Ort, an dem der nomadische Performer einem «richtigen Zuhause», wie er es ausdrückte, am nächsten kam, und an dem sein Leben im Alter von 27 Jahren auf tragische Weise beendet wurde.
SK-reko2021_2020
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