Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

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Die Gefahren der Logik – Karl Valentin im Porträt, Volkssänger und Legende

07.08.2022FormatÖ1Franz Schuh —   –  Details

Karl Valentin

Contra – Kabarett und Kleinkunst — Karl Valentin, im Juni 1882 geboren, begann seine künstlerische Karriere als Musikclown und Solokomiker in der Tradition der Münchner Volkssänger. Sein Leben lang bezeichnet er sich selbst als Volkssänger. Der künstlerische Durchbruch gelang ihm auf der Bühne des «Frankfurter Hofs» in der Schillerstraße, in München. Die schwierigen Kriegsjahre ließen den Künstler verarmen. Am Rosenmontag, am 9. Februar 1948, stirbt er an den Folgen einer Lungenentzündung. Dass Karl Valentin mehr war als eine witzige Figur, das wurde schon in den zwanziger Jahren deutlich, als er an den Münchner Kammerspielen mit einem eigenen Stück auftrat, u. a. mit einer Parodie auf Brechts «Trommeln in der Nacht».

 
 

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Max Nagl Quintett spielt ‹Pdorvk›

07.08.2022RadiosessionÖ1Helmut Jasbar —   –  Details

Max Nagl

Musik mit Tendenz zur cartoonesken Onomatopoesie — Max Nagls Wortschöpfung «Pdorvk» ist weniger lautmalerisch als der cartoonesken Onomatopoesie verpflichtet – und der Name eines facettenreichen Programms des aus Oberösterreich stammenden und in Wien lebenden Altsaxofonisten, das 2020 auf CD vorgelegt wurde. Das dafür zusammengerufene Quintett ging aus dem Max-Nagl-Konzert beim Jazzwerkstatt-Wien-Festival 2017 hervor: Drei Bläser – Nagl, Trompeter Martin Eberle und Posaunist Phil Yaeger – agieren auf Basis des von Pianist Georg Vogel und Kontrabassist Gregor Aufmesser geschaffenen rhythmisch-harmonischen Fundaments.

 

Stilistisch entgrenzte Ausgelassenheit mit einigen traditionalistischen Anklängen wechselt sich hier mit komplexen Harmonien ab. Anthony Braxtons Quartett-Arbeiten der 1970er-Jahre – seine Komposition «23B» steht auf dem Programm – sind in «Pdorvk» eine der Inspirationsquellen des in Gmunden geborenen und in Ohlsdorf aufgewachsenen Max Nagl.

 
 

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Russland-Experte: Putin hat um sich herum eine politische Wüste geschaffen

06.08.2022NewsFocusAftonbladet —   –  Details

Kristian Gerner

Derzeit kommuniziert in der russischen Regierung vor allem Außenminister Lawrow, analysiert der Politikwissenschaflter und Russlandexperte der Universität Lund (Schweden), Kristian Gerner, für das «Aftonbladet». «Wladimir Putin hat sich von anderen Meinungen isoliert und nur der Außenminister spricht für das Land», so der Wissenschaftler. Der russische Präsident habe «um sich herum eine politische Wüste geschaffen.» — — Und weiter: «Ich möchte betonen, dass es heute in Russland kein politisches Leben gibt. Es gibt keine politische Debatte, nicht in der Duma, nicht in den öffentlichen Medien, nirgendwo. Es ist eine politisch tote Gesellschaft. Und so machen sie weiter und führen auf diese Weise Krieg.»

 
 

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Die Russen sind Zombies / Asow-Regiment

06.08.2022NewsZeit OnlineAndrea Jeska und Emilien Urbano —   –  Details

Asow Rituale

Das Asow-Regiment wurde einst von Rechtsradikalen gegründet und zählt heute zu den schlagkräftigsten Einheiten der ukrainischen Streitkräfte. Eine Reise an die Front zu seinen Soldaten. — In einer Baracke hinter der Frontlinie, in der es nach Schweiß riecht, nach Erde, die an herumliegenden Soldatenstiefeln klebt, nach Pizzaresten und durchgeschwitzten Socken, treffe ich auf Trainer. Oder vielleicht sollte man sagen: Dort beginnt Trainers verbales Duell mit mir, der deutschen Journalistin und, in seinen Augen, Vertreterin einer verweichlichten, von mangelndem Patriotismus geprägten Lebensart. Ein Duell, dessen Verlauf von einer gespaltenen Welt zeugt. In meiner Welt, in der niemand Blut vergießen müsse, sagt Trainer, brauche es keinen Mut. Seine aber ginge unter ohne Männer, die nichts und niemanden fürchteten. Die Verteidigungslinien hielten und den Russen schmerzhafte Verluste zufügten. «Feigheit», er spuckt dieses Wort förmlich aus, «hat zu diesem Krieg geführt, und Feigheit wird ihn am Laufen halten.»

 
 

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Angela Merkels Russland-Politik ist ein trauriges Kapitel

05.08.2022NewsBerliner ZeitungSusanne Lenz —   –  Details

Manfred Quiring

Manfred Quiring war zu DDR-Zeiten und nach der Wende Moskau-Korrespondent der Berliner Zeitung. Putin dürfe nicht durchkommen, sagt er. — Er hat mehr als zwei Jahrzehnte als Korrespondent in Moskau gearbeitet und kennt die Machtverhältnisse in Russland. Vor ein paar Wochen ist ein neues Buch von ihm erschienen: Russland – Ukrainekrieg und Weltmachtträume. Hier analysiert er die Entwicklungen, die zum Krieg geführt haben, und erklärt, welche Rolle der Westen dabei gespielt hat. Wir sprachen mit ihm über Putins Großmachtdenken und fragten ihn, wie dieser Krieg enden könne. — Hier analysiert er die Entwicklungen, die zum Krieg geführt haben, und erklärt, welche Rolle der Westen dabei gespielt hat. Wir sprachen mit ihm über Putins Großmachtdenken und fragten ihn, wie dieser Krieg enden könne.

 

Herr Quiring, Sie schreiben in Ihrem Buch, dass das Selbstverständnis von Russland als Großmacht gar nicht auf Putin zurückgehe, sondern sich über Jahrhunderte entwickelt habe. Wo hat es seinen Ursprung? — — Russland, hervorgegangen aus der von nordischen Waräger-Fürsten beherrschten Kiewer Rus, hat sich aus einem zunächst kleinen, unbedeutenden Gebilde entwickelt, dem Großfürstentum Moskau. Die Stadt selbst wurde 1147 erstmals urkundlich erwähnt. Das Großfürstentum umfasste ein Gebiet, das nur wenig größer war als der heutige Moskauer Oblast. Durch Eroberungen ist Russland gewachsen, und daraus entstand das Selbstverständnis: Solange Russland wächst, ist es bedeutend. Es darf auf keinen Fall kleiner werden, am besten aber gewinnt man Territorien dazu. So wie sich andere Großmächte Kolonien in Übersee zugelegt haben, hat sich die Landmacht Russland Territorien auf dem Festland unter den Nagel gerissen. Wenn wir zu sowjetischer Zeit durch die Länder gereist sind, standen überall Denkmäler, auf denen Jahreszahlen aus dem 15., 16. oder 17. Jahrhundert standen und den «freiwilligen Anschluss» an Russland feierten. Das war das Geschichtsbild, das schon in der Zarenzeit vorherrschte und mit dem auch die Sowjetunion gearbeitet hat. Mit dem Erfolg, dass mir Diplomaten und Militärs der untergegangenen Sowjetunion in den 90er-Jahren erklärten, es herrsche lediglich eine «peredyschka», eine Atempause. Bald gehe es wieder los. Putin fand für sein Großmachtdenken also ein vorbereitetes Feld vor.

 

Manfred Quiring, Jahrgang 1948, aufgewachsen in Berlin, war ab 1973 Redakteur der Berliner Zeitung und zweimal deren Korrespondent in Moskau (1982–1987 und 1991–1995) sowie von 1998 bis 2010 Moskau-Korrespondent der Welt. Er ist Autor zahlreicher Sachbücher über Russland.

 
 

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Selenskyj empört über AKW-Beschuss

06.08.2022NewsZeit OnlineDetails

Wachsoldat AKLW Saporischschja

Ein russischer Soldat steht Wache vor dem eingenommenen Atomkraftwerk Saporischschja — Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland nach Angriffen in der Nähe eines Reaktors im Kernkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine einen Terrorakt vorgeworfen. «Heute haben die Besatzer eine weitere äußerst riskante Situation für ganz Europa geschaffen», sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Das Kernkraftwerk Saporischschja sei zweimal angegriffen worden. «Jede Bombardierung der Anlage ist ein schamloses Verbrechen, ein Akt des Terrors», sagte Selenskyj weiter. — — Selenskyj forderte Sanktionen gegen Russlands Nuklearindustrie. «Wer nukleare Bedrohungen für andere Völker schafft, ist definitiv nicht in der Lage, Nukleartechnologie sicher einzusetzen», sagte er. Konkret sprach er von Strafmaßnahmen gegen den russischen Staatskonzern Rosatom. Die Regierungen in Kiew und Moskau hatten sich am Freitag gegenseitig den Beschuss von Europas größtem Atomkraftwerk in der von Russland besetzten Stadt Enerhodar vorgeworfen.

 
 

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Bundesliga-Auftakt: Union bleibt die Nummer 1 in Berlin

06.08.2022NewsNZZStefan Osterhaus —   –  Details

Jordan Siebatcheu

Beim 3:1-Sieg gegen den Lokalrivalen zeigt das Team von Urs Fischer, weshalb es in Berlin derzeit das leuchtende Vorbild ist. Hertha erleidet derweil einen formvollendeten Fehlstart in die Saison.

 

— Erstes Bundesligaspiel, erstes Tor: der Union-Stürmer Jordan Siebatcheu jubelt nach seinem Goal zum 1:0 gegen Hertha.

 
 

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Russland führt in Italien einen hybriden Krieg

06.08.2022NewsZeit OnlineAlmut Siefert —   –  Details

Conte / Putin 2018

Jacopo Iacoboni über Regierungskrise: «Russland führt in Italien einen hybriden Krieg» — Die italienische Politik pflegt enge Verbindungen zu Russland. Musste Mario Draghi gehen, weil Wladimir Putin es wollte? — Italiens damaliger Ministerpräsident Giuseppe Conte und Russlands Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen der beiden am 24. Oktober 2018 in Moskau – Jacopo Iacoboni ist ein italienischer Investigativjournalist. Er beschäftigt sich vor allem mit der rechtspopulistischen Lega und der Fünf-Sterne-Bewegung. Ende Juli erschienen in der Tageszeitung «La Stampa» seine Recherchen über aktuelle Verbindungen Russlands zur Lega Matteo Salvinis. Im Interview spricht er über verdächtige Unterredungen, die kurz vor der Regierungskrise und dem Sturz Draghis zwischen der russischen Botschaft und einem Vertrauten Salvinis stattgefunden haben, und darüber, was Ex-Premier Giuseppe Conte mit Russland verbindet. —

 
 

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Putins Angst vor den ‹anderen Russen›

06.08.2022NewsRNDHarald Stutte —   –  Details

Tschetschenische Soldaten

In Russland leben über 160 Nationalitäten. Dass die meisten im Ukraine-Krieg gefallenen russischen Soldaten aus den armen Regionen Dagestan und Burjatien stammen, erschwert das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen den Minderheiten und der Mehrheit von fast 80 Prozent Russen. — Eine Organisation, die sich «Asiaten Russlands» nennt, hat die «katastrophale Statistik» toter Soldaten in Wladimir Putins Reich kritisiert. Das «Institute for the Study of War» (ISW), ein US-Thinktank, stützt sich dabei auf Äußerungen von Wassili Matenow, dem Gründer der Organisation «Asiaten Russlands».

 

— Dieser setzt sich innerhalb Russlands für «gefährdete und zahlenmäßig kleine Völker, die vom russischen Staat diskriminiert werden», ein. Im Moment gehe es Matenow «in erster Linie darum, den Krieg, in den ausnahmslos alle Völker hineingezogen wurden, zu beenden!»

 
 

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Kriegsreporterin Rados: Man sieht den Tod, man sieht das Leben / Abschied vom Journalismus

06.08.2022NewsDer StandardOliver Mark —   –  Details

Antonia Rados

Sie berichtete 40 Jahre lang über Kriege und Krisen. Antonia Rados spricht über Hunger, den Kampf gegen Emotionen und Alpha-Männer beim ORF von damals — Sie schenkte der Zivilbevölkerung in den Krisen- und Kriegsgebieten jahrelang Gehör und gab ihr eine Stimme: Antonia Rados. Die 69-jährige Österreicherin und mehrfach ausgezeichnete Journalistin verkündete kürzlich ihren Rückzug aus dem Journalismus. — Eine Stimme der Zivilbevölkerung im Krieg: Antonia Rados, hier im Jahr 2014 für RTL in einem Flüchtlingscamp im Nordirak, hörte kürzlich als Kriegsreporterin auf.

 
 

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Freud, Krieg und Pandemie: Tote aller Länder, vereinigt euch!

06.08.2022NewsDer StandardJana Volkmann —   –  Details

Party of the Dead

Essay: Nekroaktivismus — Wo die Politik tot ist, ist der Tod politisch. Ein Essay über Verdrängung, Krieg, das Sterben und die russische Künstlergruppe Party of the Dead, die Gerechtigkeit für die Toten fordert — Sigmund Freud wurde 1915, nach der ernüchternden Einsicht, dass der Erste Weltkrieg weder schnell enden noch ohne hohe Verluste vonstattengehen würde, von Träumen geplagt. Darin starben seine Söhne, sie fielen im Krieg. Entgegen der (auch aus Freuds eigener Sicht) prophetisch anmutenden Todeswarnungen kehrten die Söhne indes nach Kriegsende wieder heim, während die Tochter Sophie 1920 der Influenza-Pandemie, vulgo Spanische Grippe, zum Opfer fiel. — Eine Aktion der Party of the Dead auf einem St. Petersburger Friedhof. Z-200 steht für das militärische Codewort Cargo 200: den Transport der Toten vom Schlachtfeld.

 
 

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Von der Sommerfrische zum militärstrategischen Brennpunkt

06.08.2022NewsNZZRudolf Hermann —   –  Details

Jas39 Gripen

Drei grosse Ostseeinseln erhalten eine bereits überwunden geglaubte Rolle zurück – Die Ostseeinseln Aland, Gotland und Bornholm sind für viele ein Inbegriff unbeschwerten Ferienvergnügens. Nun aber rücken sie in den Blickpunkt des Militärs. Angesichts von Russlands Aggressivität nimmt ihre strategische Bedeutung deutlich zu.

 
 

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