04.09.2022 – Fazit: Clip – Deutschlandfunk Kultur – Eberhard Spreng —
Sebastian Hartmann
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‹Trotzdem lieb’ ich dieses Land›. Barbara Thalheim zum 75
04.09.2022 – Musikbonus – WDR 5 – Elise Schirrmacher — – Details
Barbara Thalheim
Barbara Thalheims Hassliebe zur ehemaligen DDR durchzieht ihre Songs wie ein roter Faden und macht sie zu einer Meisterin der Ambivalenz, vor allem im Disput mit selbstgerechten, moralischen Zeigefingern des Westens. — Anlässlich ihres 75. Geburtstages, am fünften September, lässt die Liederlounge Barbara Thalheims bissige und schmissige Lieder aus über fünfzig Schaffensjahren Revue passieren, darunter auch «Ich und Du» von ihrem neuen Album «Novemberblues». In Interviews mit ihr zeigt sich der Schmerz über das Scheitern einer ebenbürtigen Wiedervereinigung, aber auch die Freude über ein gelingendes Sich-Neu-Erfinden nach der Wende. — Als Einzelkind häufig umgeschult zwischen den Dialekt-Hochburgen Leipzig und Berlin verwundert es nicht, dass Barbara Thalheim «alle Schulen gehasst» hat. Dass sie dennoch ihren Weg zu einer Ausbildung als Schlagersängerin fand, um dann mit ihrem Song «Als ich vierzehn war» direkt DDR-Musikgeschichte zu schreiben, verdankt sie sicherlich der Prägung durch ihre beiden künstlerischen Eltern. Ihr Vater, der als Kommunist und Antifaschist Dachau überlebt hatte, war Dramaturg an der Komischen Oper – ihre Mutter arbeitete im Varieté-Theater im Friedrichstadt-Palast. — Barbara Thalheim verbrachte nach der Wende viel Zeit in Frankreich, was sich vor allem im witzigen Sieben-Minüter «Souper mit Juliette» niederschlägt. Dass es in ihrem «Kinderland», der ehemaligen DDR, keine Reisefreiheit gab, betrachtet sie rückblickend als den «größten Schmerzpunkt» überhaupt. Aber dass man dort, wo man seine Wurzeln hat, für ein besseres Leben Kompromisse schließen, kämpfen und singen muss, das stand für sie nie zur Diskussion. — Happy birthday, Barbara Thalheim!
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‹Der coolste Beruf der Welt› – der Klarinettist Daniel Ottensamer
04.09.2022 – Menschen und ihre Musik – hr 2 kultur – Tabea Dupree — – Details
Daniel Ottensamer
Solo-Klarinettist bei den Wiener Philharmonikern zu sein, ist «der coolste Beruf der Welt». Das hat Daniel Ottensamer bereits von seinem Vater vorgelebt bekommen. Längst ist er in dessen Fußstapfen getreten und selbst Solo-Klarinettist des Orchesters. Für die Philharmoniker gibt Daniel Ottensamer aber nicht nur auf der Bühne alles, sondern auch auf dem Fußballplatz im orchestereigenen Fußballclub. Wie das ist, wenn Spitzenmusiker den Platz stürmen, warum es gut ist, ab und zu aus der eigenen «Klassik-Box» auszubrechen und wieso sich auch Instrumentalisten mehr mit der menschlichen Stimme beschäftigen sollten, das verrät Daniel Ottensamer persönlich. (Wdh. vom 26.6.22)
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Ein kammermusikalischer Jazz-Meilenstein – Bill Evans und Jim Hall: Undercurrent (1962)
04.09.2022 – Milestones – Ö1 – Klaus Wienerroither — – Details
Bill Evans und Jim Hall
Im August 1962, also ziemlich genau vor 60 Jahren, wird das Album «Undercurrent» von Pianist Bill Evans und Gitarrist Jim Hall veröffentlicht. Nicht nur das ikonische Albumcover, das die Unterwasser-Fotografie einer Frau in weißem Kleid zeigt, erregt Aufmerksamkeit. Im Duo mit Klavier und Gitarre zu spielen ist kein einfaches Unterfangen. Gerne kommen sich die Klangfarben der beiden Saiteninstrumente (auch beim Piano werden ja Saiten mit Hämmern angeschlagen) in die Quere. Doch bei Bill Evans und Jim Hall bedeutet der Dialog pure Magie: Traumwandlerisch spielen sich die beiden Musiker melodische Elemente zu und kommunizieren mittels sensibler Akkordfärbungen. Gleich die Eröffnungsnummer «My Funny Valentine» demonstriert das hochempathische Zusammenspiel der beiden. Dieser kammermusikalische Jazz-Meilenstein war eine Blaupause und Inspiration für zahlreiche spätere Gitarre-Klavierduos.
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Im Land der Morgenstille – Studienreise durch Südkorea
04.09.2022 – Format – Ö1 – Ernst Weber — – Details
Süd-Korea
Nationalparks, Tradition und Hightech – eine Ö1 Studienreise durch Südkorea — Seoul ist eine pulsierende Metropole mit Hochhausschluchten und leuchtenden Neonbildschirmen, dazwischen liegen jahrhundertealte Paläste und quirlige Märkte. Die 10-Millionen-Einwohner-Stadt hat eine effiziente Infrastruktur, bewaldete Parkanlagen und einen Notfallplan für einen Konflikt mit dem benachbarten Nordkorea. Bustouren führen in die «demilitarisierte Zone» – das Niemandsland, das die beiden Staaten trennt – und geben Einblicke in den Kalten Krieg, den die verfeindeten Bruderstaaten kultivieren: Stacheldrähte, Minen, Wachtposten und Panzersperren, dazwischen ein vier Kilometer breiter Pufferkorridor, der die beiden Staaten trennt.
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hehi — Mitschnitte vermutlich garantiert (iTunes-Archiv)
1 — Mitschnitte sicher garantiert (Archiv)
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Die Schauspielerin Silvia Meisterle im Gespräch
04.09.2022 – Intermezzo – Ö1 – Sebastian Fleischer — – Details
Silvia Meisterle
Das Theater in der Josefstadt eröffnet seine Saison mit Leo Tolstois «Anna Karenina». Die deutsche Regisseurin Amélie Niermeyer hat das Romanepos neu für die Bühne adaptiert. Als Anna Karenina ist die österreichische Schauspielerin Silvia Meisterle zu erleben. Seit 2010 ist sie festes Ensemblemitglied an der Josefstadt und hat an diesem Haus nun ihre erste große Titelrolle übernommen. Über Anna Karenina als starke und empathische Frau, die doch an sich selbst zerbricht und Frauenfiguren auf der Bühne im Wandel Zeit spricht Silvia Meisterle ebenso wie über ihre Ballettausbildung, ihre Anfänge am Theater der Jugend und ihre Liebe zum Medium Radio, dem sie in den Literatursendungen auf Ö1 regelmäßig ihre Stimme leiht.
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Die Grafikerin Rosi Grieder-Bednarik
04.09.2022 – Menschenbilder – Ö1 – Lukas Tremetsberger — – Details
Rosi Grieder-Bednarik
«Die Zwetschgen gingen dort auf, wo ein Stein hingefallen war», erinnert sich Rosi Grieder-Bednarik an den verwilderten Garten des Bauernhauses, in dem sie seit 1976 lebt. Fünfzig wilde Zwetschgenbäume und herrlich schmeckende gelbe Kriecherl: «Hier bleibe ich!» Das Haus, das die Grafikerin mit ihrem damaligen Mann kaufte und renovierte, liegt in Hardegg an der Grenze zu Tschechien. — Rosi Grieder-Bednarik, geboren 1944, wuchs mit ihren Eltern und vier Geschwistern in der damals neu errichteten Künstlersiedlung Stadlau in Wien auf, der Vater Karl Bednarik war Maler und Schriftsteller. Rückblickend war es ein ländliches Leben mit vielen Freiheiten für ein Kind.
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Die zuckerlrosa Brille der Aida Loos: Arbeitsloos
04.09.2022 – Contra – Ö1 – Julia Baschiera — – Details
Aida Loos
Aida Loos reflektiert in ihrem vierten Soloprogramm Kaffeehausdialoge und Cremeschnittenmonologe aus der Aida am Stephansplatz. Mit der Coronapandemie wurde die Schauspielerin nämlich arbeitsloos und daraufhin vom AMS als Servierkraft in die gleichnamige zuckerlrosa Filiale vermittelt. Nachdem sie den ersten Schlag mit Kaffee verdaut hat, tauscht sie die Bretter, die einst die Welt bedeuteten, gegen ein Besenkammerl, das nun ihre Pause darstellt.
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Tausende nehmen Abschied von Gorbatschow
03.09.2022 – News – Tagesschau – Annette Kammerer — – Details
Michail Gorbatschow
In Moskau haben Tausende Menschen Abschied von Michail Gorbatschow genommen. Vor dem Gebäude, in dem der Sarg aufgebahrt war, bildete sich eine Schlange. Auch Ungarns Ministerpräsident Orban nahm an der Trauerfeier teil.
Mehrere tausend Menschen haben in Moskau Abschied von dem ehemaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow genommen. Die Trauernden gingen am offenen Sarg vorbei, der von Ehrenwachen flankiert wurde, und legten Blumen nieder. Gorbatschows Tochter Irina und seine beiden Enkeltöchter saßen neben dem Sarg, der im Haus der Gewerkschaften aufgebahrt war. Das Gebäude war offen zugänglich, eine lange Schlange bildete sich davor. Der Andrang war der Nachrichtenagentur AP zufolge so groß, dass der Zeitrahmen für den öffentlichen Abschied um eine Stunde verlängert wurde.
— Die Trauerfeier für den Friedensnobelpreisträger fand ohne großen Pomp statt – und auch ohne Russlands Präsident Wladimir Putin. Der Kreml verwies zur Begründung auf dessen vollen Terminkalender. Putin hatte an Gorbatschows Sarg am Donnerstag Blumen niedergelegt, sich bekreuzigt und nach knapp 40 Sekunden wieder den Raum verlassen. Als Miteigentümer der kremlkritischen Zeitung «Nowaja Gaseta» hatte Gorbatschow unter anderem Beschränkungen der Pressefreiheit und andere autoritäre Machtzüge unter Putin kritisiert.
SK-
»Hier ist ein anderer Teil der Gesellschaft« / Trauerfeier für Gorbatschow
03.09.2022 – News – Spiegel Online – Christina Hebel — – Details
Michail Gorbatschow
Es war eine vergleichsweise kleine Trauerfeier: Der Leichnam von Michail Gorbatschow am Samstag in Moskau im Haus der Gewerkschaften – traditionell wurden dort die Särge der Sowjetführer nach ihrem Tod aufgestellt. Hunderte Menschen verabschiedeten sich vom letzten Staatspräsidenten der Sowjetunion – der Andrang am Einlasse war groß.
— Christina Hebel, SPIEGEL-Korrespondentin — »Bis nach dem Mittag versammelten sie sich hier, um zu warten, dass sie vorgelassen werden können, um Abschied zu nehmen, Blumen niederzulegen, auch Worte des Dankes an ihn zu richten. Das Interessante ist, dass diese Menschen hier das Gute, das Positive hervorheben, was sie an ihm sehen. Eine Meinung, die es hier in Russland nicht so häufig gibt. Die Mehrheit der Menschen, mit denen ich auf der Straße gesprochen habe, machen Gorbatschow dafür verantwortlich, dass er das Land in ein Chaos geführt hat in den Neunziger Jahren nach dem Zerfall der Sowjetunion, nach dem Ende des Kommunismus – wirtschaftliches Chaos, aber auch Chaos mit kriminellen Banden. Das verzeihen sie ihm nicht, sie nennen ihn zum Teil sogar einen Verräter. Aber heute ist es hier ein Gegenschnitt. Es sind andere Menschen, ist ein anderer Teil der Gesellschaft ist hier, der ihm danken möchte, für das, was er dem Land gegeben hat: Er habe ihnen die Freiheit gebracht, er habe ihnen die Möglichkeit gebracht, die Welt zu öffnen, das Land zu öffnen, haben mir hier Menschen erzählt. Sie verbinden mit Gorbatschow vor allem Frieden und Freiheit. Etwas, was mir eine Frau sagte, heute nicht mehr so ist in diesem Land.« — — Auch der ungarische Ministerpräsident Victor Orbán erwies Gorbatschows die letzte Ehre. Andere führende Politiker aus Europa waren vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs nicht angereist. Deutschland wurde durch den Geschäftsträger der Botschaft in Moskau vertreten. Anders als etwa der ehemalige russische Präsident Boris Jelzin erhielt Michail Gorbatschow kein Staatsbegräbnis – und der aktuelle russische Staatspräsident blieb der Zeremonie fern.
— Christina Hebel, SPIEGEL-Korrespondentin — »Wladimir Putin nahm heute hier nicht an der Trauerfeier teil, was viele, die sich hier versammelt haben, ihm durchaus übelnehmen. Aber Putin sieht Gorbatschow als einen, der die Sowjetunion, die Sowjetmacht zerfallen, zerbrechen lassen hat. Er spricht von einer Katastrophe, und das eben merkt man hier auch den Teilnehmern hier an der Trauerfeier, es sind kaum offizielle Vertreter des Staates hier. Es sind vor allen Dingen normale Menschen gekommen, Menschen der Opposition, wobei es eben halt auch sehr wenige sind, denn viele sind bereits im Exil oder im Gefängnis, weil sie auch diesen Krieg gegen die Ukraine kritisiert haben.« — — Wladimir Putin hatte Gorbatschow bereits am Donnerstag die letzte Ehre erwiesen und seine Absage mit Terminschwierigkeit begründet. Michail Gorbatschow war am Dienstag im Alter von 91 Jahren gestorben. Er gilt als wichtiger Wegbereiter der deutschen Einheit. Gorbatschow soll auf dem Moskauer Prominentenfriedhof am Neujungfrauenkloster bestattet werden – neben seiner Frau Raissa.
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Russen erweisen Michail Gorbatschow die letzte Ehre
03.09.2022 – News – Süddeutsche Zeitung – dpa — – Details
Michail Gorbatschow
Russland nimmt Abschied vom ehemaligen sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow, der vor allem im Ausland großes Ansehen genoss. Der Friedensnobelpreisträger, der als einer der Väter der Deutschen Einheit gilt, soll am Samstag in Moskau bestattet werden. Er war am Dienstag nach langer schwerer Krankheit im Alter von 91 Jahren gestorben.
— Ein Staatsbegräbnis wird es anders als nach dem Tod des russischen Präsidenten Boris Jelzin (1931-2007) nicht geben. Es werden zudem keine führenden Politiker Europas zu dem Begräbnis erwartet. Hintergrund sind die westlichen Sanktionen gegen Moskau wegen des Ukraine-Kriegs.
Trauerfeier und Teilnehmer — — Die Trauerfeier für Gorbatschow hat in Moskau begonnen. Hunderte Menschen versammelten sich am Haus der Gewerkschaften in Sichtweite des Kremls. Dort wurde der Leichnam des Friedensnobelpreisträgers aufgebahrt. Viele warteten mit Blumen in den Händen vor dem Gebäude.
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Russland verabschiedet sich von Gorbatschow / Verstorbener Sowjet-Präsident
03.09.2022 – News – Süddeutsche Zeitung – dpa / TASS — – Details
Michail Gorbatschow
Der Sarg mit Gorbatschow wird im Haus der Gewerkschaften in Moskau nahe des Kreml aufgebahrt. — Ein Staatsbegräbnis gibt es nicht. Dennoch warten viele Menschen mit Blumen vor dem Gebäude, in dem der Leichnam aufgebahrt ist. Russlands Machthaber Putin bleibt der Trauerfeier fern, die Bundesregierung ist nur mit einem Botschaftsmitarbeiter vertreten. — In der russischen Hauptstadt Moskau hat am Samstag die Trauerfeier für den ehemaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow begonnen. Hunderte Menschen versammelten sich am Haus der Gewerkschaften in Sichtweite des Kremls. Dort wurde Gorbatschows Leichnam aufgebahrt, die Särge aller früheren sowjetischen Staatschefs sowie des russischen Präsidenten Boris Jelzin (1931-2007) wurden ebenfalls dort öffentlich aufgestellt.
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