Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Yumi Ito

26.10.2024The Voiceradio3Ortrun Schütz —   –  Details

Yumi Ito

Was für eine Klangfarbenvielfalt: Die Schweizerin Yumi Ito schreibt kunstvolle Songs mit verzaubernd-virtuosen Improvisationen – mal mehr in Richtung Art Pop als Geschichtenerzählerin, mal mehr in Richtung Jazz und Neoklassik. Für die Tochter einer polnischen Mezzosopranistin und eines japanischen Pianisten ist musikalische Weltoffenheit selbstverständlich: Mal klingen Passagen ihrer Kompositionen eher mystisch, mal soulig auf ihren Solo-Alben. Ihre Stimme, die sie leicht mal über mehrere Oktaven springen lassen kann, kommt aber auch bei anderen Projekten zum Einsatz – unter anderem im Duo mit dem polnischen Jazz-Gitarristen Szymon Mika oder auf dem neuen Album der polnischen Vibrafonistin Izabella Effenberg.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

Vor 90 Jahren: Der Schriftsteller Ulrich Plenzdorf geboren

26.10.2024KalenderblattDeutschlandfunkRalph Gerstenberg —   –  Details

Ulrich Plenzdorf

Ulrich Plenzdorf — Flowerpower statt Cordhütchen-Sozialismus —Ulrich Plenzdorf war ein Literaturstar der DDR. Mit „Die neuen Leiden des jungen W.“ wurde er auch im Westen berühmt. Doch es war nicht das einzige Werk, mit dem der Schriftsteller für Schlagzeilen und Debatten sorgte. Vor 90 Jahren kam er zur Welt.

 
 

SK-xxddhehitt

Highlights aus 50 Sendejahren – Am Mikrofon: Der Showmaster Rudi Carrell

26.10.2024Klassik-Pop-et ceteraDeutschlandfunkN.N. —   –  Details

Rudi Carrell

Highlights aus 50 Sendejahren: Der Showmaster Rudi Carrell «Ich versuche alles so lässig wie möglich zu machen» Er verbrachte seine Jugend ohne Fernseher, war aber später als Show-Erfinder und Entertainer im niederländischen wie im deutschen Fernsehen von Erfolg gekrönt. In den 70ern schickte Rudi Carrell im Dlf einen schmachtenden Herbst-Gruß durch den Äther.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

Ein selten aufgeführtes Theaterstück von Fritz Kortner / Donauwellen

26.10.2024Literatur am FeiertagÖ1Kurt Reissnegger —   –  Details

Fritz Kortner

Fritz Kortner, der berühmte Wiener Schauspieler und Regisseur, schrieb dieses Theaterstück noch in der amerikanischen Emigration. 1949 wurde es in München uraufgeführt und nach Einsprüchen der amerikanischen Militärregierung in Deutschland vom Spielplan genommen. Erst 1980 kam es in Düsseldorf zu einer Wiederaufführung. In Wien, dem Schauplatz des Stücks, kam es erst 1987 zu einer ersten Aufführung im Rahmen der Wiener Festwochen. Kortners Stück hatte im Radio Premiere – 34 Jahre nach der Uraufführung in München in der Regie von Klaus Gmeiner. — Kortners Stück spielt im Frühjahr 1945 in Wien. In den ersten Apriltagen erreichen sowjetische Truppen Wien, die Stadt ist umkämpft. Einen Monat vor der Kapitulation des Deutschen Reichs beschreibt Kortner die Sicht- und Verhaltensweisen unterschiedlicher Personen, die sich im Friseursalon der Hauptfigur des Stücks, Alois Duffeck (im Hörspiel verkörpert durch Otto Schenk), in der Wiener Innenstadt treffen. — Mit Otto Schenk, Louise Martini, Birgit Doll, Georges Kern, Gerhard Zemann, Angelika Welzl, Gustl Weishappel, Anton Pointecker, Charles Williams, Georg Steinitz, Georges Ourth, Otto Bolesch, Bearbeitung und Regie: Klaus Gmeiner, Produktion ORF-Salzburg, 1983

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

Die Kraft des Kragens / Von der elementaren Schönheit des Rollkragenpullovers in der Geschichte des Plattencovers

26.10.2024Jet Lag All Stars Radio ShowÖ1Daniela Niehoff, Nicolas Venturini, Ariane Rhomberg u.a. —   –  Details

Audrey Hepburn

Die Jet Lag All Stars haben ein Basislager der Mode eingerichtet. Dort halten sie inne und werfen einen Blick auf das Stück Mode, das als der Inbegriff von «Basic» gelten kann. Es wird nicht nach exklusiven Auf- und Ausstiegschancen gesucht, sondern nach den Spuren, die der Rollkragenpulli auf Schallplattencovern hinterlassen hat. — Die musikalische Reise entwickelt sich entlang der Artist-Porträtabbildungen auf Album-Covern und Cover-Rückseiten. In der ersten Etappe geht es vom Beginn der Portraitabbildung auf Album-Covern bis in die 1970er Jahre. — Kultur- und Modehistorikerin Daniela Niehoff wirft Schlaglichter auf die Modegeschichte des Kragens und dessen sprachliche Bedeutung. Zur Kunst des Hemdkragens im Besonderen haben wir den Wiener Hemdenmacher Nicolas Venturini befragt. Ariane Rhomberg ist verantwortlich für das Erscheinungsbild der ORF-Moderator:innen, sie gibt Einblicke in die modischen Grundsätze für korrektes Auftreten im Fernsehen. — Zu hören sind ausschließlich Musikstücke von LPs mit Rollikragenpullis am Cover oder Backcover. Zu lernen ist, dass der Rolli nicht nur wärmt, sondern auch einmal ein Zeichen der Hoffnung und Ausdruck des Vertrauens war, dass die Zeit gekommen ist, etwas gemeinsam zu tun. Mit Ausrufezeichen am Cover, «now» und als «fresh expression» (Gil Scott-Heron), polyglott, aber geerdet. Entdecken Sie mit den Jet Lag All Stars den Rollkragenpullover als Quelle unendlicher Energie, elementarer Schönheit und existenzieller Bestimmung. — Gestaltet von Alexander Ach Schuh. Mit Robert Czepel, Paul Kraker, Elke Tschaikner und Klaus Wienerroither. Regie: Rainer Elstner — (Wiederholung vom 8. Dezember 2023)

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

Bluegrass 45 – Die Japan-USA-Bluegrass-Connection

26.10.2024Spielräume SpezialÖ1Michael Neuhauser —   –  Details

Bluegrass 45

In den späten 1960er-Jahren gründeten die Brüderpaare Saburo & Toshio Watanabe sowie Tsuyoshi & Akira Otsuka gemeinsam mit Gakusei Ryo in der japanischen Hafenstadt Kobe die Band «Bluegrass 45» mit Banjo, Kontrabass, Gitarre, Mandoline, Fiddle und – wie es sich für Bluegrass gehört – mehrstimmigem Gesang. — Was aus purer Leidenschaft für die treibende Stringbandmusik in der Tradition von Bill Monroe, Lester Flatt, Earl Scruggs oder den Stanley Brothers begann, entwickelte sich zu einem ernstzunehmenden Musikprojekt, das bald auch Anerkennung aus den USA erfuhr. Dick Freeland vom Label Rebel Records aus Washington, D.C., wo die wichtigsten Bluegrass-Aufnahmen jener Zeit veröffentlicht wurden, lud die fünf jungen Musiker 1971 zur Tournee durch die USA und Kanada und brachte sie mit US-Größen des Genres zusammen. Im selben Jahr entstanden für Rebel Records die LPs «Bluegrass 45» und «Caravan», produziert von keinem geringeren als John Duffey, dem charismatischen Sänger und Mandolinenspieler von «The Country Gentlemen» und «The Seldom Scene». — Bis heute ist die Bluegrass-Tradition in den Familien Watanabe und Otsuka ungebrochen. Akira Otsuka, dem die Ehre zuteilwurde, nach John Duffeys Tod im Jahr 1996 dessen Mandoline zu erben, übersiedelte ganz in die USA. Der 2019 im 70. Lebensjahr verstorbene Banjospieler Saburo Watanabe organisierte 1972 das erste Takarazuka Bluegrass Festival, das sich zu Japans größter Bluegrass-Veranstaltung entwickelt hat. 1973 produzierte er das Solo-Debut-Album des späteren Bluegrass-Gitarrenstars Tony Rice aus Virginia. Fast vier Dekaden war er auch als Herausgeber des japanischen Bluegrass-Magazins «MoonShiner» tätig. Sein Sohn Taro Inoue, ein herausragender Mandolinenspieler, führt die musikalische Familientradition und die Japan-USA-Bluegrass-Connection fort, 2021 etwa im Duett mit Fiddler Casey Driessen für dessen Albumprojekt «Otherlands».

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

Giuseppe Verdi: ‹Il Trovatore› (1977 / Metropolitan Opera in New York)

26.10.2024Opernabend – Aus dem Archiv der Metropolitan OperaÖ1N.N. —   –  Details

Giuseppe Verdi

Mit Renata Scotto (Leonora), James McCracken (Manrico), Louis Quilico (Conte di Luna), Shirley Verrett (Azucena), Malcolm Smith (Ferrando) u.a.

 

Metropolitan Opera Chorus, Metropolitan Opera Orchestra; Dirigent: Michelangelo Veltri.

 

(aufgenommen am 31. März 1977 in der Metropolitan Opera in New York)

 
 

SK-

Phil Lesh, Bassist und Anker der Band Grateful Dead, stirbt im Alter von 84 Jahren

25.10.2024News: NachrufeThe New York TimesJim Farber —   –  Details

Phil Lesh

Als einer der ersten Rockbassisten, dessen Instrument regelmäßig die Hauptrolle spielte, war er auch am Schreiben einiger der bekanntesten Songs der Band beteiligt. — Phil Lesh, der als Gründungsmitglied der Grateful Dead mit seinem umfangreichen Bassspiel einer der ersten Musiker einer Rockband war, die dieses Instrument in der Hauptrolle und nicht in der Nebenrolle spielten, ist am Freitag gestorben. Er wurde 84 Jahre alt. — Sein Tod wurde auf seinem Instagram-Konto bekannt gegeben. Weitere Informationen wurden nicht bereitgestellt. — Neben experimenteller Bassarbeit sang Mr. Lesh für die Band hohe Harmonien und übernahm gelegentlich den Leadgesang. Er war auch am Schreiben einiger der bemerkenswertesten Songs der Band beteiligt, darunter solche, die zu abenteuerlichen Jams inspirierten, wie «St. Stephen» und «Dark Star», sowie konventionellere Stücke wie «Cumberland Blues», «Truckin‹» und «Box of Rain». — Der Schlüssel zur Dynamik von Grateful Dead lag in der Art und Weise, wie Mr. Lesh mit dem Bass immer neue Kontrapunkte zu den tanzenden Linien des Leadgitarristen Jerry Garcia, den scharfen Riffs des Rhythmusgitarristen Bob Weir, den kühnen Rhythmen der Schlagzeuger Mickey Hart und Bill Kreutzmann und – in den ersten acht Jahren der Band – zum warmen Orgelspiel von Ron McKernan, bekannt als Pigpen, setzte.

Besonders spannend war die Beziehung zwischen dem Instrument von Herrn Lesh und dem von Herrn Garcia. Manchmal spiegelten sie sich gegenseitig. Zu anderen Zeiten bildeten sie einen Kontrast, wodurch die melodischen Nuancen der Musik erweitert wurden und gleichzeitig eine gewisse Abwechslung und Spannung entstand, die es der Band ermöglichte, ausgiebig zu improvisieren, ohne den Zuhörer zu verlieren. — Mr. Leshs Bassspiel konnte donnernd oder zart, konzentriert oder abstrakt sein. Auf den Studioalben der Grateful Dead enthielten seine Zeilen so viel Melodie, dass man sich ein Lied allein wegen seines Spiels anhören konnte. Gleichzeitig teilte er die Liebe seiner Bandkollegen für ungewöhnliche Akkordstrukturen und ungewöhnliche Taktarten. Beim Aufbau seiner Bassparts schöpfte er aus vielen Quellen, darunter Free Jazz, klassische Musik und Avantgarde. — Er hatte eine formale Ausbildung in den letzten beiden Bereichen: Er spielte sowohl klassische Violine als auch Trompete, komponierte Musik für Orchester und studierte bei dem Avantgarde-Komponisten Luciano Berio – und das alles, bevor er Bass spielte und sich den Dead anschloss. Seine Arbeit mit der Band war für einen erheblichen Teil ihrer zahlreichen Anhängerschaft so wichtig, dass sich die Anhänger bei Konzerten in der «Phil Zone» aufstellten, einem Bereich, der laut dem Grateful Dead-Reiseführer «Skeleton Key: A Dictionary for Deadheads» von 1994 «nach der Nähe zu Leshs Position auf der Bühne» benannt ist. — Mr. Lesh spielte während der gesamten 30-jährigen Geschichte der Band mit den Dead, die 1995 nach dem Tod von Mr. Garcia offiziell endete. 1994 wurden er und die Band in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen. Nach der Auflösung der Dead spielte Mr. Lesh in den Ablegerbands The Other Ones, The Dead und Furthur sowie mit seiner eigenen Band Phil Lesh and Friends. 2014 zog er sich von der regulären Tournee zurück, gab aber für den Rest seines Lebens weiterhin gelegentliche Konzerte. (…·

 
 

SK-news

Radiologie – Von Andreas Ammer & Driftmachine

25.10.2024KlangkunstDeutschlandfunk KulturAndreas Ammer —   –  Details

Ammer + Driftmachine

100 Jahre Hörspiel — It was magic – Eine Hommage an das erste deutsche Hörspiel, 100 Jahre danach

Radiologie / Ursendung — Von Andreas Ammer & Driftmachine — Mit: Andreas Ammer (Text & Sirenen), Andreas Gerth & Florian Zimmer (Elektronik), Anton Kaun (Geräusche), Valerian Herdam (Radiodestruktion & Gesang), Max Moor (Stimme), Ted Milton (Stimme), Gerhard Rühm (Stimme), Frauke Poolman (Stimme) Realisation & Musik: Andreas Ammer, Andreas Gerth, Florian Zimmer Produktion: Deutschlandfunk Kultur/Berliner Hörspielfestival 2024

— –

— – • Sound Art • Das erste deutsche Hörspiel produzierte am 24. Oktober 1924 der Frankfurter Rundfunkleiter Hans Flesch. Zum 100. Jubiläum durchleuchtet der Radiomacher Andreas Ammer die «Zauberei auf dem Sender».

Das Radio war gerade ein Jahr alt, da erfand der Rundfunkpionier Hans Flesch dessen eigene Kunstform: In der Groteske «Zauberei auf dem Sender» sind alle Elemente des Hörspiels vorgedacht.

 

100 Jahre später setzen sich der Hörspielmacher, Musikproduzent und Schriftsteller Andreas Ammer und das Elektronik-Duo Driftmachine featuring Rumpeln (Anton Kaun) mit dem ersten deutschen Hörspiel auseinander.

 

Am Ende muss allerdings Alarm geschlagen werden: «Sie spielen immer noch die gleichen Lieder. Am Himmel ein weißes Rauschen. Vieles wäre zu sagen davon.» (Andreas Ammer)

Andreas Ammer, geboren 1960, Autor, Filme- und Hörspielmacher. Er wurde zweimal mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet, 1995 für «Apocalypse Live» (BR 1994) und 2001 für «Crashing Aeroplanes» (EBU/WDR/DLR Berlin 2001). 2019 Günter-Eich-Preis, zusammen mit FM Einheit. — Driftmachine ist ein Duo aus Andreas Gerth und Florian Zimmer, das mit Modularsynthesizern rhythmus- und bassbetonte Musik erzeugt.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxdd

Gary Indiana, scharfzüngiger Kulturkritiker und Romanautor, stirbt im Alter von 74 Jahren

25.10.2024News: NachrufeThe New York TimesPenelope Green —   –  Details

Gary Indiana

Er machte Filme, Videokunst und Fotografien, war aber vor allem als wegweisender Kunstkritiker und beißender Romanautor bekannt. — Gary Indiana im Jahr 1987. Der produktive und vielseitig begabte Autor hat zahlreiche Romane, Memoiren und Kritiken verfasst, die sich alle auf die eine oder andere Weise mit einer Kultur auseinandersetzen, die dem Untergang entgegen rast. — Gary Indiana, der elfenhafte Romanautor, Kulturkritiker, Dramatiker und Künstler, dessen knisternde Prosa und beißender Witz die Verwüstungen der AIDS-Krise, die Kunstszene in Manhattans Innenstadt, grelle wahre Verbrechen und seine eigene Suche nach Liebe einfing, starb am Mittwoch in seinem Haus in Manhattan. Er wurde 74 Jahre alt. — Die Ursache sei Lungenkrebs gewesen, sagte Jerry Gorovoy, ein Freund. — Der produktive und vielseitig begabte Mr. Indiana hat über zehn Bücher – Romane, Memoiren und Kritiken – verfasst, die sich alle auf die eine oder andere Weise mit einer Kultur auseinandersetzen, die dem Untergang entgegen rast. — «Horse Crazy» (1989) ist ein Schlüsselroman über einen Schriftsteller in seinen Dreißigern, der von einer schönen, jungen, heroinabhängigen Fotografin besessen ist – ein «Tod in Venedig», der im East Village inmitten der sich verdichtenden Aids-Pandemie spielt. «Resentment: A Comedy», 1997 erschienen, war das erste Buch in Indianas leicht fiktionalisierter Krimitrilogie; Hintergrund ist der Prozess gegen die Menendez-Brüder in Los Angeles wegen des Mordes an ihren Eltern, ein Setting, das es Indiana ermöglichte, die Promikultur in einer Sammlung anrüchiger und urkomischer Porträts aufs Korn zu nehmen. Richard Bernstein lobte Indiana in der New York Times für seinen «umwerfend guten Schreibstil». — «Wenn man Indianas neues Werk liest, ist man erstaunt über sein Talent», schrieb Bernstein, «und erstaunt über die absurde Trostlosigkeit, den entfremdenden Nihilismus seiner Vision.»

Auf «Resentment» folgte «Three-Month Fever: The Andrew Cunanan Story» (1999), das sich mit dem bizarren Leben des Serienmörders befasste, der den Modedesigner Gianni Versace ermordete. Als nächstes folgte «Depraved Indifference» (2001), ein Roman über die beiden Betrüger und Mörder Sante und Kenneth Kimes, beide Mutter und Sohn. Mit allen drei Büchern, sagte Mr. Indiana, «versuchte ich, etwas über die Pathologie von Familien zu verstehen.»

Es war das Jahr 1978, als Mr. Indiana über San Francisco und Los Angeles in New York City landete, nachdem er mit 16 Jahren seinem eigenen familiären Leiden entflohen war, indem er sein Zuhause in New Hampshire verließ. In Kalifornien drehte er mit Freunden Filme, schrieb für ein paar Undergroundzeitschriften und erlebte einige schreckliche Abenteuer. — Er war dünn, nervös und gebildet und begann, Gedichte, Filmkritiken und Essays für unabhängige Verlage zu schreiben, in der Hoffnung, als Dramatiker und Romanautor Fuß zu fassen. Er wurde schnell zum Impresario der fiebrigen Kunstszene des East Village, trat in einigen No Wave-Filmen auf, inszenierte Theaterstücke im Mudd Club und im Hinterhof seines Freundes Bill Rice und leitete verrückte Kabaretts mit Messerjonglage, Feuereffekten und einem Mann, der Glühbirnen aß (und der zu dieser Zeit zufällig Mr. Indianas Freund war). — Mr. Indiana gab selbst zu, ein chaotischer Schausteller und ein intellektueller Stachel zu sein, stachelig und freundlich zugleich – «ein ätzender Elf mit einer ausgeprägten Spur Menschlichkeit», wie es Timothy Greenfield-Sanders, der Kunstfotograf, der im Laufe der Jahrzehnte viele Porträts von ihm machte, ausdrückte. (…)

 
 

SK-news

Gespaltenes Land, ratlose Dichter? – Amerikanische Schriftsteller und ihr Blick auf die USA in der Krise –

25.10.2024LiteraturDeutschlandfunk KulturBeatrice Faßbender und Ulrich Rüdenauer< —   –  Details

Jennifer Egan

Die USA erleben ihre größte Krise seit dem Bürgerkrieg: Populismus vs. Vernunft, Stadt vs. Land, progressive vs. konservative Werte. Die Sendung beleuchtet den State of the Union aus Sicht von New Yorker Schriftsteller:innen und Intellektuellen. — Noch wenige Tage, dann wird in den USA gewählt. Die Schicksals-Entscheidung zwischen Donald Trump und Kamala Harris scheint aber eher ein Symptom für eine tieferliegende Krise zu sein: Seit Jahren klafft ein Graben zwischen dem liberalen und dem konservativen Amerika, zwischen den großen Städten an Ost- und Westküste und dem Heartland, zwischen alter weißer Herrschaftselite und einer immer diverseren Gesellschaft. Wie nehmen Autor:innen diese Kluft, den Kulturkampf, die Risse wahr? Wie sehen sie ihre Rolle? Welche Bedeutung hat Literatur in solchen Zeiten? Beatrice Faßbender und Ulrich Rüdenauer haben sich in New York mit Jennifer Egan, Vivian Gornick, Sigrid Nunez, Rowan Ricardo Phillips und John Wray getroffen und über die Spaltung des Landes gesprochen.

 

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxdd