Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

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Altkanzlerin zur Russlandpolitik: Angela Merkel rät, Putin ernst zu nehmen

28.09.2022NewsTagesspiegelMaria Fiedler —   –  Details

Angela Merkel

Bei der Eröffnung der neuen Helmut-Kohl-Stiftung zieht Angela Merkel Lehren aus dessen Kanzlerschaft. Und spricht auch über Wladimir Putin. — Angela Merkel kann sich noch gut an ihr Kennenlerngespräch mit Helmut Kohl im Herbst 1990 erinnern. Sie habe sich akribisch alle möglichen politischen Fragestellungen vorbereitet, sei aufgeregt angereist, erzählt die Altkanzlerin. Doch als sie dann im Bonner Kanzleramt zusammensaßen, habe Kohl dann im Kern nur eine Frage an sie gehabt: «Wie verstehst Du Dich mit anderen Frauen?» Bald darauf wurde Merkel Bundesministerin für Frauen und Jugend in Kohls Kabinett.

 
 

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Ex-Botschafter von Fritsch: Für Putin wird es ‹gefährlich, wenn Mütter auf die Straße gehen›

28.09.2022NewsRNDTichon Dsjadko (TV Doschd) – Sandra Maischberger —   –  Details

Rüdiger von Fritsch

Deserteure und Proteste — Führt Putins Teilmobilmachung dazu, dass die Stimmung in Russland kippt? Im Gespräch mit ARD-Talkerin Sandra Maischberger setzt Rüdiger von Fritsch, der frühere deutsche Botschafter in Moskau, vor allem auf die russischen Mütter. Ein im Exil lebender Journalist rief Deutschland auf, russische Kriegsverweigerer aufzunehmen.

 

Viele Beobachter sind sich einig: Mit der Anordnung einer Teilmobilmachung hat der russische Präsident Wladimir Putin den Angriffskrieg gegen die Ukraine auf ein neues Level eskaliert, das auch ihm selbst gefährlich werden könnte. Welche innenpolitischen Folgen hat die Zwangsrekrutierung Hunderttausender Armee-Reservisten? Könnte das Verhältnis zwischen den Bürgern und der Staatsführung kippen? Darüber sprach Sandra Maischberger am Dienstagabend in ihrem ARD-Talk mit Rüdiger von Fritsch, dem ehemaligen deutscher Botschafter in Moskau, sowie mit Tichon Dsjadko, dem Chefredakteur des kremlkritischen Fernsehsenders Doschd.

 
 

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Sag Julchen, dass ich sie liebe / Auf dem Einberufungsamt in Russland

28.09.2022NewstazInna Hartwich —   –  Details

Jewgeni nimmt Abschied

Die Mobilmachung in Russland reißt Familien aus ihrem gewohnten Leben. In Moskau muss so mancher ins Militärcamp – und dann wohl bald in den Krieg. — Timofei sitzt seit zwei Stunden hier auf der Bank. Gelb gewordene Blätter fallen auf seinen Kopf, auf seine Beine. Fast teilnahmslos wirft er sie zu Boden, raucht hin und wieder, läuft ein paar Schritte auf und ab. «Ich hab Angst um mich, um meine Freunde. Hab Angst vor dem Tod», sagt Timofei, 23 Jahre alt ist er. Genauso alt wie sein bester Freund Robert, der nur wenige Meter weiter von Militärs und Ärzten überprüft wird, ob er geeignet ist für den Kampf. Für den Krieg in der Ukraine.

 

— Timofei weiß, dass es ihn ebenfalls treffen könnte, auch wenn in seiner «Militärkarte» der Vermerk «ungeeignet» steht. «Aber wer bitte hält sich in unserem Land an irgendwelche Vermerke? Heute bin ich ungeeignet, morgen halten sie mich vielleicht schon für bestens kampferprobt.» Er klingt resigniert. Aber weglaufen? Aus dem Land fliehen? «Ich habe doch hier alles, meine Eltern, meine Schwester, meine Freunde. Mein Leben», sagt er und wiederholt: «Hmm, mein Leben.» Und wird ganz still.

 
 

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Une Québecoise à Paris

28.09.2022RendezVous ChansonSR kulturGert Heger —   –  Details

Geneviève Morissette

LEHRJAHRE IM DON CAMILLOAls sie beim 20. Jubiläum der SR-Konzertreihe «Bistrot Musique» in Saarbrücken war, begleitet von Verleger Laurent Balandras, da war für sie noch alles neu: Paris, die Karriere, das Entferntsein von Zuhause, die Reaktionen der «Europäer» auf ihre Songs. Mal humoristisch, mal rockig mit starker Röhre, mal balladig, und mal richtig wütend – so erzählte sie von ihren Erfahrungen: mit den «mecs» (den Typen), mit der «Augenhöhe» (wie es so schön heißt), mit dem Showbusiness (sie wurde in eine der Shows von Langzeit-TV-Größe Michel Drucker eingeladen, und hatte ihm ein Lied gewidmet), mit dem Geld Verdienen. Ein Glücksfall: Sie wurde zur Stammkünstlerin in einem legendären Cabaret, einem der letzten der «rive gauche», dem Don Camillo. Dort gab es nicht nur Gage und Begegnungen, sie konnte auch ihre neuen Chansons am Publikum testen und sie entwickeln. Jetzt startet Geneviève Morissette einen neuen Karriereabschnitt: Mit neuem, tanzbarem Album und mit einem komplett aufgepeppten Look.IM EXIL IN PARIS AUCH MIT DEN COMEDIAN HARMONISTSEr war der große UFA-Erfolgskomponist, musste zuerst nach Paris, dann nach Hollywood emigrieren: Werner Richard Heymann. Als er zurück nach Deutschland kam nach dem Krieg, stellte er sich so vor: «Sie kennen meine Lieder.» Und da die wichtigen Filme in der Zwischenkriegszeit auch in französischen Versionen gedreht wurden, sind «Avoir un bon copain» oder «Tout est permis quand on rêve» dort ebenfalls Schlager geworden. Jetzt ist ein Erinnerungsbuch seiner Tochter erschienen – und seine 40 wichtigsten Songs neu als Partituren bei Schott – darunter auch französische Originalwerke.TROUBADOURE, FREUNDE UND FRÉDÉRIC MEYDie sechs frühen französischen Platten von Reinhard Frédéric Mey sind, rechtzeitig vor seinem 80. Geburtstag, in Frankreich bei EPM neu erschienen. Thema in dieser Sendung. Außerdem: Auch heute sind die, mit denen alles anfing im Chanson, noch manchmal Gegenstand von Liedern: die südfranzösischen Troubadoure. Und: Als Übersetzung gibt es das Selbstportrait des von der Konsumgesellschaft gefressenen Dichters, den «Achwassolisten» von Serge Gainsbourg mit Jane Birkin, die ja gerade wieder tourt.HISTOIRES DE CHANSONS: TOUS LES GARCONS ET LES FILLESEs war nur die B-Seite auf der ersten 4er Single einer unbekannten jungen Frau in der Yéyé-Zeit – und es wurde zur Hymne des pubertären «vague à l›âme»: Francoise Hardys «Tous les garcons et les filles de mon âge». Bis heute ist sie Popikone und ihr im Herzen der Französinnen und Franzosen ein Platz reserviert.Zu hören sind:Geneviève Morissette, Francis Cabrel, Jehan de Lescurel, die Faboulous Trobadors, Jacques Brel, Axelle Red, Henri Garat, Lilian Harvey, Grégory Lemarchal, Dany Tollemer, Francoise Hardy, Camille (mit der ganz neuen französischen Version von Grönemeyers «Mensch»), Yves Montand, Célina Ramsauer, Jane Birkin, Rufus Wainwright, Lara Fabian, Reinhard Frédéric Mey und Jikaelle.

 
 

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Soul und Funk aus der DDR – Die Amiga-Compilation ‹Hallo 22›

28.09.2022Tonart: ClipDeutschlandfunk KulturMax Herre, Andreas Müller —   –  Details

Regine Dobberschütz / Holger Biege

«Einzigartige Musik, die so im Westen nicht stattgefunden hat», schwärmt Hip-Hopper Dexter von den Tracks aus dem Amiga-Archiv. Zusammen mit Max Herre hat er Songs aus den 70er-Jahren des DDR-Kultlabels kompiliert und als Doppel-LP herausgebracht. — Manfred Krug ist drauf, Uschi Brüning, und Günther Fischer gleich mehrmals: Mit Max Herre und Dexter haben sich ausgerechnet zwei Schwaben den Katalog des DDR-Labels Amiga vorgenommen und daraus eine Doppel-LP zusammengestellt mit Soul- und Funk-Liedern aus den 1970er-Jahren.

 

Max Herre erinnert sich, wie er in den 1990er-Jahren im Stuttgarter Hi Club zum ersten Mal auf Soul- und Funk aus der DDR aufmerksam wurde.

 
 

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Lecks an Nord Stream 1 und 2 — Wie könnte ein Angriff abgelaufen sein? – Kapitän Michael Giss

28.09.2022NewsTagesschauMichael Giss – Andreas Sperling —   –  Details

Ostsee-Karte

Wohl kaum noch jemand zweifelt an einer Attacke auf die Ostsee-Pipelines. Aber wie liefen sie ab? Bundeswehr-Kommandeur Giss schildert im NDR-Interview mögliche Szenarien – und was sich gegen künftige Attacken machen lässt.NDR Info: Wie ist es möglich, eine derart massive Konstruktion zu beschädigen, wie könnte eine solche Aktion abgelaufen sein?Michael Giss: Wenn Sie mir erlauben, würde ich vielleicht noch eine Vorbemerkung dazu machen: Aus unserer Sicht ist natürlich die Aufeinanderfolge der Teilmobilmachung Russlands, der «Referenden» und jetzt die Geschichte mit der Pipeline eine sehr bemerkenswerte Abfolge der Ereignisse.

 
 

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September Song(s) – Eine Handvoll September-Lieder

28.09.2022SpielräumeÖ1Mirjam Jessa —   –  Details

Kurt Weill

Nicht der Mai, nicht der Dezember, also die schon auch, aber neben dem April ist es vor allem der September, der es Songschreiber:innen ganz besonders angetan hat. Der Klang des Worts September mag damit zu tun haben und wie gut es sich singen lässt. Und fühlen! Der Sommer ist vorbei und seine Leichtigkeit meist nur noch Erinnerung. — Wir denken auch an bedeutsame Septembertage und legen dazu Unbekannteres auf, aber vor allem werden Songs zu hören sein, die am Beginn aller September-Standards standen, wie der September-Song von Kurt Weill. In exemplarischen Aufnahmen. Denn so eine September-Auslese ist anspruchsvoll. —

 
 

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Glaubwürdiger Operngesang – Puccini, Verdi, Janacek authentisch singen. Wie Opernsänger:innen Fremdsprachen lernen

28.09.2022KlangkunstÖ1Vincent Leb —   –  Details

Opern gesang

Opernsänger:innen müssen regelmäßig in Sprachen singen, die sie nicht oder fast nicht beherrschen. Wer einen Italienischkurs besucht oder Französisch in der Schule gehabt hat, kann zwar einen Kaffee bestellen oder eine Postkarte schreiben, aber keine poetischen Texte verstehen und selbst wiedergeben. Das Publikum erwartet fehler- und akzentfreie Aussprache unabhängig davon, ob der Gesang in der Muttersprache dargeboten wird oder nicht. Außerdem reicht es nicht, ein fremdsprachiges Libretto auswendig zu lernen und «aufzusagen» – das Gesungene soll auch schauspielerisch glaubwürdig ausgedrückt werden.

 

Wie meistern Sängerinnen und Sänger diese Herausforderung? Moment begleitet einen Staatsopernsänger bei der Erarbeitung einer tschechischen Oper und besucht eine «Opernitalienisch»-Lehrerin. —

 
 

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Von ‹Fingals Höhle› via Böhmen zum Rhein

28.09.2022KonzertÖ1Peter Kislinger —   –  Details

Cristian Macelaru

WDR Sinfonieorchester, Dirigent: Cristian Macelaru; Augustin Hadelich, Violine. Felix Mendelssohn Bartholdy: «Die Hebriden», Ouvertüre op. 26 * Antonin Dvorak: Konzert für Violine und Orchester a-Moll op. 53 * Johannes Brahms: Symphonie Nr. 3 F-Dur op. 90 (aufgenommen in der Royal Albert Hall in London im Rahmen der «Proms 2022»).

 

Mendelssohn Bartholdy sei das berühmte Thema zu seiner Konzertouvertüre «Die Hebriden» unter dem Eindruck des Besuches der «Fingalshöhle» auf der Basaltinsel Staffa eingefallen. Die Fakten sind schon seit den 1980er Jahren bekannt: Am 7. August 1829 übernachtete Mendelssohn auf in Tobermory auf der Isle of Mull. Er schrieb eine Karte nach Berlin: «Auf einer der Hebrideninseln. Um euch zu verdeutlichen, wie seltsam mir auf den Hebriden geworden ist, fiel mir eben folgendes bei.» Er skizzierte ein Motiv (20 Takte), das er später in Rom ausarbeitete und die Basis für die «Hebriden Ouvertüre» werden sollte, datiert: 7. August. Erst am nächsten Morgen gelangte man zur kleinen Insel Staffa, der, wie Mendelssohns Begleiter schrieb, «sattsam berühmten Fingals Höhle» (im schottischen Gälischen: «An Uamh Binn» – Höhle der Melodie). Mendelssohn schleppte sich an Land, «grün im Gesicht», notierte Carl Klingemann, «der Freund meiner MusikSeele.» Mendelssohns Erinnerung an die Höhle? Die «allerfurchtbarste Übelkeit.» —

 
 

SK-try202*hehi