Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

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Mehr als Retusche / Giuseppe Verdis Oper ‹Jérusalem›

29.11.2022AnklangÖ1Robert Fontane —   –  Details

Giuseppe Verdi

Ausschnitte mit Marina Mescheriakova, Marcello Giordani, Franz Hawlata, Roberto Alagna u.a.

 

m Sommer 1847 verpflichtete sich Giuseppe Verdi, der Pariser Oper ein Werk zu liefern, das bereits im November desselben Jahres zur Aufführung gelangen sollte. Paris galt als eine musikalische Metropole Europas, und ein Auftrag seitens der Opéra war für jeden jungen Komponisten schmeichelhaft. Verdi nahm dafür in Kauf, für die Bereitstellung seiner Partitur nur wenig Zeit eingeräumt zu bekommen, und entschied sich daher, sein Frühwerk «I Lombardi alla prima Crociata» zu einer neuen Oper umzuarbeiten. — Am 26. November 1847 erlebte diese Umarbeitung unter dem Titel «Jérusalem» ihre Uraufführung und war somit Verdis erste Grand Opéra, die er in Paris aus der Taufe hob. Obwohl er mit viel Geschick und Talent eine eigenständige Adaption schuf, gilt «Jérusalem» bis heute nur als Recycling-Produkt, das qualitativ hinter den anderen Opern zurückliegt, die Verdi für Paris bearbeitet hatte. Anlässlich der 175. Wiederkehr des Uraufführungstags gibt es in Anklang ein Wiederhören mit dieser selten aufgeführten Verdi-Oper.

 
 

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Die Neue Welle – Band Blümchen Blau / Lexikon der österreichischen Popmusik (2)

29.11.2022RadiokollegÖ1Thomas Mießgang —   –  Details

Blümchen Blau

In dieser 4-teiligen Staffel werden Leben und Werk von Anna Mabo, Blümchen Blau, Peter Schleicher, Camo & Krooked dokumentiert.

 

Das Lexikon der österreichischen Popmusik mit mehr als 100 Audio-Porträts steht unter oe1.orf.at/lexika bereit. — Blümchen Blau waren für eine heiße Viertelstunde die coolste Band der Stadt. Die Gruppe um den Sänger, der sich Jakob Mundl nannte, mit Götz Schrage an den Keyboards hatte die New Wave-Lektionen aus England am besten gelernt und sie auf eine Weise austrifiziert, die ihnen eine singuläre Position im Rahmen der Neuen Deutschen Welle sicherte. Ihr erster und größter Erfolg war interessanterweise die hektisch beschleunigte Coverversion eines Hans Albers-Songs: «Flieger, grüß mir die Sonne, grüß mir das Meer.» In dieser Zeit kam es auch zu einem legendären Club 2- Auftritt, bei dem Teile der Band einen Culture Clash mit der Autorin Dorothea Zeemann inszenierten. Blümchen Blau, deren Performance stark von den eckigen Bewegungen ihres Frontmannes geprägt war, veröffentlichten weitere Singles, darunter «Wir bauen ein Haus» und «Heimatlos», denen aber kein Erfolg mehr beschieden war, vor allem aber die LP «Wie die Tiere», welche die Ambition der Band auf der Langstrecke kompakt zusammenfasste und mehr oder weniger das Gesamtwerk darstellt.

 

Blümchen Blau operierten gekonnt zwischen akustischen Adrenalinschocks und heruntergedimmten Nummern, wo einmal sogar Waluliso zu Wort kam. Die Band war in bezug auf Look, Sound und Choreographie so dermaßen 1982, dass sie danach einfach implodieren musste. Aber ihre 15 Minuten Ruhm haben die österreichische Popgeschichte für immer bereichert.

 
 

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Heikle Frage zum Welt-Aids-Tag: I got HIV, can I still be famous?

29.11.2022FazitWDR 3Klaus Walter —   –  Details

Mykki Blanco

Die heikle HIV-Frage stammt von Mykki Blanco, der flamboyanten Transfrau, die hier und da immer noch gefeiert wird als «erster Rapper» des 21.Jahrhunderts mit Aids-Coming Out. Wir sammeln weitere Fragen und positive Antworten. — Zwei der tollsten, schillerndsten, auch widersprüchlichsten Pop-Alben der Saison kommen von Leuten, die HIV-positiv sind und auf diesen ihren Alben darüber reden, respektive singen. Mykki Blanco und Oliver Sim (The XX). Zu dieser steilen These haben wir uns durchgerungen, um den Welt Aids-Tag, der am 1.Dezember ansteht, aus der alljährlichen Gedenkroutine zu befreien. Die These suggeriert einen Kausalzusammenhang, den man weder leugnen noch bestätigen kann, ohne zu kurz zu greifen. Haben Blanco und Sim tolle Alben gemacht, weil sie darin von ihrem HIV-Status erzählen? Nein. Haben Blanco und Sim tolle Alben gemacht, obwohl sie von ihrem HIV-Status erzählen? Nein. Beide Alben, das der Schwarzen US-amerikanischen Transfrau Blanco und das des weißen, cis-männlichen Briten Sim verhandeln sexual politics auf diese, jene und fast jede Weise, und sie bedienen sich dabei künstlerischer Idiome und Attitudes, die seit Jahrzehnten zum Einsatz kommen, wenn Queer Folks expressiv über sich Auskunft geben, in dem Wissen, dass die straighte Mehrheitsgesellschaft mehr oder weniger interessiert oder auch mehr oder weniger angewidert zuschaut & -hört. Blanco und Sim präsentieren & performen geschminkte Körper wie geschminkte Stimmen (Pitch, Autotune, Vocoder), Hi Energy, Exzess, Maskerade, Camp. Transgressionen, die wir kennen aus Andy Warhols Factory, aus dem Queer Cinema des Jack Smith, den hyperexaltierten Hits von Sylvester, der Gay Black Diva (so der Titel seiner Biografie), und, quasi aus zweiter Hand angeeignet, von den Pop-Diven: Grace Jones, Madonna, Roisin Murphy, Beyoncé, Gaga… Ist Aids heute immer noch Kassengift? Da hilft ein Blick zurück. Auf Freddy Mercury, die flamboyante Vokal-Queen von Queen, der bis zum 23. November 1991 wartet, bevor er öffentlich macht, dass er an Aids erkrankt ist. Tags darauf ist er tot. Auf Michael Stipe. Der Sänger von R.E.M. muss 57 Jahre alt werden, ehe er erstmals öffentlich über seine Angst vor der Krankheit spricht. 2017 sagt er der englischen Zeitung The Sun: «Ich habe fast zehn Jahre lang mit der Angst gelebt, HIV zu bekommen. 1983 wurde von den ersten Fällen in New York berichtet – in den Vierteln, in denen ich den Großteil meiner Zeit verbracht habe.» Noch vor fünf Jahren also camoufliert der Sänger von R.E.M. die Tatsache, der er mutmaßlich promisken Sex im schwulen Sub Manhattans hatte, mit der verschwiemelt-verschämten Formulierung: Viertel, in denen ich Zeit verbracht habe. Nein, vom schieren Zeit verbringen kriegst du kein HIV, höchstens Covid. Stipe ist übrigens eine von vielen prominenten Stimmen auf «Stay Close To Music», dem neuen Album von Mykki Blanco. Mykki Blanco beansprucht als Transfrau die Pronomen she und they, was US-Kritiker nicht davon abhält, sie dafür zu loben, dass sie, äh, dass er, als «erster Rapper seit 1995» öffentlich über seine HIV-Infektion sprach. Noch immer ein Skandal im maskulinistischen HipHop. Damals war der Gangster-Rapper Eazy E. an Aids gestorben. Als Nachweis seiner weißen Heteroweste fehlt in keiner Biografie der Hinweis, dass Eazy E. Vater von sieben Kindern war. Von sechs verschiedenen Frauen.

 
 

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Grazer Schallfeld Ensemble zu Gast in Vorarlberg

29.11.2022Zeit-TonÖ1Stefan Höfel —   –  Details

Schallfeld Ensemble

Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik (1). Internationaler Uraufführungsreigen mit dem Ensemble Schallfeld — Die Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik sind ein internationales Festival zeitgenössischer Musik, das seit 1988 in Bludenz, Österreich, stattfindet. Die künstlerischen Leiter waren Georg Friedrich Haas, Wolfram Schurig, Alexander Moosbrugger und (seit 2014) die italienische Komponistin Clara Iannotta. An vier Tagen waren heuer 12 Uraufführungen zu erleben. Drei davon spielte das Ensemble Schallfeld am 8. Oktober 2022 in der Remise Bludenz: neue Werke von Anqi Liu (Korea, lebt in San Francisco), Isaac Roth Blumefield (USA, lebt in Basel) und Claudio Panariello (Italien, lebt in Stockholm).

 
 

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Das Rätsel als ästhetische Kategorie – Der Komponist Michael Quell

29.11.2022Neue MusikDeutschlandfunk KulturYvonne Petitpierre —   –  Details

Michael Quell

Es ist das Geistige in der Musik, das Michael Quell interessiert.

 

Seine Kompositionen zeugen von feinnerviger Komplexität und Sinnlichkeit. Im Mittelpunkt stehen existentielle Fragen, die er in faszinierenden Klangwelten musikalisch zu fassen sucht.

 

Michael Quell, Jahrgang 1960, fasziniert das abenteuerliche ästhetische Potenzial einer Vorstellung, weil das eigentlich Substanzielle stets im Verborgenen bleibt. In den Fokus rücken Strukturen und Formen, die hinter der Oberfläche des Wahrnehmbaren stehen. Seine Musik ist stark geprägt von der Vorstellungswelt der Quantenphysik, Chaostheorie sowie dynamischen Prozessen und Philosophie. Die unterschiedlichen Werkkonzepte versuchen verborgenen Substanzen im Universum klanglich Gestalt zu verleihen, begeben sich aber auch auf die Ebene visionärer Momente, der Utopie. Um das Alltagsbewusstsein zu schärfen, wollen seine Kompositionen neue Hör- und Wahrnehmungsräume öffnen.

 
 

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USA erwägen Lieferung von Langstreckenwaffen an die Ukraine

28.11.2022NewsRNDMedienbericht —   –  Details

Waffensystem GLSDB

Die USA erwägen einem Medienbericht zufolge die Lieferung reichweitenstarker Waffen an die Ukraine. Mit dem Waffensystem GLSDB wäre es möglich, Rückzugsgebiete auf russisches Territorium zu treffen.

 

Der Krieg in der Ukraine zehrt nicht nur an den Waffenbeständen der Ukrainer, auch die militärischen Bestände der Verbündeten sind nicht unbegrenzt. Jetzt scheint Washington neue Wege zu eruieren, der Nachfrage nachzukommen. Laut eines Berichts der Nachrichtenagentur Reuters prüft das US-Verteidigungsministerium demnach einen Vorschlag des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns Boeing, die Ukraine mit kleinen, kostengünstigen Präzisionsbomben zu beliefern, die auf bereits vorhandene Raketen montiert werden können.

 

— Das System GLSDB (Ground-Launched Small Diameter Bomb) von Boeing verbindet die präzisionsgelenkte Bombe GBU-39 mit M26-Raketen. Letztere haben die USA reichlich auf Lager. Die Bombe GBU-39 kostet rund 40.000 Dollar pro Stück – eine vergleichbar günstige Option. Möglich wäre eine Belieferung der Ukraine bereits ab dem Frühjahr 2023, heißt es in dem Bericht. Der Produktionsumfang könnte aufgrund der allgemeinen hohen Nachfrage jedoch geringer sein als erhofft.

 
 

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Bürgermeister gegen Präsident / Selenskyj zur Einheit auf

28.11.2022NewsRNDdpa —   –  Details

Vitali Klitschko

Nach Kritik an Kiewer Stadtverwaltung — Im Konflikt mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko zur Einigkeit aufgerufen. Man könne Innenpolitik spielen, wenn der Krieg vorbei ist, sagte Klitschko. Zuvor hatte es Querelen wegen angeblich nicht funktionierender Aufwärmpunkte gegeben.

 

In der Ukraine hat der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko im Konflikt mit Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut zur Einheit aufgerufen. «Wenn der Krieg vorbei ist, dann kann man Innenpolitik spielen», sagte der 51-Jährige in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine.

 

— Die Einigkeit aller sei jedoch für den ukrainischen Sieg nötig. Vergangene Woche hatte Selenskyj die Kiewer Stadtverwaltung wegen angeblich nicht funktionierender Aufwärmpunkte kritisiert. Klitschko wurde dabei nicht namentlich genannt.

 
 

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Where is home? – Der südafrikanische Cellist, Sänger und Komponist Abel Selaocoe

28.11.2022KlangkunstDeutschlandfunk KulturBabette Michel

Abel Selaocoe

„Where is home, wo ist Heimat, wo ist Zuhause”, … fragt ein junger Musiker auf seinem Debütalbum. Geboren und aufgewachsen ist Abel Selaocoe in Südafrika. Er lebt in Manchester in Großbritannien, wo er am Royal Northern College of Music studiert hat. Aber Heimat ist für ihn so viel mehr als ein geografischer Ort. Heimat findet er auch in der Musik. In den Gesängen der Menschen in den südafrikanischen Townships. In den Klängen afrikanischer Saiteninstrumente. In der westlichen Klassik, vor allem bei Haydn und Bach. All diese Welten und noch viel mehr verbindet er in seiner Musik, in der sich Genres auflösen. Babette Michel hat Abel Selaocoe in der Elbphilharmonie in Hamburg getroffen und ihn über sein Leben und seine Musik erzählen lassen.

 
 

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USA – Vom prekären Leben der Sioux, Apachen und Cherokee

28.11.2022KlangkunstÖ1Sebastian Hesse —   –  Details

Eine Siouxfrau?

Native Americans zwischen Armut und Zuversicht — Fast ein Drittel der indigenen Bevölkerung der USA lebt unterhalb der Armutsgrenze – das sind mehr Menschen als bei jeder anderen Bevölkerungsgruppe. Sowohl die Corona-Pandemie als auch die Opioid-Krise haben die «American Indians» besonders hart getroffen. Viele leben in prekären Verhältnissen, in schlechter gesundheitlicher Verfassung und hoffnungslos. Auch kollektive Traumata der Vergangenheit lasten den «Native Americans» auf der Seele: Die seinerzeitige Verfolgung, das Aussterben ihrer Sprachen, der Diebstahl ihrer Kunstwerke. —

 
 

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Ein Bläser-Duo von orchestraler Farbpracht – Céline Bonacina & Laurent Dehors beim Jazzfestival Leibnitz 2022

28.11.2022On StageÖ1Marlene Schnedl —   –  Details

Céline Bonacina & Laurent Dehors

Ein Bläser-Duo, das für eine fast orchestrale Fülle an Sounds steht: Céline Bonacina (Tenor- und Baritonsaxofon, Perkussion) und Laurent Dehors (Klarinetten, Tenorsaxofon, Dudelsack) bezirzten am 29. September 2022 im Rahmen der Eröffnung des Jazzfestivals Leibnitz im Weinkeller von Schloss Seggau das Publikum. Bonacina, die aus Belfort stammende Saxofonistin mit viel Gefühl für relaxte Bariton-Grooves, die auch Einflüsse der Musik der Insel La Réunion in ihr Spiel integriert, sowie Dehors, der 58-jährige Routinier aus Nordfrankreich, der auch schon eine eigene Bigband geleitet hat – sie brachten in diesem gewitzten Zweier alle ihre musikalischen Erfahrungen kurzweilig und sinnlich auf den Punkt. Ein wunderbarer Konzertabend in der Südsteiermark!

 
 

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