Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

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Lebendig im Blues begraben – Zum 80. Geburtstag von Janis Joplin

14.01.2023MusikbonusWDR 5Ariane Jacobi —   –  Details

Janis Joplin

Zwischen Bühne, Bett und Whisky. Wie die Rock und Hippie Queen mit ihrer rauschhaften Jagd durchs Leben und ihrem orgiastischen Gesang die 60er Jahre umkrempelt! Eine Weiße, die Schwarzen Blues singt, wie keine vor ihr! — «Oh Lord, won›t you buy me a Mercedes-Benz»: Janis Joplins Schreie, mit denen sie das Stück zerfetzt, gehen durch Mark und Bein und in die Musikgeschichte ein. Kaum eine/r, die/der diese, ihre letzte Aufnahme vom 1.10.1970, nicht kennt. Die hier 27-Jährige aus der texanischen, dreckigen Küstenstadt Port Arthur betet eine Wunschliste hochwertiger Konsumartikel herunter. Zum Teufel mit diesem Wohlstandszeug, lautet die Botschaft der Hohepriesterin und Porschefahrerin, die sich mit langem Zottelhaar, Pelzjacke und lila Schlaghosenanzug in triumphierender Pose auf der Motorhaube ihres kunterbunten, mit Schmetterlingen und Quallen bemalten Automobils ablichten lässt… — Janis Joplin wird am 19. Januar 1943 als das älteste von drei Kindern in eine wohlbehütete, begüterte Familie hineingeboren. Als junge Frau erlebt sie, wie ihre Mutter ein Gesangsstipendium wegen eines Jobs in einer Verwaltung sausen lässt. Ihr Vater, ein Ingenieur der Texaco Ölgesellschaft führt seine Tochter, die Lehrerin werden soll, an die Literatur heran. Der, von Minderwertigkeitskomplexen geplagte Teenager findet in den Künsten Zuflucht: Janis, schreibt, malt und musiziert. Bald begehrt sie gegen das bürgerliche, biedere Leben ihrer Umgebung auf und beginnt an der Universität in Austin Texas ein Kunststudium. Außerdem singt sie und wühlt dabei tief im Sound der Schwarzen: Im Blues der Kaiserin Bessie Smith, der Queen of Folk Odetta, des Ur Musikers Leadbelly sowie der R&B Chefin Big Mama Thornton. Während sie in der Musik aufgeht, ist ihr Kunststudium für sie alles andere als aufregend! Mit den Kommilitonen/-innen kann sie nichts anfangen. Janis provoziert, läuft in Jeans, barfuß, ohne BH und mit einer Autoharp herum. Sie feiert so oft wie möglich, im sogenannten Musiker- und Außenseiter Wohnblock, The Ghetto. Dabei nimmt sie, was sie kriegen kann: Alkohol, Speed, Schlafmittel. Als sich die Gelegenheitsstudentin mal wieder in der Uni blicken lässt, und die hauseigene Satirezeitschrift aufschlägt, liest sie, dass die Studierenden sie zum «hässlichsten Mann der Uni» gekürt haben. Prompt bricht sie ihr Studium ab, um in San Francisco als Musikerin weiterzumachen. Dabei stürzt sie sich in ein Hippie-Partyleben mit Straßenmusik und Heroin. — Um ihr Leben in den Griff zu bekommen, kehrt sie nach Hause zurück und macht einen Entzug. Doch, als ein alter Bekannter ihr ein Engagement als Sängerin in San Francisco anbietet, ist sie dabei. Sie tourt mit der Band Big Brother and the Holding Company, an der Bay Area und an anderen Orten Kaliforniens. 1967 gelingt der 24-Jährigen schließlich der Durchbruch mit dem Stück «Ball and Chain», das sie beim Monterey International Pop Festival singt und das später auf dem erfolgreichen Album «Cheap Thrills» veröffentlicht wird. Von nun an ist sie ein Star. Doch Janis nimmt was sie kriegen kann: Härtere Drogen, mehr Alkohol, Sex mit Männern und Frauen. Sie lebt nach dem Motto «live fast, love hard, die young». Es kommt zu Spannungen zwischen ihr und der Band. Also nimmt sie das nächste Album «I Got Dem Ol‹ Kozmic Blues Again Mama!» mit einer anderen Combo auf. Im Sommer 1970 reist sie nach Los Angeles, um «Pearl» einzuspielen. Es ist Janis› letzte Platte. Am 4. Oktober 1970 stirbt sie an einer Überdosis Heroin.

 
 

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Ingenieur des Rock’n’Roll – T Bone Burnett wird 75

14.01.2023Zündfunk: ExtraBayern 2Michael Bartle —   –  Details

T Bone Burnett

Austin, Texas, im März. Eine Hotel-Suite: Audienz bei T Bone Burnett, 75 Jahre mittlerweile. Zehn Grammys hat er gewonnen und einen Oscar. 40 Minuten sind vereinbart, dann will der Manager mit einem strengen Klopfen das Interview beenden. Aber auch nach einer Stunde werden wir mit unserem ausufernden Gespräch noch nicht fertig sein, es ist erst das zweite längere Gespräch im ARD-Hörfunk und der Mann hat eine verdammt lange und verdammt eindrucksvolle Karriere. Zwei Radiostunden mit T Bone Burnett – dem großen Musiker und Producer, 1975 hat er schon mitgespielt in Bob Dylans «Rolling Thunder Revue», über die Jahre und Jahrzehnte hat er zahllose Künstlerinnen und Künstler aus der A-Liga produziert, darunter Elton John oder Elvis Costello. Meist war er der Mann im Hintergrund, ein Intellektueller und ein Ingenieur des Rock‹n›Roll – vergleichbar mit ähnlich rätselhaften Figuren wie Rick Rubin. Nur viel feinsinniger und feingliedriger als der New Yorker Rauschebart. So richtig lieben gelernt haben ihn die Rock- und Popfans aber durch die Filme mit den Coen Brothers, für deren Soundtracks T Bone Burnett verantwortlich war. Der Musikgeschmack des Dudes – er stammt aus der Feder von T Bone Burnett. Auch bei Roma, dem Oscar-prämierten Film von Alfonso Cuaron war er mit einem Song an Bord. Ein Gespräch mit einem der großen Figuren der Popmusik.

 

Sendung von Michael Bartle

 
 

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Proteste in Lützerath / Es ist unfair, die jungen Menschen als kriminell darzustellen

13.01.2023NewsZeit OnlineJanis Dietz —   –  Details

Protest in Lützerath

Manche halten den Protest in Lützerath für sinnloses Theater. Andere sind den Aktivisten dankbar – und von den Grünen enttäuscht. — Wofür steht Lützerath? Weist der Konflikt, der dort in diesen Tagen ausgefochten wird, über das Kohledorf hinaus? Das haben wir die Leserinnen und Leser von ZEIT ONLINE gefragt. Innerhalb kurzer Zeit haben sich mehr als 1.000 Menschen gemeldet, mit ganz unterschiedlichen Ansichten. «An diesem Ort wird die Systemfrage gestellt», glaubt Amanda Kipke aus Leipzig. Die Entscheidung, das Dorf für einen Kompromiss zu opfern, zeige, «wie sehr die Gesellschaft noch immer die Dimension der Klimakrise unterschätzt», schreibt Christian aus Hildesheim.

 
 

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Joe Biden / Ein brisanter Fund

13.01.2023NewsZeit OnlineClaudia Thaler —   –  Details

Joe Biden

Geheimdokumente wurden in der Garage des US-Präsidenten gefunden. Was Biden bei seinem Vorgänger Trump verurteilte, ereilt auch ihn. Was wir bislang in dem Fall wissen.

 

Die Dokumente sollen aus der Zeit stammen, in der Biden zwischen 2009 und 2017 Vizepräsident war. — Nach Ex-US-Präsident Donald Trump gerät auch dessen Nachfolger Joe Biden wegen des Funds vertraulicher Dokumente unter Druck. In beiden Fällen wurden Sonderermittler eingesetzt. Die Fälle sind ähnlich gelagert, aber es gibt auch einige Unterschiede. Die wichtigsten Fragen im Überblick.

 
 

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General Winter hat versagt

13.01.2023NewsZeit OnlineMichael Thumann —   –  Details

Michael Thumann

Fünf vor acht / Kommentar — Der Klimawandel zerschlägt Wladimir Putins Pläne, Europa in einem kalten Winter zu erpressen. Sein Gasembargo trifft Russland nun selbst an empfindlicher Stelle. — Das Wetter sollte sein bester Verbündeter werden. Wladimir Putin hatte auf einen kalten Winter gehofft, um die Ukraine besiegen und Europa erschüttern zu können. Er stellte die Gaslieferungen ein und setzte auf den legendären russischen Kombattanten General Winter. Sein Propagandafernsehen hatte schon im Herbst Bilder vom Jahrhundertwinter 1941/42 gesendet, als die angreifenden Deutschen vor Moskau bei Temperaturen um minus 40 Grad erfroren. Dazu hörten die Zuschauerinnen und Zuschauer triumphierende Kommentare, dass schon Napoleons Truppen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im russischen Winter festfroren. Aber die Beispiele sind daneben, nichts davon passt auf die heutige Lage, und das ist Putins Problem in seinem Krieg. Heute hat Russland die Ukraine überfallen und bedroht den Westen.

 
 

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Iggy Pop, Margo Price, Billy Nomates, Joesef

13.01.2023SoundcheckradioeinsAndreas Müller, JanaWeiss, Christine Franz und Christoph Reimann —   –  Details

Iggy Pop

Als Margo Price 2016 ihr Debüt «Midwest Farmers Daughter» mit Hilfe von Jack White herausbrachte, schien eine neue Loretta Lynn geboren. Seitdem streckt sie ihre Flügel weit aus und kommt nun mit Album Nr.4 «Strays» im Psychedelic Rock des Laurel Canyon an.

 

Über ihre Erfahrungen, Vorbilder und Ziele spricht sie heute in HappySad, und wir hören natürlich ihre neuen Songs. — Außerdem heute dabei: neue Songs von Everything But The Girl, Belle & Sebastian, Daughter, The New Pornographers sowie Ned Ferm aus Kopenhagen, und wir freuen uns auf Lucinda Williams am Samstag in Berlin

 
 

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Billy Nomates – Special zum neuen Album ‹Cacti›

13.01.2023Sounds & StoriesradioeinsM. C. Lücke —   –  Details

Billy Nomates

Billy Nomates heißt eigentlich Tor Maries, und verdankt ihren Namen als Künstlerin der Beleidigung eines Konzertbesuchers, der sie zu verunglimpfen versuchte, indem er ihr vor einem Auftritt an den Kopf warf, dass sie keine Freunde habe. Die aus Leicester stammende Sängerin verfiel in eine mehrjährige kreative Depression nachdem mehrere Bands nicht funktioniert hatten, und erst ein Auftritt der Sleaford Mods gab Billy den entscheidenden Kick und holte sie zurück in die Musikwelt.

 

Dort begeisterte sie mit ihrer ersten Single ›No› vor drei Jahren auch die Musikredaktion und die Hörer:innen von radioeins, die das Lied in die Rangliste der 100 besten Songs in 2020 wählten. — Billy brachte seitdem die EP ›Emergency Telephone› (2021) auf den Markt und glänzte mit ihrem kratzbürstigen Sprechgesang auch als Feature-Gast bei den inzwischen mit ihr befreundeten Sleaford Mods. — Darüberhinaus gelten so unterschiedliche Künstler:innen wie Iggy Pop, Florence Welsh oder auch Steve Albini zu ihren größten Fans.

 
 

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Voices and Bells – Breathing in Communion – Von Listening at Pungwe (Memory Biwa und Robert Machiri)

13.01.2023KlangkunstDeutschlandfunk KulturMemory Biwa und Robert Machiri —   –  Details

Robert Machiri

Mit: Llorenç Barber (Glocken) und Montserrat Palacios Prado (Stimme) — Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2023 — Länge: 54›30 — (Ursendung)

Zusammentreffen des Duos «Listening at Pungwe» mit dem Musiker Llorenç Barber und der Sängerin Montserrat Palacios Prado. Glocken als Ausgangspunkt klanglicher Erkundungen zu antikolonialen Kämpfen, der Welt der Vorfahren und Spiritualität. — «Wir verstehen Atem als Möglichkeitsraum, Sprache jedoch als politische Unterwerfung», sagt das Klangkunst-Duo Listening at Pungwe. Also suchen Memory Biwa und Robert Machiri das Nichtsprachliche, den Atem als Protestform.

 

Gemeinsam mit dem Klangkünstler Llorenç Barber und der Sängerin Montserrat Palacios Prado wollen sie Geschichte als Erfahrung begreifen, die in unsere Körper eingeschrieben ist. Dabei greifen sie den Tanz toyi-toyi auf, eine Form des Aufbegehrens, entstanden in den antikolonialen Kämpfen im Algerien der 1960er-Jahre, später genutzt in den südafrikanischen Townships. Bis heute ist toyi-toyi fester Bestandteil schwarzer, sozialer Bewegungen in Südafrika. Keine Slogans. Nur erhobene Fäuste. Stampfende Füße.

 
 

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Modeln war ihr Beruf, nicht ihr Leben / Zum Tod von Tatjana Patitz

13.01.2023NewsFAZ onlineAndrea Diener —   –  Details

Tatjana Patitz

Sie war eine der originalen fünf Supermodels, gelangte um 1990 zu Weltruhm – und verbrachte ihre Zeit doch lieber in der Natur als im Scheinwerferlicht. — Sie wirkte, als wäre sie gerade zufällig vorbeigekommen und hätte mit dem ganzen Zirkus eigentlich gar nichts zu tun. Als hätte sie eben noch auf dem Pferd gesessen, dann kurz geduscht, sich ein weißes Hemd übergestreift und sich einfach dazugestellt, zu Naomi, Christy, Cindy und Linda, die Peter Lindbergh soeben für die «Vogue» fotografierte. Dann wäre sie wieder nach Hause gefahren, zu Hund und Pferd, zurück zur Natur.

 

Nichts an Tatjana Patitz wirkte künstlich. Wir trafen uns einmal, das war im Jahr 2010, im Hamburger Hotel «Vier Jahreszeiten» in ihrer Heimatstadt. Erst kam das Shooting, sie zog verschiedene Kleider an, und exakt das war die Rangfolge: Sie trug die Kleider und nicht umgekehrt. Da war sie Mitte vierzig und eine Erscheinung, groß, leicht gebräunt, sonnengesträhnte Haare, dezent geschminkt. Eine Schlankheit, die mehr mit Bewegung und Genen zu tun hat als mit strikter Diät. Wir redeten über Mode und das Dasein als ehemaliges Supermodel, sie aß ein Omelett ohne Eigelb und langweilte sich höflich durch das Gespräch.

 
 

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Er umarmt sein Instrument: Harfenist Xavier de Maistre

13.01.2023Menschen und ihre Musikhr 2 kulturChristiane Hillebrand —   –  Details

Xavier de Maistre

Die unmittelbare Nähe zur Harfe möchte der Soloharfenist Xavier de Maistre nicht mehr missen. Er hält sie in den Armen, umarmt sie regelrecht und spürt jeden einzelnen Ton. Zur Harfe gekommen ist er als 9-jähriger, denn er hatte sich in seine Musiklehrerin verliebt. «Im Orchester muss man viel auf seinen Einsatz warten, dafür bin ich zu ungeduldig», sagt er und liebt es, als Solist eigene Projekte zu erbarbeiten, Stücke zu arrangieren und Solo-Harfenkonzerte in Auftrag geben zu können.

 
 

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Die fremde Dame / Fjodor Dostojewski (1961)

13.01.2023Hörspielhr 2 kulturFjodor Dostojewski —   –  Details

Fremde Dame

Hörspiel-Klassiker nach Fjodor Dostojewski — Betrug über Betrug! Schabrin ist Beamter und in unangenehmen Situationen kennt er nur eine Strategie: den Kopf in den Sand stecken. Er wähnt sich glücklich verheiratet, folgt nichtsdestoweniger den Spuren seiner Frau, weil er tief im Innern doch nicht so ganz an ihre Treue glaubt. Schließlich meint er, ihren Liebhaber entdeckt zu haben, macht noch eine weitere schreckliche Entdeckung und muss schließlich die Stätte seiner Niederlage als gehörnter Ehemann in Begleitung eines ebenso gehörnten Liebhabers verlassen. Aber schon wenige Stunden später scheint er all dies vergessen zu haben, und er betreibt weiterhin in privaten wie dienstlichen Belangen seine Vogel-Strauß-Taktik. // Mit: Willi Trenk-Trebitsch, Stefan Wigger, Manfred Meurer, Gisela Fackeldey, Klaus Herm und Josef Wilhelmi // Regie: Ulrich Lauterbach // Produktion: hr/RIAS 1961

 
 

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