Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

‹Small Changes›, das neue Album von Michael Kiwanuka

17.02.2025SpielräumeÖ1Xavier Plus —   –  Details

Michael Kiwanuka

Der gebürtige Londoner Sänger Michael Kiwanuka hat im Laufe seiner bisherigen Karriere keine Scheu vor großen musikalischen Gesten gehabt, wie sein knapp zehnminütiger Durchbruchs-Hit «Cold Little Heart» (vom Album «Love & Hate», 2016) zeigt. — Fünf Jahre nach seiner zweiten Arbeit «Kiwanuka» demonstriert er im Rahmen von Album Nummer drei neue Selbstsicherheit, die keine aufwendige Verkleidung mehr braucht. Mit den Produzenten Modest Mouse und Inflo hat Michael Kiwanuka ein minimalistisches Psychedelic-Soul-Werk geschaffen, das zu den musikalischen Höhepunkten des letzten Herbsts zählt. Getragen von reduzierten Grooves und gezielt eingesetzten Keyboard-Parts, darüber geschichteten Backing Vocals und pointierten Streicherarrangements ist «Small Changes» ein konzises Album über die großen und kleinen Veränderungen der letzten fünf Jahre im Leben des Sängers und die daraus resultierenden Selbstfindungsprozesse.

 
 

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Oper hinter Gittern? / Zum 50. Todestag von Luigi Dallapiccola (I)

17.02.2025con passioneBR-KlassikAlexandra Maria Dielitz —   –  Details

Luigi Dallapiccola

Das ist naheliegender als gedacht, denn gefühlt zwei Drittel aller Opern spielen zumindest teilweise in Gefangenschaft: Sei es im noch relativ komfortablen Serail, im klassischen Kerker oder im unmenschlichen Gulag – das Musiktheater bietet da eine große Auswahl. Bisweilen sind es ganze Völker, die verschleppt und in der Fremde versklavt werden. So wie in biblischen Zeiten die Hebräer unter der Knute der Babylonier litten, sich aber immerhin mit Verdis berühmtestem Opernchor “Va pensiero” trösten konnten. Weitaus weniger bekannt ist Luigi Dallapiccolas am Ende des Zweiten Weltkriegs entstandener Einakter “Il Prigioniero”: Er spielt in einem Gefängnis der spanischen Inquisition, der namenlose Gefangene ist offenbar ein flandrischer Freiheitskämpfer. Der Schatten König Philipps II. lastet auf dem albtraumartig schemenhaften Geschehen, das Dallapiccola als Tragödie der millionenfachen Verfolgung konzipierte. In einer Zeit, in der viele seiner Landsleute einer populistischen Italianità frönten, bezog Dallapiccola künstlerisch Position gegen Faschismus Unterdrückung und Gewalt. Heute gelten seine Opern als Klassiker der Moderne.

Mit Werken von Giuseppe Verdi, Georg Friedrich Händel, Leo Janá ek, Umberto Giordano, Giacomo Puccini, Hans Werner Henze, Ludwig van Beethoven und Luigi Dallapiccola

 
 

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‹Festival Argentina› in Wien / Agustín Monzón Trío sowie Quique Sinesi & Martín Sued

17.02.2025On stageÖ1Jörg Duit —   –  Details

Agustín Monzón Trio

»Festival Argentina» war im September und Oktober 2024 im Wiener RadioKulturhaus eine Konzertreihe überschrieben, in der die musikalische Vielfalt des zweitgrößten Landes Südamerikas zelebriert wurde – die ja weit über den in den Armenvierteln von Rio de Janeiro und Montevideo entstandenen Tango hinaus reicht. — Zum Auftakt der Reihe wurde am 28. September letzten Jahres zu einem bemerkenswerten Doppelkonzert ins Studio 3 geladen: Im ersten Teil stand der 25 Jahre junge Akkordeonist Agustín Monzón auf der Bühne. Er wurde bei dieser Fiesta del Chamamé – gewidmet der traditionellen Chamamé der Provinz Corrientes im Nordosten Argentiniens – von Nazareno Duarte an der Gitarre und Federico Mayuli am Kontrabass begleitet. — Im zweiten Teil des Abends näherte man sich dem Spannungsfeld von Folklore und Tango aus zeitgenössischer Perspektive: Der 64-jährige Gitarrist Quique Sinesi, einer der wichtigsten seines Fachs in der aktuellen Musikszene Argentiniens, entwickelte im RadioKulturhaus im Zusammenklang mit den spielerischen, kraftvollen wie sensiblen Kompositionen von Bandoneonist und Duopartner Martín Sued ein dramaturgisch gleichermaßen anspruchsvolles wie fesselndes, brillant musiziertes Konzert-Set, dem das Publikum begeistert folgte.

 
 

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Musikalisch-tänzerische Biographie

17.02.2025Sound Art: Zeit-TonÖ1N.N. —   –  Details

Opéra-ballet

Wien Modern 2024. «O!» von Eva- Maria Schaller und Matthias Kranebitter — Das Black Page Orchestra begleitete die Tanzperformance einer Compagnie rund um Choreographin Eva- Maria Schaller mit einer Komposition von Matthias Kranebitter. Die Ballettmusik für Ensemble und Sänger unter der präzisen wie mitreißenden Leitung von Irene Delgado-Jiménez erntete großen Applaus. Wir senden einen Mitschnitt der Uraufführung von «O! A Biography» in der Halle G des Wiener Museumsquartiers. — Als große Einladung beginnt «O! A Biography» bei den frühen Anfängen einer tänzerischen Biografie und begibt sich auf die Suche nach den Möglichkeiten des Fantastischen und Transformativen, die darin liegen. Gemeinsam mit dem Black Page Orchestra, demTänzer Mani Obeya, dem tanzenden Countertenor Georg Bochow sowie einem Ensemble Tanz-Studierender der MUK taucht Eva-Maria Schaller tief hinab in Momente persönlicher Erinnerungen und Erfahrungen hinter und auf der Bühne, um einen sowohl persönlichen wie auch kollektiven Prozess der Emanzipation und Aktualisierung zu provozieren. — Wenn der Körper ein Archiv ist, dann ein chaotisches, voller hybrider Fragmente, fantastischer Realitäten, den Zeithorizont eines einzelnen Lebens sprengend. Ausgehend von Virginia Woolfs «Orlando» sucht «O! A Biography» nach der Utopie einer 400-jährigen Biografie jenseits von Zeit, Ort und des sozialen Apparats der Genderproduktion. Wie fluide die Deutungen von Bewegungsformen sind, merken wir erst im kaleidoskopischen Tanz durch die Jahrhunderte. Eva-Maria Schaller setzt ihre künstlerische Forschung über Weitergabe, verkörpertes Wissen und Erinnern als choreografischer Prozess fort. «O! A Biography» beschwört mit der Vergangenheit eine Zukunft herauf, in der es möglich ist, viele gleichzeitig zu sein. (Auszug aus einem Text von Eva-Maria Schaller)

 
 

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17. Februar 1920: Die ‹Anastasia-Legende› beginnt

17.02.2025ZeitZeichenWDR 3Daniela Wakonigg —   –  Details

Anastasia-Legende

Im Februar 1920 wird eine junge Frau aus dem Berliner Landwehrkanal gerettet und gibt sich als überlebende Zarentochter Anastasia Romanow aus. Damit beginnt der Kampf um eine Identität, der sich über 50 Jahre erstreckt und letztendlich als Lüge erweist. — Im Februar 1920 rettet ein Polizist eine junge Frau aus dem Berliner Landwehrkanal. Bei den folgenden Befragungen zieht sie sich nur die Decke über den Kopf und wird schließlich mit schweren Depressionen in eine Heilanstalt überwiesen. Zu diesem Zeitpunkt kommen Gerüchte auf, laut denen jemand das Massaker der sowjetischen Revolutionäre an der russischen Zarenfamilie überlebt hat. Dann glaubt eine Mitpatientin in der Berliner Heilanstalt in der Unbekannten eine Zarentochter zu erkennen: Eine Legende ist geboren. — 64 Jahre lang gibt «Anastasia» sich überzeugt als Zarentochter aus. 1984 stirbt Anna Manahan, wie sie nach der Eheschließung heißt. Am Tag nach ihrem Tod wird ihr Körper eingeäschert und in Bayern beigesetzt. Mitte der 1990er Jahre löst sich die Anastasia-Legende in Reagenzgläsern auf. Bereits in den 1920er Jahren stellt ein Privatdetektiv die Theorie auf, dass es sich bei Fräulein Unbekannt in Wahrheit um eine polnische Arbeiterin namens Franziska Schanzkowski handelt. Mittels DNA-Vergleich mit einem Nachkommen der Familie Schanzkowski zeigt sich schließlich, dass diese Theorie stimmt.

 
 

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Abreißen, die Hütte! – Junge Wilde im Jazz

17.02.2025ARD Jazz. SpotlightBR-KlassikKonrad Bott —   –  Details

Junge Wilde

Abreißen, die Hütte! – Junge Wilde im Jazz — Alles scheint schon mal gesagt, alles schon mal gespielt worden zu sein. Das Rad im Jazz und in der improvisierten Musik neu zu erfinden, scheint aussichtslos. Aber deshalb in der musikalischen Komfortzone ein angenehm verdauliches Süppchen zu kochen? Muss nicht sein. Eine Sendung über junge Skalensaboteure und Harmoniesprengerinnen.

 
 

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Paquita la del Barrio, deren Lieder Frauen stärkten, stirbt im Alter von 77 Jahren

17.02.2025News: NachrufeThe New York TimesJonathan Abrams —   –  Details

Paquita la del Barrio

In ihren unerschrockenen Balladen, in denen es um den Schmerz geht, den Männer Frauen zufügen können, stützte sich die mexikanische Sängerin oft auf das, was sie in ihren eigenen Beziehungen gelernt hatte. — Die mexikanische Sängerin Paquita la del Barrio tritt bei den Latin Grammy Awards 2013 auf. — Paquita la del Barrio, die erfolgreiche mexikanische Sängerin und Songwriterin, die für ihre kraftvollen feministischen Balladen bekannt ist, starb am Montag in ihrem Haus in Veracruz. Sie wurde 77 Jahre alt. — Die Bekanntgabe erfolgte am Montag über Paquitas Social-Media- Konten, eine Todesursache wurde jedoch nicht genannt. — «Mit tiefem Schmerz und Trauer bestätigen wir den gefühlvollen Tod unserer geliebten ‹Paquita la del Barrio‹», hieß es in der Erklärung auf Spanisch. «Sie war eine einzigartige und unwiederholbare Künstlerin, die in den Herzen aller von uns, die sie kannten und ihre Musik genossen, unauslöschliche Spuren hinterlassen wird.» — Paquita gelang der Durchbruch im mexikanischen Ranchera-Genre, einem Bereich, der normalerweise von Männern dominiert wird, und zwar durch intensive Lieder, in denen es um Liebe, Rache und Nationalismus geht. Lieder wie «Rata de dos Patas», «Me Saludas a la Tuya» und «Tres Veces Te Engane» prangerten die männliche Machokultur an und wurden zu Hymnen. — Ein Artikel der New York Times aus dem Jahr 1999 beleuchtete Paquitas Wohnort Mexiko-Stadt, wo sie ihre Karriere als lokale Künstlerin begonnen hatte, und beschrieb sie als «so etwas wie eine Schutzheilige» eines Ortes, an dem ihre Lieder Anklang fanden. (…) —

 
 

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Vor 425 Jahren: Astronom Giordano Bruno stirbt als Ketzer auf dem Scheiterhaufen

17.02.2025KalenderblattDeutschlandfunkDirk Lorenzen —   –  Details

Giordano Bruno

Giordano Bruno / Priester, Astronom und Opfer der Inquisition — Giordano Bruno konnte mit der kirchlichen Lehrmeinung der Einzigartigkeit der Erde und des menschlichen Lebens nichts anfangen. Mit der Kirche lag er deswegen jahrelang im Konflikt. Am 17. Februar 1600 wurde er bei lebendigem Leibe in Rom verbrannt. — Giordano Bruno war Dichter und Naturphilosoph und ein Opfer der Inquisition im Jahr 1600.

 
 

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Zakia Jafri, die Gerechtigkeit für die Opfer der indischen Unruhen suchte, ist im Alter von 86 Jahren gestorben

17.02.2025News: NachrufeThe New York TimesHari Kumar —   –  Details

Zakia Jafri

Zwei Jahrzehnte lang führte sie einen Rechtsstreit gegen Regierungsbeamte in Indien, nachdem ihr Mann 2002 in Gujarat brutal ermordet worden war. — ZwZakia Jafri im Jahr 2015. Ihr Mann wurde 2002 in seinem Haus zu Tode gehackt, als der Rest seiner Familie vor einem Mob in Sicherheit suchte. — Zakia Jafri, die ihren persönlichen Verlust in einen mühsamen Kampf für Gerechtigkeit verwandelte, nachdem ihr Ehemann Ehsan Jafri 2002 während konfessioneller Unruhen im indischen Bundesstaat Gujarat brutal ermordet worden war, starb am 2. Februar im Haus ihrer Tochter in Ahmedabad, Indien. Sie wurde 86 Jahre alt. — Ihr Tod wurde von ihrem Sohn Tanveer Jafri bestätigt. — Mehr als 1.000 Menschen, die meisten von ihnen Muslime, starben 2002 bei den Unruhen in Gujarat an der Westküste Indiens. Sie begannen am 27. Februar, als bei einem Brand in einem Zug, der Hindu-Pilger nach Godhra, einer Stadt in Gujarat, transportierte, fast 60 Menschen ums Leben kamen. Die Brandursache war umstritten. — Doch als sich Gerüchte verbreiteten, Muslime seien für den Brand verantwortlich, brachen in weiten Teilen Gujarats Mobs aus, die muslimische Häuser und Geschäfte angriffen und Menschen töteten, indem sie sie einhackten und verbrannten. Unter den Getöteten befand sich auch Frau Jafris Ehemann, ein Gewerkschaftsführer, Anwalt und ehemaliges Parlamentsmitglied. — In einem Rechtsstreit, der sich fast zwei Jahrzehnte hinzog, beschuldigte Frau Jafri den indischen Premierminister und damaligen Regierungschef von Gujarat, Narendra Modi, der «Verschwörung und Beihilfe» zu den Unruhen. (…) —

 
 

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Dmitri Schostakowitschs sämtliche Streichquartette

17.02.2025Musik-PanoramaDeutschlandfunkIngo Dorfmüller —   –  Details

Dmitri Schostakowitsch

Streichquartett Nr. 11 f-Moll op.122 (1966) Streichquartett Nr. 12 Des-Dur op. 133 (1968) Streichquartett Nr. 13 b-Moll op.138 (1970) Asasello Quartett — Aufnahmen von 2022/23 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

Nur viermal hat sich Dmitri Schostakowitsch bei seinen 15 Streichquartetten der klassisch viersätzigen Satzfolge bedient. Er nutzte die Form als Gefäß intimer Mitteilung, in der er sich freier aussprechen konnte als in den symphonischen Großformaten, die stärker einer ideologischen Vorzensur unterlagen. So präsentiert das 11. Quartett anstelle des ideologisch konnotierten Schemas «durch Nacht zum Licht» eine Suite von sieben kurzen kontrastierenden Sätzen. Im 12. Quartett vollzieht sich Schostakowitschs sehr spezielle, sehr persönliche Annäherung an die Zwölftonmusik und das 13. Quartett ist ein einziger Satz in großer Bogenform – ein Stück, das jeglichen Optimismus vermissen lässt. Das Kölner Asasello Quartett berücksichtigt in seiner Gesamteinspielung der Streichquartette Schostakowitschs auch Alternativfassungen und Skizzen. So wird in dieser Sendung ebenso das Fragment einer Erstfassung des 13. Quartetts zu hören sein.

 
 

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