Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Licht und Finsternis, / Von kurzen Tagen und langen Nächten (1)

16.11.2024Le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian —   –  Details

Licht und Finsternis

Die Nächte sind lang geworden, das Licht rar, aber hin und wieder umso schöner: Heute in le week-end: Licht und Finsternis; von kurzen Tagen, langen Nächten und strahlenden Herzen. — »Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe». Anders gesagt: «Dark was the night, Cold was the ground.» — Blind Willie Johnson übersetzt das für uns in Musik, und macht aus einem religiösen Lied ein überirdisches, eines nämlich, das über Ideologien und Religionen steht. Blind Willie verleiht dem Song eine besondere Kraft dadurch, dass er ihn von verbalen Inhalten befreit. «Dark was the night» – Blind Willie Johnson – Wortlos. — Mit den Kräften der Musik, die ja immer einen gewissen Umgang mit Ordnung pflegen muss, das finstere Chaos vor Beginn der erleuchteten Welt darzustellen, zählt zu den größten aber auch dankbarsten Herausforderungen. Der französische Komponist Jean-Fery Rebel, Zeitgenosse von Bach und Händel, wagt sich besonders weit hinaus in die Finsternis, um zugleich sukzessive dem Licht zu seinem Recht zu verhelfen. Es ist ein Bühnenstück für den französischen Hof, man muss sich also Tänzer vorstellen und ein Bühnenbild. Das dazugehörige zeitgenössische Zitat: «Das Theater stellt das Chaos dar. Dieses besteht aus einer Kumulation von Wolken, Felsen, unbeweglichen und schwebenden wassern, aus Feuer, das aus Vulkanen gegen den Himmel lodert». Komponist Jean-Fery Rebel, die Eröffnung seines Werkes «Les Elements», und im anfänglichen Chaos ist es dermaßen finster, dass auch die allermeisten barocken Ordnungssysteme der Harmonie nicht mehr sichtbar sind. «Das Chaos». Unglaubliche Musik aus 1737. — Die Schattenwelt zwischen Nacht und Tag, davon berichten in dieser Sendung auch Hector Berlioz, Salvatore Sciarrino und Giacomo Meyerbeer, birgt so Exaltiertes wie Geisterhaftes in sich. Man kann aber auch versuchen, Nacht und Tag gleich gemeinsam zu umarmen. Gnadenlos verliebt zu sein hilft dabei, aber wie man aus diesem Taumel mit Stil wieder herausfindet, zeigt uns nun Bill Evans am Klavier mit einer kleinen All-Star-Band, die sich niemals so nennen hätte ließen. Schlagzeug: Elvin Jones. Bass: Ron Carter. Klavier: Bill Evans. Saxophon: Stan Getz. — »I think of you day and night, night and day. Why is it so…» Doch es geht nicht immer um musikalische Raffinesse, manchmal liegt im Einfachen der Hoffnungsfunke. Wienerisch und doch lebensbejahend gibt sich Wolfgang Ambros. Ja, es ist finster rundherum, doch wer sucht, kann einen Lichtschalter finden. Wolfgang Ambros besingt «Die Finsternis». —

 
 

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Diagonal Stadtporträt Shanghai

16.11.2024DiagonalÖ1Petra Erdmann —   –  Details

Shanghai 2002

In 40 Jahren um die Welt – Best of Diagonal Stadtporträts 2 Shanghai 2002 – kommentierte Wiederholung — Seit 40 Jahren reist die Ö1 Redaktion «Diagonal» für ihre Stadtporträts um die Welt – von Accra bis Venedig, von Damaskus bis ins Silicon Valley, von Manaus bis Rejkjavik. Rund 200 atmosphärisch dicht gewebte Klangeindrücke entstanden dabei, gespickt mit Analysen, Hintergrundgesprächen, überraschenden Entdeckungen und neuen Blickwinkeln auf vielleicht schon Altbekanntes. Mit dieser neuen Serie bringt Diagonal einen repräsentativen Querschnitt dieser Städtesendungen aus den letzten Jahrzehnten in aktuell kommentierter Fassung wieder ans Licht. – – »Marktplatz der Ideen, Freihandelsoase und sichtbare Parabel auf Chinas Metamorphose.» So umschrieb das Diagonal Team damals die aufstrebende chinesische Tigerstadt. Und formulierte im Pressetext:

– – »Shanghai, sagen seine Planer, sei die Stadt des 21. Jahrhunderts, die Weltstadt der Zukunft. Der absolute Traum von der Urbanität, von der Stadt schlechthin. Und das im sozialistischen China? Tatsächlich vereint die 13 Millionen Metropole am ostchinesischen Meer ungezählte Mythen, Träume, Pläne, Mega-Ideen, oftmals aber lediglich Wünsche an eine auch funktionierende Stadt der Zukunft. Man weiß nie, wie Shanghai aussehen, nie, welche Maske es aufziehen wird. Nachts blinken die Lichter der weltbekannten Skyline wie Funken -aus Pu Dung, einem Stadtteil, der in weniger als zehn Jahren entstanden ist. Und am Morgen schon kann das alte, chinesische, einstöckige Gassenhaus fehlen und ein neuer spiegelverglaster Turm mit Dutzenden von Stockwerken in der Sonne blitzen. Keine Stadt der Welt verändert ihr Gesicht so schnell wie Shanghai. Sie ist die Geburtsstätte des modernen China. Und wie in kaum einer anderen Stadt prägten Kolonialherren aus Großbritannien, Frankreich und Amerika das Bild der Stadt bis tief hinein in Gesellschaft und Kultur, Gesetzgebung und Handel. Shanghai war für das Kaiserhaus die Hure, der Sündenpfuhl des riesigen Reiches. Für das sozialistische China nach dem 2. Weltkrieg und auch heute noch ist Shanghai schlicht die Melkkuh der Nation.»

– – Mit einem Kommentar von Petra Erdmann in die Gegenwart transferiert.

 
 

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Singer-Songwriter: Von der Abend- bis zur Morgendämmerung

16.11.2024MusikstundeSWR KulturMoritz Chelius —   –  Details

Marc Oliver Everett

«Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten», sangen «Ton Steine Scherben» einst und meinten damit: Wenn es einem so richtig schlecht geht, ist Besserung bald in Sicht. Dabei kann Musik helfen – auch wenn sie natürlich kein Allheilmittel ist und auch keine Probleme löst. Wir stellen Musikerinnen und Musiker vor, die mit ihrer Kunst Hoffnung geben und der Dunkelheit ein Licht entgegensetzen.

 
 

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Normalität ist eine stille Kriegserklärung / Hito Steyerl, Künstlerin

16.11.2024GesprächSWR KulturDietrich Brants —   –  Details

Hito Steyerl

Was bedeutet Normalität, wenn rechtsradikales Denken salonfähig wird? Und eine rechte Partei mit dem Slogan «Deutschland, aber normal» wirbt? Normalität – zeigt Hito Steyerl bereits in ihrer gleichnamigen Serie von Video-Arbeiten aus den 1990er Jahren – wird dann zum Bedrohungsszenario für alle, die nicht unter die Norm fallen. — Bekannt ist sie heute vor allem für ihre Video-Essays, zum Beispiel für die Arbeit «Is the Museum a Battlefield?» über Kunst-Sponsoring von Rüstungskonzernen. Vom Magazin «Art Review» wurde Hito Steyerl als einflussreichste Persönlichkeit in der Kunstwelt bezeichnet. — Ausstellungs-Tipps: Ausstellung «Normalität» von Hito Steyerl im Heidelberger Kunstverein.

 
 

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Es war einmal in Rom / Ennio Morricone – ein Leben zwischen Kino und Konzertsaal

16.11.2024KulturfeatureWDR 3Sven Ahnert —   –  Details

Ennio Morricone

Ennio Morricone hat zu über 500 Filmen unsterbliche Musik geschaffen, darunter zu Klassikern wie «Spiel mir das Lied vom Tod». Eine Hommage an den 2020 gestorbenen Großmeister der Filmmusik. — Es war einmal in Rom, da verdiente sich Ennio Morricone sein Geld als Nachtclub-Trompeter. Im Zigarettendunst römischer Bars und Nachtclubs spielte er in den 50iger Jahren für ein paar Lire mehr und ein Jahrzehnt später lockte dann die Filmfabrik Cinnecittá mit Angeboten. Der Rest ist Legende: Über 500 Filme tragen sein Klang-Siegel. Filmmusik? Morricone war ein cleverer Arrangeur, ein Jongleur mit konkreten Klängen, der Western und Horror, Mafia und Erotik unglaublich eigensinnig verpacken konnte. Filmmusik kennt Morricone nicht, nur ehrliche, starke Musik, die auf der Leinwand wie auf der Konzertbühne bewegt und berührt. —

 
 

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Goldberg für alle / Jacques Palminger

16.11.2024Hörspiel – KunstpalastWDR 3Jacques Palminger —   –  Details

Jacques Palminger

Mithilfe hypnotischer Wortkunst und psychoakustischer Effekte erklimmt Jacques Palminger den Gipfel der Goldberg-Variationen. Die Fallhöhe ist enorm, die Chancen stehen gut. Kommen Sie mit auf den Goldberg! — Bachs Goldberg-Variationen im Hypnose-Hörspiel Die Goldberg-Variationen von Bach tragen eine wirkmächtige, hypnotische Kraft in sich, so Jacques Palminger. Gemeinsam mit dem Multi-Instrumentalisten Lieven Brunkhorst und dem Audio-Charismatiker Jörg Follert wird er diese Energie in einer konzertanten Séance freisetzen. Nach dem Vorbild der Dub-Musik werden die Variationen in Echtzeit verlangsamt und mit psychoakustischen Effekten belegt, sodann mit einem Netz aus Einflüsterungen, Wachträumen und assoziativen Gedichten angereichert. Durch dieses Prozedere kann die Jahrhundert-Komposition ihre heilenden Frequenzen und ihre psychedelische Wirkung voll entfalten. Erwarten Sie nichts weniger als eine mentalpositivistische Gruppenhypnose mit surrealistischem Mehrwert und maximalem Glücksversprechen!

 
 

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The Artist’s Cut [09b] Monopass

16.11.2024Studio Elektronische MusikWDR 3Leonie Reineke —   –  Details

Band Monopass

… und nach dem ersten Ton wartet man, was als Antwort kommt… — Monopass, das sind vier Individualisten, die eine Band bilden. Dabei sind sie nicht nur Instrumentalisten sondern auch Komponisten. Diese Erfahrung prägt ihr Spiel, das sich ohne Partitur entfaltet. Im Juni 2023 sind sie unserer Einladung gefolgt, mit ihrem elektronischen Equipment zwei Tage lang gemeinsam mit der Produzentin Katja Teubner aufzunehmen und uns am Entstehungsprozess der Stücke, an ihren kompositorischen Ideen und Strategien teilhaben zu lassen. Ein live-elektronisches Konzert, bei dem der ARTIST die Gelegenheit zum CUT hat – zum behutsamen editorischen Eingriff in die Stücke. — Vor fünf Jahren hat das Quartett für unsere Sendereihe zum ersten Mal miteinander gespielt. Was als einmaliges Radioprojekt gedacht war, ist zu der Band gewachsen, die sich mit ihrer komplexen Kammermusik einen Namen gemacht hat: Monopass. — Monopass, das sind (auf dem Bild von links nach rechts während ihrer Tour in Portugal): Luis Antunes Pena, Mark Polscher, Oxana Omelchuk und Florian Zwissler die Synthesizer und Elektronik bedienen. — * Monopass – Peaked Server * Monopass – Prognosis Month * Monopass – Take Tippet * Monopass – Doom Omen

 
 

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Vor 50 Jahren: Der Astronom Frank Drake schickt Arecibo-Botschaft ins All

16.11.2024KalenderblattDeutschlandfunkDirk Lorenzen —   –  Details

Frank Drake

Radiowellensignal Die Arecibo-Botschaft – eine Nachricht an Aliens Im Jahr 1974 schickte der US-amerikanische Astronom Frank Drake eine Nachricht ins All: Die zum 25.000 Lichtjahre entfernten Kugelsternhaufen M13 gefunkte Botschaft war zunächst ein Partygag und wurde dann zum Mythos. — Der US-amerikanische Astronom und Astrophysiker Frank Drake war ab 1965 Direktor des Arecibo-Observatoriums in Puerto Rico.

 
 

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