Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Portugiesische ‹Lusomultiphonie›

27.08.2023SpielräumeÖ1Nadja Kayali —   –  Details

Luso multiphonie

Eine sommerliche Reise durch Musik aus portugiesisch-sprachigen Ländern — Portugal, Brasilien, Angola, Kap Verde, Mosambik und sogar Macau, überall wird (auch) portugiesisch gesungen. Nicht nur die Musik, auch die Sprache entfaltet einen eigenen, charakteristischen Klang, manchmal vermischt mit anderen Sprachen. Wir begeben uns auf eine sommerliche Reise durch die lusophonen Länder mit Musik von Fado über Bossa Nova bis Samba. —

 
 

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Die Fotografin mit einem Faible für Wiener Rauchfangkehrer. Eine Erinnerung an Lisl Steiner

27.08.2023MenschenbilderÖ1Petra Herczeg und Rainer Rosenberg —   –  Details

Lisl Steiner

Immer wenn sie nach Wien kam, fotografierte sie das gleiche Motiv, und möglicherweise haben ihr die Wiener Rauchfangkehrer wirklich Glück gebracht, denn die 1927 in Wien geborene Lisl Steiner konnte mit ihrem Leben zufrieden sein. — Als Kind jüdischer Emigranten in Argentinien aufgewachsen, interessierte sich Lisl Steiner sehr bald für Kunst. Von der Malerei kam sie zur Fotografie, schloss sich der argentinischen Avantgarde an und drückte sehr oft zum genau richtigen Zeitpunkt auf den Auslöser. Ihre Momentaufnahmen zeigen Politiker wie Fidel Castro oder auch den ehemaligen US-Außenminister Kissinger in ungewohnten Posen: Kissinger z. B. beugt sich über eine Blechbadewanne, in der zwei nackte Fußballer sitzen, einer von ihnen ist Franz Beckenbauer … — Lisl Steiner fotografierte nicht nur, sie zeichnete auch ihre Motive wie Wilhelm Furtwängler oder Pablo Neruda. Ein Foto, das sie von Henri-Cartier-Bresson gemacht hat, zählte zu einem der Lieblingsbilder des Stars der Reportage-Fotografie. — Lisl Steiner machte als Fotojournalistin eine Weltkarriere, arbeitete für Time, Life, Newsweek, die New York Times und viele andere. Und sie hatte einen langen Atem, nicht nur bei Rauchfangkehrern: Mehr als vier Jahrzehnte dauerte ihr Großprojekt «Children of America», das Bilder von Kindern aus 31 Staaten Süd-, Zentral- und Nordamerikas umfasst.

 

Wien, Buenos Aires, New York und die Menschen auf der ganzen Welt, das waren die wichtigsten Bezugspunkte der Künstlerin. — 2022 war sie die Hauptperson des internationalen Fotografie-Festivals in Alicante, Spanien, bei dem «Children of America» noch einmal groß präsentiert wurde.

 

Am 7. Juni ist Lisl Steiner 95-jährig in Pound Ridge, New York gestorben. Auf einer Liste der prominenten Persönlichkeiten des Ortes steht sie in einer Reihe mit dem Komponisten Steve Reich, den Schauspielern Richard Gere und Ali McCraw oder dem Jazzer Benny Goodman. — Erstausstrahlung: 14. November 2004

 
 

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Auf den Spuren von Virginia Woolf durch Südengland

27.08.2023AmbienteÖ1Ursula Burkert —   –  Details

Englischer Garten

Ambiente Sommerreprisen August 2023 — Spezial: Vom Bloomsbury Viertel in London nach Monk›s House in Sussex, über Sissinghurts nach St. Ives in Cornwall. Die Refugien der Virginia Woolf — «Ein Zimmer für sich allein» – so beschrieb die englische Schriftstellerin Virginia Woolf (1882-1941) in einem berühmt gewordenen Schlüsseltext des Feminismus eine Grundvoraussetzung für Frauen, um literarisch oder anderweitig schöpferisch tätig sein zu können. In Südengland sind einige jener «Zimmer» bzw. Schauplätze, an denen diese Pionierin der literarischen Moderne erfolgreich tätig war, für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. — Die Spurensuche beginnt in London im Viertel Bloomsbury, wo Virginia Woolf und ihr Ehemann Leonard im ersten Drittel des 20. Jh. dem Künstler- und Intellektuellenzirkel der «Bloomsbury Group» angehörten. Literarisch äußerst produktiv war die Autorin auf dem Land. Als Rückzugsort mitten in der Natur diente ihr das einfache Monk›s House in der Grafschaft Sussex, wo sie unter anderem an ihren Romanen «Mrs. Dalloway» (1925) und «Orlando» (1928) arbeitete. Dieses Refugium der Schriftstellerin ist praktisch unverändert erhalten geblieben. — 60 Kilometer entfernt liegt das legendäre Gartenparadies Sissinghurst, entworfen von Vita Sackville-West, mit der Woolf eine Liebesbeziehung unterhielt. Im malerischen Küstenort St. Ives in Cornwall genoss Virginia als Kind unbeschwerte Ferienaufenthalte. Viele Impressionen sind in ihre Romane eingeflossen – darunter in den Roman «Die Fahrt zum Leuchtturm» (1927). Virginia Woolf nahm sich 1941 das Leben, gezeichnet von immer wiederkehrenden Depressionen, als der Zweite Weltkrieg nach England kam.

 
 

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Die Dub Konferenz: 50 Jahre Dub aus Jamaika

27.08.2023Nachtmix: ExtraBayern 2Helmut Phillips – Noe Noack —   –  Details

Helmut Phillips

Vor 50 Jahren ist in Jamaica die Dub-Musik entstanden. Und hat eine neue Technik an den Mischpulten hervorgebracht, die zum einen dafür gesorgt hat, dass in den Dancehalls Sänger live über diese Musik toasten konnten. Aber auch dafür, dass sich im Rest der Welt Musik weiterentwickeln konnte! Die Punks haben in England damit angefangen, ihren oft doch sehr wütenden und aggressiven Sound über Dub-Remixe tanzbar aufzubereiten.

 

Der deutsche Autor, Journalist und Reggae-Fan Helmut Phillips hat zum Jubiläum ein Buch darüber geschrieben, wie Dub entstanden ist und was dadurch alles an Geschichten und Sounds ausgelöst worden ist. Zehn Jahre hat der Dortmunder Autor recherchiert und Interviews mit Produzenten, Musikern und Toningenieuren geführt – und immer wieder die Frage gestellt: «Wie und wofür habt ihr gedubbt und wie habt ihr dabei diese überraschenden, überwältigenden Mixe und Klangwelten erschaffen?» Für das Zündfunk Playback hat Noe Noack Helmut Phillips interviewt. Noe Noack hat selbst lange Dub gemacht und Dub aufgelegt. In dieser Sendung lässt er zum 50.Jubiläum die Musik der Insel Jamaica nochmal hochleben. Wiederholung vom 06.05.2023

 
 

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Lukas Leitner, Walter Singer und Lukas Laimer alias KO·AX

27.08.2023Jazznacht: MagazinÖ1Katharina Osztovics —   –  Details

KO·AX

Lukas Leitner, Walter Singer und Lukas Laimer alias KO·AX im Studio und konzertant im Wiener RadioKulturhaus — 5 Millionen Pesos: KO·AX im Ö1 Jazznacht-Gespräch

Die seit 2015 gemeinsam operierenden und auch kollektiv komponierenden KO·AX-Musiker, die 2017 mit «Loose Frames» ihr Debüt vorgelegt haben, verbindet ihre Tiroler Herkunft, das Studium an der Anton-Bruckner-Privatuniversität in Linz sowie der gute Name in der Wiener Jazzszene. Gemeinsam denken die drei die traditionsreiche Form des Klaviertrios in unbekümmerter Weise weiter und sind auch abseits von KO·AX musikalisch aktiv: Pianist Lukas Leitner ist etwa im Projekt «Azure» von Saxofonist/Klarinettist Ulrich Drechsler sowie im Kollektiv Little Rosies Kindergarten zu erleben. Bassist Walter Singer lebt seine Liebe für Tanz und neue Spieltechniken im Ensemble die_freakshow aus, steht mit dem Quintett Memplex oder im Duo mit Saxofonist Werner Zangerle auf der Bühne. Lukas Laimer schließlich hat u. a. eine Affinität zu bodenständiger Tiroler Küche: Jazzknödel und Blueskraut – eine Band, die auf charmante Art, und mit Außerferner Dialekt, dem Bundesland Tirol alle Ehre macht. — Katharina Osztovics lädt das Trio zum Gespräch über Inspiration, Zusammenarbeit und aktuelle Projekte zwischen Studio und Bühne. — Das Ö1 Jazznacht-Konzert: 5 Millionen Pesos: KO·AX

Die heutige Ö1-Konzertaufnahme stammt aus dem neu eröffneten RadioCafé im Wiener RadioKulturhaus. Dort gastierte im Rahmen der Reihe «5 Millionen Pesos» für jungen Jazz in und aus Österreich am 15. Juni dieses Jahres das Trio KO·AX : Walter Singer am Bass, Lukas Laimer am Schlagzeug und Lukas Leitner, der Bandleader, an Klavier und Synthesizer. — Das Trio präsentierte primär Musik aus dem aktuellen Album «Immersion» und ließ auch Titel aus dem vorhergehenden Programm «Loose Frames» einfließen. — In the middle of the night – eine musikalische Hommage an die Nacht

Schlagzeuger Mark Guiliana begleitet uns mit seiner Band im Stück «When the Day Turns into Night» über die Schwelle vom Tag zur Nacht, bevor wir mit Joe Zawinul & The Austrian All Stars einen Blick in den nächtlichen österreichischen (Jazz-)Himmel wagen. Dieser hängt zwar nicht voller Geigen, aber voller Balladen über die unterschiedlichen Facetten der vom Mond erleuchteten Stunden.

 
 

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Opern-Aufnahmen aus dem Jahr 1973 (Teil 3)

27.08.2023Apropos OperÖ1Michael Blees —   –  Details

Bizet-Carmen / bernstein

Vor 50 Jahren, als die Tonträgerindustrie noch auf Hochtouren lief: Ausschnitte aus Werken von Georges Bizet, Camille Saint-Saens, Jules Massenet, Hector Berlioz u.a. — Wie sich die Zeiten gewandelt haben: während heutzutage sorgsam im Studio produzierte Opern-Gesamtaufnahmen rar geworden sind, herrschte vor 50 Jahren Hochbetrieb in den Aufnahmestudios der Schallplattenfirmen. Eine große Zahl von Gesamt-Einspielungen ist 1973 entstanden, darunter die höchst individuelle Studioproduktion von Bizets «Carmen» unter der Leitung von Leonard Bernstein mit Marilyn Horne in der Titelrolle. Mitreißend und stark in der Wirkung, aber keinesfalls die idiomatischste Aufnahme des Werkes – und letzteres gilt auch für die Münchner Einspielung von Camille Saint-Saens Oper «Samson et Dalila» – mit Christa Ludwig, James King und Bernd Weikl. Trotzdem sind natürlich die Anhänger der mitwirkenden Künstlerinnen und Künstler froh, dass ihre Lieblinge auch in diesen Rollen für die Ewigkeit gebannt wurden. — Gleich zwei Aufnahmen von Berlioz dramatischer Legende «La damnation de Faust» sind vor 50 Jahren entstanden – bei Colin Davis ist der im französischen Fach nahezu immer großartige Nicolai Gedda als Faust aufgeboten, an der Seite der individuellen Josephine Veasey als Marguerite und Jules Bastin als Mephisto; die Konkurrenz-Aufnahme aus Boston ist dagegen mitreißend von Seiji Ozawa dirigiert, bietet aber mit Stuart Burrows, Edith Mathis und Donald McIntyre das weniger stimmige Ensemble. Und für eine absolute Opern-Rarität hat sich 1973 – wie so häufig in seinem Wirken davor und danach – der Australier Richard Bonynge eingesetzt; er hat damals die Erstaufnahme der Jules Massenet-Oper «Thérèse» eingespielt – mit der Mezzosopranistin Huguette Tourangeau in der Titelrolle.

 
 

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Großmeister neu interpretiert / Besinnliches

27.08.2023Jazznacht: Aus dem ArchivÖ1Gerhard Graml —   –  Details

Ravi Coltrane

Großmeister neu interpretiert

Gerhard Graml präsentiert in diesen beiden Ö1 Jazznacht-Stunden alte Meister wie Frank Morgan, Tadd Dameron und Charles Mingus, in Gegenüberstellung mit zeitgenössischen Klängen des Pianisten Michael Cain, der gemeinsam mit dem Trompeter Ralph Alessi und dem Saxofonisten Peter Epstein ein klingendes Stadtportrait von Las Vegas entwirft. Das verbindende Element ist die universelle Sprache des Jazz, die ausgehend vom amerikanischen Kontinent die Welt eroberte, und die auch der Schlagzeuger Louis Hayes in seiner Hommage an Horace Silver zelebriert. — Besinnliches

Gerhard Graml stellt in dieser letzten Ö1 Jazznacht-Stunden kontemplative Klänge mit dem Schlagzeuger Jack DeJohnette vor, der im Jahr 2016 eine bemerkenswert familiäre Trio-Einspielung veröffentlichte, auf der er mit Ravi Coltrane und Matt Garrison zwei prominente Söhne aus nicht minder bekannten Musikerfamilien ins Studio geladen hatte. Außerdem österreichische Beiträge von Raphael Wressnig und Hans Glawischnig sowie Instrumentalmusik von Charles Mingus bis Donny McCaslin.

 
 

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Sprachgeburt aus der Revolte / Bert Papenfuß

27.08.2023NewsFAZ onlineTom Schulz —   –  Details

Bert Papenfuß

Wer dem Dichter Bert Papenfuß begegnete, traf auf einen in schwarzes Leder gekleideten Rocker mit Seemanns-Shirt, der, wie es sich für einen Norddeutschen gehört, kein großer Freund des Smalltalks war. Man blickte in ein bärtiges Gesicht, klare Augen sahen einen mitunter fragend an. Es war Skepsis und Wärme gleichermaßen, Distanz und Nähe; vielleicht auch manchmal die Pose eines Revoluzzers, eines sich verweigernden Einsiedlers. Doch eigentlich war Bert Papenfuß ein Vorsänger für eine Gemeinde urbaner Spezialisten, die sich in untergründigen und widerständigen Aktionen vereinten. Er war ihr Textdichter und anarchistischer Korrepetitor. — Und er war noch mehr: Punkdichter und Seeräuber im Geiste von Klaus Störtebeker. 1956 im mecklenburgischen Stavenhagen geboren, wuchs er in ein Land hin ein, das, wie Heiner Müller es formuliert hat, «Krieg führte gegen lange Haare, Jeans und Jazz». Der junge Papenfuß lernte früh zu rebellieren gegen Schule und Elternhaus, sein Vater, ein hoher NVA-Offizier, wurde ihm zum Abbild des Angepassten und Systemtreuen. Als Papenfuß den Wehrdienst verweigerte, musste er als Soldat in die berüchtigte «Baukolonne». Als er in den Siebzigerjahren nach Ostberlin kam, war dies der Ort des künstlerischen Undergrounds, der subversiven Biotope. Wer damals seine Gedichte in einem der Jugendclubs hörte, wusste sofort, dass hier ein früh Genialischer seine Kreise zog: «ich bin ein revolver / & gehör in jedes bett / schwaden schwarzen blutes / stocken über den eingeweiden.» Seine Gedichte waren düster, politisch, kühl und sprachspielerisch; sie erschienen vor allem im Samisdat, in Zeitschriften, die Namen wie «Schaden» oder «Ariadnefabrik» trugen und in oppositionellen Kreisen zirkulierten. — In dieser Zeit entstand die Legende von der Prenzlauer-Berg-Szene. Zusammen mit Stefan Döring, Sascha Anderson, Ulrich Zieger, Eberhard Häfner und Jan Faktor war Papenfuß einer derer, die bald auch in der Bundesrepublik Interesse weckten, die, so schien es, anders waren als ihre westdeutschen Kollegen: unangepasst, wild und avantgardistisch. Bert Papenfuß, der Verlaine der Ostberliner Arbeiterbezirke, wurde schnell ein Star. Die in der DDR hoch angesehenen Autoren Volker Braun und Karl Mickel priesen ihn und bescheinigten ihm, «ein Meister nicht syntaktischer Grammatik» zu sein. Seine Texte trafen den Zeitgeist, lässig und cool: «ich hab mich / fon der zeit / ferspottet gefuehlt // jede zeit ferspottet jeden augenblikk / jede zeit ferspottet jede uhr / jede uhr ferspottet jeden augenblick // jede uhr isn zeitzuender.» Papenfuß schrieb so, wie nonkonform gesprochen wurde. Sein Ruf verbreitete sich schnell bis zu Suhrkamp nach Frankfurt. Und bis Wien: Bereits vor Erscheinen seines ersten Lyrikbandes «dreizehntanz» (1988) im Aufbau-Verlag konstatierte Ernst Jandl: «Nur des unbeschränkt verbreitbaren Buches bedarf es noch, um Bert Papenfuß-Gorek als einen Dichter ersten Ranges sichtbar zu machen.»

 
 

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Befreiung von Obdachlosigkeit und Sucht. Am Wendepunkt VI

26.08.2023HörbilderÖ1Natasa Konopitzky, Eva Roither —   –  Details

Anton Sutterlüty

Der Vorarlberger Anton Sutterlüty erzählt, wie er über einen Millionengewinn zu seiner Berufung fand.++ — Alkoholsucht und Obdachlosigkeit. Der pensionierte Unternehmer Ferdinand Planegger erzählt von seinem langen Weg aus der Abhängigkeit.++

«Dann war es für mich plötzlich klar: Das ist es.»

Im Leben von Anton Sutterlüty gab es viele Wendepunkte. Der erste war im Alter von zehn Jahren: Anton Sutterlüty griff auf dem Bauernhof seiner Eltern zum Telefonhörer und meldete sich in einem katholischen Internat an. Er wollte Priester werden. Der zweite Wendepunkt kam zehn Jahre später. Bei einem Spaziergang wurde dem Theologiestudenten klar, dass er seinen Glauben verloren hatte. Er trat aus der Kirche aus, studierte Kunstgeschichte und wurde Kunstvermittler in Wien. Mit Mitte 30 saß er vor dem Fernseher und schaute die Millionenshow. Da hatte er eine spontane Eingebung: Er bewarb sich als Kandidat. Im Jänner 2001, saß er gemeinsam mit 30 anderen KandidatInnen im Bus nach Köln, wo die Aufzeichnung der Millionenshow stattfand. Die einen hofften ihre Schulden abbezahlen zu können, die anderen träumten von großen Häusern und schnellen Autos. Anton Sutterlüty hatte keine Pläne. Zehn Millionen Schilling waren eine unvorstellbare Summe für ihn. Mit einem Glücksstein in der Tasche, den er am Vortag gemeinsam mit seinem kleinen Sohn gefunden hatte, saß er in der Mitte des Studios und gewann als Erster in der Geschichte der Millionenshow den Hauptgewinn. Er behielt zunächst seinen Job, versuchte sich als Performer. Schließlich zog es ihn zum Käsemachen und zum Käsehandel. Da hatte er das Gefühl, angekommen zu sein. «Der Käse hat mich mitgenommen und wir haben eine gemeinsame Reise gestartet, die bis heute anhält», erzählt Sutterlüty.

«Sie sagte zu mir: Ferdinand, ich begleite dich!»

 
 

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Zu Gast bei Allegro Vivo / Gäste: Vahid Khadem-Missagh und Benjamin Schmid

26.08.2023Klassik-TreffpunktÖ1Helmut Jasbar —   –  Details

Vahid Khadem-Missagh

Live aus dem Kunsthaus Horn — Das Allegro Vivo Kammermusikfestival wurde 1979 vom Geiger und Dirigenten Bijan Khadem-Missagh gegründet. Mit einer Kombination aus Konzerten, Meisterkursen und Workshops für Kinder entwickelte sich Allegro Vivo seitdem zu einer beachteten Institution mit Vorbildcharakter. Khadem-Missaghs Sohn Vahid ist seit 2016 künstlerischer Leiter des Festivals und der Academia Allegro Vivo. — Hinweis: Die Pianistin Elisabeth Leonskaja, die bei diesem Ö1-Klassik-Treffpunkt zu Gast gewesen wäre, konnte aufgrund von Anreiseschwierigkeiten leider nicht teilnehmen. Kurzfristig konnte der Geiger Benjamin Schmid gewonnen werden. — Der weltweit gefragte Geiger bewegt sich stilistisch in allen Richtungen: als Solist in den großen Violinkonzerten tritt er ebenso auf wie mit diversen Jazz-Formationen. Dem Festival Allegro Vivo ist Benjamin Schmid seit langem verbunden – nicht nur als Künstler im Konzert, sondern auch als Dozent bei den Meisterkursen. Heute Abend, am Samstag, 26. August, ist er mit dem «Acoustic Jazz Quartet» mit Gipsy, Jazz und Groove im Kunsthaus Horn zu erleben.

 
 

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New York, New York! (2) Stadtportrait New York. Zu Gast bei Charlie Parker, Charles Ives und Charly Ratzer

26.08.2023le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian Scheib —   –  Details

New York

Mit Musik von den Marx Brothers, Dmitri Schostakowitsch, Charlie Parker, Charles Ives, Charly Ratzer, Thad Jones und Mel Lewis, Robert Ashley und anderen

Downtown, das Greenwhich Village, die charmante Gegend um die Carmine Street, oder die noch in den 70er Jahren fast industriell wirkenden Blöcke rund um die Prince Street, überall dort waren für Jahrzehnte die Künstler zu Hause. Als die Gegend im Laufe der 80er Jahre dann mainstream-mäßig chic wird, müssen viele von ihnen ausweichen. Robert Ashley war einer, der bis zu seinem Tod 2014 dort wohnen blieb. Und er ist ein Komponist und Performer, der auf eine bis heute viel zu wenig beachtete Weise das Genre Oper neu erfand. Erzählen in Musik, und das auf Amerikanisch: Robert Ashley spürte dem Klang des amerikanischen Idioms nach und formte daraus musikalische Wunderwerke an artikulatorischer Feinheit. Und viele seiner Opern erzählen auch vom amerikanische Alltag, beispielsweise «Improvement – Don Leaves Linda». Linda sitzt mit ihren Bridge-Freundinnen zusammen und erzählt, was ihr gerade erwachsen werdender Sohn ihr in einem Brief geschrieben habe. Es gehe ihm gut, und sie sei zwar irgendwie ratlos, aber doch glücklich darüber, was er schreibe. Robert Ashley und eine der beiden Stammsängerinnen seiner kleinen fixen Truppe machen daraus ein wunderbar feines Stimmungsbild, gesungen und dabei wahrlich erzählt von der großartigen Jacqueline Humbert.

 

 
 

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