Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Joseph Roth: Reise in die Ukraine und nach Russland

04.09.2023DimensionenÖ1Sabrina Adlbrecht —   –  Details

Joseph Roth

In den 1920er Jahren reiste der Schriftsteller und Journalist Joseph Roth im Auftrag der Frankfurter Zeitung in die noch junge Sowjetunion und in Gebiete, die heute zur Ukraine gehören – wie Galizien. Dort, in der Stadt Brody nahe Lemberg, war Roth 1894 auf die Welt gekommen. Bis zum Ende des 1. Weltkriegs gehörte Galizien zum Habsburgerreich. Als Roth es bereiste, war es ein Teil Polens. Die ukrainische Minderheit dort interessierte ihn besonders. Aber es ging ihm auch um die großen geopolitischen Zusammenhänge. Roth konnte nicht verstehen, warum den Ukrainern, damals ein Volk von 30 Millionen, kein eigener Staat vergönnt war. Überhaupt ist vieles von dem, was der Schriftsteller vor fast 100 Jahren in seinen Reisereportagen aus dem Osten beschrieben hat, beklemmend aktuell.

 
 

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Im Namen der Schönheit (1) Mit Social Media Filter in die Schönheitsklinik

04.09.2023RadiokollegÖ1Johanna Hirzberger, Carolin Schmid —   –  Details

Schön heit

Schönheitsoperationen werden von Social Media befeuert. Das meint zumindest jeder Dritte Schönheitschirurg in Deutschland laut einer Umfrage. Ihre Patient:innen eifern perfekten Selfies ihrer Vorbilder nach. Welche gesellschaftlichen und individuellen Auswirkungen bringt diese Entwicklung mit sich?

Von der süßen Hundeschnauze in Comic-Optik, zum makellosen Gesicht mit vollen Lippen, dichten Wimpern und Stupsnäschen – gemeint sind Social Media Filter. Zu Beginn nutzten User diese Filter – also grafische Effekte, die man auf ein Foto von sich legen kann – um sich als Hexe, alter Mensch oder Kätzchen digital zu kostümieren, heute setzen sie hingegen neue Beauty Standards. Mit nur einem Klick auf Instagram, TikTok und Snapchat kann jede perfekt aussehen. Das Problem: Offline behält man seine vermeintlichen Makel. Der Vergleich mit seinem retuschierten Selbst oder anderen wunderschönen Personen auf Social Media kann unzufrieden machen und den Selbstwert senken. Allein in den USA berichten über 50 Prozent der plastischen Chirurg:innen, dass Patient:innen wie ihr Instagram-Ich aussehen wollen. Wie wirken sich diese Bilder auf eine heranwachsende Generation aus? — Gestaltung: Johanna Hirzberger, Carolin Schmid

 
 

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Mare nostrum – Musik rund ums Mittelmeer (1) Mediterrane Kultur als Wiege der ‹Weltmusik›

04.09.2023RadiokollegÖ1Johanna Hirzberger, Carolin Schmid —   –  Details

Mare nostrum

Das Mittelmeer, von den Römern einst als Mare nostrum bezeichnet, ist ein Meer zwischen drei Kontinenten, zwischen Afrika, Asien und Europa. Es ist gleichzeitig ein musikalische Spannungsraum zwischen Orient und Okzident. Von Spanien bis Israel, von Marokko bis in die Türkei, von den Liedern der sephardischen Juden zu den Rhythmen der marokkanischen Gnawa, von der Musik der türkischen Baglama hin zu den Viermanngesängen der Korsen und Sarden begibt sich diese Reise an die mediterranen Küsten auf musikalische Spurensuche. — Einst war das «Mare nostrum» das Zentrum eines Weltreiches. In der globalen Welt des römischen Reiches war es möglich, das Mittelmeer frei von Grenzen zu bereisen, es gab einheitliches Recht, eine einheitliche Währung und einen einheitlichen «Pass». Es gab einen mediterranen Menschen, einen mediterranen Lebensstil, eine mediterrane Kultur, so beschreibt es der Mittelmeerexperte Fernand Braudel. — Noch bis weit ins Spätmittelalter herauf war der Mittelmeerraum auch das Zentrum einer richtungsgebenden Musik. Es gab keine Trennung zwischen morgenländischer und abendländischer Musik, keinen Orient und keinen Okzident. In den spanischen Kirchen erklangen arabische Lieder, die Improvisation war für alle Musizierenden wesentliches Gestaltungselement, die Gesangstechniken in den Werken von Claudio Monteverdi waren jenen in Syrien oder dem Libanon ähnlich. Über die internationalen Handelswege des Mittelmeers gelangten Instrumente von Neapel nach Konstantinopel und von Kairo nach Marseille. Spanien war dabei über Jahrhunderte jenes Land, in dem die Mittelmeermusik ihren vollkommenen Ausdruck fand. Spanische Musik ist Mittelmeermusik par excellence, sagt der Musikwissenschaftler Wolfgang Stroh.

 
 

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Voller Hoffnung und Zweifel / Anna Mabos neues Album

04.09.2023SpielräumeÖ1Astris Schwarz —   –  Details

Anna Mabo

«Danke, gut» ist die eine wohlmeinende Antwort auf die Frage nach dem Befinden, wenn man der anderen Person die Wahrheit vielleicht nicht zumuten will. «Danke, gut» ist das Eis an der Oberfläche, an dem es zu kratzen oder dass es sogar zu brechen gilt, um all die Fische, Oktopoden und versunkenen Schiffe zu entdecken, die darunter liegen. Es ist das Eis an der Oberfläche.», schreibt Anna Mabo über ihr Album mit eben jenem Titel: «Danke, gut». — Es ist ein Trio-Album geworden auf dem Schlagzeuger Alexander Yannilos zu dem bewährten Duo mit Clemens Sainitzer am Cello dazu gestoßen ist, um dem Sound mehr «Wumms» zu geben, wie sie konstatiert. Die gelernte Theaterregisseurin hat der Freundschaft, dem Zweifel und der Hoffnung ihre Lieder auf die Leiber geschrieben. Sie singt von schüchternen Matrosen, todessehnsüchtigen Pyräneentouristen und Nachbarn, die auch gerne mal ein Paket geschickt bekommen würden. — Es sind kleine, große Geschichten in schlichtem Gewand, das auf dem neuen Album durchaus auch mal poppig glitzert- verspielt, poetisch und tiefgründig. — Außerdem: Neues von Buntspecht u.a.

 
 

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Dreißigmal Klangspuren Schwarz / Ein Rückblick

04.09.2023Zeit-TonÖ1Rainer Elstner, Patrizia Jilg, Ursula Strubinsky —   –  Details

Christof Dienz

LANGE NACHT DER NEUEN MUSIK

Ein Rückblick auf das bedeutende Festival zeitgenössischer Musik

Die Klangspuren Schwaz feiern ihre dreißigste Ausgabe. Das Festival für zeitgenössische Musik hat sich in diesen drei Jahrzehnten zu einem international anerkannten Treffpunkt und zum größten Festival für zeitgenössische Musik im Westen Österreichs entwickelt. Auch Ö1 hat die Klangspuren über all die Jahre begleitet – wir senden in dieser «Langen Nacht» herausragende Mitschnitte und sprechen mit den prägenden Leitungspersonen dieses Festivals. — Die Klangspuren Schwaz wurden 1994 in Schwaz in Tirol von Thomas Larcher, Maria-Luise Mayr und Anton Hütter gegründet. 2003 übernahm der Südtiroler Pianist Peter Paul Kainrath die künstlerische Leitung des Festivals von Thomas Larcher (Kainrath ist seit 2020 Intendant des Klangforum Wien). 2013 folgte ihm der deutsche Musikkurator Matthias Osterwold. Der langjährige «Zeit-Ton»-Mitarbeiter, Musikjournalist, Publizist und Kurator Reinhard Kager führte das Festival für die Ausgaben von 2019 bis 2021. Dann arbeitete eine Doppelspitze für das Festival: 2022 zeichneten Clara Iannotta und Christof Dienz für das Programm verantwortlich. Inzwischen ist die Komponistin Iannotta nach internen Turbulenzen von ihrem Amt zurückgetreten, Christof Dienz führt das Festival nun alleinverantwortlich.

 
 

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Komponieren – Keine 40 Stunden-Woche (1/5)

04.09.2023MusikstundeSWR2Torsten Möller —   –  Details

Komponieren Szene

Schon speziell, das Leben von Komponistinnen und Komponisten. Teamarbeit ist selten, Feierabend kennen Wenige, dafür gibt es keinen Chef, der über Schultern blickt. Andererseits: Die Arbeit muss getan werden. Ein Auftragswerk für ein Orchester, die Kirche will eine Messe oder der befreundete Pianist ein Klavierkonzert. Die SWR2 Musikstunde blickt hinter die Kulissen: Wie sieht denn der Arbeitsalltag bedeutender Komponist*innen und Interpret*innen aus? Wer bezahlt sie? Und wie lebt sich›s denn so mit dem Geld, das mal mehr, mal weniger fließt?

 
 

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A Song For Leon: A Tribute To Leon Russell

04.09.2023ExperienceradioeinsHelmut Heimann —   –  Details

Leon Russell

Als Leon Russel 2016 im Alter von 74 Jahren das Zeitliche segnete, hatte er seinen Platz im Pantheon der Rockmusik längst sicher. Schon als Teenager hatte sich der in Tulsa/Oklahoma geborene Musiker in Los Angeles einen Namen als Sessions-Pianist gemacht und mit seinen Wrecking Crew-Kollegen unter anderem Platten der Beach Boys geschmückt, später auch mit den Rolling Stones oder Bob Dylan zusammengespielt. Zum Ruhm gereichten ihm die Führungsrolle in der «Mad Dogs & Englishmen» – Crew von Joe Cocker, und er war auch dabei, als George Harrison sein «Concert For Bangla Desh» im Madison Square Garden gab. Zu dieser Zeit begann er auch Solo-Alben zu veröffentlichen und gründete die Plattenfirma «Shelter Records», auf der unter anderem seine Tulsa-Buddy J.J. Cale eine Heimat fand. Auch, wenn seine späteren Alben nicht mehr die ganz große Aufmerksamkeit fanden, ist Leon Russell für jüngere KollegInnen ein Thema, wie der jetzt erscheinende Tribute Sampler beweist, auf dem z.B. Margo Price, die Pixies oder Hiss Golden Messenger den Hut vor ihm ziehen. — Außerdem: «Hollows», das eue Album der Handsome Family (Hollows»). Konzerttip Caitlin Rose (Freitickets).

 
 

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Patricia Caulfield, 91, stirbt; Streit mit Warhol um die Verwendung ihres Fotos

04.09.2023NewsThe New York TimesRichard Sandomir

Patricia Caulfield,

Sie verklagte den Pop-Künstler, als sie Chefredakteurin von Modern Photography war. Später bereiste sie die Welt als Naturfotografin. — Patricia Caulfield, die während ihrer Zeit als Top-Redakteurin bei der Zeitschrift Modern Photography in den 1960er Jahren Andy Warhol erfolgreich verklagte, weil sie ein von ihr gemachtes Bild von Hibiskusblüten missbraucht hatte, und die Zeitschrift dann verließ, um eine gefeierte Naturfotografin zu werden, starb am 16. Juli in Manhattan. Sie war 91.

Ihr Tod in einer Einrichtung für betreutes Wohnen wurde von ihrer Schwester Kathleen Hall, ihrer einzigen unmittelbaren Überlebenden, bestätigt.

Nach etwa einem Jahrzehnt bei Modern Photography wurde Frau Caulfield etwa 1964 deren Chefredakteurin. Ihr Foto eines auf Barbados aufgenommenen Blütenarrangements erschien in einem Artikel in der Juni-Ausgabe dieses Jahres. — Patricia Caulfield in den Büros von Modern Photography im Jahr 1960. Einige Jahre später wurde sie zur Chefredakteurin des Magazins ernannt.

 
 

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Thank you for the music! – Die Welt singt ABBA-Songs

03.09.2023Kaisers Klängehr 2 kulturNiels Kaiser —   –  Details

ABBA

Nach einer Auszeit von 40 Jahren sind sie wieder da: die Pop-Veteranen von ABBA. Aber inzwischen interpretieren andere die ABBA-Songs viel besser als ABBA selbst! Nils Landgren verleiht den Melodien auf seiner Jazz-Posaune zarten Schwung, das Spark-Ensemble macht aus ihnen klassische Kammermusik, und sogar Operndiven wie Anne Sofie von Otter und Sonya Yoncheva singen ABBA-Songs.

 
 

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Suzanne Vega beim Hafensommer Würzburg – 01.08.2023

03.09.2023radioMitschnittBayern 2Karoline Schaum —   –  Details

Suzanne Vega

Suzanne Vega ist nicht der typische Weltstar. Auf der Straße wird die New Yorkerin kaum erkannt. Dabei steht sie seit über 40 Jahren auf der Bühne. Im Interview verriet sie uns das dunkles Geheimnis hinter ihrem Welthit «Luka». — Aufnahme des Konzerts vom 01.08.2023 beim Hafensommer Würzburg — Besetzung — Suzanne Vega – Gesang und Gitarre — Gerry Leonard – Gitarre und Gesang

 
 

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Die Callas – Beschreibung einer Leidenschaft (1/2)

02.09.2023FeatureDeutschlandfunkClaudia Wolff —   –  Details

Maria Callas

1987 — Maria Callas im Jahr 1967 in Berlin — Die Autorin ist 17 Jahre alt, als sie zum ersten Mal diese Stimme hört – da ist es um sie geschehen. Jahrzehnte nach der berauschenden Frühinfektion will sie ihrer Leidenschaft endlich auf den Grund gehen. — «Sie hat nicht Rollen gesungen, niemals, sondern auf der Rasierklinge gelebt», schrieb Ingeborg Bachmann über Maria Callas. Die legendäre Sopranistin hat das Publikum bis zum Fanatismus erregt, aber auch heftige Abneigung provoziert bei den Liebhabern eines behaglichen Musikkonsums. Einzigartig ist sie gewesen in der Verbindung von Bühnen-Präsenz, virtuoser Gesangstechnik und musikdramatischem Instinkt. Das Feature handelt vom Singen, vom Leben, vom Unglück der Callas und vom monströsen Ruhm, der ihre Kunst zu Lebzeiten eher verdunkelt hat.

 
 

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Belachew Gebrewold, Politologe

31.08.2023Im GesprächÖ1Andreas Obrecht —   –  Details

Belachew Gebrewold

»In Afrika werden die Folgen von Pandemie und Ukraine-Krieg bis 2050 spürbar sein» — Belachew Gebrewold wurde 1969 in einer entlegenen Region in Äthiopien, in Kombatta, geboren worden und wuchs in ärmlichen Verhältnissen als Sohn einer Bauernfamilie auf. Die Schule, in die er Dank der katholischen Mission gehen konnte, war eine willkommene Abwechslung zum harten Alltag im afrikanischen Dorf. Nach exzellentem Schulabschluss beginnt Belachew Gebrewold in Addis Abeba Philosophie und Theologie zu studieren. Fasziniert ist er von der deutschen Sprache beginnt er, Originaltexte zu lesen. Schließlich sucht er um ein Stipendium in Österreich an und setzt seine Studien in Innsbruck fort, wo er im Fach Politikwissenschaft promoviert und sich schließlich auch habilitiert. — Heute ist Belachew Gebrewold Professor für Internationale Beziehungen und Leiter des Departements der Sozialen Arbeit und Sozialpolitik am Management Center Innsbruck. Der Politikwissenschaftler versteht sich als Vermittler zwischen Österreich und den Ländern des subsaharischen Afrika – europäisch-afrikanische Beziehungen, Migrationspolitik und afrikanische Konflikte stehen im Zentrum seiner wissenschaftlichen Forschung und seiner regen Publikationstätigkeit. 2017 hat Belachew Gebrewold als Mitglied des Steuerungsausschusses den Migrationspakt der Vereinten Nationen vorbereitet und auch das Migrationsgremium der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen in Afrika unterstützt. Die Folgen der Covid-19 Pandemie, des Klimawandels und des Krieges in der Ukraine, die dramatisch steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreise machen viele soziale und ökonomische Erfolge, die bisher errungen wurden, wieder zunichte. Gerade deshalb, meint Belachew Gebrewold im Gespräch mit Andreas Obrecht, ist eine verstärkte Wirtschafts- und Wissenschaftskooperation zwischen Europa, Österreich und den Ländern des subsaharischen Afrika dringlicher denn je.

 

WH vom 22.12.2022

 
 

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