Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

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Putin-Propagandist lobt ukrainische Armee – und legt eigene Schwächen offen

20.09.2023NewsFocus OnlineAleksandr Kots – —   –  Details

Aleksandr Kots

Die Ukraine meldet im Raum Bachmut weiter Erfolge. Ein russischer Kriegsblogger erklärt nun die Probleme seiner Landsleute – und weist dabei gleich auf mehrere Probleme für die russischen Streitkräfte hin. — Die russischen Streitkräfte stehen im Raum Bachmut unter Druck. Den Ukrainern ist es gelungen, strategisch wichtige Dörfer um die Stadt herum einzunehmen und so die Gefahr einer Einkesselung der Russen heraufzubeschwören. Dabei helfen ihnen einige Probleme der Russen. — Russicher Kriegsblogger zeigt die Probleme von Putins Soldaten — Beschießen uns sogar aus 50 Metern — Der russische Kriegsblogger und Kreml-Propagandist Aleksandr Kots bescheinigt den russischen Einheiten in Bezug auf militärisches Gerät einen großen Mangel. «Uns fehlt es in besonderem Maße an Drohnen und Ersatzbatterien – besonders nachts, wenn ein großer Teil der feindlichen Bewegungen und Arbeiten stattfinden, während wir nichts sehen können», so Kots. Das lässt auch auf fehlende Ausrüstung wie beispielsweise Nachtsichtgeräte schließen.

Zudem seien die Ukrainer der russischen Streitkräften mittlerweile in einigen Punkten im Vorteil, schreibt Kots weiter. «Ihre Überlegenheit in Artillerie, Überwachung und Anpassungen aus der Luft sind entscheidend für sie. Und ihre Dominanz bei den erhöhten Positionen im hügeligen Gelände ist sehr schlecht für uns.»

Nur im Rahmen der elektronischen Kriegsführung würden den Russen Kots zufolge teilweise noch Erfolge gelingen. Die elektronische Ausrüstung der Ukrainer sei zwar weiterhin stärker, die russischen Einheiten hätten in dieser Hinsicht aber ihre «Spaßmomente». — Propagandist zeigt sich beeindruckt von ukrainischer Armee — Die Fortschritte der Ukrainer führt Kots aber nicht nur auf die Probleme der russischen Armee zurück. Der Kriegsblogger lobt auch das Vorgehen der ukrainischen Streitkräfte. «Ihre Artillerie operiert sehr präzise und geschickt. Sie haben keine ausgesparten Bereiche», erklärt Kots. — Vor allem beeindruckt den Propagandisten aber das Vorgehen der Soldaten. «Sie arbeiten in kleinen Angriffseinheiten plus einer starken Verschanzungseinheit. Es ist beeindruckend, was sie über Nacht aufbauen – von Grund auf einen vollwertigen, verdeckten Unterstand oder einen Unterschlupf für die Grundlage eines Hauses.»

 
 

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Vor 50 Jahren: Einführung der Notrufnummern 110 und 112 in der Bundesrepublik

20.09.2023Kalenderblatt: ClipDeutschlandfunkStephan Beuting —   –  Details

DDR-Telefonscheibe

50 Jahre «110» und «112» — Wer schnelle Hilfe braucht, ruft Notarzt, Feuerwehr oder Polizei. Bis vor 50 Jahren war das eine umständliche Angelegenheit, denn es gab keine einheitlichen Notrufnummern. Erst der Unfalltod eines Kindes führte zu einer weitreichenden Änderung. — Notrufnummern der Feuerwehr und Polizei angezeigt auf einer Wählscheibe eines Telefons aus DDR-Zeiten.

 
 

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Putins Russland: «Manches erinnert an die übelsten Diktaturen der europäischen Geschichte»

20.09.2023NewsNZZPeter Rásonyi, Andreas Rüesch —   –  Details

Anne Applebaum

Eineinhalb Jahre nach der Invasion in der Ukraine sieht die amerikanische Historikerin Anne Applebaum Grund für Optimismus. Trotz Rückgriffen ins totalitäre Arsenal Stalins sind Putins Kriegsziele gescheitert. Das erkenne auch ein wachsender Teil der russischen Elite. — Anne Applebaum erwartet, dass der nächste Präsident Russlands schwächer und eher friedensbereit sein wird. — Frau Applebaum, wie sehen Sie die Zukunft der Ukraine? (…)

 
 

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Gelassenheit und Eleganz – Mit Aufnahmen von Ben Webster, Cyrille Aimée, Philip Catherine, Michel Petrucciani u.a.

20.09.2023Classic Sounds in JazzBR-KlassikBeatrix Gillmann —   –  Details

Philip Catherine

Jazzklassiker in historischen und aktuellen Aufnahmen treffen auf Jazz, der sich auf klassische Vorbilder bezieht

 
 

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Gralshüterin des Kinos: Ein Werk von Maya Deren wurde zu einem der besten in der Geschichte des Kinos gewählt

20.09.2023NewsNZZJonas Mekas — Patrick Holzapfel —   –  Details

Maya Deren

Aus ihren Augen spricht eine ganz gegenwärtige Abwesenheit. Maya Deren suchte nach Transzendenz und Trance. — Im Filmporträt «In the Mirror of Maya Deren» (2002) sieht man den grossen Avantgardefilmemacher Jonas Mekas mit verschmitztem Lächeln in einem dunklen Archiv. Er zeigt ein paar unscheinbare Dosen und erklärt, dass es sich hierbei um den heiligen Gral des Kinos handle, denn in diesen Dosen habe Maya Deren ihre Filme aufbewahrt. Er übertreibt nur ein bisschen.

 
 

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Franz Berwald, Felix Mendelssohn Bartholdy / Bamberger Symphoniker, Leitung: Herbert Blomstedt

20.09.2023KlassikBR-KlassikN.N. —   –  Details

Herbert Blomstedt

Franz Berwald: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur – «Sinfonie naïve»; Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonie Nr. 3 a-Moll – «Schottische» — Aufnahme vom 18. Juni 2023

Anschließend: — Antonín Dvo ák: Klavierquintett A-Dur, op. 81 (Teo Gheorghiu, Klavier; Carmina Quartett)

 
 

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Erinnerungen wachrufen durch Gartengestaltung / Demenz

19.09.2023Studio 9: ClipDeutschlandfunk Kultur Ulrike Kreuer, Liane von Billerbeck

Garten als Schutzraum

Geeignet für Demenzkranke sind Gärten, die als Schutzraum angelegt sind: mit deutlicher Einfassung, lebendiger Anmutung, einem Zaun und Sichtachsen zur Orientierung. Der Weg zum Ausgangspunkt sollte intuitiv sein. — Nicht nur gemeinsames Singen hilft Demenzkranken Erinnerungen hervorzurufen. Auch ein Garten kann die Gesundheit Betroffener fördern, deren Mobilität und Identität stärken. Entscheidend sei die Gestaltung, erläutert Gartentherapeutin Ulrike Kreuer.

 
 

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Musikszene Budapest (2) Revolution im Tanzhaus – Die neue Budapester Folkmusik

19.09.2023RadiokollegÖ1Eszter Hollosi, Thomas Mießgang —   –  Details

Bea Palya

In Budapest gibt es eine vitale Folk- und Weltmusikszene, die schon in den 1970er Jahre die Gruppe Muzsikás mit Marta Sebestyén hervorbrachte und heute von Künstlerinnen wie Bea Palya weitergeführt wird. Vieles davon geht auf die spezifisch magyarische Tradition des Tanchas zurück. Darunter verstand man ursprünglich eigentlich nur Volksbelustigung mit Tanz und Musik meinte. In der kommunistischen Ära begann man dann systematisch, mündlich überlieferte Volkslieder zu sammeln und zu archivieren. Eine einst ländliche Tradition wurde zu einem urbanen Phänomen, das sich gelegentlich durchaus als Protestbewegung gegen die Orthodoxie und den repressiven Charakter des Regimes verstand. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus sei die Tanchas-Bewegung wichtig geblieben, meint die Musiksoziologin Emilia Barna. «Doch sie ist ideologisch immer weiter nach rechts gewandert – allerdings nicht auf eine explizit politische Weise, sondern indem nationale Gefühle und Werte angesprochen wurden.»

 
 

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Die letzten Sechs – alle Generationen vertreten / Shortlist für Deutschen Buchpreis

19.09.2023Lesart: ClipDeutschlandfunk Kultur Carsten Hueck – Frank Meyer

Sylvie Schenk

Der Deutsche Buchpreis hat seine Shortlist 2023 bekannt geben. Erfreulicherweise seien alle Autoren-Generationen unter den Top 6 vertreten, denn somit gehe es vor allem um die Qualität der Texte, sagte Buchkritiker Carsten Hueck in Deutschlandfunk Kultur. — Die Autorin Sylvie Schenk ist auf der Shortlist vertreten mit ihrem Roman Maman, in dem es um die Kindheit ihrer Mutter geht.

 
 

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Gita Mehta, deren Schreiben die Perspektiven Indiens prägte, stirbt im Alter von 80 Jahren

19.09.2023NewsThe New York TimesNeil Genzlinger —   –  Details

Gita Mehta

Ihre Romane und Sachbücher boten Alternativen zu den westlichen und männerzentrierten Ansichten des modernen Indien, die Schriftsteller wie EM Forster boten.

Gita Mehta im Jahr 1990. Ihre Bücher brachten eine neue Perspektive auf Themen, die lange Zeit den weißen Männern vorbehalten waren.Kredit… — Gita Mehta, deren Bücher den Einfluss der westlichen Kultur auf das moderne Indien und umgekehrt untersuchten und dabei die Perspektive einer Inderin und einer Frau auf Themen einbrachten, die lange Zeit den weißen Männern vorbehalten waren, starb am Samstag in ihrem Haus in Neu-Delhi. Sie war 80. — Nicholas Latimer, Vizepräsident und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei Knopf, wo Frau Mehtas Ehemann, Sonny Mehta , viele Jahre lang Präsident und Chefredakteur war, sagte, die Ursache seien Komplikationen eines Schlaganfalls gewesen. — Frau Mehta und ihr Mann, einer der einflussreichsten Redakteure seiner Zeit, waren bekannte Gesichter in Literaturkreisen in New York, London und Indien, in denen sie jeweils zu unterschiedlichen Zeiten zu Hause waren. 1979 veröffentlichte Frau Mehta ihr erstes Buch «Karma Cola: Marketing the Mystic East», eine Mischung aus Anekdoten und Kommentaren, die einen satirischen Blick auf das modische Streben von Hippies und anderen Westlern nach Erleuchtung in Indiens Ashrams und auf die Gurus warf der sie ausgenutzt hat. —

 
 

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Roger Whittaker, Balladensänger mit internationaler Fangemeinde, stirbt im Alter von 87 Jahren

19.09.2023NewsThe New York TimesRobert D. McFadden —   –  Details

Roger Whittaker

Als Brite mit sattem Bariton verzauberte er das Publikum vor allem in Europa und Amerika mit sentimentalen Liedern wie seinem Signature-Hit „The Last Farewell“. — Roger Whittaker auf einem undatierten Foto. Er schrieb einen Großteil der Musik, die er aufführte, trat in unzähligen Fernseh- und Radioprogrammen auf und verzeichnete weltweit 60 Millionen verkaufte Alben.Kredit… — Roger Whittaker, ein britischer Sänger, dessen lockere Balladen und Volkslieder die Gefühle perfekter Sommertage und letzter Abschiede einfingen und vier Jahrzehnte lang die Herzen überwiegend älterer Fans in ganz Europa und Amerika berührten, starb am 12. September in einem Krankenhaus in der Nähe von Toulouse , im Süden Frankreichs. Er war 87. Sein langjähriger Publizist Howard Elson sagte, die Ursache seien „Komplikationen nach langer Krankheit“ gewesen. Herr Whittaker hatte sich in die Region zurückgezogen. Herr Whittaker wurde als Sohn britischer Eltern in Nairobi, Kenia, geboren und wuchs dort mit den ansteckenden Rhythmen ostafrikanischer Musik im Blut auf. Sein Großvater war Clubsänger in England gewesen, und sein Vater, ein Lebensmittelhändler aus Staffordshire, der Geige spielte, war bei einem Motorradunfall behindert worden und zog mit seiner Familie wegen des warmen Klimas nach Kenia. Roger lernte mit 7 Jahren Gitarre zu spielen und entwickelte in Schulchören, wo er manchmal auf Suaheli sang, einen reichen Bariton. Mit 18 Jahren wurde er in das britische Kolonialregiment Kenia eingezogen und kämpfte zwei Jahre lang gegen Mau-Mau-Rebellen im Kampf, der zur Unabhängigkeit Kenias führte. Anschließend studierte er Medizin in Südafrika und Naturwissenschaften in Wales mit der Absicht, Lehrer zu werden.

 
 

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Feindbild Foucault / Debatte um Identitätspolitik

19.09.2023NewsZeit OnlinePhilipp Sarasin —   –  Details

Michel Foucault

Der Philosoph Michel Foucault gilt heute als Vordenker eines «woken» Stammesdenkens. Doch viele Kritiker scheinen sich mit dessen Werk kaum beschäftigt zu haben. — Der französische Philosoph und Historiker Michel Foucault ist heute einer der meistzitierten Intellektuellen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Kein Wunder, dass die Rezeption seines Denkens in fast allen wissenschaftlichen Disziplinen, im politischen Aktivismus, in der Kunst und bis hin zur Lebensberatung längst nicht mehr zu überblicken ist. Zu dieser Rezeption gehören neben kritischer Gelehrsamkeit und undogmatischem Weiterdenken auch naives Zitieren, stures Nicht-verstehen-Wollen und dummes Postmoderne-Bashing. — Das kommt und geht in Wellen, und gegenwärtig scheint mit dem Erscheinen des kontroversen Buches Links ≠ woke der Philosophin Susan Neiman gerade wieder ein Wellenkamm erreicht. Für Neiman ist Foucault der «Pate der woken Linken». Dabei sei seine Botschaft reaktionär und eigentlich nur mit jener des Nazi-Juristen Carl Schmitt zu vergleichen. Denn er verwische beständig die Grenze zwischen Deskriptivem und Normativem. Er sei ein «Zyniker» und «Nihilist», ja ein «amoralischer Mensch», wie sie den Linguisten Noam Chomsky zustimmend zitiert; er verachte den Unterschied zwischen Gut und Böse, die Aufklärung und die Idee des Fortschritts. Und weil er den Universalismus der Aufklärung ablehne, habe er entscheidend zum «Stammesdenken» – das heißt zur Identitätspolitik – beigetragen. Tatsächlich: Stellt man Foucault so dar, kann er entweder nicht «links» gewesen sein – oder die Linke, die sich auf ihn bezieht, ist eben «woke» und daher keine wirkliche Linke mehr. Foucault jedenfalls, der den Begriff der Postmoderne für sich ablehnte und auf der Aufklärung als einer «Haltung» bestand, hätte sich gewundert, was ihm heute alles zugeschrieben wird. — Michel Foucault (Mitte) und Jean-Paul Sartre (links) auf einer Pariser Demonstration gegen Rassismus im November 1971.

 
 

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