Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Jango Edwards, Clown, der seine Kunstform herausforderte, stirbt im Alter von 73 Jahren

20.09.2023NewsThe New York TimesClay Risen —   –  Details

Jango Edwards

Mehr Frank Zappa als Ronald McDonald, er bewegte das Feld über rote Nasen hinaus, erfüllte es mit sozialen Kommentaren und durchbrach gleichzeitig die Mauern des Anstands. — Jango Edwards im Jahr 1993. Er konnte unanständig sein, in Drag-Outfits, in dicken Anzügen oder manchmal auch gar nichts auftreten.Kredit… — Jango Edwards war vielleicht der berühmteste Clown, der nie eine rote Nase trug. Tatsächlich war er so weit vom familienfreundlichen Bozo entfernt, wie man es sich nur vorstellen kann: unhöflich, obszön, schlüpfrig. Er trat im Drag-Stil, in dicken Anzügen und manchmal auch ganz ohne Kleidung auf. — In einem seiner Bühnenstücke, in dem er einen kurzsichtigen, manischen Zauberer spielte, bat er ein Publikum, normalerweise eine Frau, ihm bei der Aufführung eines Kartentricks zu helfen, bei dem das Kartenspiel durch Hot Dogs ersetzt worden war – ein Gag so absurd und anstößig, wie man es sich vorstellen kann. — «Aus reiner theatralischer Energie, aus Schmutz und Chuzpe lässt er John Belushi wie Charlie Brown aussehen», schrieb die New York Times 1981. — Manche hätten ihn vielleicht als verrückt bezeichnet. Aber für seine Fans, vor allem in Europa, war Mr. Edwards ein Genie. — Ab den frühen 1970er-Jahren trug er dazu bei, eine Wiederbelebung des Clowns auf die Grundlagen herbeizuführen, indem er eine Reihe transgressiver Traditionen aufgriff, die von mittelalterlichen Hofnarren über die Commedia dell›Arte der Renaissance und die Weimarer Burleske bis hin zu Jerry Lewis reichten, dessen verrückte Eskapaden ein Vorbild dafür waren Herr Edwards erlangte auch in Europa große Anerkennung.

 
 

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Robert Klane, Autor von ‹Weekend at Bernie’s›, stirbt im Alter von 81 Jahren

20.09.2023NewsThe New York TimesRichard Sandomir —   –  Details

Robert Klane

Poppa?» in das Drehbuch einer rohen Carl-Reiner-Komödie und führte Regie beim Discofilm «Thank God It›s Friday». — Robert Klane, links, mit Terry Kiser am Set von «Weekend at Bernie›s II» (1993), bei dem Mr. Klane das Drehbuch schrieb und Regie führte. Es war eine Fortsetzung des von ihm geschriebenen Kultfilms «Weekend at Bernie›s» aus dem Jahr 1989 über den verzweifelten Versuch, einen toten Mann (Mr. Kiser) lebendig erscheinen zu lassen.Kredit… — Robert Klane, ein Comicautor, Drehbuchautor und Filmemacher mit einer Vorliebe für schadenfrohe Vulgarität, der das Drehbuch zu «Weekend at Bernie›s» schrieb, dem Kultfilm von 1989 über zwei junge Angestellte einer Versicherungsgesellschaft, die die Illusion erwecken, ihr ermordeter Chef sei noch am Leben, ist gestorben am 29. August in seinem Haus in Woodland Hills, Kalifornien. Er war 81 Jahre alt. — Sein Sohn Jon sagte, die Ursache sei Nierenversagen. — Herr Klane schrieb «Weekend at Bernie›s» mehr als zwei Jahrzehnte nach Beginn seiner Karriere, die mit der Veröffentlichung zweier humorvoller Romane begann: «The Horse Is Dead: A Tasteless Novel» (1968) und «Where›s Poppa? « (1970). Er adaptierte «Wo ist Poppa?» in das Drehbuch für eine verdrehte Komödie über einen alleinstehenden Anwalt (gespielt von George Segal), der davon träumt, seine alte, verrückte Mutter (Ruth Gordon) zu Tode zu erschrecken oder in eine Anstalt einzuweisen. — Ted Kotcheff , der bei «Weekend at Bernie›s» Regie führte, schrieb in seinen Memoiren «Director›s Cut: My Life in Film» aus dem Jahr 2017, dass Mr. Klane durch seine Zeit als Werbetexter in den 1960er-Jahren dazu inspiriert worden sei, den Film zu schreiben Spitzenmanager einer der Agenturen, in denen er arbeitete, luden Mitarbeiter in ihre Strandhäuser auf Long Island ein.

 
 

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Michael Leva, der früh in der Modewelt berühmt wurde, ist mit 62 Jahren tot

20.09.2023NewsThe New York TimesPenelope Green —   –  Details

Michael Leva

Er war für seine anspruchsvolle und tragbare Kleidung bekannt und gehörte zu den jungen Designern, die Ende der 1980er Jahre gefeiert wurden. Anschließend beriet er Modeunternehmen. — Michael Leva im Jahr 2017. «Seine Formen basierten auf der natürlichen Welt und dem Körper selbst», sagte ein Modehistoriker.Kredit… — Michael Leva, ein gefeierter junger Modedesigner, der kurz vor nationaler Berühmtheit stand und dann eine Karriere als Modemanager und Markenberater einschlug, starb am 14. September in Providence, Rhode Island. Er war 62 Jahre alt. — Seine Freundin Maggie McCormick sagte, die Ursache sei Herzversagen. — Women›s Wear Daily erklärte Herrn Leva 1989 zu einem der «New Majors» und bemerkte ein paar Monate später, dass er sich «zu einem Designtalent entwickelt, mit dem man rechnen muss». Die kurzlebige New Yorker Wochenzeitung 7 Days brachte ihn im März desselben Jahres für die Rubrik «Designers on the Verge» auf das Cover . Die Los Angeles Times bezeichnete den damals 29-jährigen Herrn Leva 1990 als Teil von «New Yorks neuer Garde» – lebhaften, jungen Designern wie Jennifer George, Rebecca Moses und Gordon Henderson. — «Wir sind alle sehr unterschiedlich in dem, was wir tun, sind uns aber im Hinblick auf die Erschwinglichkeit ähnlich», sagte Herr Leva der Zeitung. «Unsere Kleidung ist etwas echter.»

Vogue stellte Herrn Leva 1989 vor und erwähnte seine nüchterne Miene, die der Autor mit der eines «New-Age-Mönchs» verglich, und seine guten Manieren: «Er ist der Typ Mensch, der sich bedankt – und es wirklich ernst meint.»

 
 

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KI in Hollywood, ‹Princess Charming› und DDR-Baugeschichte / Popkultur-Wochentalk

20.09.2023Kompressor: ClipDeutschlandfunk Kultur Vladimir Balzer, Ines Schwerdtner – Massimo Maio

Princess Charming

Madleen ist die neue «Princess Charming» der gleichnamigen Datingshow auf RTL. Wie queer ist die Sendung wirklich? Darüber diskutieren unsere Gäste. — Was brannte diese Woche in der Popkultur? Mit unserem Washington-Korrespondenten Vladimir Balzer und der Publizistin Ines Schwerdtner blicken wir auf KI in Hollywood, die queere RTL-Datingshow «Princess Charming» und den Umgang mit DDR-Baukultur.

 
 

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Im Keller brennt schon Licht / Der Berliner FMP-Jazz-Produzent Jost Gebers (1940–2023)

20.09.2023NewsZeit OnlineUlrich Stock —   –  Details

Jost Gebers

Dunkel die Erinnerung an einen Besuch in den 1980er-Jahren in jenem Jugendfreizeitheim in Berlin-Charlottenburg, das der Sozialarbeiter Jost Gebers leitete, was ihm ermöglichte, im Keller ein Tonstudio einzurichten, das nicht primär der Jugendarbeit diente. — Sein Dienst an den Halbwüchsigen ging von nachmittags um zwei bis in den späten Abend. Morgens und mittags empfing er europäische Free-Jazz-Größen zu Plattenaufnahmen in dem fensterlosen Raum, und jetzt – in dem Moment, da ich diese Zeilen schreibe – dreht sich eine dort entstandene Platte auf dem Teller, Alexander von Schlippenbach: Piano Solo. Schnelle, spitze, spritzige, spritzende Klavierläufe, frei, verwegen, strahlend, hell. Eine Free Music Production aus dem Jahr 1977. So wuchs das Drei-Buchstaben-Label FMP aus «Berlin (West)», wie es auf den Plattenhüllen hieß, zur Weltbekanntheit heran. — Gebers, der seine Mimik hinter einem strubbeligen Vollbart und einer dunklen Tropfenbrille versteckte, galt Außenstehenden als mürrisch. Musste er wohl auch sein, weil jeder, der was vom freien Jazz verstand, gern bei ihm ein Album herausgebracht hätte. Und das ging ja nun mal nicht. Das Geld war immer knapp; er schoss von seinem Sozialarbeitersold noch eigenes hinzu. Selbst die Weltberühmtheit vermochte die Schatulle des Berliner Kultursenats nur gelegentlich zu öffnen. — Als er 2003 in den Ruhestand ging, zog er sich mit seiner Frau nach Borken in Westfalen zurück, das eigene Erbe verwaltend. Am vergangenen Freitag starb er in einem Borkener Hospiz.

 
 

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Live at the Royal Albert Hall / Cat Power covert Bob Dylans legendäres 1966er Konzert

20.09.2023NachtmixBayern 2Barbara Streidl —   –  Details

Cat Power

Cat Power kündigt mit zwei Songs ein neues Album an: «The 1966 Royal Albert Hall Concert» – der Mitschnitt ihres Konzerts von November 2022 eben in der Royal Albert Hall in London. Was nicht nur ein Livekonzert war: Nein, Cat Power spielte das legendäre Bob Dylan-«Royal Albert Hall Concert» aus dem Jahr 1966 nach, Song für Song. Diese Show ist vor allem deshalb so legendär, weil Dylan mitten im Set die akustische Gitarre abstellte und zur E-Gitarre griff – die Geschichte ist vielen bekannt, Dylan schrieb Rock›n‹-Roll-Geschichte und lud den Zorn vieler Folkheads auf sich. Cat Power hat also große Schuhe angezogen mit ihrem Plan, genau dieses Konzert nachzuspielen. Außerdem in diesem Nachtmix: Joan as Police Woman covert Talk Talk und Keb‹ Mo‹ spielt «Lean on me», den berühmten Bill-Withers-Hit.

Covers können eine ganze eigene Kunst für sich sein. So kündigt Cat Power, die Queen of Covers, mit zwei Songs ein neues Album an: «The 1966 Royal Albert Hall Concert» – was nicht nur ein Livekonzert war! Cat Power spielte das legendäre Bob Dylan-»Royal Albert Hall Concert» aus dem Jahr 1966 nach. Dort schrieb Dylan Rock›n‹-Roll-Geschichte und lud den Zorn vieler Folkheads auf sich. Cat Power hat also große Schuhe angezogen mit ihrem Plan, genau dieses Konzert nachzuspielen. Außerdem in diesem Nachtmix mit Barbara Streidl: Joan as Police Woman covert Talk Talk, Keb‹ Mo‹ spielt «Lean on me» von Bill Withers und Johnny Depp singt Heroes von David Bowie.

 
 

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Wo verläuft die Grenze zwischen krank und böse, Professor Kernberg? / Die Tiefen der menschlichen Psyche

20.09.2023NewsSpiegel OnlineVeronika Hackenbroch und Kerstin Kullmann —   –  Details

Otto Kernberg

Er gilt als bekanntester Psychoanalytiker der Gegenwart: Otto Kernberg, 95, floh vor dem Naziterror, studierte später Hitler, Stalin und andere Diktatoren. Hier erklärt er, wie viel Narzissmus normal ist – und wann es gefährlich wird.— Otto Kernberg vor dem Alexianer-Krankenhaus in Köln.

 
 

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Die Nacht – Traumtheater und Klanglabor (3/5)

20.09.2023MusikstundeSWR2Jane Höck —   –  Details

Nacht-Himmel

«Nacht ist wie ein stilles Meer», dichtet Joseph von Eichendorff über das dunkle Gegenstück des Tages. Im zweiten Teil «Schwärmer der Nacht» laden tierische und menschliche Nachtschwärmer zu einer Klangreise durchs Dunkel ein.

 
 

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Der Gast, der deutlich wird / Olaf Scholz im UN-Sicherheitsrat

20.09.2023NewsSpiegel OnlinePeter Dausend —   –  Details

Olaf Scholz

Olaf Scholz sieht in New York einen verärgerten russischen Botschafter und eine Attacke von Wolodymyr Selenskyj. Dann redet der sonst so unverbindliche Kanzler Klartext. — Drei Stunden lang hat Olaf Scholz bereits zugehört, wie die ständigen und nicht ständigen Mitglieder des wichtigsten Gremiums der Vereinten Nationen über den Krieg in der Ukraine debattieren. Er hat gehört und auch gesehen, wie der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensja, – Außenminister Sergej Lawrow blieb der Sitzung des UN-Sicherheitsrats zunächst fern, stieß erst nach knapp zwei Stunden hinzu – gleich zu Beginn einen Bruch der Regeln kritisierte, da der eingeladene ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor den Mitgliedern reden und eine «One-Man-Stand-up-Show» abziehen dürfe, was der amtierende Vorsitzende, der albanische Ministerpräsident Edi Rama, mit dem Vorschlag konterte: «Beenden Sie den Krieg – und Präsident Selenskyj wird hier nicht reden.» — Bundeskanzler Olaf Scholz spricht während der Sitzung des UN-Sicherheitsrates.

 
 

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Putin-Propagandist lobt ukrainische Armee – und legt eigene Schwächen offen

20.09.2023NewsFocus OnlineAleksandr Kots – —   –  Details

Aleksandr Kots

Die Ukraine meldet im Raum Bachmut weiter Erfolge. Ein russischer Kriegsblogger erklärt nun die Probleme seiner Landsleute – und weist dabei gleich auf mehrere Probleme für die russischen Streitkräfte hin. — Die russischen Streitkräfte stehen im Raum Bachmut unter Druck. Den Ukrainern ist es gelungen, strategisch wichtige Dörfer um die Stadt herum einzunehmen und so die Gefahr einer Einkesselung der Russen heraufzubeschwören. Dabei helfen ihnen einige Probleme der Russen. — Russicher Kriegsblogger zeigt die Probleme von Putins Soldaten — Beschießen uns sogar aus 50 Metern — Der russische Kriegsblogger und Kreml-Propagandist Aleksandr Kots bescheinigt den russischen Einheiten in Bezug auf militärisches Gerät einen großen Mangel. «Uns fehlt es in besonderem Maße an Drohnen und Ersatzbatterien – besonders nachts, wenn ein großer Teil der feindlichen Bewegungen und Arbeiten stattfinden, während wir nichts sehen können», so Kots. Das lässt auch auf fehlende Ausrüstung wie beispielsweise Nachtsichtgeräte schließen.

Zudem seien die Ukrainer der russischen Streitkräften mittlerweile in einigen Punkten im Vorteil, schreibt Kots weiter. «Ihre Überlegenheit in Artillerie, Überwachung und Anpassungen aus der Luft sind entscheidend für sie. Und ihre Dominanz bei den erhöhten Positionen im hügeligen Gelände ist sehr schlecht für uns.»

Nur im Rahmen der elektronischen Kriegsführung würden den Russen Kots zufolge teilweise noch Erfolge gelingen. Die elektronische Ausrüstung der Ukrainer sei zwar weiterhin stärker, die russischen Einheiten hätten in dieser Hinsicht aber ihre «Spaßmomente». — Propagandist zeigt sich beeindruckt von ukrainischer Armee — Die Fortschritte der Ukrainer führt Kots aber nicht nur auf die Probleme der russischen Armee zurück. Der Kriegsblogger lobt auch das Vorgehen der ukrainischen Streitkräfte. «Ihre Artillerie operiert sehr präzise und geschickt. Sie haben keine ausgesparten Bereiche», erklärt Kots. — Vor allem beeindruckt den Propagandisten aber das Vorgehen der Soldaten. «Sie arbeiten in kleinen Angriffseinheiten plus einer starken Verschanzungseinheit. Es ist beeindruckend, was sie über Nacht aufbauen – von Grund auf einen vollwertigen, verdeckten Unterstand oder einen Unterschlupf für die Grundlage eines Hauses.»

 
 

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Vor 50 Jahren: Einführung der Notrufnummern 110 und 112 in der Bundesrepublik

20.09.2023Kalenderblatt: ClipDeutschlandfunkStephan Beuting —   –  Details

DDR-Telefonscheibe

50 Jahre «110» und «112» — Wer schnelle Hilfe braucht, ruft Notarzt, Feuerwehr oder Polizei. Bis vor 50 Jahren war das eine umständliche Angelegenheit, denn es gab keine einheitlichen Notrufnummern. Erst der Unfalltod eines Kindes führte zu einer weitreichenden Änderung. — Notrufnummern der Feuerwehr und Polizei angezeigt auf einer Wählscheibe eines Telefons aus DDR-Zeiten.

 
 

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