Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Schweden, Schottland und Iran beim Rudolstadt-Festival 2023

11.11.2023Musik der WeltBR-KlassikN.N. —   –  Details

Lena Jonsson

Mit dem Lena Jonsson Trio, Beth Malcolm und dem Aban Ensemble — Konzertmitschnitte vom Rudolstadt-Festival 2023 — In ihrer Heimat Schweden ist Lena Jonsson eine der bekanntesten Folkmusikerinnen, mit ihrem virtuos-verästelten Geigenspiel wirft sie einen frischen Blick auf die Fiddle-Tradition und mischt sie unkonventionell mit Bluegrass – das klingt lebensfroh, packend, dann wieder entrückt. Und sie ist schon für Greta Thunberg und Barack Obama aufgetreten.

 

Nach Schottland geht es mit der jungen Singer-Songwriterin Beth Malcolm. Ihre starke Stimme und charakteristischen Texte und Lieder lassen aufhorchen. Schon als kleines Kind hat sie gesungen, nun mischt die 26-Jährige aus Perth die schottische Folkszene auf: mit einem Repertoire zwischen traditionellem Lied und aktuellem Songwriting.

 

Vier junge Musikerinnen aus dem Iran, die allesamt in Deutschland leben und sich «Aban Ensemble» nennen – im persischen Kalender ist Aban der achte Monat und bedeutet Beschützer des Wassers. Neben traditionellen Stücken aus ihrer Heimat sind auch Eigenkompositionen und Improvisationen zu hören, brillant gespielt und seelenvoll gesungen. Mit der Sängerin Farinaaz, mit Mitra Behpoori an den Lauten Tar und Oud, Sara Hasti an der Stachelgeige Kamancheh und Kimia Bani, Percussion. —

 
 

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Vor 135 Jahren: Der Bauhaus-Lehrer und Farb-Theoretiker Johannes Itten geboren

11.11.2023Kalenderblatt: ClipDeutschlandfunkAnja Reinhardt —   –  Details

Johannes Itten

Johannes Itten — Meister der Farben – mit fragwürdigen Methoden — Johannes Itten revolutionierte die Kunstpädagogik des 20. Jahrhunderts, weil er einen radikal antiakademischen Ansatz suchte. Er war der Star am neu gegründeten Bauhaus in Weimar, aber seine Methoden nicht ungefährlich. — Johannes Itten entwickelte die Lehre der «Sieben Farbkontraste», die unterschiedliche Wirkungen hervorrufen.

 
 

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PULS – Michael Riessler komponiert gegen kontrollierende Technik

11.11.2023Studio Akustische KunstWDR 3Ilka Geyer —   –  Details

Michael Riessler

Das neue Hörstück von Michael Riessler ist inspiriert von der E.M. Forsters SciFi- Novelle «The Machine Stops» von 1909, in der er die Abhängigkeit des Menschen von der Maschine als Warnung formulierte und Rebellion als Ausweg beschrieb. — Riessler beschäftigt dabei die Idee der Gleichzeitigkeit von Digitalem und Analogem, von Komplexem und Minimalistischem, von Erschaffung und Zerstörung, von Wiederholung und Überraschung , von Utopie und Dystopie. Und es geht um ein rätselhaftes Narrativ der Kontingenz. Dem Algorithmus die Eindeutigkeit zu nehmen und musikalische Pläne und Vorhersagen zu unterlaufen ist das zentrale Thema. — Bauteile der Komposition bestehen aus Instrumentalklängen (Klavier, Cello, Drehorgel, Bassklarinette, Schlagzeug und mechanischen und elektrischen Geräuschen), die ins Digitale übersetzt , durch diverse Überlagerungen den rhythmisch-melodischen Puls bestimmen.

 
 

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Die Kabarettistin und Entertainerin Katie Freudenschuss stelt vor

11.11.2023Klassik-Pop-et ceteraDeutschlandfunkKatie Freudenschuss —   –  Details

Katie Freudenschuss

Melancholie am Kipppunkt zu bitterböser Satire, das reizt Katie Freudenschuss. Als Musikkabarettistin singt sie eigene Songs und abgründige Adaptionen bekannter Stücke. Dabei begleitet sich die gebürtige Hessin selbst am Klavier. Ihre Programme spickt Katie Freudenschuss mit Stand-up-Comedy und Improvisationen – als Ensemblemitglied der Hamburger Impro-Theatergruppe hidden shakespeare ist sie geübt im spontanen Erfinden von Gedichten und Liedern. Katie Freudenschuss, Jahrgang 1976, an der Hamburger Musikhochschule zur Pop-Musikerin ausgebildet, sammelte bereits einige Jahre Erfahrung als Band- und Studiomusikerin, bevor sie 2014 begonnen hat, mit Soloprogrammen aufzutreten. Außerdem ist sie in bekannten TV-Formaten wie «Die Anstalt» und «Pufpaffs Happy Hour» zu Gast. 2022 erhielt die Entertainerin den Deutschen Kleinkunstpreis in der Sparte Musik.

 
 

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A Journey Through Ramallah – Gesicht. Draußen. Ein Tag. Nacht

11.11.2023Studio Akustische KunstWDR 3Ilka Geyer —   –  Details

Ramallah Gaza

Der palästinensische Künstler YA Z AN und die israelische Musikerin und Soundartist Yafit Reuveny vermitteln mit ihren Soundscape- bzw. Soundwalk-Stücken einen Eindruck vom Alltag in den Städten Ramallah und Jerusalem. — Für «A Journey Through Ramallah» war der aktuell in Berlin lebende und arbeitende Künstler YA Z AN 2022 im Auftrag der BBC mit binauraler Mikrophonierungstechnik in Ramallah. Dort ist er Klängen begegnet, die für ihn Heimat bedeuten: Folkloristische Lieder eines Oud-Spielers auf einer Hochzeitsparty, Gespräche seiner Familie beim Abendessen, eine Jam Session oder das muntere Treiben auf dem Bauernmarkt Al Hisbeh. Ein Tag in Ramallah an dessen Ende er im Haus des Sufi Sängers Shadi Al Ahmad ankommt, das dessen Bariton-Stimme einen ganz besonderen Klangraum bietet. «A Journey Through Ramallah» wurde von der BBC am 1. Oktober 2023, also eine Woche vor dem brutalen Anschlag der Hamas, im Rahmen ihres Formats Slow Radio gesendet. Die israelische Musikerin und Soundartist Yafit Reuveny hat vor einigen Jahren zusammen mit Soundartist Yanif Kuris die erste Galerie für Klangkunst in Jerusalem eröffnet: Die Jerusalem Sound Gallery. Dort präsentieren sie sowohl prominente Künstlerinnen und Künstler, die mit Klang arbeiten, stellen diesen space aber auch Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern zur Verfügung, um ihre Stücke und Installationen zu zeigen. Alles, um die Bewohner von Jerusalem und die Touristen auf das spannende Feld der Soundart zu führen. 2015 haben Reuveny und Kuris das Album «Soundwalks» veröffentlicht, auf dem fünf Soundwalks durch Jerusalem zu hören sind. In « . . . » («Gesicht. Draußen. Ein Tag. Nacht“) begleitet man Yafit Reuveny durch den Jerusalemer Stadtteil Nahala’ot. Sie beschreibt auf Hebräisch, was sie sieht, während sie durch die Straßen geht: Ein Eisentor, zwei Menschen auf einer Bank, die sich in einer fremden Sprache unterhalten, einen Parkplatz…

 
 

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Chester & Lester

11.11.2023le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian Scheib —   –  Details

Chet Atkins

Chet Atkins & Les Paul 1976: «Two Dirty Old Men». Chet Atkins trifft Lees Paul, begleitet und kommentiert von Peter Sellers, Dolly Parton und Anton Karas

— Die amerikanischen Gitarristen Les Paul und Chet Atkins, bei uns nicht wirklich als Stars rubriziert, gelten in den nordamerikanischen Weiten zwischen Country und Jazz aber als stilbildende, Grammy gewinnende, und Instrumente erfindende Heroen. Im Mai 1975 gehen die beiden gemeinsam ins Studio, beide damals schon Legenden. Chet Atkins hatte den vom Rock›n Roll an die Wand gedrückten Country neu erfunden, Les Paul die nach ihm benannte Gitarre – und seine erfolgreiche Karriere als Musiker eigentlich schon beendet. Da, so wird die Geschichte zumindest erzählt, überredet «Mister Guitar», wie man Chet Atkins damals bewundernd nennt, den erfindungsreichen Virtuosen Les Paul zu einer gemeinsamen Session. Es geht einfach darum, mit zwei Gitarren möglichst viel entspannten Spaß zu haben. Und genau so hört sich das auch an. — Sie sind ja demonstrativ gut gelaunt, die beiden Herren, die sich da im Aufnahmestudio selbst als «two dirty old men» bezeichnen und dem noch ein «pornography on record» draufsetzen, Chet Atkins und Les Paul, zwei amerikanische Gitarrentitanen. In diesem «le week-end» am 11.11., also am Tag des Faschingsbeginns, treffen die beiden auf den Wiener Zither-Titan Anton Karas, Dolly Parton und Peter Sellers. —

 
 

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Ein Leben ohne Möpse ist möglich, aber sinnlos – Zum 100. Geburtstag von Loriot

11.11.2023KulturfeatureWDR 3Moritz Pickshaus —   –  Details

Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow

Am 12. November 2023 feiert Loriot, eigentlich Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow, seinen 100. Geburtstag. — Dies ist Anlass, um eine große Hommage an den Humoristen, Cartoonisten, Schriftsteller; Film- und Fernsehautor zu wiederholen, die im Jahr 2003 zu seinem 80. Geburtstag entstanden ist. Freunde, Bekannte und Weggefährten sprechen über den Loriot›schen Humor, seinen Lebensweg und die Anfänge beim Diogenes-Verlag. Ergänzt werden diese Äußerungen durch Ausschnitte aus verschiedenen Sketchen von und mit Loriot.

 
 

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Vexierspiel um Realität, Utopie, Rausch und Zeit

11.11.2023HörspielÖ1Stefan Weber —   –  Details

Stefan Weber

«Aneurysma» von Stefan Weber. Das Geräusch hat in der Geschichte des Hörspiels fast immer eine tragende Rolle gespielt. Es hat sich dabei aus seiner Aufgabe, das Geschehen zu illustrieren, emanzipiert. Die Produktionstechniken sind jedoch durch immer raffiniertere elektronische Geräte und Computerprogramme in neue Sphären geklettert. In diesem Hörspiel findet das Geräusch zurück zur Erzählung. — Der Schweizer Autor, Regisseur und Klangkünstler Stefan Weber erlitt eine lebensgefährliche Erweiterung der Bauchaorta. Nach der Operation bekam er eine kleine Pumpe in die Hand, mittels derer er sich jeweils eine Dosis Morphium verabreichen konnte. Jene Rauschzustände überlagerten sich mit der Dichtung des Ungarn Géza Csáth – er war Psychiater, Schriftsteller und opiumsüchtig. Was Csáth sich und der Welt vor rund hundert Jahren in lyrischer Prosa erschlossen hatte, entwickelte sich in Webers Vorstellung weiter. Er beschloss, einige Zeit nach der erfolgreichen Operation, die beiden Landschaften in einem Hörspiel aneinander zu führen. Stefan Weber literarisiert seine Erlebnisse in Gestalt des Printjournalisten Josef Brenner, dem er ein Aneurysma andichtet, und bringt sie in spannende emotionale Nähe zu den Erzählungen von Géza Csáth, der sich vor einem Jahrhundert das Leben nahm. Neben Katrin Thurm in den weiblichen Rollen hören Sie in dieser Autorenproduktion Markus Meyer in allen männlichen Rollen. — Mit Markus Meyer und Katrin Thurm. Klang, Sounddesign, Technik und Regie: Stefan Weber (Autorenproduktion im Auftrag des ORF 2018)

 
 

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Hindemith wollte immer verständliche Musik komponieren

11.11.2023Neue Musikhr2 kulturSusanne Schaal-Gotthardt —   –  Details

Paul Hindemith

Susanne Schaal-Gotthardt über den Hanauer Komponisten — In Frankfurt ging Hindemith zur Schule, studierte Violine und Komposition, war Konzertmeister im Opernorchester, heiratete, avancierte zu einem der erfolgreichsten Komponisten seiner Generation, zog später nach Berlin weiter – und wurde aus Deutschland ins Exil vertrieben. — Bei den diesjährigen Hindemith-Tagen, inspiriert von Tabea Zimmermann, der Präsidentin der Hindemith-Stiftung und seit April wieder Professorin an der HfMDK, blickt man zurück und bringt Werke zu Gehör, die Hindemith 1923, also vor genau 100 Jahren komponiert hat.

 

Dr. Susanne Schaal-Gotthardt, die Direktorin des Hindemith-Instituts Frankfurt, ist im Studio und berichtet von einem Mann, dessen Wohnung in Frankfurt noch als Museum dient, im Hindemith-Turm in Sachsenhausen.

 
 

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Klaus Nüchtern und Paulus Hochgatterer

11.11.2023Klassik-TreffpunktÖ1Albert Hosp —   –  Details

Klaus Nüchtern und Paulus Hochgatterer

Live aus dem Sondergastraum der Buch Wien.

 

Gäste: Klaus Nüchtern und Paulus Hochgatterer. — Der «Klassik-Treffpunkt» gastiert wieder, wie einige weitere Ö1-Sendungen, bei der Buch Wien. Ausgangspunkt für die Sendung ist daher natürlich mindestens ein aktuelles Buch: Journalist Klaus Nüchtern ist begeisterter «Bird-Watcher». Im «Falter» frönte er dieser Leidenschaft unter anderem mittels der Kolumne «Vogel der Woche». 90 davon hat er im Buch «Famose Vögel» zusammengefasst. Klaus Nüchtern schreibt ebenso leidenschaftlich gerne über Literatur (er erhielt u.a. den österreichischen Staatspreis für Literaturkritik 2011) und Musik. Nur, wer Musik wirklich liebt, kann sich diese Überschrift einer Kolumne einfallen lassen: «Kleine Quittenkantate für Kastratensopran und Querflötenquintett». — Paulus Hochgatterer ist Kinderpsychiater (Leiter der klinischen Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Tulln) und Schriftsteller. In seinen Büchern erzählt Hochgatterer mit großem Wissen und ebenso großer Feinfühligkeit von den Themen, die das Kindsein prägen, und er schreibt auch erfolgreiche literarische Krimis. Die Musik spielt im Leben von Paulus Hochgatterer eine große Rolle. So hat er den Text zu Nikolaus Habjans Produktion «Böhm» geschrieben und das Libretto zu Gordon Kampes «Immer noch Loge» (uraufgeführt in Bayreuth 2021) verfasst. — Paulus Hochgatterer und Klaus Nüchtern sind seit Jahren miteinander befreundet, woraus sich durchaus der eine oder andere freundschaftliche Schlagabtausch über Musik ergeben könnte. Jazz, vergessene russische Pianistinnen oder auch Richard Wagner als Ziel jugendlicher Begeisterung könnten dabei eine gewisse Rolle spielen. — Eintritt für alle «Klassik-Treffpunkt»-Interessierten ab 9:15 Uhr im Foyer der Buch Wien. Mit dem Eintritt zum «Klassik-Treffpunkt» ist auch der Besuch der gesamten Buch Wien am Samstag möglich.

 
 

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György Ligeti: Le Grand Macabre

11.11.2023OpernabendÖ1N.N. —   –  Details

Grand Macabre

Mit Georg Nigl (Nekrotzar), Sarah Aristidou (Chef der Gepopo / Venus), Xavier Sabata (Fürst Go-Go), Maria Nazarova (Amanda), Isabel Signoret (Amando), Wolfgang Bankl (Astradamors), Marina Prudenskaya (Mescalina), Gerhard Siegel (Piet vom Fass), Daniel Jenz (Weißer Minister), Hans Peter Kammerer (Schwarzer Minister).

 

Chor und Orchester der Wiener Staatsoper; Dirigent: Pablo Heras-Casado.

 

(Live-Übertragung aus der Wiener Staatsoper, in 5.1 Surround Sound) — Die ersten Aufführungen von György Ligetis grotesker Oper Le Grand Macabre haben nicht nur Begeisterung ausgelöst: der Autor dieser Zeilen erinnert sich, als nach der Uraufführung in der Königlichen Oper von Stockholm (in schwedischer Sprache) und der Erstaufführung der deutschen Originalfassung an der Hamburgischen Staatsoper, beide 1978, das Werk im Folgejahr erstmals in Saarbrücken zur Aufführung gekommen ist und ebendort schon die von Autohupen als Einleitung intonierte Toccata vehement geäußerten Unmut bei Teilen des Publikums entfacht hat; protestierende Besucher:innen haben immer wieder, lautstark Türen-schlagend, die Aufführung verlassen. — Dem Siegeszug des vom Komponisten als «Anti-Anti-Oper» bezeichneten Werkes haben solch empörte Reaktionen bei frühen Aufführungen aber keinen Abbruch getan, Le Grand Macabre ist zu einer weltweit vielgespielten Oper geworden und wird jetzt im Ligeti-Gedenkjahr – im Mai hat sich der Geburtstag des Komponisten zum 100. Mal gejährt – auch erstmals in der Wiener Staatsoper präsentiert. — Das Schauspiel La Balade du Grand Macabre von Michel de Ghelderode, eine Art absurdes Mysterienspiel aus dem Jahr 1934, hat dem Komponisten den tragikomischen Stoff geliefert, es geht um einen bevorstehenden, letztendlich aber gar nicht stattfindenden Weltuntergang, den Nekrotzar, der Große Makabre, volltönend verkündet. Der selbsternannte Todesprophet gerät in den Sog des zwischen Sex und Alkohol allzu irdischen Treibens im von korrupten Politikern regierten, imaginären «Breughelland» – die Apokalypse wird in einem kollektiven Besäufnis verschlafen, der Einzige, der am Ende – allerdings aus Gram, sein Ziel verfehlt zu haben – stirbt, ist Nekrotzar selbst. — «Ich mag Dinge, die ins Extreme getrieben werden, denn ich mag das Extreme, die absolut wahnsinnigen Dinge, und dies ganz besonders in der Oper. Ich glaube, dass man für einen überzeugenden musikalischen Erfolg, bei dem der Text die Hälfte des Bildes ausmacht, alles auf die Spitze treiben muss, soweit wie irgend möglich», so der Komponist Ligeti in seinen eigenen Worten – oder, wie es im Pressetexte der Wiener Staatsoper zu lesen ist: «Der stark synästhetisch veranlagte Ligeti – er assoziierte Farben und Formen, aber auch Maschinen und physikalische Apparate mit musikalischen Vorgängen und umgekehrt Klänge und Geräusche mit Farben, Wörtern und Buchstaben – suchte in Le Grand Macabre die totale Verschmelzung von Handlung und Musik. Eine bewusst verrückte und übertriebene Musik wohlgemerkt, die eine geradezu regelwidrige Orchestration auszeichnet. Neben der eher kleinen Streicherbesetzung finden sich im Instrumentarium eine Mundharmonika, Trillerpfeifen, Türklingeln und nicht zuletzt zwölf unterschiedlich gestimmte Autohupen.»

 
 

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Erlebtes Zeitgeschehen / Ich bin der Jäger meiner weißen Angst – Martin Klaus Menzinger. Es liest: Till Firit

11.11.2023NachtbilderÖ1Ursula Scheidle —   –  Details

Martin Klaus Menzinger

«In meiner Situation als Schreibender verstehe ich mich als Jäger meiner Sprache, der im Laufe des Schreibens wie von einem wilden Tier von einem Satz angesprungen wird. In diesem Sinne springe ich wiederum auf diesen Satz auf und folge voller Neugier den Worten mit ihrer oftmals noch sehr unschuldigen Spur im Blutschnee der Stundenblätter meines Schreibens. Es ist eine immerwährende Erweiterung und Kompression der unendlichen sprachlichen Möglichkeiten, um schließlich das Unsichtbare sichtbar bzw. das Unsagbare sagbar zu machen.» So erzählt der Autor und Lyriker Martin Klaus Menzinger von seinem Schreibprozess. Sprache ist bei Martin Klaus Menzinger Material: ein Körper, den man formen kann, zerstören, neu zusammenbauen. Er webt Sprachbilder oft doppel-, ja mehrfachbödig in den weiteren Verlauf seiner Gedichte ein, erweitert den Interpretationsspielraum, irritiert und verweist zugleich auf die Sprache als Werkzeug an sich. — Martín Klaus Menzinger wurde 1968 in der Schweiz geboren und verbrachte seine Kindheit in der Region Basel und in Waidhofen an der Ybbs in Niederösterreich. Nach seinem Studium an der Universität Basel in den Fächern Kunstgeschichte, Psychologie und Germanistik folgte ein Studium an der Kunstuniversität in Linz. Zu seinen biographischen Daten gibt der preisgekrönte Künstler außerdem die Ausübung verschiedenster Jobs als Gärtner, Töpfer, Journalist und Stationsgehilfe in einer Nervenheilanstalt an. In dieser Zeit sei ein Fundus an Textmaterial aus den Bereichen Drama, Lyrik und Prosa entstanden, für die er eigene Sprachformen entwickelt hat. Über seinen Sprachfindungsprozess sagt er: «Ich arbeite sozusagen auf eine spielerisch anmutende Art und Weise mit dem Setzkasten meiner Sprache, um im Rückgriff auf alte Sprachbilder wiederum zu neuen Formen im Gedicht zu finden.»

 
 

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