Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

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Königin der Tragödie – Maria Callas

30.11.2023NewsSüddeutsche Zeitung MagazinJohannes Waechter —   –  Details

Maria Callas

Die Sopranistin Maria Callas, die als größte Diva des 20. Jahrhunderts gilt, wäre am 2. Dezember 100 Jahre alt geworden. Sie kämpfte um Selbstbestimmung, Anerkennung und Liebe und gab sich der Kunst hin. Wie keine andere schaffte sie es, menschliche Abgründe ohne Angst, aber mit größter Präzision offenzulegen. — Wir haben doch Beyoncé, warum sollte uns eine vor fast 50 Jahren verstorbene Opernsängerin interessieren, die an diesem Wochenende 100 Jahre alt geworden wäre?Zum Beispiel, weil diese Frau, Maria Callas, das größte Repertoire an Abgründen mit ihrer Stimme erreichte, weil sie damit 50 Shades of Dunkelheit aufrufen konnte, von Abscheu bis Hass, von Elend bis Qual. Zum Beispiel aber auch, weil diese Sopranistin, die als größte Diva des 20. Jahrhunderts gilt, ein eigenartiges Wackeln, ein schlabberndes Tremolo in bestimmten Stimmlagen hatte, die Frauen ihrer Zunft wie Anna Netrebko trotzdem bis heute an ihr messen lassen müssen.

 
 

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Henry Kissinger ist mit 100 Jahren tot / Die Geschichte des Kalten Krieges der geprägten Nation

30.11.2023NewsThe New York TimesDavid E. Sanger —   –  Details

Henry Kissinger + Richard Nixon

Als mächtigster Außenminister der Nachkriegszeit wurde er sowohl gefeiert als auch verunglimpft. Sein kompliziertes Erbe wirkt noch immer in den Beziehungen zu China, Russland und dem Nahen Osten nach. — Henry A. Kissinger, der Gelehrte und Diplomat, der die Öffnung der Vereinigten Staaten gegenüber China initiierte, den Austritt aus Vietnam aushandelte und auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges List, Ehrgeiz und Intellekt einsetzte, um die amerikanischen Machtverhältnisse mit der Sowjetunion neu zu gestalten , der dafür manchmal demokratische Werte mit Füßen trat, starb am Mittwoch in seinem Haus in Kent, Connecticut. Er war 100 Jahre alt. Seinen Tod gab seine Beratungsfirma in einer Erklärung bekannt. Nur wenige Diplomaten wurden mit so viel Leidenschaft gefeiert und verunglimpft wie Herr Kissinger. Er galt als der mächtigste Außenminister der Nachkriegszeit und wurde abwechselnd als Ultrarealist gefeiert, der die Diplomatie so umgestaltete, dass sie die amerikanischen Interessen widerspiegelte, und ihm wurde vorgeworfen, er habe die amerikanischen Werte aufgegeben, insbesondere im Bereich der Menschenrechte, wenn er das glaubte es diente den Zielen der Nation. Er beriet zwölf Präsidenten – mehr als ein Viertel derjenigen, die das Amt innehatten – von John F. Kennedy bis Joseph R. Biden Jr. Mit dem Verständnis eines Gelehrten für diplomatische Geschichte, dem Streben eines deutsch-jüdischen Flüchtlings, in seiner Wahlheimat erfolgreich zu sein, Eine tiefe Quelle der Unsicherheit und ein lebenslanger bayerischer Akzent, der seinen Äußerungen manchmal ein unleserliches Element verlieh, veränderten fast jede globale Beziehung, die er berührte. In einem kritischen Moment der amerikanischen Geschichte und Diplomatie war er nach Präsident Richard M. Nixon der zweitgrößte Machthaber. Er trat im Januar 1969 als nationaler Sicherheitsberater in das Weiße Haus von Nixon ein und behielt nach seiner Ernennung zum Außenminister im Jahr 1973 beide Titel, was eine Seltenheit ist. Als Nixon zurücktrat, blieb er unter Präsident Gerald R. Ford. — Henry A. Kissinger im Jahr 1979. Er versuchte, in einer gefährlich prekären Welt ein Machtgleichgewicht herzustellen und aufrechtzuerhalten.

 
 

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US-Fotograf Elliott Erwitt ist tot

30.11.2023NewsZeit OnlineChris Tina Tengel —   –  Details

Elliott Erwitt

Er fotografierte Prominente wie John F. Kennedy und Marilyn Monroe, eines seiner Lieblingsmotive waren Hunde. Nun ist Elliott Erwitt im Alter von 95 Jahren gestorben. – Der vor allem für seine Schwarz-Weiß-Fotos berühmte US-Fotograf Elliott Erwitt ist tot. Das teilte seine Fotoagentur Magnum Photos auf X mit. Demnach starb der 95-Jährige «friedlich zu Hause im Kreis seiner Familie». — Erwitt wurde 1928 in Paris geboren. 1939 emigrierte seine Familie in die USA. Erwitt studierte Fotografie in Los Angeles und New York, von 1953 an arbeitete er für die Agentur Magnum, die er zeitweise auch als Präsident leitete. In seinen Fotos spielte er mit den absurden Momenten des Alltags, eines seiner Lieblingsmotive waren Hunde. «Ich mag Hunde sehr. Sie leben nicht so lange wie Menschen», sagte Erwitt 2014 in einem Interview mit dem ZEITmagazin. — Er fotografierte zudem zahlreiche Prominente, darunter den ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, die Schauspielerin Marilyn Monroe und die kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro und Che Guevara. Eines seiner bekanntesten Bilder zeigt Jackie Kennedy auf der Beerdigung ihres Mannes John F. Kennedy mit einem schwarzen Schleier und einer US-Flagge in der Hand. — — »Farbe», sagte Erwitt über seinen Fotostil, «ist beschreibend. Schwarz-Weiß ist interpretierend.» Erwitt war der Ansicht, dass die Fotografie ein Beruf «für Faule» ist, der nur bescheidene Fähigkeiten erfordert, schreibt die New York Times in ihrem Nachruf. Er habe stets eine antiintellektuelle Haltung gegenüber seiner Tätigkeit gehabt. Er benutze «ganz sicher nicht» so «seltsame Worte», wie es etwa Kunstkritiker tun, sagte Erwitt einst. — Kondolenzbuch — KONDOLENZBUCH — — Elliott Erwitt 2014 in Paris.

 
 

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DLF Audiothek

30.11.2023NewsDeutschlandfunk N.N. —   –  Details

Gaza KhanYounis

Hier können Sie sich mit der Bedienung und den wichtigsten Funktionen der Dlf Audiothek vertraut machen. Erfahren Sie, wie Sie unsere drei Programme live hören, wie Sie im «Magazin» zu den Tipps unserer Redaktion und zu den besten Sendungen und Podcasts des Tages gelangen. Finden Sie heraus, wie Sie Podcasts und Sendungen abonnieren können. Merken Sie sich Beiträge und laden Sie sie herunter, um sie offline – oder auch zu einem späteren Zeitpunkt – zu hören. Über « Archiv» gelangen Sie zu Ihren Downloads. Gestalten Sie Ihr eigenes Radioprogramm mit «Mein Radio». Viel Vergnügen mit der Dlf Audiothek! — Für Rückmeldungen aller Art wenden Sie sich bitte gerne an: — Deutschlandradio Hörerservice — Telefon: 0221 – 345 18 31E-Mail: hoererservice@deutschlandradio.de — Wir freuen uns auf Ihr Feedback!

 
 

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Elliott Erwitt, dessen Fotos berühmt und oft lustig sind, stirbt im Alter von 95 Jahren

30.11.2023NewsThe New York TimesRichard B. Woodward —   –  Details

Elliott Erwitt

Seine Kamera konnte Momente der Geschichte einfrieren, aber er hatte auch ein Gespür für den Humor und die Absurdität des Alltags. Da waren Hunde eine Hilfe. — Elliot Erwitt in einem Selbstporträt von 1976. Sechs Jahrzehnte lang nutzte er seine Kamera, um visuelle Witze zu erzählen.Kredit… — Fotografen mit einer komischen Sicht auf das Leben gewinnen selten den Beifall, der Naturverehrern oder Chronisten von Krieg und Elend zuteil wird. Eine Ausnahme bildete Elliott Erwitt, der am Mittwoch im Alter von 95 Jahren in seinem Haus in Manhattan starb. Mehr als sechs Jahrzehnte lang nutzte er seine Kamera, um visuelle Witze zu erzählen, und fand überall, wo er spazieren ging, Material. Sein scharfer Blick für alberne, manchmal aussagekräftige Konjunktionen – ein auf dem Rücken liegender Hund auf einem Friedhof, eine leuchtende Coca-Cola-Maschine inmitten einer öffentlichen Raketenschau in Alabama, eine räudige Topfpflanze in einem kitschigen Ballsaal in Miami Beach – brachten ihm ständige Aufträge ein sowie die Zuneigung eines Publikums, das seinen süßen, Chaplin-artigen Sinn für das Absurde teilte. Er veröffentlichte mehr als 20 Bücher und seine Schwarzweißdrucke befinden sich in Fotosammlungen auf der ganzen Welt. Seine Tochter Sasha Erwitt bestätigte den Tod.

 
 

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Christian Wolff in Berlin / KulturRaum Zwingli-Kirche Berlin

30.11.2023Neue MusikDeutschlandfunk Carolin Naujocks —   –  Details

Christian Wolff

Berlin feierte Christian Wolff mit einem komponierten Konzert. Seit den 1950er Jahren ist «Unbestimmtheit» für ihn ein integraler Bestandteil von Musik. Das Kombinieren notierter und freier Elemente ermöglicht die Entstehung eines spezifischen Rhythmus‹, zu dem die Spieler auf je eigene Weise beitragen. — Der amerikanische Komponist Christin Wolff am 01.09.2023 im Kulturraum Zwingli-Kirche, Berlin.

 
 

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Grapschschüsse des Lebens – Fotograf Elliott Erwitt

30.11.2023NewsFAZ onlineFreddy Langer —   –  Details

Elliott Erwitt

Elliott Erwitt war der Clown unter den Fotografen – dem Kalauer so nahe wie der Melancholie. Nun ist er im Alter von fünfundneunzig Jahren gestorben. — Es ist noch gar nicht lange her, da konnte man Elliott Erwitt bei Ausstellungen und auf Messen begegnen, etwa auf der Paris Photo, wo er sich in den Kojen der internationalen Galerien für die jüngsten Arbeiten seiner jüngeren Kollegen interessierte, wie er sagte – wobei streng genommen all seine Kollegen jünger waren als er. Aber das merkte man ihm nicht unbedingt an, so forsch, wie er seinen Rollator durch die Gänge schob. Stand jemand im Weg, drückte er beherzt so fest auf eine Hupe, dass die Menschen erschreckt zur Seite sprangen. Dann mussten sie lachen. Und früher hätte Elliott Erwitt in genau diesem Moment ein Bild aufgenommen. Aber er fotografierte nicht mehr. Schnappschussfotografie erfordert nicht nur Instinkt, sondern auch Schnelligkeit. Und die war ihm mit Anfang neunzig abhandengekommen.

 

— Elliott Erwitt ist der Fotograf, der den Schnappschuss zum Genre gemacht hat. Ein ums andere Mal hielt er im Sekundenbruchteil fest, was die Schrulligkeiten des Lebens ausmacht, suchte nach dem Menschlichen und Allzumenschlichen und scheute sich nicht, seine Witze bis an die Grenze zum Kalauer auszureizen. Da scheint ein Pferd zu schmunzeln angesichts der Männer, die versuchen, einen alten Lastwagen zu reparieren. Eine Bulldogge ersetzt durch die gewählte Perspektive den Kopf des Menschen, auf dessen Schoß sie sitzt. Oder in einem Regal liegen genau auf Brusthöhe der alten Frau dahinter zwei kleine Kürbisse. Nicht Schnappschüsse, sondern Grabschschüsse nannte Erwitt solche Motive. Es sind Momente, die es dem Betrachter schwermachen, die Welt übertrieben ernst zu nehmen. — Menschliches und Allzumenschliches als Dauerthema im Werk Elliott Erwitts: Brautpaar in New York, 1955

 
 

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Shane MacGowan, Songwriter, der Punk und irische Rebellion verschmolz, ist mit 65 Jahren tot

30.11.2023NewsThe New York TimesAnita Gates —   –  Details

Shane MacGowan

Als Frontmann der Pogues romantisierte er Whiskey-getränkte Streifzüge und unglückliche Auswanderungsgeschichten und lieferte gleichzeitig einen musikalischen Prüfstein für Mitglieder der irischen Diaspora. — Shane MacGowan, der brillante, aber chaotische Songwriter, der als Frontmann der Pogues in den 1980er Jahren das Interesse an irischer Musik neu belebte, indem er sie mit der treibenden Kraft des Punkrocks nutzbar machte, ist am Donnerstag gestorben. Er war 65. — Die Frau von Herrn MacGowan, Victoria Mary Clarke, gab seinen Tod auf Instagram bekannt , machte jedoch keine weiteren Einzelheiten. — Mr. MacGowan kam Ende der 1970er Jahre aus der Londoner Punkszene und verbrachte neun turbulente Jahre mit der ersten Inkarnation der Pogues. Die aus Pubs im Norden Londons stammende Band trat Ende der 1980er Jahre in Stadien auf, bevor Mr. MacGowans Drogen- und Alkoholprobleme sowie sein geistiger und körperlicher Verfall die Band dazu zwangen, ihn zu entlassen. Später gründete er Shane MacGowan & the Popes, mit dem er in den 1990er Jahren Aufnahmen machte und auf Tour ging. — Im Laufe seiner Karriere erlangte Herr MacGowan den Ruf einer titanisch destruktiven Persönlichkeit und eines meisterhaften Liedermachers, dessen Texte anschauliche Darstellungen der Schattenseiten des irischen Einwandererlebens zeichneten. Am bekanntesten sind ihm die Eröffnungszeilen seines größten Hits, eines zum unwahrscheinlichen Weihnachtsklassiker gewordenen Klagelieds über Alkoholiker mit dem Titel «Fairytale of New York»:

«Es war Heiligabend, Baby/In der Trunkenheitszelle/Ein alter Mann sagte zu mir, ich werde keinen weiteren sehen.»

«Ich war gut im Schreiben», sagte Herr MacGowan zu Richard Balls, der seine autorisierte Biografie «A Furious Devotion» (2021) schrieb. «Ich kann schreiben, ich kann buchstabieren, ich kann es fließen lassen, und als ich es mit Musik gemischt habe, war es perfekt.» — Shane MacGowan mit den Pogues im Jahr 1985.

 
 

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Sing die russische Hymne oder Du stirbst! / Liudmyla Huseinova

30.11.2023NewsFAZ onlineAnna Prizkau —   –  Details

Liudmyla Huseinova

Die Ukrainerin Liudmyla Huseinova war drei Jahre in russischer Gefangenschaft. Sie berichtet von ihrer Verschleppung und von Folter in der Haft. Eine Begegnung in Kiew. — Die junge ukrainische Soldatin, ein Mädchen noch, soll singen – die russische Hymne soll sie singen. Aber sie kennt die Worte nicht. Aus ihrem Mund kommen kaputte Silben, keine Töne. Dann kommen Männerschreie: „Das war’s, du Schlampe, deine Zeit ist abgelaufen!“ Sie weint. Sie bettelt um ihr Leben. Sie will es noch einmal versuchen. Die Männer lachen. Brüllen. Sie bekommt ihre letzte Chance. Sie singt. Sie schafft es. Bleibt am Leben. Anna Prizkau Redakteurin im Feuilleton. Folgen „Nein, nein“, sagt eine andere Frau, „die russische Hymne mussten nur die ukrainischen Soldatinnen singen, nicht wir, die Zivilistinnen.“ Liudmyla Huseinova, 61 Jahre alt, sitzt in einem kalten, kahlen Büroraum auf dem Khreschatyk-Boulevard in Kiew vor mir. Eine Bekannte, eine Journalistin hat den Kontakt vermittelt. Sie erzählt jetzt diese Geschichte der ukrainischen Soldatin in Donezk, der vor einem Jahr die Worte fehlten. Die beiden Frauen waren Geiseln. Sie waren in russischer Gefangenschaft – wurden am 17. Oktober 2022 ausgetauscht. — Liudmyla Huseinova (mit Brille) am Tag ihrer Befreiung, am 17. Oktober 2022 – drei Jahre war sie Geisel der Besatzer.

 
 

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Pogues-Sänger Shane MacGowan ist tot

30.11.2023NewsSüddeutsche Zeitungdpa —   –  Details

Shane MacGowan

Er schrieb über Irland, über Kultur und Geschichte der grünen Insel und sympathisierte mit nationalistischen Militanten. Bekannt aber wurde der Sänger Shane MacGowan von der anglo-irischen Punkband The Pogues mit einem Weihnachtslied über eine Stadt in den USA. «Fairytale Of New York», gemeinsam gesungen mit Kirsty MacColl, wurde zum Welthit. — Nun ist Shane MacGowan tot, wie seine Frau Victoria Mary Clarke und die Pogues am Donnerstag bei Instagram mitteilten. Er sei in der Nacht im Alter von 65 Jahren nach langer, schwerer Krankheit gestorben. «Shane wird als einer der größten Dichter der Musik in Erinnerung bleiben», würdigte der irische Präsident Michael D. Higgins den Künstler. Sänger Nick Cave nannte ihn «einen echten Freund und den großartigsten Songwriter seiner Generation». — Die Pogues formierten sich Anfang der 1980er Jahre. Der Gründungsname Pogue Mahone war eine Anglisierung des irisch-gälischen Ausdrucks póg mo thói – «küss meinen Hintern». Bekannt wurden sie als Vorband von The Clash und mit ihrer Coverversion des Lieds «Dirty Old Town».

 
 

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Sandra Day O’Connor, erste Frau am Obersten Gerichtshof, ist im Alter von 93 Jahren gestorben

30.11.2023NewsThe New York TimesLinda Greenhouse —   –  Details

Sandra Day O’Connor

Während einer entscheidenden Zeit im amerikanischen Recht – als Abtreibung, positive Maßnahmen, Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und Wahlrecht auf der Tagesordnung standen – war sie die mächtigste Frau des Landes. – Sandra Day O›Connor, die erste Frau am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, eine Ranchertochter, die von ihrem Sitz im Zentrum des ideologischen Spektrums des Gerichts aus große Macht über das amerikanische Recht ausübte, ist am Freitag in Phoenix gestorben. Sie war 93.

 

— Der Oberste Gerichtshof gab in einer Erklärung ihren Tod bekannt und gab an, dass die Ursache Komplikationen einer Demenz seien. Sie wuchs in Arizona auf und verbrachte dort die meiste Zeit ihres Lebens.

 

— In einem öffentlichen Brief, den sie im Oktober 2018 veröffentlichte, als sie 88 Jahre alt war, gab die ehemalige Richterin, die seit einiger Zeit nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden war, bekannt, dass bei ihr das Anfangsstadium einer Demenz, «wahrscheinlich Alzheimer», diagnostiziert worden sei Infolgedessen zog er sich aus dem öffentlichen Leben zurück.

 

— Obwohl William H. Rehnquist, ihr Klassenkamerad an der Stanford Law School, während eines Großteils ihrer Amtszeit als Oberster Richter fungierte, wurde der Oberste Gerichtshof in dieser entscheidenden Zeit oft als O›Connor-Gericht bezeichnet, und Richter O›Connor wurde zutreffend als bezeichnet die mächtigste Frau in Amerika.

 

— — Richterin Sandra Day O›Connor im Jahr 2005. Obwohl William H. Rehnquist während eines Großteils ihrer Amtszeit als Oberster Richter fungierte, wurde der Oberste Gerichtshof dieser Zeit oft als O›Connor-Gericht bezeichnet und sie wurde als die mächtigste Frau der Welt bezeichnet Amerika.

 
 

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Tausende segeln jetzt / Zum Tod von Shane MacGowan

30.11.2023NewsFrankfurter AllgemeineJan Wiele —   –  Details

Shane MacGowan

Er kam im Südosten Englands zur Welt, besann sich aber schon früh auf seine Wurzeln und begründete mit der Band The Pogues den irischen Folk-Punk. Nun ist Shane MacGowan mit 65 Jahren gestorben. — Aus irischer Sicht kann man 2023 wohl leider die Überschrift «The year the music died» geben. Nach Sinéad O›Connor ist nun auch Shane MacGowan gestorben, der Sänger der Pogues. Wer diese Band aus Raufbolden auch nur einmal gehört oder gar gesehen hat, wird sie nicht wieder vergessen – sie sind eine Art albtraumhafte Verdichtung der Dubliners, die das wilde Leben des «Irish Rover» nicht nur besungen, sondern auch wie keine andere Band verkörpert haben – und dies besonders in der Gestalt MacGowans. — Geboren wurde er als Sohn irischer Eltern im Südosten Englands, aufgewachsen ist er unter stetigen Umzügen in beiden Ländern. Aufgesogen hat er die irische Folkmusik, gründete Mitte der Siebziger aber erst einmal eine Punkband namens The Nipple Erectors. Der Punk war dann auch eine Voraussetzung für die Gründung der Pogues 1981, deren Stil zumeist als Folk-Punk angegeben wird. Man darf aber gleich noch hinzufügen, dass, so rau die Anmutung der Gruppe auch ist, sie durchaus gelegentlich sehr Eingängiges geschaffen hat – das Wort «zart» würde hier wohl, bei aller Liebe, nicht passen. Neben der erfolgreichen Anverwandlung irischer Klassiker wie «Dirty Old Town» hat sie aber auch, und das eben ist MacGowans großes Verdienst, eigene Werke aus der irischen Tradition, die ja oft eine Leidensgeschichte ist, geschaffen, verbunden mit beschädigtem Leben in und am Rande der modernen Großstadt.

 

 
 

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