Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Wiener Blond machen es sich gemütlich / Wienerlied-Duos u.a.

11.12.2023SpielräumeÖ1Rainer Elstner —   –  Details

Wienerlied-Duos

Melancholisches Cocooning: das erste Studioalbum des Wienerlied-Duos mit dem Original Wiener Salonensemble und eine Single von Christl — Wiener Blond und das Original Wiener Salonensemble sind ein gut eingespieltes Gespann. Seit 2016 arbeiten das Gesangsduo und das Klavierquintett zusammen. Ein Live-Album gab›s bereits, jetzt ist ein Studioalbum erschienen: Zehn Lieder, die das Genre Wienerlied an Themen der Gegenwart andocken, unterstützt vom Spezialensemble für Wiener Salonmusik. — Inhaltlich wird ein melancholischer Eskapismus zelebriert – rote Fäden sind dabei Orte des Rückzugs, sei es das eigene Wohnzimmer oder das Kaffeehaus. Lieder vom «Kaffeetscherl im Pyjama» bis zum Abgesang auf die Kaffeehaus-Kultur in Zeiten von Coffee to go. — Das Dunkle hat bei Wiener Blond immer einen leichten, hellen Glanz. Etwas bittere Schärfe kommt mit Christl in die heutige «Spielräume»-Melange. Christl ist Künstlerin, Autorin und Musikerin. In ihrem Werk spiegeln sich auch eigene Erfahrungen von Gewalt und Missbrauch. — »Ich glaub ich hasse mich» heißt ihr Lyrik-Band, der im September unter ihrem Künstlernamen Christl Mth. beim Haymon-Verlag herausgekommen ist. In den kurzen, intensiven Texten beschreibt Christl Mth. Wege aus dem dumpfen, gefühllosen Nichts der Depression heraus; schreibt vom Warten, bis der Tag vorbei ist, vom Schreien-Wollen, aber nur Daliegen-Können. — Davon singt sie als Christl auch in ihren Liedern, sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch, entstanden parallel zu ihrem literarischen Werk. «Tod» heißt der Song (einer aktuellen Doppelsingle) über den Rückzug in einen Kokon aus Watte. Am Freitag, 15. Dezember 2023 wird mit «Yellow Pages» eine weitere Single von Christl herauskommen. —

 
 

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Der Saxofonist und Klarinettist Ernst-Ludwig Petrowsky

11.12.2023Round MidnightNDR KulturBert Noglik —   –  Details

Ernst-Ludwig Petrowsky

Er war eine Institution im deutschen Jazz, eine moralische Instanz, ein Teamplayer und ein unbeugsamer Individualist. Ernst-Ludwig, internationalem renommiert, wirkte als Vorbild und Wegbereiter für den neuen Jazz im Osten Deutschlands. Am 10. Dezember wäre der 1933 in Güstrow Geborene neunzig Jahre alt geworden. — Petrowsky, der im Juli dieses Jahres nach jahrelanger schwerer Krankheit verstarb, gründete bereits in den fünfziger Jahren gemeinsam mit dem befreundeten Pianisten Eberhard Weise ein Jazzorchester, das dem Publikumsgeschmack vorauseilte und sich gegen die Anfeindungen der stalinistischen Funktionäre behaupten musste. Mit Mut und Beharrlichkeit setzte der Saxofonist und Klarinettist, den Kollegen und Freunde «Luten» nannten, seinen Enthusiasmus für den Jazz mit einer Jahrzehnte überspannenden Langzeitenergie fort. — Zu den wichtigen Wegmarken zählten Bands wie das Manfred Ludwig Sextett und das Jazzensemble Studio IV sowie die legendäre Gruppe «Synopsis», die aus dem Zusammenschluss Petrowskys mit Conny Bauer, Ulrich Gumpert und Günter Baby Sommer entstanden ist und später auch unter dem Namen «Zentralquartett» für Furore sorgte. Als Mitglied im Globe Unity Orchestra und in der George Gruntz Concert Jazz Band bewies Petrowsky seine Klasse als Musiker sowohl in den Bereichen der freien Improvisation als auch im swingend modernen Jazz. — Einen zentralen Platz in seinem Schaffen nahm die Zusammenarbeit mit seiner Lebenspartnerin, der Sängerin Uschi Brüning, ein – integriert in verschiedene Bandprojekte, aber auch in der Konzentration auf das Duo mit Stimme und Instrument. Stets dem Neuen gegenüber aufgeschlossen, hat Petrowsky bis in seine letzten Schaffensjahre hinein auch mit jüngeren Musikern wie dem Pianisten Oliver Schwerdt und dem Schlagzeuger Christian Lillinger zusammengearbeitet. — Mit Ernst-Ludwig Petrowsky ging eine Ära zu Ende. Seine Aufnahmen werden bleiben, ebenso wie sein Anspruch und seine Spielhaltung, die er nachfolgenden Generationen als Orientierung mit auf den Weg gegeben hat. — Der Saxofonist Ernst-Ludwig Petrowsky, Wegbereiter für den neuen Jazz im Osten Deutschlands wäre am 10. Dezember 90 Jahre alt geworden.

 
 

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Weniger Müll macht unser Leben langsamer, unbequemer, teurer / Historiker über Müll

11.12.2023TachelesDeutschlandfunk KulturRoman Köster – Susanne Führer —   –  Details

Accra, Afrika

Nie haben Menschen so viel Müll produziert wie heute, weltweit werden es 2030 drei Milliarden Tonnen sein. Erst die moderne Logistik ermögliche billige Preise und Verpackungen, so der Historiker Roman Köster. Ein Leben ohne Müll werde daher teurer. — Unser Wohlstandsmüll landet tonnenweise nach dem Transport per Schiff auf der größten Elektromülldeponie in Accra, Afrika. Hier verbrennt man Altgeräte, um an verwertbares Metall zu kommen. Das ist hoch krebserregend.

 
 

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Es knistert aus dem Radio raus: Jens Rachuts ‹Unvergessene Hörspielmelodien›

11.12.2023Tonart: ClipDeutschlandfunkMartin Böttcher —   –  Details

Jens Rachut

Bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch: «Anatomie eines Falls» von Justine Triet räumt beim Europäischen Filmpreis ab. Auch Hauptdarstellerin Sandra Hüller wird geehrt. Zu Recht, so unser Kritiker. Doch die Vielfalt des Kinos gerate aus dem Blick. — Bei ihrer Dankesrede für den Europäischen Filmpreis als «Beste Darstellerin» ruft die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller zu einer Schweigeminute für den Frieden auf.

 
 

Audioplayer

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Die Schlagzeugerin Leonie Klein

11.12.2023Musik der Gegenwartrbb kulturMargarete Zander —   –  Details

Leonie Klein

Als “farbenfrohes Live-Erlebnis mit schnellen Beats, verzaubernden Klängen und Überraschungsmomenten” kündigt die Schlagzeugerin Leonie Klein ihre Konzerte an. Fachmann oder -frau muss man nicht sein, um sich von ihren Künsten mitreißen zu lassen.

 
 

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Ausstellung: Alles auf einmal. Die Postmoderne, 1967-1992

11.12.2023Der Tagrbb kulturMatthias Ubl —   –  Details

Postmodernes Klimbim

Bundeskunsthalle Bonn — War die Postmoderne nur eine exzentrische kulturelle Revolution oder hat sie gar das postfaktische Zeitalter hervorgebracht? Die Ausstellung “Alles auf einmal. Die Postmoderne, 1967-1992” in der Bundeskunsthalle Bonn versammelt hunderte Kulturobjekte und gibt eine ganz eigene Antwort auf die Frage, was postmodern war.

 
 

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Mit dem Klangsinn der Böhmen erblich belastet – Der Oper(ette)nkomponist Jaromír Weinberger

11.12.2023con passioneBR-KlassikAlexandra Maria Dielitz —   –  Details

Jaromír Weinberger

Mit Ausschnitten aus «Schwanda der Dudelsackpfeifer» und «Frühlingsstürme» — — «Schwanda der Dudelsackpfeifer» war Ende der 1920er Jahre der Kassenschlager: Mit ihrer verblüffenden Mischung aus bodenständiger Folklore und raffiniertem Orchesterklang, mitreißenden Tanzrhythmen und melancholischer Dekadenz, süffiger Melodienseligkeit und komplexer Kontrapunktik bezauberte die Oper das Publikum weltweit. Jaromír Weinbergers Ruhm war kaum mehr zu übertreffen, als im Januar 1933 seine erste Operette «Frühlingsstürme» mit Starbesetzung im Berliner Admiralspalast gegeben wurde. Doch wenige Taqe später verschwanden mit Hitlers Machtergreifung die Werke des tschechischen Juden Weinberger von reichsdeutschen Spielplänen. Als 1938 die «braune Welle» auch in die Tschechoslowakei überzuschwappen drohte, emigrierte Weinberger in die USA. Es gelang ihm nie, im Exil Fuß zu fassen – 1967 nahm er sich das Leben. Ziemlich genau 87 Jahre nach ihrer Uraufführung hat Barrie Kosky «Frühlingsstürme» im Januar 2020 wieder auf die Bühne der Komischen Oper gebracht. Höchste Zeit, sich wieder mit einem Komponisten zu beschäftigen, über den sein Lehrer Max Reger bewundernd sagte, er sei «mit dem tollen Klangsinn der Böhmen erblich belastet».

 
 

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Im Schlaf von Berlin nach Paris

11.12.2023Newsrbb kulturJaroslav Rudi —   –  Details

Nightjet Schlafwagenzug

Heute fährt erstmals wieder ein Nachtzug — Ein Gespräch mit Jaroslav Rudi , Autor von “Zug um Zug” — Frühstück unter dem Eiffelturm? Ab heute fährt wieder einen Nachtzug von Berlin nach Paris. Drei Mal in der Woche pendelt der Nightjet zwischen den Hauptstädten. Nachtzüge erleben eine Renaissance. Sie sind nicht nur besser für die Umwelt. Für viele haben sie auch eine besondere Faszination: Von Nachtzügen schreibt auch der tschechische Autor Jaroslav Rudi , zuletzt in seinem neuesten Buch “Zug um Zug durch Europa”. Jaroslav Rudi ist in einer Eisenbahnerfamilie aufgewachsen – und das Bahnfahren prägt auch seine Literatur. Mit ihm sprechen wir über den neuen Nachtzug Berlin-Paris und seine Liebe fürs Zugfahren.

 
 

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Nasty women – Womenpower

10.12.2023Studio Neue MusikWDR 3Alice Guy-Blaché – Theresa Szorek —   –  Details

Ensemble Garage

«Womenpower» aus der Frühzeit des Films: Akteurinnen wie Alice Guy-Blaché zelebrieren in den Jahren 1906 bis 1927 mit Witz und Verve weibliches Selbstbewusstsein. Das Ensemble Garage hat neue Originalsoundtracks zu den Stummfilmen eingespielt. — Die dralle Rosalie hat sich einen Phonographen liefern lassen, der magische Kräfte besitzt. Wo immer sie ihn laufen lässt, bringt er das Mobiliar zum Tanzen, alles dreht sich, alles bewegt sich. Eine vornehme Dame muss einen ganzen Stapel Briefe aufgeben; ihr Dienstmädchen stellt seine Zunge zum Befeuchten der Briefmarken zur Verfügung. Da kommt ein Mann und gibt dem Dienstmädchen einen Kuss – und bleibt mit seinem Bart an ihrer Zunge kleben. Von dieser Art sind die komischen und teils mit bösem Witz ausgestatteten Geschichten, die Regisseurinnen und Darstellerinnen wie Mable Normand, Alice Guy-Blaché oder Florence Turner in ihren Filmen erzählen. Das Genre der Stummfilmmusik, seit Arnold Schönbergs Begleitmusik zu einer Stummfilmszene ein beliebtes und herausforderndes Metier für avancierte Komponist:innen, wird hier von einer jungen Generation erobert: mit Zeynep Gedizlioglu, Sara Glojnaric, Marta Kowalczuk und Brigitta Muntendorf sind profilierte Stummen der jungen Komponistinnengeneration dabei, mit Felix Kubin ein Grenzgänger zwischen experimenteller Musik, Hörspiel und Clubkultur. In Kombination mit dem laufenden Bild werden die Stummfilme in den kommenden Wochen bei ARTE zu erleben sein.

 
 

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Ausstellung – Die unabhängige Frauenbewegung in der DDR

10.12.2023Fazit: ClipDeutschlandfunkOrtrun Schütz, Eckhard Roelcke —   –  Details

AEM UNO

Die UN-Vollversammlung verabschiedete am 10. Dezember 1948 im Palais de Chaillot in Paris die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. — Als die Vereinten Nationen 1948 die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verkündeten, sollte es eine «Magna Carta» für alle Völker und alle Zeiten sein. Doch bis heute krankt die Erklärung daran, dass sie vor allem als westliches Dokument gilt.

 
 

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Wolfgang Neuss – ein Porträt

10.12.2023Featurehr 2 kulturKarin Köbernick —   –  Details

Wolfgang Neuss

Ich bin kein Beispiel – ich bin ein Vorspiel, sagt Wolfgang Neuss in «Der Mann mit der Pauke». Neuss, der Allerweltskerl und hemmungslose Spötter, als bundesdeutsche Schandschnauze verschrieen, ist immer gut für handfeste Skandale und einen vielstimmigen Aufschrei der Nation. — Am 3. Dezember 1923, vor 100 Jahren, wurde er geboren.

 
 

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