Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Erste Bank Kompositionspreis erstmals an ein Kollektiv Wien Modern 2023. Nimikry

11.12.2023Zeit-TonÖ1Marie-Theres Himmler —   –  Details

Nimikry

Wien Modern 2023. Nimikry komponierten für das Klangforum Wien — Im Rahmen von Wien Modern wurde heuer zum 35. Mal der Erste Bank Kompositionspreis vergeben. Zum ersten Mal ging der mit einer Auftragskomposition verbundene Preis an ein Kollektiv: Unter dem Duonamen Nimikry waren die beiden Wahlwiener Alessandro Baticci und Rafal Zalech am 28. November im Wiener Konzerthaus als Komponisten, als Entwickler elektronisch augmentierter Musikinstrumente sowie als Solisten zu sehen und zu hören. ”Für das Klangforum zu komponieren, bedeutet für uns so etwas wie auf einem komplexen Instrument mit endlosen technischen und klanglichen Möglichkeiten zu spielen”, wurde das Duo auf der Wien-Modern-Website zitiert. “Die Offenheit und Neugier der Musiker:innen inspiriert uns dazu, die Grenzen des Machbaren zu erforschen und unsere abstraktesten Ideen in bestmöglicher Umgebung zu verwirklichen.” Die weiteren Werke des Abends kamen von Chaya Czernowin und Wladimir Pantchev.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddreko-23hehitt

Der Sound Burkina Fasos – Balafon & Co.

11.12.2023open: WorldWDR 3Antje Hollunder —   –  Details

Farafina Ensemble

Zum Nationalfeiertag von Burkina Faso, an dem das Land in Westafrika seine Unabhängigkeit feiert, präsentieren wir Musik altbekannter und jüngerer burkinischer Gruppen und Musiker:innen wie Farafina, Gabin Dabiré, Dicko Fils, Alif Naaba und Awa Guindo. — Auch wenn Burkina Faso offiziell am 5. August 1960 seine Unabhängigkeit erlangte, begehen die Burkinaber das historische Ereignis alljährlich erst einige Monate später. Den Nationalfeiertag hat das westafrikanische Land auf den 11. Dezember verlegt, weil die Feierlichkeiten dann in der Trockenzeit stattfinden können und die Ernte eingebracht ist. Die einstige Kolonie Frankreichs hat an diesem Tag vor 65 Jahren allerdings auch schon ihre innere Autonomie erhalten, damals noch unter ihrem ehemaligen Namen Obervolta. In WDR 3 open: World sind zu diesem Anlass viele legendäre Gruppen und Musiker:innen aus Burkina Faso zu hören, die ihre Heimat geprägt haben und selbst über die Grenzen hinaus bekannt geworden sind. Außerdem stellt Antje Hollunder burkinische Bands und Künstler:innen der jüngeren Generation vor. Musik, die durchaus modern ist aber auch inspiriert von den musikalischen Traditionen des Sambla-Volkes, der Kassena oder der Mossi und oft mit traditionellen Instrumenten gespielt wird wie dem Balafon.

 
 

SK-reko-23

Groovy und beseelt: Root Area Saxofonist Christoph Grab & Root Area

11.12.2023On StageÖ1Gerhard Graml —   –  Details

Christoph Grab

Es war der smoothe Ausklang des diesjährigen Jazzfestivals Leibnitz, das heuer mit einem hörenswerten Schweiz-Schwerpunkt aufwartete: Im Rahmen des traditionellen Open-air-Sonntagmittagkonzerts im Weingartenhotel Harkamp in St. Nikolai im Sausal beschallte der Zürcher Saxofonist Christoph Grab mit seinem Quartett Root Area die malerische, grün gewellte Landschaft der Südsteiermark. Marcel Thomi (Hammond-Orgel) und Elmar Frey (Schlagzeug) sorgten für die coolen, Blues- und Soul-Jazz-getränkten Grooves, auf deren Basis Grab am Tenorsaxofon und die junge, aufstrebende Tiroler Altsaxofonistin Yvonne Moriel, zurzeit auch in den Orchestern von Christian Muthspiel und Ralph Mothwurf engagiert, zupackend und bluesig-expressiv improvisierten. Ein kurzweiliger Hörgenuss mit Substanz!

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddreko-23hehitt

WDR Sinfonieorchester – Zwei Ausnahmekünstler interpretieren Meisterwerke Beethovens

11.12.2023KonzertWDR 3Helga Heyder-Späth —   –  Details

Aylen Pritchin

Aufnahme vom 17. November 2023 aus dem WDR Funkhaus, Köln — Dirigent Maxim Emelyanychev und Geiger Aylen Pritchin stehen für eine hochemotionale Auseinandersetzung mit Meisterwerken vergangener Jahrhunderte. Mit dem WDR Sinfonieorchester zeigen sie das in Beethovens «Schicksalssinfonie» und Violinkonzert. — Wenn Maxim Emelyanychev Beethoven dirigiert, kann man sicher sein, dass er kein einziges emotionales Detail auslassen wird. Als Chefdirigent des Barockensembles Il Pomo d›Oro spürt er seit Jahren den Wurzeln nach, aus denen sich Beethovens dramatische Kraft speist. 1988 geboren, hat Emelyanychev schon als sogenanntes Wunderkind die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Er hat die Dirigierklasse von Gennadi Roschdestwenski am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium besucht und sein Dirigierdebüt im Alter von zwölf Jahren gegeben. Solist Aylen Pritchin ist ein Jahr jünger als Emelyanychev und Preisträger von Violinwettbewerben auf der ganzen Welt. Der enge Draht zwischen Dirigent und Solist dürften dem Wettstreit und eng verzahnten Dialog von Orchester und Solo zugutekommen, der Beethovens einziges vollendetes Violinkonzert prägt.

 
 

SK-temp240926c

Wiener Blond machen es sich gemütlich / Wienerlied-Duos u.a.

11.12.2023SpielräumeÖ1Rainer Elstner —   –  Details

Wienerlied-Duos

Melancholisches Cocooning: das erste Studioalbum des Wienerlied-Duos mit dem Original Wiener Salonensemble und eine Single von Christl — Wiener Blond und das Original Wiener Salonensemble sind ein gut eingespieltes Gespann. Seit 2016 arbeiten das Gesangsduo und das Klavierquintett zusammen. Ein Live-Album gab›s bereits, jetzt ist ein Studioalbum erschienen: Zehn Lieder, die das Genre Wienerlied an Themen der Gegenwart andocken, unterstützt vom Spezialensemble für Wiener Salonmusik. — Inhaltlich wird ein melancholischer Eskapismus zelebriert – rote Fäden sind dabei Orte des Rückzugs, sei es das eigene Wohnzimmer oder das Kaffeehaus. Lieder vom «Kaffeetscherl im Pyjama» bis zum Abgesang auf die Kaffeehaus-Kultur in Zeiten von Coffee to go. — Das Dunkle hat bei Wiener Blond immer einen leichten, hellen Glanz. Etwas bittere Schärfe kommt mit Christl in die heutige «Spielräume»-Melange. Christl ist Künstlerin, Autorin und Musikerin. In ihrem Werk spiegeln sich auch eigene Erfahrungen von Gewalt und Missbrauch. — »Ich glaub ich hasse mich» heißt ihr Lyrik-Band, der im September unter ihrem Künstlernamen Christl Mth. beim Haymon-Verlag herausgekommen ist. In den kurzen, intensiven Texten beschreibt Christl Mth. Wege aus dem dumpfen, gefühllosen Nichts der Depression heraus; schreibt vom Warten, bis der Tag vorbei ist, vom Schreien-Wollen, aber nur Daliegen-Können. — Davon singt sie als Christl auch in ihren Liedern, sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch, entstanden parallel zu ihrem literarischen Werk. «Tod» heißt der Song (einer aktuellen Doppelsingle) über den Rückzug in einen Kokon aus Watte. Am Freitag, 15. Dezember 2023 wird mit «Yellow Pages» eine weitere Single von Christl herauskommen. —

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddreko-23hehitt

Der Saxofonist und Klarinettist Ernst-Ludwig Petrowsky

11.12.2023Round MidnightNDR KulturBert Noglik —   –  Details

Ernst-Ludwig Petrowsky

Er war eine Institution im deutschen Jazz, eine moralische Instanz, ein Teamplayer und ein unbeugsamer Individualist. Ernst-Ludwig, internationalem renommiert, wirkte als Vorbild und Wegbereiter für den neuen Jazz im Osten Deutschlands. Am 10. Dezember wäre der 1933 in Güstrow Geborene neunzig Jahre alt geworden. — Petrowsky, der im Juli dieses Jahres nach jahrelanger schwerer Krankheit verstarb, gründete bereits in den fünfziger Jahren gemeinsam mit dem befreundeten Pianisten Eberhard Weise ein Jazzorchester, das dem Publikumsgeschmack vorauseilte und sich gegen die Anfeindungen der stalinistischen Funktionäre behaupten musste. Mit Mut und Beharrlichkeit setzte der Saxofonist und Klarinettist, den Kollegen und Freunde «Luten» nannten, seinen Enthusiasmus für den Jazz mit einer Jahrzehnte überspannenden Langzeitenergie fort. — Zu den wichtigen Wegmarken zählten Bands wie das Manfred Ludwig Sextett und das Jazzensemble Studio IV sowie die legendäre Gruppe «Synopsis», die aus dem Zusammenschluss Petrowskys mit Conny Bauer, Ulrich Gumpert und Günter Baby Sommer entstanden ist und später auch unter dem Namen «Zentralquartett» für Furore sorgte. Als Mitglied im Globe Unity Orchestra und in der George Gruntz Concert Jazz Band bewies Petrowsky seine Klasse als Musiker sowohl in den Bereichen der freien Improvisation als auch im swingend modernen Jazz. — Einen zentralen Platz in seinem Schaffen nahm die Zusammenarbeit mit seiner Lebenspartnerin, der Sängerin Uschi Brüning, ein – integriert in verschiedene Bandprojekte, aber auch in der Konzentration auf das Duo mit Stimme und Instrument. Stets dem Neuen gegenüber aufgeschlossen, hat Petrowsky bis in seine letzten Schaffensjahre hinein auch mit jüngeren Musikern wie dem Pianisten Oliver Schwerdt und dem Schlagzeuger Christian Lillinger zusammengearbeitet. — Mit Ernst-Ludwig Petrowsky ging eine Ära zu Ende. Seine Aufnahmen werden bleiben, ebenso wie sein Anspruch und seine Spielhaltung, die er nachfolgenden Generationen als Orientierung mit auf den Weg gegeben hat. — Der Saxofonist Ernst-Ludwig Petrowsky, Wegbereiter für den neuen Jazz im Osten Deutschlands wäre am 10. Dezember 90 Jahre alt geworden.

 
 

SK-reko-23

Weniger Müll macht unser Leben langsamer, unbequemer, teurer / Historiker über Müll

11.12.2023TachelesDeutschlandfunk KulturRoman Köster – Susanne Führer —   –  Details

Accra, Afrika

Nie haben Menschen so viel Müll produziert wie heute, weltweit werden es 2030 drei Milliarden Tonnen sein. Erst die moderne Logistik ermögliche billige Preise und Verpackungen, so der Historiker Roman Köster. Ein Leben ohne Müll werde daher teurer. — Unser Wohlstandsmüll landet tonnenweise nach dem Transport per Schiff auf der größten Elektromülldeponie in Accra, Afrika. Hier verbrennt man Altgeräte, um an verwertbares Metall zu kommen. Das ist hoch krebserregend.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddreko-23hehitt

Es knistert aus dem Radio raus: Jens Rachuts ‹Unvergessene Hörspielmelodien›

11.12.2023Tonart: ClipDeutschlandfunkMartin Böttcher —   –  Details

Jens Rachut

Bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch: «Anatomie eines Falls» von Justine Triet räumt beim Europäischen Filmpreis ab. Auch Hauptdarstellerin Sandra Hüller wird geehrt. Zu Recht, so unser Kritiker. Doch die Vielfalt des Kinos gerate aus dem Blick. — Bei ihrer Dankesrede für den Europäischen Filmpreis als «Beste Darstellerin» ruft die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller zu einer Schweigeminute für den Frieden auf.

 
 

Audioplayer

SK-xxreko-23hehit

Die Schlagzeugerin Leonie Klein

11.12.2023Musik der Gegenwartrbb kulturMargarete Zander —   –  Details

Leonie Klein

Als “farbenfrohes Live-Erlebnis mit schnellen Beats, verzaubernden Klängen und Überraschungsmomenten” kündigt die Schlagzeugerin Leonie Klein ihre Konzerte an. Fachmann oder -frau muss man nicht sein, um sich von ihren Künsten mitreißen zu lassen.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddtemp240926chehitt

Ausstellung: Alles auf einmal. Die Postmoderne, 1967-1992

11.12.2023Der Tagrbb kulturMatthias Ubl —   –  Details

Postmodernes Klimbim

Bundeskunsthalle Bonn — War die Postmoderne nur eine exzentrische kulturelle Revolution oder hat sie gar das postfaktische Zeitalter hervorgebracht? Die Ausstellung “Alles auf einmal. Die Postmoderne, 1967-1992” in der Bundeskunsthalle Bonn versammelt hunderte Kulturobjekte und gibt eine ganz eigene Antwort auf die Frage, was postmodern war.

 
 

SK-xxreko-23hehit

Mit dem Klangsinn der Böhmen erblich belastet – Der Oper(ette)nkomponist Jaromír Weinberger

11.12.2023con passioneBR-KlassikAlexandra Maria Dielitz —   –  Details

Jaromír Weinberger

Mit Ausschnitten aus «Schwanda der Dudelsackpfeifer» und «Frühlingsstürme» — — «Schwanda der Dudelsackpfeifer» war Ende der 1920er Jahre der Kassenschlager: Mit ihrer verblüffenden Mischung aus bodenständiger Folklore und raffiniertem Orchesterklang, mitreißenden Tanzrhythmen und melancholischer Dekadenz, süffiger Melodienseligkeit und komplexer Kontrapunktik bezauberte die Oper das Publikum weltweit. Jaromír Weinbergers Ruhm war kaum mehr zu übertreffen, als im Januar 1933 seine erste Operette «Frühlingsstürme» mit Starbesetzung im Berliner Admiralspalast gegeben wurde. Doch wenige Taqe später verschwanden mit Hitlers Machtergreifung die Werke des tschechischen Juden Weinberger von reichsdeutschen Spielplänen. Als 1938 die «braune Welle» auch in die Tschechoslowakei überzuschwappen drohte, emigrierte Weinberger in die USA. Es gelang ihm nie, im Exil Fuß zu fassen – 1967 nahm er sich das Leben. Ziemlich genau 87 Jahre nach ihrer Uraufführung hat Barrie Kosky «Frühlingsstürme» im Januar 2020 wieder auf die Bühne der Komischen Oper gebracht. Höchste Zeit, sich wieder mit einem Komponisten zu beschäftigen, über den sein Lehrer Max Reger bewundernd sagte, er sei «mit dem tollen Klangsinn der Böhmen erblich belastet».

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddreko-23hehitt