Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Zvi Zamir, israelischer Spionagechef in einer kritischen Zeit, stirbt im Alter von 98 Jahren

11.01.2024NewsThe New York TimesRichard Sandomir —   –  Details

Zvi Zamir

Er leitete die Reaktion des Mossad auf das Massaker an elf Israelis bei den Olympischen Spielen 1972. Ein Jahr später erfuhr er, dass Ägypten und Syrien im Begriff waren, Israel anzugreifen. — Zvi Zamir, der als Direktor des israelischen Spionagedienstes Mossad eine gewalttätige Kampagne zur Niederschlagung des palästinensischen Terrors anführte, nachdem bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München elf Israelis getötet worden waren – und der ein Jahr später seine Regierung warnte, dass Ägypten und Syrien dabei seien begann den Jom-Kippur-Krieg, wurde aber nicht ernst genommen – starb am 2. Januar. Er war 98 Jahre alt. — Sein Tod wurde vom Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu bekannt gegeben. In der Ankündigung wurde nicht angegeben, wo er starb. — «Zamir führte einen entschlossenen und initiativorientierten Ansatz im Kampf des Staates Israel gegen den palästinensischen Terrorismus, der sich zu dieser Zeit verstärkte», sagte das Büro von Herrn Netanyahu in einer Erklärung . — Als Herr Zamir 1968 zum Direktor des Mossad ernannt wurde, war der Terrorismus für Israel ein zunehmendes Problem. Kein Vorfall verdeutlichte diese Bedrohung mehr als der Angriff der palästinensischen Terroristengruppe «Schwarzer September» auf die israelische Delegation in ihrem Wohnheim im Olympischen Dorf in München im September . 5, 1972. — Zu Beginn einer eintägigen Belagerung wurden zwei Israelis getötet und neun als Geiseln genommen. — Premierministerin Golda Meir schickte Herrn Zamir nach München. Doch er musste hilflos zusehen, wie unerfahrene Scharfschützen sich für eine Rettungsaktion in Position brachten, die sich jedoch verzögerte, als die westdeutschen Behörden den Forderungen der Terroristen nachgaben: Sie stellten Hubschrauber bereit, um sie und die Geiseln zum Militärflugplatz Fürstenfeldbruck zu transportieren, und dann vermutlich nach Kairo. — «Dann sah ich eine Szene, die ich für den Rest meines Lebens nie vergessen werde», sagte Herr Zamir in der Dokumentarserie «Mossad: Geheimdienst Israels» aus dem Jahr 2017. «Mit aneinander gefesselten Händen und Füßen stapften die Sportler an mir vorbei. Daneben die Araber. Eine tödliche Stille.»

Bild — Drei Männer in Jacken und Krawatten sitzen an einem Tisch und hören einem anderen Mann zu. Ein vierter Mann, wahrscheinlich ein Sicherheitsbeamter, steht mit vor ihm verschränkten Armen neben dem Tisch. — Zvi Zamir, Mitte, im Jahr 1948, als er Bataillonskommandeur während des israelischen Unabhängigkeitskrieges war. Bei ihm waren seine Offizierskollegen Yitzhak Yaakov (links) und Yaakov Heifetz. Herr Zamir wurde später Direktor der Spionageagentur Mossad.

 
 

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Neue Alben von Marika Hackman, Kali Uchis und Skee Mask

11.01.2024Nachtmix: Die Musik von MorgenBayern 2Ralf Summer —   –  Details

Marika Hackman

Wir begrüssen das neue Jahr mit den Neuheiten der Woche im kompakten Überblick. Mit Kali Uchis, Marika Hackman, Mittekill, The Vaccines, Skee Mask, Andrés, Mouse on Mars, Klaus Nomi, Aron & The Jeri Jeri Band, Photek und dem Sampler #BringThemHome — Die erste Ausgabe der wöchentlichen Neuheiten-Sendung bietet zweierlei: einerseits erste Alben aus dem neuen Jahr, zum Beispiel von Marika Hackman, Kali Uchis oder The Vaccines. Und wir holen nach, was zwischen den Jahren (meist digital) aufploppte: Skee Mask (neue Compilation des münchner DJ-Produzenten) Andrés – V (klasse Detroit-Tech-Funk), Mouse On Mars («3D-LS EP») sowie die israelischen Benefiz-Sampler #BringThemHome. Dazu Remixes und Re-Releases von Klaus Nomi (der im Allgäu geborene Avantgarde-Sänger würde 80) und Photek (sein Debüt bzw. Drum´n´Bass-Klassiker «Modus Operandi»). Freuen wir uns auf einen künstlerisch diversen Pop-Jahrgang 2024!

MARIKA HACKMAN – Big Sigh — Eine feine, runde Sache: das sechste Album der britischen Multi-Instrumentalistin, die mit Folk begann und viel mit Laura Marling tourte. Hackman, die als Model begann (mit UK-Supermodel Cara Delevingne hatte sie eine Band), veröffentlichte während Corona ein Covers-Album und ist nun in doppelter Funktion zurück: die glänzende, neue Platte hat sie auch mit-produziert. D. h. es geht der Singer-Songwriterin nicht mehr nur um die reine Komposition. Sondern auch ums Klangbild. Die in Brighton lebende Künstlerin, die schon mit Alt-J sang und die 2023 einen Song für die Frauen-Fussball-WM schrieb, nennt «Big Sigh» ihr «härtestes Album» (man höre das für ihre Verhältnisse schon rockende Titelstück). Es wird sich sicher wieder in den UK-Album-Charts platzieren – wie die Vorgänger. Marika erklärt die Platte: «Ich habe genug mit den Genres herumgespielt, um irgendwo in der Mitte all meiner bisherigen Arbeiten zu landen. ›Big Sigh› hat viel von meiner ersten Platte, aber ohne die Naivität, die diese Platte so charmant macht, wie eine erwachsene Version dieser Platte, aber mit dem Sinn für klangliche Abenteuer und die Dynamik der beiden folgenden. Ich bin stolz darauf.» Ein vielschichtiges Album einer Musikerin, die nun 30 ist – und hier zurückblickt: auf schwierige Beziehungen («Hanging»), Panikattacken («No Caffeine») und das Sich-neu-verlieben («Slime»). Hackman hat nochmal einen Sprung nach vorn / oben gemacht. (8,0 Punkte)

ANDRÉS – V — Eine Reihe von Musikern liebt es, zwischen den Jahren, wenn wenig bis gar keine neue Veröffentlichungen aufploppen, ihre Neuheiten rauszubringen. Humberto Hernandez ist so ein Fall: als Dez Andres bzw. Andrés ist er ein zuverlässiger Lieferant in Sachen Detroit-Techno-Funk geworden. Auf seinem fünften Album «V» schenkt er uns acht Perlen zwischen Disco, Electro und Soul-Funk. Das ebengehörte «Praises» ist ein House-Hit mit weiblicher Stimme und «Cybermate» spielt mit einem 80´s-Vocoder-Sample (vielleicht vom Electric Light Orchestra? Wer kann helfen?). Beides kann fast an seinen 2012er Club-Monster «New For U» anknüpfen. Danach bleibt Andrés eher im Downtempo-Bereich, wo er der Afro-Amerikaner seine Stärken ausspielen kann: es bleibt genug Zeit für soulfulle Grooves aller Art. Und zeigt, was er alles aus Loops rausholen kann – und endet bei einer Jazz-Miniatur. Als nächstes hat Moodymanns Label Remixes vom eben verstorbenen Amp Fiddler angekündigt: Mahogani Records bleibt eine Burg. (8,5 Punkte)

 
 

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Tom Shales, sowohl respektierter als auch gefürchteter Fernsehkritiker, stirbt im Alter von 79 Jahren

11.01.2024NewsThe New York TimesAlex Williams —   –  Details

Tom Shales

Als überaus witziger Kolumnist der Washington Post erhielt er Spitznamen wie «Terrible Tom» und hatte die Macht, Shows zu machen oder zu zerstören. — Tom Shales, der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Fernsehkritiker der Washington Post, dessen skalpellscharfe Zerlegung von Sendungen, die er bei seiner Ankunft für tot hielt, ihm Spitznamen wie «Terror der U-Bahn» einbrachte, sowie den Ruf, Shows machen oder zerstören zu können, starb am Samstag in Alexandria, Virginia. Er war 79 Jahre alt.

 

— James Andrew Miller, ein langjähriger Mitarbeiter und Freund, sagte, er sei in einer Hospizeinrichtung an den Folgen von Covid gestorben.

 

— Obwohl Herr Shales in einer politischen Stadt weit entfernt von den Küstenhauptstädten der Unterhaltungsindustrie arbeitete, übte er während seiner drei Jahrzehnte währenden Karriere, die 1977 als Chefkritiker der Post begann, enormen Einfluss aus.

 

— Diejenigen, deren Schicksal an die Leinwand gebunden war, hielten ihn sowohl für einen Königsmacher als auch für einen hochrangigen Henker in einer Zeit, in der der Einfluss des Netzwerkfernsehens auf die amerikanische Kultur so stark war, dass er fast erdrückend war.

 

— «Er wurde als brillant, nachdenklich, prägnant und unglaublich witzig bezeichnet», bemerkte das Time Magazine 1981 und taufte ihn «Terrible Tom, the TV Tiger». «Außerdem bösartig, wütend, grausam und unfair. NBC-Präsident Fred Silverman ruft nicht mehr zurück. Seine dreimal wöchentlich erscheinende Fernsehkolumne «On the Air» der Washington Post, die in 59 anderen Zeitungen verbreitet wird, sorgt in Hollywood für Zähneknirschen und in Manhattans Senderzentrale für Sodbrennen.» — — — Für diejenigen, deren Schicksal an die Leinwand gebunden war, könnte der Fernsehkritiker Tom Shales ein Königsmacher oder ein hochrangiger Henker sein.Kredit…

 
 

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Wild. Und West. Präriegeschichten (4/5)

11.01.2024MusikstundeSWR2Sylvia Roth —   –  Details

Wild West

Weite Prärien mit gigantischen Büffel-Herden, lässige Revolverhelden mit blitzenden Colts, der Geruch von Pulverdampf und Freiheit: Kaum ein Thema der amerikanischen Geschichte hat die Fantasie so befeuert wie die Eroberung des “Wilden Westens”. Doch was hat es auf sich mit dem abenteuerlichen Mythos? Wie wild war der Westen wirklich? Was erzählt er, jenseits der Hollywood-Leinwand? Ein musikalischer Ritt durchs Büffelgras.

 
 

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Jazzar du svenska? – Georg Riedel zum 90. Geburtstag

11.01.2024Play Jazz!NDR KulturHenry Altmann —   –  Details

Georg Riedel

Georg Riedel ist der «schwedischste» aller Schweden, wurde aber am 8.1.1934 im tschechischen Karlsbad geboren. Jede und jeder kennt seine Pippi Langstrumpf-Musik, schwedische Kinder singen «Ingas Sommervisa» alljährlich zum Schulabschluss. Riedel ist zum musikalischen Volksgut geworden. Und zugleich ein profilierter Jazzbassist! — Er war mit verantwortlich für die Geburt eines ganzen Zweigs des Jazz, dem skandinavischen. Die 1964 veröffentlichte Platte «Jazz på Svenska» war die Initialzündung dafür und ist bis heute der meist verkaufte Tonträger mit nordischem Jazz. So ganz nebenbei hat Georg Riedel auch noch wundervolle Arrangements und Kompositionen für die NDR Bigband geschrieben. Zum 90. Geburtstag einer skandinavischen Ikone gibt es in der Bigbandsendung seine besten Aufnahmen mit dem Ensemble zu hören. —

 
 

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Mixed Bag – Art Pop Experimente / The South Hill Experiment, Mary Lattimore, Marika Hackman, Daniel Villarreal u.a.

10.01.2024FreistilradioeinsHolger Luckas —   –  Details

Mary Lattimore

Art Pop Experimente mit The South Hill Experiment aus Los Angeles, Harfenklänge von Mary Lattimore und Wurzelsuche der belgischen Jazzsängerin Melanie De Biasio in Italien, dem Land ihrer Großeltern. —

Außerdem Neues und Aktuelles von Marika Hackman, C.A.R., The Lemon Twigs, Lol Tolhurst, Budgie & Jacknife Lee, der Ralfe Band, The 3 Clubmen und Daniel Villarreal. —

 
 

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EH … hat Elvis dabei / Endless Wellness, Amy Winehouse u.a.

10.01.2024Swagga!radioeinsElissa Hiersemann —   –  Details

Elvis Presley

In SWAGGA heute ab 21 Uhr hat Elissa Hiersemann Elvis dabei. Er wird im Herbst wohl als Avatar auf die Bühne zurückkommen. Außerdem ist die österreichische Newcomer Band Endless Wellness dabei und auch Amy Winehouse. Über die Londoner Musikerin, die 2011 mit nur 27 Jahren an einer Alkoholvergiftung gestorben ist, gibt’s einen neuen Film. Das Biopic “Back to black” kommt Mitte April in die deutschen Kinos.

 
 

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Schlagzeug-Innovator Max Roach: Zum 100. Geburtstag des Jazz-Musikers

10.01.2024Jazz & PopSWR2Bernd Lechler —   –  Details

Max Roach

Max Roach war einer der großen Innovatoren des Jazzschlagzeugs, ein vollendeter Komponist, der Musik für so unterschiedliche Besetzungen wie Gospelchöre und Percussionensembles geschrieben hat. Und er war eine der prominentesten musikalischen Stimmen der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Am 10. Januar wäre Max Roach 100 Jahre alt geworden – Niklas Wandt erinnert an diesen besonderen Musiker!

 
 

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Anja Schneider, Schauspielerin

10.01.2024Kunst & KulturradioeinsJenni Zylka —   –  Details

Anja Schneider

«Nora oder wie man das Herrenhaus kompostiert» heißt das Stück der israelischen Dramatikerin Sivan Ben Yishai, das am 27. Januar am Deutschen Theater Premiere hat. — Klar der alte Ibsen und sein Stück «Nora oder Ein Puppenheim» von 1879 lassen grüßen. Die Emanzipationsgeschichte von Nora, die ihren Mann und ihre Kinder verlässt, wurde in den letzten Jahrzehnten immer wieder neu erzählt und überschrieben.

 

— Im Stück «Nora oder wie man das Herrenhaus kompostiert» steht erstmals nicht Noras Geschichte, sondern die Geschichte des Hauses und die seiner Bewohnerinnen und Bewohner im Mittelpunkt. Anja Schneider ist in der Rolle der Nora zu erleben! Wie empfindet sie die Neuerzählung des Ibsen Klassikers? War sie schon einmal im Laufe ihrer Schauspielkarriere die Nora von Ibsen? ist die Emanzipationsgeschichte von Nora im 21.Jahrhundert auserzählt? Welches sind die Probleme ihrer Nora? und wie geht sie die Rolle an? — — Darüber wollen wir mit der Schauspielerin heute Abend reden, aber natürlich interessiert uns auch wie Anja Schneider auf das letzte Jahr zurückschaut und welche Projekte für sie im Theater und Film im neuen Jahr anstehen und worauf sie sich am meisten freut. Heute Abend hebt sich der virtuelle Vorhang in unserem Studio eins für Anja Schneider! Wir freuen uns, dass sie bei uns ist.

 
 

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Bilder hören

10.01.2024Lost in MusicSWR2Johannes S. Sistermanns —   –  Details

Words listening

Nicht selten geben Zeichnungen und Gemälde den entscheidenden Impuls für Komponist*innen, ihr inneres Hören in eine Partitur zu wandeln. Für Modest Mussorgsky waren es gleich viele «Bilder einer Ausstellung», die ihn zu seinem gleichnamigen Klavierzyklus inspirierten. Bei Franz Liszt mischten sich Impulse eines Gemäldes des italienischen Malers Raffael aus dem Jahre 1506 mit Erlebnissen seiner eigenen Italienreise im 19. Jahrhundert. Zwei Beispiele von vielen, wie Komponisten sich nicht nur ihrer eigenen Klangsprache verpflichtet fühlen, sondern darüber hinaus in Resonanz zu anderen Künsten treten.

 
 

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Großformat: Transorient Orchestra, Trickster Orchestra, Angelite

10.01.2024open: WorldWDR 3Babette Michel —   –  Details

Transorient Orchestra

Schrill, schneidend, aber auch sanft und berührend: Von ihren Stimmen geht eine besondere Energie aus: The Bulgarian Voices – Angelite. Babette Michel stellt die Musik dieses traditionsreichen bulgarischen Frauenchores und anderer Groß-Ensembles vor. — Den Herausforderungen des Spiels im großen Ensemble stellt sich der italienische Multiinstrumentalist Edmondo Romano. Zu den Instrumentalist*innen auf seinem neuen Album «Religio» gesellen sich noch mindestens 10 Sänger*innen. Die Diversität unserer Gesellschaft zeigen das interkulturelle Transorient Orchestra aus dem Ruhrpott und das Trickster Orchestra aus Berlin, das mit einer Vielzahl von Instrumenten von der japanischen Zither Koto bis zur chinesischen Mundorgel Sheng agiert. Außerdem stellt Babette Michel das neue Projekt «Memento Odesa» des Trompeters und Pianisten Sebastian Studnitzky mit dem Odesa Symphonic Orchestra vor.

 
 

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